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Kasten zum Schalten und Verteilen elektrischer Energie in Kabelnetzen
Die Verwendung von Druckluft zum Prüfen der - Dichte von Kabeln ist seit
langem bekannt. Druckluft ist weiterhin dazu verwendet worden, um beim Eindringen
von Feuchtigkeit in das Kabel und bei der dadurch hervorgerufenen verringerten Isolationsfestigkeit
das Wasser aus dem Kabel auszutreiben. Auch ist Druckluft zur Ermittlung von Fehlerstellen
bei im Betriebe befindlichen Kabeln bereits verwendet worden. In allen diesen Fällen
handelt es sich darum, eingetretene Fehler festzustellen oder die durch diese Fehler
hervorgerufene verringerte Isolationsfestigkeit zu verbessern.
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Demgegenüber betrifft die Erfindung solclie Kasten zum Schalten und
Verteilen elektrischer Energie in Kabelnetzen, die zur Aufnahme von Schaltapparaten,
Verteilern o. dgl. dienen und die im Bedarfs-, insbesondere Notfalle bedient werden
unter Öffnung des Kastens. Sobald aber eine Bedienung der im Kasten enthaltenen
Apparate stattgefunden hat, soll der Kasten wieder möglichst hermetisch abgeschlossen
werden und bleiben, damit keine Feuchtigkeit und Wasser zu den Schaltelementen im
Kasten eindringen und Überschläge bzw. Kurzschlüsse veranlassen können.
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Solche Kasten müssen stets zugänglicli sein und ohne besondere Maßnahmen
betriebsmäßig geöffnet und geschlossen werden können. Aus diesem Umstand ergibt
sich die Gefahr, der Verteilerkästen ausgesetzt sind, wenn sie nicht dauernd Überwacht
werden können. Denn durch das betriebsmäßige häufige Öffnen und Schließen der Kästen
ist die zuverlässige Abschließung des Kasteninneren in hohem Maße von der Sorgfalt
des Bedienungspersonals abhängig, deren Arbeiten nunmehr in einer Zentralstelle
durcl-i Fernanzeigevorrichtungen überwacht werden können.
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Durch die Erfindung wird in einfachster Weise eine Überwachungsmöglichkeit
des leicht zugänglichen Kastens geschaffen gegen unbefugtes Öffnen oder Verletzen.
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Die Erfindung besteht darin, daß der geschlossene Kasten oder mindestens
ein Teil desselben während des Betriebes von unter Überdruck stehenden Gasen, insbesondere
von Luft, erfüllt ist, und daß beim Absinken des Druckes unter ein bestimmtes Maß
gegebenenfalls eine Anzeige ausgelöst wird. Es hat sich gezeigt, daß bereits ein
geringer Überdruck im Innern des Kastens von etwa :L/10 Atmosphäre genügt, um das
Eindringen von Feuchtigkeit von außen in den Schaltkasten mit Sicherheit zu verhindern.
Falls man keinen besonderen Vorratsbehälter vorsieht, kann man einen größeren
Druck in der Luft oder im Gas anwenden, um gleichsam einen Vorrat an Luft
oder
Gas unter Druck zu schaffen für den Fall, daß durch unvermeidliche Undichtigkeit
im Laufe der Zeit Luft oder Gas aus dem Kasten entweicht.
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Selbstverständlich ist der Kasten möglichst dicht schließend auszubilden.
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An dem Kasten wird irgendein Stutzen oder eine Öffnung angebracht,
durch die Luft oder Gas unter Druck eingepreßt und hermetisch abgeschlossen werden
kann. Ferner werden an dem Kasten mit Vorteil Vorrichtungen angebracht, welche das
Vorhandensein und gegebenenfalls die Höhe eines Überdruckes in ihm erkennen lassen,
beispielsweise in Form von Manometern, bekannter Bauart. Derartige Ausführungsstutzen
und Mkeßvorrichtungen sind im übrigen bei der Prüfung von Kabeln seit langem verwendet
worden. Sie können als ein Teil, z. B. als Relais, einer Signal- oder Fernmeldeeinrichtung
ausgebildet werden, die beim Abfallen des Drucks im Kasten unter einen bestimmten
Wert an gewünschter Stelle, z. B. in der Zentrale, eine akustische, optische oder
sonstige Anzeige hervorbringen.
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Um den von Luft oder Gas unter Druck erfüllten Raum des Kastens zu
verkleinern, kann man ihn zum größeren oder geringeren Teil mit 01 oder einer
anderen Isolierflüssigkeit ausfüllen, über der dann aber in jedem Falle ein Raum
verbleiben muß, in den die Luft oder das Gas unter Druck eingeführt wird. Die Isolierflüssigkeit
wird dann den von ihr erfüllten Raum jedenfalls dicht nach außen abschließen -und
die Störungsmöglichkeiten durch eintretendes Wasser oder Feuchtigkeit ausschließen,
solange sie im Kasten vorhanden ist. Fließt sie jedoch aus irgendeinem Grunde, insbesondere
infolge von Undichtigkeiten, ganz oder zum Teil aus dem Kasten aus, so -wird sich
die Luft oder'das Gas in dem sich hierdurch vergrößernden Restraum dehnen, ihr Druck
wird infolgedessen verringert und beün Unterschreiten eines bestimmten Druckes *die
Signal- oder Femmeldeeinrichtung mittelbar in Tätigkeit setzen. Bis zu diesem Zeitpunkt
wird sie aber auch jenen Raum erfüllen, der früher durch das entwichene
01 ausgefüllt war, und daher, an dessen Stelle getreten, wirksam den Eintritt
von Feuchtigkeit und Wasser von außen in den Kasten verhindern. Des weiteren wird
bei Temperaturänderungen, infolge deren sich der Rauminhalt des Öles oder der sonstigen
Isolierflüssigkeit ändern wird, diesen Raumänderungen durch die Luft oder das Gas
unter Druck Rechnung getragen, indem bei zunehmendem Volumen der Flüssigkeit das
Luft- oder Gasvolumen verringert und der Druck in ihm erhöht wird, bei abnehmendem
Volumen der Flüssigkeit hingegen das Luft-oder Gasvolumen erhöht bzw. der Druck
in ihm verringert wird.
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Auch hier wird in extremen Fällen, in denen der Druck in dem Luft-
oder dem Gasrestraum unter ein bestimmtes Maß sinkt, die Anzeige zustande kommen.
Durch die Einschaltung eines mit Luft oder Gas unter Druck gefüllten Restraumes
wird aber praktisch überhaupt erst die Anwendung von Isolierflüssigkeiten im Schalt-
oder Verteilungskasten ermöglicht, da sonst dieser Kasten mit der Isolierflüssigkeit
voll ausgefüllt werden müßte und bei Temperaturänderungen infolge der verschiedenen
Dehnungen der Flüssigkeiten einerseits und der Kastenwandungen andererseits entweder
freie Räume mit Vakuum entstehen würden, welche die feuchte Luft von außen ansaugen,
oder aber bei stärkerer Volumenzunahme der Flüssigkeit als des Kastens ein Zerspringen
des letzteren stattfinden könnte.
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Wird in einen Schalt- oder Verteilungskasten erfindungsgemäß das Druckmittel
eingepreßt, so kann man bereits hierbei Undichtigkeiten feststellen, da die unter
Überdruck eingepreßte Luft oder das Gas an den undichten Stellen heraugzischen wird.
Solche Undichtigkeiten können daher sofort behoben und ausgebessert werden.
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Um nicht jedesmal den Schalt- oder Verteilungskasten bedienen zu müssen,
wenn im Laufe der Zeit der Druck in der Luft oder dem Gas unvermeidlicherweise nachgelassen
hat, kann auch ein Behälter mit einem Vorrat an Luft oder Gas unter Druck angeschlossen
werden, aus dem die entwichene Luft oder das Gas selbsttätig ergänzt wird. So kann
beispielsweise eine Stahlflasche oder Bombe mit Luft oder Gas unter Druck ständig
an den Kasten angeschlossen sein, über ein Reduzierventil kann dann entweder ständig
Luft oder Gas aus der Stahlflasche in den Schaltkasten nachgeliefert werden, oder
es kann in Abhängigkeit von einem Durchmesser jeweils eine entsprechend neue Menge
von Luft oder Gas unter Druck zugelassen werden, wenn der Druck im Schaltkasten
unter ein bestimmtes Maß gesunken ist. Solche Stahlflaschen mit Reduzierventilen
sind zum Prüfen von Kabeln bereits verwendet worden, insbesondere dann, wenn eine
fahrbare Drucklufterzeugungsanlage fehlt. Man hat jedoch die Stahlflaschen oder
sonstige Druckluftvorratsbehälter nie in irgendeinen Teil des Kabelnetzes fest eingebaut.
Der Druckmesser kann dann die Zufuhr frischer Luft oder frischen Gases selbsttätig
abschalten, wenn ein bestÜnmter Druck im Schaltkasten wieder hergestellt ist.