DE720212C

DE720212C - Vorrichtung zur stufenlosen Regelung von Kolbenverdichtern

Info

Publication number: DE720212C
Application number: DER96342D
Authority: DE
Inventors: Eugen Spilger
Original assignee: Rheinmetall Borsig AG
Current assignee: Rheinmetall AG
Priority date: 1936-05-19
Filing date: 1936-05-19
Publication date: 1942-04-28

Description

Vorrichtung zur stufenlosen Regelung von Kolbenverdichtern Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur stufenlosen Regelung von Kolbenverdichtern durch Offenhalten der Saugventile mittels Hilfskolben während einer bestimmten Strecke des Druckhubes des Verdichterkolbens, wobei die Hilfskolben durch ein in ihrer Zuströmleitung angeordnetes, von der Kolbenbewegung abhängiges Absperrorgan periodisch unter Druck gesetzt und durch Ahsinkenlassen des Druckes durch ein offenes Drosselrohr so weit entlastet werden, bis die Saugventilbelastung durch dem Ausschiebewiderstand die Hilfskolbenbelastung überwiegt und die Saugventile geschlossen werden.
Diese bekannte Einrichtung hat den Nachteil, daß .durch das offene Drosselrohr auch beim Vollastbetrieb, der den Teillastbetrieb stets- erheblich übertrifft, ständig Druckluft entweicht.
Diesem Mangel wird erfindungsgemäß dadurch abgeholfen, daß in der ZuströmIeitung des Druckmittels zum Hilfskolbenzylinder eine Drossel angeordnet ist, die entsprechend den Druckschwankungen im Behälter verstellt wird: Beim Vollastbetrieb schließt die Drossel die Zuströmleitung vollständig, daher kann durch das offene Drosselrohr Druckmittel nicht abströmen.
Zwar ist die Anordnung eines Druckreglers in die Zuströrnleitung zum Hilfskolbenzylinder an sich bekannt, :aber diese Einrichtung dient lediglich zur Einstellung. eines bestimmten Druckes in einem Behälter, wobei der Druck ständig auf den Hilfskolben zur Einwirkung kommt und ständig Druckmittel durch eine Drosselstelle ins Freie entweicht. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der vom Behälterdruck abhängigen Drossel dagegen wird eine Bemessung der Luftmenge für den Hilfszylinder bewirkt, aus dem die Luft bei jedem Hubwechsel entweicht, so daß der Hilfszylinder für die Aufnahme einer neu abgemessenen Luftmenge frei wird. Zudem strömt bei der bekannten Einrichtung auch bei Volllast ständig Druckmittel durch die Drosselstelle, was bei der Einrichtung gemäß der Erfindung nicht der Fall ist.
In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Es bezeichnet .i den Kolbenverdichter mit dem Saugventil e und dem Hilfskolben 3 sowie dem Hilfskolbenzylinder 4, 7 die Feder des Saugventils, 15 eine Drosselvorrichtung, 30 einen Druckregler, 35 den Druckbehälter mit einem Zuströmrohr 36 zum Hilfskolbenzylinder, 37 ein offenes Drosselrohr als AbströmIeitung, 39 ein Verbindungsrohr des Druckbehälters 35 mit dem Regler 30, 40 einen Steuerschieber mit einer Feder 41 und einem Durchströmkanal42 sowie dem Antriebsstößel 44. Die Druckluft wird aus einem Behälter 35 durch die Zuströmleitung36 zu dem Steuerschieber 40 geführt, welcher Beinen Curchströmkana142 hat und von dem Verdichterkolben beispielsweise reit Hilfe eines unter denn Druck einer Feder 41 stehenden Stößels 44 aufgestoßen wird, so daß am Ende des Druckhubes der Kana142 mit der Druckluftzuströmleitung 36 zur Deckung kommt und diese nach .erfolgter Umkehr der Kolbenbewegung wieder geschlossen wird. Diese Umsteuerung kann :auch durch den Kurbeltrieb oder in irgendeiner anderen von der Kolbenbewegung abhängigen Weise vorgenommen werden. Die Abströmleitung 37 dagegen, die zur Erzeugung einer Drosselwirkung einen kleinen Querschnitt hat, ist ständig offen. Während der üffnung der Zuströmleitung 36 tritt eine bestimmte Menge Druckluft aus dem Behälter 35 durch eine einstellbare Drosselvorrichtung i 5, deren Drosselwirkung in Abhängigkeit vom Behälterdruck steht, und füllt den Zylinderraum 4 des Hilfskolbens 3, der vorgeschoben wird und das Saugventi12 offen hält.
Je nach dem Druck im Behälter 35 und je nach der Einstellung der Drosseleinrichtung 15 ist die Druckluft im Zylinder 4 des Hilfskolbens mehr oder weniger gespannt. Die Luftmenge in diesem Raum, bezogen auf den atmosphärischen Druck, ändert sich somit in Abhängigkeit vom Druck im Behälter 35 und von der Einstellung der Drosselvorrichtung 15. Da nun der Steuerschieber 4o nach erfolgter Füllung des Zylinderraumes 4 sogleich ein Abströmen der Luft durch das Rohr 37 bei annähernd konstantem Gegendruck veranlaßt, so braucht die Luftmenge zum Ausströmen aus dem Raum 4 je nach dem Druck, unter dem sie steht, eine längere oder kürzere Zeit. Sobald der Druck im Raum 4, der natürlich während des Ausströmens fällt, so ,weit gesunken ist, daß die von ihm auf den Hilfskolben 3 ausgeübte Kraft gleich der auf das offene Saugventi12 beim Ausschieben der Lufteinwirkenden Kraft ist, dann schließt das Saugventi12, und .die Verdichtung der Luft im Zylinder i beginnt. Der Zeitpunkt des Schließens des Saugventils hängt also von der Ausströmzeit der Luft aus dem Zylinder 4 des Hilfskolbens und diese wiederum von der auf Atmosphärendruck bezogenen Drurkluftmenge ab, die der Zylinder ,4 aufnimmt. Die Regelung dieser Ausströrnzeit erfolgt beim Ausführungsbeispiel durch den in die Zuströmleitung eingebauten Druckregler 3o.
Dieser ist ein an sich bekannter Membranre,gler, der einerseits durch eine Feder und andererseits -durch den Behälterdruck über das Rohr 39 belastet ist. An die Stelle dieses Reglers kann ;auch ein von Hand einzustellendes Ventil treten.
An Stelle der Druckluft kann auch Preßwasser oder Öl für die Steuerung der Hilfskolben Anwendung finden. Es ist auch möglich, den Stößel 44 gegen einen. Kontakt arbeiten zu lassen, der einen auf das Saugventil einwirkenden Magneten steuert, dessen Anzug oder Abfallzeit .durch Luft oder Öl in bekannter Weise verzögert werden kann, so daß hierdurch die Schließzeit des Saugventils geregelt wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zur stufenlosen Regelung von Kolbenverdichtern durch. Offenhalten der Saugventile mittels Hilfskolben während einer bestimmten Strecke des Druckhubes des Verdichterkolbens, wobei die Hilfskolben durch ein in ihrer Zuströmleitung angeordnetes, von der Kolbenbewegung abhängiges Absperrorgan periodisch unter Druck gesetzt und durch Absinkenlassen des Druckes durch ein offenes Drosselrohr so weit entlastet werden, bis die Saugventilb:elastung durch den Ausschiebeividerstanddie Hilfskolbenbelastung überwiegt und die Saugventile geschlossen werden, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zuströmleitung (36) des Druckmittels zum Hilfskolbenzylinder (4.) eine Drossel (15) angeordnet ist, die entsprechend den Druckschwankungen im Behälter (35) verstellt wird.