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Austragvorrichtung an Waschrinnen, Schlammbehältern o. dgl. Die Erfindung
betrifft das regelbare Austragen fester Stoffe, die in Flüssigkeiten aufgeschwemmt
sind.
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Bei Austrageinrichtungen solcher Art benutzte man bis jetzt größere
oder kleinere Öffnungen, durch welche die festen Stoffe mit der Flüssigkeit zusammen
zum Austreten gebracht wurden, wobei diese Öffnungen eineh kreisförmigen oder anderen
Querschnitt hatten und die Regelung der Austragung grundsätzlich durch passende
Kalibrierung erzielt wurde.
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Man konnte aber hei dieser Art von öffnungen feststellen, daß sich
Stoffe ablagern und Stopfen bilden, welche einerseits durch ihre Bildung und anderseits
durch ihr Losreißen fortgesetzte und tiefgreifende Störungen herbeiführen und dadurch
auf das Austragen sowie durch die Gegenwirkungen auf die behandelten Massen ungünstig
einwirken. Man mußte deshalb eine ständige überwachung beim Ausbringen ausüben,
tim, wenn nötig, die Austragöffnungen zu reinigen, und zwar mit Hilfe geeigneter
Werkzeuge, und überdies mußte man zur Vermeidung der unangenehmen Folgen solcher
Ablagerungen und Verstopfungen die Querschnittverhältnisse der Öffnungen beträchtlich
erweitern, wodurch anderseits die ausgebrachten Massen in hohem Maße mit Flüssigkeit
durchsetzt, ja fast vollständig aus Flüssigkeit gebildet wurden und diese Flüssigkeit
alsdann wieder vollständig von den festen Teilchen abgesondert werden mußte, wozu
-wiederum ein weiterer Arbeitsgang nötig war, um schließlich das gewünschte Enderzeugnis
je nach dessen Dichte bzw. Zähflüssigkeit zu erhalten.
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Die Verwendung der bekannten Austrageinrichtungen hat also beträchtliche
Betriebsstörungen zur Folge.
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Bei weiteren bekannten Einrichtungen wurde bereits angestrebt, eine
geregelte Abführung fester -Niederschläge durch im Behälterboden angeordnete Kegelventile
zu bewirken unter Regelung der Öffnung und Schließung der Ventile durch Gewicht
oder Menge der Niederschläge.
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Dabei vollzieht sich indessen die Entfernung der Niederschläge absatzweise.
Das ist aber unvereinbar einesteils mit dem Austragen von starken Stoffsuspensionen
in der Flüssigkeit wegen der durch die Absonderung
der suspendierten
festen Teile verursachten Verstopfungen und anderenteils unvereinbar mit jeder Behandlung
von Waschgut in
Waschrinnen durch Schwemmen wegen des |
dadurch in der Klassierung verursachten S |
sungen. Die vorliegende Erfindung bezweckt nu n°= die Beseitigung dieser Unzuträglichkeiten,
die Erlangung eines regelmäßigen Abflusses der festen Stoffe unter allen Bedingungen
mit einer geringsten Flüssigkeitsmenge ohne Störung im Betrieb der Vorrichtungen
und gleichzeitig eine Erhöhung der Austragmenge.
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Zu diesem Zweck besteht die Erfindung im wesentlichen in der Anordnung
eines Leitkörpers im Austragstrom, der ganz oder zum größten Teil unmittelbar unter
der Austragöffnung angeordnet ist. Dieser Leitkörper übt auf diese Weise in der
Mitte des Austragstromes eine Stauung und durch diese eine Beschleunigung in der
Außenzone dieses Stromes aus mit dem Ergebnis, daß die sich ansetzen wollenden Festkörperchen
mitgerissen werden. Vorteilhaft ist der Leitkörper in der Achse des Flüssigkeitsstromes
einstellbar angeordnet, um seine Stellung zur Austragöffnung regeln zu können. Er
erhält auch vorteilhaft einen der Querschnittsform der Austragöffnung möglichst
ähnlichen Querschnitt, der sich gegen sein der Austragöffnung zugekehrtes Ende zunehmend
verjüngt. Ferner ist der Leitkörper vorteilhaft auch gegen sein von der Austragöffnung
ab. gekehrtes Ende verjüngt (Stromlinienform).
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Auf Grund dieses Verschlußstückes erzielt man einen regelmäßigen Austritt
in gleichmäßig fortlaufendem ,Strahl ohne Gegenstr6mung, ohne Ablagerung oder Störungen
durch die Stoffe, die sich im schlammigen Zustand befinden.
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Die Erfindung wird vorzugsweise beim Austragen von Stoffen durch Anschwemmung
in Waschrinnen für Kohle oder andere Stoffe angewandt; aber sie kann auch in gleicher
Weise mit all ihren Vorteilen in bezug auf die Ausscheidung der festen Stoffe in
solchen Vorrichtungen zur Anwendung kommen, hei denen eine Scheidung von Stoffen
verschiedener Dichte notwendig ist oder Stoffe, die aus chemischen Reaktionen oder
aus anderen Gründen gebildet sind, voneinander geschieden werden sollen, beispielsweise
bei Reaktions-, Niederschlags- oder Konzentrationsbehältern.
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Einige Ausführungsformen der Vorrichtungen gemäß der Erfindung sind
in der Zeichnung dargestellt, worin zeigen: Fig. i eine schematische Darstellung
einer Waschrinne für Kohlenschlamm als Teilansicht und Schnitt mit konischen Austragröhren
für das Waschbett und Verschlußmittein im Sinne der Erfindung, Fig. 2 und 3 Einzelteile
als Schnitte um 9o° .gegeneinander versetzt durch die Austrag-".,thren mit der Trageinrichtung
für das Ver-%chlußstück, Fig. 4 eine Teilansicht des konischen Austragmittels von
oben gesehen, Fig.5 und 6 Seiten- und Vorderansicht des Verschlußmittels und seines
Trägers in größerem Maßstabe.
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Fig.7 eine weitere Ausführungsform für das Anbringen des Verschlußstückes,
Fig.8 die Anwendung des Erfindungsgegenstandes an einem Konzentrationsbehälter mit
einer größeren Anzahl von Öffnungen, Fig.9 eine weitere Ausführungsform. des Verschlußstückes,
Fig. i o und i z in Längsschnitt und Oberansicht eine weitere Ausführungsform in
der Anbringung des Verschlußstückes, Fig. i?- im Längsschnitt eine weitere Ausführungsform
für die Anbringung des Verschlußstückes mit selbsttätiger Regelung.
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Die Ablaufrinne io gemäß Fig. i ist mit einer Reihe konischer Röhren
i i zum Austragen des durch Anschwemmen gebildeten Waschbettes versehen, dessen
Höhe beliebig durch Wehre 12 geregelt werden kann. Gegenüber der Öffnung jeder konischen
Röhre liegt in der Höhe regelbar ein Verschlußstück 14, und die abgeschiedenen Stoffe
fallen in eine Sammelrinne 15.
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Wie insbesondere aus den Fig.2 bis 6 zu ersehen, ist jede konische
Röhx.e i i von einem Beschlagstück 16 umgeben, das am Boden der Rinnen 17 (Fig.4)
befestigt ist und auch als Träger für das Verschlußstück dient- Zu diesem Zwecke
besitzt der Beschlag 16 an seinem unteren Teil nvei rechtw *inklige i Schlitze 18,
in welchen in Richtung Z, der Achsex-x ein Zapfen i9 (Fig. 5) untergebracht ist,
der das Abschlußmitte114 aufnimmt und mit einer Schraubenmutter 2o versehen ist.
Der Zapfen ig besitzt einen Vierkant 21, der in einem der Schlitze i8 einliegt und
die Führung für die senkrechten Verschiebungen des Verschlußstückes bildet, das
in passender Weise auf dem Zapfen i g mit Hilfe einer Stellschraube 22 befestigt
wird. Der Beschlag 16 zeigt eine untere öffming 23 zum Durchlaß des Ablaufstrahles
für die auszutragenden Stoffe.
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Da die Austragöffnung 13 kreisförmig ist, so wird das Verschlußstück
14 vorteilhaft aus einem Doppelkegel 14R, 14b gebildet, dessen oberer Teil i4a ein
abgerundetes Kopfstück besitzt, während der untere Teil 14v zugespitzt ist.
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Das Verschlußstück 14 wird passend zentriert, und durch diese Zentrierung
und auf
Grund der bestimmten Ausbildung erhält man einen ununterbrochenen
Strahl mit der geringsten Menge Wasser, so daß man bei diesen Vorrichtungen einen
Ablaufstrom anwenden kann, der mit der gewünschten Austragung vereinbar ist, die
geringste Geschwindigkeit besitzt und deshalb für das Scheiden der Stoffe nach ihrer
Dichte sehr geeignet ist. Man erhält in gleicher Weise ein Austraggut, das in den
meisten Fällen von. da ab eine weitere Auswaschung nicht mehr nötig hat, weil der
Wasserverbrauch in der Vorrichtung auf die geringstmöglichie Menge verringert ist.
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Um die Einrichtung jeder gewünschten Austragung anzupassen, regelt
lnan die Lage des Verschlußmitiels 14 entsprechend ein, indem das Verschlußstück
durch den Zapfen i c) in den Schlitzen 18 verschoben wird, wodurch das Kopfteil
14a in eine passende Entfernung zu der öffnung 13 gebracht wird. Will man diese
öffnung auswaschen, so braucht man nur die Schraube 22 zu lockern und kann so das
Verschlußorgan leicht umkippen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 hängt das Verschlußstück an einer
Stange 24, deren Zentrierung durch Führungen 25 gesichert ist. Die Regelung des
Verschlußstückes 14 in der Höhe wird durch eine Verschraubung 26 erzielt, die auf
irgendeinen Teil der Ablaufrinne i o abgestützt ist.
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Fig.8 zeigt die Verwendung der Einrichtung bei einem Konzentrierungsbehälter
27 mit mehreren konischen Ablaufrinnen 28. Die Verschlußstücke 14 können auf die
bereits beschriebene Weise oder auch auf eine Art, wie sie weiter unten beschrieben
wird, untergebracht werden.
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Wie aus Fig.9 zu ersehen, kann das Verschlußstück auch mehrfach ausgebildet
sein und beispielsweise aus zwei miteinander vereinigten Abschlußstü.cken 14a, 141),
I4c, 14d bestehen. Bei der Ausführungsform nach Fig. i o und i i besitzt der Austragkonüs
i i einen stromabwärts zur öffnung 13 divergierenden Teil29 und kann in gleicher
Weise . stromaufwärts zu dieser öffnung einen Teil 30 besitzen, dessen Konus stärker
ausgeprägt ist, wie in Fig. i o mit gestrichelten Linien angedeutet ist.
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Der untere Teil dieses Konus i i ist überdies vorzugsweise unter dem
bereits genannten Stück 31 passend angebracht und bildet eine Verlängerung der Konusröhre
i i unter Verbindung mit passenden Haltemitteln.
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Das Stück 3 i, d. h. die Grundlage für den Konus i i, weist gelochte
Flanschen 32 auf, die unter Vermittlung von kleinen Säulen 33 o. dgl. zur festen
Verbindung mit einem Aufsatzstück 34 dienen, das die Form eines Ringes bildet. In
diesem Ring liegt eine Muffe 35, die in axialer Richtung verschoben und in bezug
auf die öffnung 13 eingeregelt werden kann. Zu diesem Zweck sind der Ring 34 und
die Muffe 35 mit entsprechendem Gewinde versehen. Mit Handgriffen 36 an der Muffe
35 läßt sich ihre Höheneinstellung leicht bewirken.
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In der Muffe 3 5 wird unter Zuhilfenahme dreier radialer Leisten 37
oder auch anderer Hilfsmittel, ein mittleres Tragstück 38 geschaffen, das zur Aufnahme
eines Verschlußstückes 14 der beschriebenen Art dient, wie auch aus der Zeichnung
zu ersehen. Man kann nun ein solches Verschlußstück ganz genau zu der öffnung 13
durch Verschiebung der Muffe 35 in beliebigen Lagen einstellen.
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Diese Einrichtung hat einerseits den Vorteil einer vollkommenen Zentrierung
des Verschlußstückes 14 und anderseits den einer leichten Verschiebbarkeit desselben;
auch kann das Stück nach Abnutzung oder auch, um verschiedenen Austragbedingungen
zu genügen, leicht ausgewechselt werden.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 12 ist die Trageinrichtung für das
Verschlußstück ähnlich derjenigen nach Fig. io, nur daß der Ring 34 gegen die Mitte
zu durch radiale Leisten 39 verlängert ist, die sich an einem mittleren Auge 40
zusammenschließen, das mit einem Gewinde versehen ist, um ein Schraubstück4i aufzunehmen,
das als Träger des Verschlußstückes dient. Das Verschlußstück 14 ist auf diesem
Schraubstück 41 entweder unmittelbar angebracht oder unter Zwischenschaltung einer
Feder 42, die passend austariert ist.
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Wenn nun im letzteren Falle das Gewicht oder die Menge der im Apparat
enthaltenen Massen erhöht wird, so drückt sich die Feder zusammen und schafft damit
eine größere Durchgangsbreite, und umgekehrt wird bei verringerter Menge oder Gewicht
der Massen in der Vorrichtung eine entsprechende selbsttätige Regelung der Austragöffnung
geschaffen.