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Gas- oder feuchtigkeitsdicht gekapselte elektrische Geräte Es ist
bekannt, bei gasdicht gekapselten Geräten, beispielsweise bei gasdicht gekapselten
elektrischen Verteilungsanlagen, das Eindringen schädlicher Gase oder Dämpfe dadurch
zu verhindern, daß die Kapselgehäuse unter inneren Überdruck gesetzt werden. Die
hierbei erforderliche ständige Aufrechterhaltung eines bestimmten Überdruckes bereitet
jedoch häufig nicht unerhebliche Schwierigkeiten. Die Erzeugung des Überdruckes
kann entweder durch Gaspumpen, Gebläse o. dgl. erzielt werden, oder es werden an
die Kapselgehäuse Druckgasbomben angeschlossen, deren Inhalt allmählich in die Kapselgehäuse
entsprechend den unvermeidlichen Gasentweichungen übergeht. Die Gaspumpen und Gebläse
haben den Nachteil, daß sie ununterbrochen in Betrieb sein oder doch zum mindesten
in regelmäßigen Zeitabständen eingeschaltet werden müssen, während die Gasbomben
den Nachteil haben, daß die Überwachung ihres Entleerungszustandes besondere Hilfseinrichtungen
erfordert und daß die rechtzeitige Erneuerung der Bomben leicht vergessen oder auch
fahrlässigerweise unterlassen werden kann.
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Diese Nachteile werden in Anlagen, in denen irgendwelche durch Druckgas
betätigte Vorrichtungen, beispielsweise druckluftgesteuerte Schalter, Anwendung
finden, erfindungsgemäß dadurch in einfachster Weise vermieden, daß die druckgasbetätigten
Vorrichtungen derart mit dem Innenraum der gekapselten Geräte in gasleitender Verbindung
stehen, daß sich die nach der Betätigung der Vorrichtungen jeweils frei werdende
Druckgasmenge jeweils in den Innenraum der gekapselten Geräte ergießt. Jedesmal
also, wenn eine der druckgasbetätigten Vorrichtungen in Tätigkeit gesetzt wird,
wird die zur Betätigung der Vorrichtung verwendete Gasmenge nach beendigter Betätigung
nicht mehr wie seither einfach ins Freie abgelassen, sondern sie wird in das Kapselgehäuse
der gasdicht abgeschlossenen Geräte hineingeleitet.
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Die Vorteile einer solchen Anlage sind bedeutend; denn es werden nicht
nur jegliche besondere Einrichtungen zur Aufrechterhaltung des inneren Gasdruckes
der gekapselten Geräte erspart, s®ndern unter Umständen auch weitläufige Rohrleitungen.
Außerdem ist auch die Betriebssicherheit einer solchen Anlage sehr groß; denn das
Auffüllen der Gasfüllung in den Kapselgehäusen erfolgt vollkommen zwangsläufig bei
jeder Inbetriebnahme einer der druckgasbetätigten Vorrichtungen, d. h. also zwangsläufig
in regelmäßigen Zeitabständen. Auch jegliche den Gasdruck in den Kapselgeräten überwachende
Steuereinrichtungen sind somit entbehrlich.
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Zur praktischen Durchführung des Erfindungsgedankens brauchen lediglich
die Auslaßäffnungen der an sich vorhandenen druckgasbetätigten Vorrichtungen mit
dem Innenraum
der Kapselgehäuse durch Rohrleitungen o. dgl. verbunden
zu werden.
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Bei Kapselgeräten, die mit untereinander gleichartigen Gehäuseverbindungsansätzew
versehen sind, werden zweckmäßig auch druckgäsbetätigten Vorrichtungen: mit einer
gleichartig ausgebildeten Gehäuse versehen; so daß sie mit den übrigen Kapselgehäusen
in der gleichen Weise verbunden werden können.
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Es ist bereits eine elektrische Anlage bekannt, in welcher Druckgas
sowohl zur Löschung von Schaltlichtbogen als auch zur Isolation elektrischer Apparate
benutzt wird; doch wird bei dieser bekannten Anlage das Druckgas im Gegensatz zu
der Anordnung nach der Erfindung in einer solchen Weise durch mehrere Apparate nacheinander
hindurchgeführt, daß es zuerst die zu isolierenden Apparate durchströmt und dann
erst in die Druckgasschalter eintritt. Außer diesem grundsätzlichen Unterschied
hat die Anordnung gemäß der Erfindung noch den bedeutenden Vorteil, daß sie ganz
erheblich kleinere Druckgasmengen benötigt: Zur Verhütung des Eindringens schädlicher
Gase oder Dämpfe in das Innere der Kapselgehäuse gekapselter Geräte genügt schon
ein ganz geringer Überdruck. Bis sich ein solcher geringer Überdruck infolge gelegentlicher
kleiner Undichtigkeiten der Kapselgehäuse mit dem Druck der äußeren, atmosphärischen
Luft ausgeglichen hat, dauert eine sehr lange Zeit. Da bei der An-Ordnung nach der
Erfindung nur ein solcher geringer Überdruck zur Füllung der Kapselgehäuse verwendet
wird, so gehen also bei der Anordnung nach der Erfindung während des Betriebes nur
geringe Gasmengen verloren. Hinzu kommt noch, daß diese entweichenden Gasmengen
bei der Anordnung nach der Erfindung nicht von frischem Gas gebildet werden, sondern
es sind diejenigen Gasmengen, die von dem Druckgasschalter oder den sonstigen druckgasbetätigten
Vorrichtungen bei jeder Betätigung ohnehin freigegeben werden.
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Bei der bekannten Anordnung dagegen stehen die verschiedenen Kapselgeräte
notwendigerweise mindestens unter dem gleichen hohen Überdruck, welcher zur Betätigung
der Druckgasschälter benötigt wird. Wenn also bei dieser Anlage gelegentlich kleine
Undichtigkeiten vorhanden sind, so wird infolge des bei dieser Anordnung erheblich
größeren Überdruckes ständig eine wesentlich höhere Druckgasmenge durch die Undichtigkeiten
entweichen; denn das Entweichen der Druckluft durch die Undichtigkeiten steigt mit
dem Druck etwa nach einer logarithmischen Funktion. Bei der bekannten Anordnung
gehen also schon allein zur Aufrechterhaltung des Druckes in den Kapselgeräten ständig
erhebliche Gasmengen verloren, welche zusätzlich aufgebracht werden müssen. Da ferner
diese .::freigegebenen Gasmengen bei der bekannten ,.:x#o@rdnung ins Freie abgeblasen
werden, @or''line noch weiter ausgenützt zu werden, so <";sfellen sie gegenüber
der Anordnung nach der Erfindung sogar einen weiteren Verlust an Druckgasenergie
dar.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in den Fig.
i und 2 dargestellt.
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In der Fig. i sind mit i einige gasdicht gekapselte Geräte einer beispielsweise
gußgekapselten - elektrischen Verteilungsanlage dargestellt. Mit 2 ist ein Schalter
bezeichnet, dessen Betätigung durch Druckluft o.: dgl. erfolgt, die durch das Rohr
g zugeführt wird. Der Schalter?, ist mit einem ebenfalls gasdichten Gehäuse versehen,
das mit den Geräten i in gasleitender Verbindung steht. Wird der Schalter?, der
in der Zeichnung nur symbolisch angedeutet ist, durch die Druckluft betätigt, so
strömt die zur Betätigung benützte Druckluftmenge aus dem Gehäuse des Schalters
2 unmittelbar in die Kapselgehäuse der Geräte i hinüber. Hierdurch wird der Innendruck
der Geräte ständig aufrechterhalten.
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Das in Fig.2 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von
dem in Fig. i gezeigten dadurch, daß nicht der Schalter .2 selbst, sondern ein den
Schalter 2 betätigendes Steuerventil q. mit den gekapselten Geräten i in gasleitender
Verbindung steht. Der Schalter :2 selbst braucht hierbei nicht unbedingt gasdicht
ausgeführt zu sein, sofern er außerhalb des gasgefährdeten Raumes angeordnet wird.
Ist der Schalter 2 dagegen gasdicht ausgeführt, so wird er zweckmäßig ebenfalls
mit der gekapselten Anlage in gasleitende Verbindung gebracht, beispielsweise durch
das gestrichelt angedeutete Rohr 5, so daß auch sein Gehäuse ständig unter einem
Innendruck steht.
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Unter Umständen kann es auch vorteilhaft sein, die druckgasbetätigten
Vorrichtungen, beispielsweise die Steuerventile von Schaltgeräten, unmittelbar im
Inneren eines gasdicht gekapselten Gerätes anzuordnen, so daßa selbst ein besonderes
Gehäuse für die Vorrichtung sowie dessen Verbindung mit den Kapselgehäusen fortfallen.
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Die Erfindung ist vorstehend in ihrer Anwendung für gasdicht gekapselte
Geräte beschrieben; sie kann jedoch auch für feuchtigkeitsdicht gekapselte Geräte
verwendet werden; denn auch bei diesen ist es üblich, die Gerätegehäuse unter innerem
Überdruck zu setzen. Außerdem beschränkt sich die Anwendungsmöglichkeit der Erfindung
nicht auf
gekapselte elektrische Geräte, sondern die Erfindung ist
mit gleichem Vorteil auch bei gekapselten nichtelektrischen Geräten anwendbar. Als
druckgasbetätigte Vorrichtungen kommen nicht nur die in den beschriebenen Ausführungsbeispielen
angeführten Druckgasschalter und deren Steuerventile in Betracht, sondern auch beliebige
andere druckgasbetätigte Vorrichtungen und deren Steuerventile, beispielsweise also
druckgasbetätigte Regler, Bremslüfter, Fensteröffner usw.