DE674474C - Kolbenverdichter - Google Patents

Description

• Kolbenverdichter Die Erfindung bezweckt die weitere Ausbildung der durch Patent 672 628 geschützten Leistungsregelung eines Kolbenverdichters durch einen solchen zuschaltbaren Schadraum, der vor dem regelbaren Saugventil liegt und in der Saugleitung durch ein Rückschlagventil abgegrenzt ist. Bei diesem Verdichter kann eine stufenlose Leistungsverminderung bei gleichbleibender Umlaufzahl dadurch erreicht werden, daß durch zeitweises Offenhalten des Saugventils während des Druckhubes ein mehr oder minder großer Teil des angesaugten Mediums in den Zuschaltraum gedrückt und erst nach dem Schließen des Saugventils der Rest des verdichteten Mediums durch das Druckventil in,den Sammelbehälter gepreßt wird.
• Demgegenüber besteht nun das Wesen der Erfindung darin, daß der Schadraum durch ein Rohrstück in der Saugkammer abgeteilt ist, welches in an sich bekannter Weise auch zum Anpressen des regelbaren Saugventils gegen die Zylinderwand vorgesehen und durch eine Öffnung in der Kammeraußenwand eingesetzt ist, wobei ein Abschlußdeckel verwendet wird, dessen Form mit der Größe des Schadraumes wechselt. Durch diese Einrichtung ist es möglich, vorhandene Kolbenverdichter ohne großen Aufwand so umzubauen, daß die Leistung entsprechend dem Hauptpatent stufenlos geregelt werden kann.
• In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele derErfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. i die Ausbildung und Anordnung des Schadraumes, die bei Kolbenverdichtern mit nur einem Saugventil Anwendung finden kann. Fig. a eine Ausführung für Kolbenverdichter mit mehreren Saugventilen. Bei der Ausführung nach Fig. i ist in der Zylinderwand, und zwar gegebenenfalls in der Deckelwand a, eine Öffnung b vorgesehen, in welche das geregelte Saugventil c eingesetzt ist. Die angesaugte Luft wird aus der Saugkammer d entnommen, der ein Luftfilter o. dgl. vorgeschaltet ist. In der .äußeren Wand/ der Saugkammer d ist eine der Öffnung b entsprechende, zweckmäßig etwas größer als diese ausgebildete Öffnung g angeordnet, durch welche das geregelte Saugventil c von außen her in die Öffnung b der Zylinderwand a eingesetzt wird. Die Öffnung g ist bei normaler Ausführung des Verdichters ohne Regelungsmöglichkeit der Leistung durch einen zuschaltbaren Schadraum mittels eines Deckels m dicht verschlossen.
• Nach der Erfindung wird ein derartiger normaler Kolbenverdichter ohne Möglichkeit zur Leistungsverminderung dadurch entsprechend dem Hauptpatent 672 628 abgeändert, daß der Schadraumi durch ein Rohrstückh, welches ebenfalls durch die Öffnung g eingesetzt ist, in der Saugkammer d abgeteilt ist. Die angesaugte Luft gelangt also in den Schadraum i durch die Rückschlagventile h, welche in die Wand des Rohrstückes lt eingesetzt sind. Die Rückschlagventile sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Lamellenventile ausgebildet. Sie können aber auch jede beliebige bekannte Gestaltung haben. Der Schadraum i ist im übrigen nach außen durch einen auf die Öffnung g der Außenwand aufgesetzten Deckel ni abgeschlossen, der mehr oder minder stark nach außen oder innen gewölbt sein kann und damit bestimmend ist für die Größe -des Schadraumes i.
• Das Saugventil c ist mit irgendeiner geeigneten bekannten Vorrichtung zur regelwidrigen Beeinflussung versehen. Bei der beispielsweise dargestellten Ausführung lastet auf der Ventilplatte des Saugventils c der Hilfskolben u, der durch die Leitung o von Druckäl beaufschlagt wird. Die Höhe des Öldruckes wird von einem in den -Kreislauf der Ölpumpe geschalteten Druckregler, der mit dem Druckbehälter in Verbindung steht, selbsttätig eingestellt. Sobald während des Druckhubes in dem Arbeitszylinder a der Strahldruck auf die Ventilplatte :des Saugventils c den Öldruck auf den Hilfskolben iz übersteigt, schließt das Saugventil c, und die Verdichtung, die bis zu dem Schließpunkt in dem Zylinder a und dem Schadraum i gemeinsam erfolgte, wird nur noch in dem Zylinder a allein bewirkt. Mit beginnendem Saughub öffnet sich das Saugventil c selbsttätig wieder, sobald der Druck im Zylinder a unter den Druck im Zuschaltraum i sinkt. Der Hilfskolben n folgt dabei der Ventilplatte des Saugventils c. Statt der öldruckbeeinfiussung kann auch eine verstellbare Schraubenfeder benutzt werden. In diesem Falle fällt allerdings die selbsttätige Teilleistungseinstellung fort. Es ist aber auch nicht notwendig, daß bei der selbsttätigen Teilleistungseinstellung ein hydraulisches Mittel zwischengeschaltet wird; das verdichtete Medium selbst kann bei geeigneter Anordnung und Ausbildung des Hilfskolbens h zur Regelung herangezogen werden.
• Es sei noch erwähnt, daß das Rohrstück lr, welches den Schadraum i in der Saugkammer (i abtrennt, die Möglichkeit bietet, den freien Durchlaß der Rückschlagventile derart reichlich zu bemessen, daß sie dem strömenden Medium einen außerordentlich geringen Widerstand entgegensetzen.
• Bei der Ausführung nach Fig. 2 sind in der Wand a des Arbeitszylinders zwei Saugventile c und p angeordnet, von denen nur das Ventil c beispielsweise in der für Fig. i beschriebenen Weise regelwidrig beinflußt ,#i°ird. Das Saugventil p ist als gewöhnliches, selbsttätig arbeitendes Rückschlagventil ausgebildet, welches wäluend des Saughubes in dem Arbeitszylinder a eine unmittelbare Verbindung zwischen der Saugkammer d und dem Zylinder a freigibt und sich mit Beginn des Druckhubes wieder selbsttätig schließt. Das geregelte Saugventil c dagegen wird durch das Rohrstück lz in seiner Lage gehalten. Dieses Rohr ragt bis in die Öffnung g der Außenwand/ hinein und ist durch den krümmerartig ausgebildeten Abschlußdeckel g mit einer benachbarten Öffnung g1 verbunden. In dieser Öffnung ist ein zum Innern des Krümmers g hin :öffnendes Rückschlagventil r angeordnet, das, wie in der Zeichnung dargestellt, gegebenenfalls konaxial mit dem Ventil e angeordnet ist.
• Das Ansaugen des Mediums erfolgt, unabhängig davon, ob eine regelwidrige Beeinflussung des Saugventils c erfolgen soll oder nicht, einmal auf direktem Wege durch das ungeregelte Saugventile sowie gleichzeitig über das Rückschlagventilr und das geregelte Saugventil c. Bei Volleistung des Verdichters schließen die beiden Ventile e und p zu Beginn des Druckhubes selbsttätig. Arbeitet der Kolbenverdichter jedoch nur mit Teilleistung, so wird das Ventile zu Anfang des Druckhubes offen gehalten, so daß die Verdichtung gleichzeitig in dem Zylinder a und dem Zuschaltraum i, g erfolgt, bis das Ventil c schließt und die weitere Verdichtung nur noch in dem Arbeitszylinder a bewirkt wird.
• Bei der Ausführung nach Fig.2 kann der Abschlußdeckel g eine verschiedene Form und Größe haben. Insbesondere kann die Größe zur Erzielung eines bestimmten Verhältnisseszudem Hubvolumen des Arbeitszylinders wechseln. Ein wesentlicher Vorteil der Anordnung des Schadraumes in der Saugleitung besteht darin, daß das angesaugte Medium ständig den Raum i wieder kühlt. Von besonderer Wichtigkeit ist, daß durch .die beschriebene Ausbildung ein normaler Kolbenverdichter, der lediglich für Volleistung bestimmt ist, durch einfache Mittel umgebaut werden kann, so daß eine Leistungsverrihinderung durch zeitweises Zuschalten eines Schadraumes während des Druckhubes erreicht werden kann.

Claims (1)

1. PATENTAN SPrticnr i. Kolbenverdichter mit Leistungsregelung durch einen zuschaltbaren Schadraum, der vor dem regelbaren Saugventil liegt und in der Saugleitung durch ein Rückschlagventil abgegrenzt ist, nach Patent 672 628, dadurch gekennzeichnet, daß der Schadraum (i) durch ein Rohrstück (fi) in der Saugkammer (d) abgeteilt ist, welches in an sich bekannter Weise auch zum Anpressen des regelbaren Saugventils (c) gegen die Zylinderwand (a) vorgesehen und durch eine Öffnung (g) in der Kammeraußenwand (f) eingesetzt ist, wobei ein Abschlußdeckel (m, g) verwendet ist, dessen Form mit der Größe des Schadraumes wechselt. z. Kolbenverdichter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, -daß das Rückschlagventil (h) in die Wand des Rohrstückes (h) eingesetzt ist. 3. Kolbenverdichter nach Anspruch i mit mehreren Saugventilen, von denen nur ein Teil regelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschlußdeckel (g) krümmerartig ausgebildet ist und die dem regelbaren Saugventil (c) zugehörige öffnung (g) in der Außenwand (f) der Saugkammer (d) mit einer benachbarten öffnung (ä1) verbindet, die einem nicht regelbaren Saugventil (>>) gegenüberliegt, wobei in dieser öfnung (g1) das Rückschlagt, (r) angeordnet ist.