DE653720C

DE653720C - Verdichterventil, insbesondere fuer Kaeltemaschinen

Info

Publication number: DE653720C
Application number: DEB175682D
Authority: DE
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1936-10-01
Filing date: 1936-10-01
Publication date: 1937-12-01

Description

Verdichterventil, insbesondere für Kältemaschinen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verdichterventil -und bezweckt, dieses Ventil in einfacher «leise mit einer Einrichtung zu versehen, die das Anlaufen des Verdichters erleichtert. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß in dem beweglichen Teil des Ventilseine Ausgleichöffnung angebracht ist, durch die die Räume vor und hinter dem Ventil dauernd miteinander verbunden sind. Eine solche Anlaufentlastung hat im Gegensatz zu bekannten Anlaufentlastungen den Vorteil der leichten und billigen Herstellbarkeit. Ferner kann die Erfindung leicht nachträglich angebracht werden bei solchen, Verdichtern, die bereits in Betrieb sind. Dies gilt insbesondere dann, wenn der die kleine Ausgleichöffnung tragende Ventilteil lediglicb aus einer dünnen, leicht austauschbaren Blattfeder besteht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen Abb. i einen teilweisen Querschnitt durch einen Tauchkolbenverdichter, Abg.2 und 3 Einzeldarstellungen einiger Ventilteile.
i ist ein Verdichterkolben, der durch eine Pleuelstange 2 in dem Zylinder 3 hin und her bewegt wird. 13 ist ein Saugventil, durch das das zu verdichtende Mittel, z. B. ein gasförmiges Kältemittel, angesaugt wird. Mit 1 ¢ ist die Auslaßöffnung des Druckventils bezeichnet, durch die das verdichtete Mittel den Zylinder wieder verläßt. Oberhalb der Aluslagöffnung 1 ¢ ist eine dünne Blattfeder 4 angeordnet, die mit seitlichen Schlitzen 5 versehen ist. Mit den Schlitzen 5 ist die Blattfeder q. in zwei am Zylinderboden befestigten Stiften 6 geführt. Die Stifte 6 dienen auch zur Führung einer starken Ventilplatte 7 und von Federn 8, die sich mit -einem Ende gegen die Ventilplatte 7 und mit dem anderen Ende gegen den Bund 9 abstützen.
Bei der dargestellten Wölbung der Ventilplatte 7 und entsprechender Bemessung der Federn 8 arbeitet im allgemeinen nur die Blattfeder ¢, wenn der Kolben i seine Hubbewegung ausführt. Bei der Aufwärtsbewegung des Kolbens i legt sich nämlich die Blattfeder q. an die Unterseite der Wölbung der Ventilplatte 7 an und ermöglicht hierdurch, daß das verdichtete Mittel seitlich zur Blattfeder in den Zylinderkopf und von dort in die Druckleitung i o strömen kann. Beim Beginn des Saughubes wird die Öffnung 14 wieder durch Zurückfedern der Blattfeder q. in die in Abb. i dargestellte Ruhestellung versperrt. Nur bei übermäßiger DMCkjerhöh,Lmg im Verdichterzylinder, z. B. bei Flüssigkeitsschlägen, wird auch de Ventilplatte 7 entgegen der Wirkung der Federn 8 mit angehoben, um Beschädigungen der Maschine zu vermeiden.
In der Blattfeder ¢, die zweckmäßig aus einem dünneil, federnden Stahlblech hergestellt ist, ist gemäß der Erfindung.eine kleine Üffnung i i vorgesehen, durch die der Zylinderraum ständig mit der Druckleitung i o in Verbindung steht. Damit diese Verbindung nicht durch die Ventilplatte 8 gestört wird, ist auch in dieser eine Aussparung 12 angebracht, die zweckmäßig etwas größer als die Öffnung z i ist. Die sehr kleine Ausgleichöffnung i i in der Blattfeder q hat folgenden Zweck.
Nach längerem Stillstand des Verdichters nimmt der Druck in der Druckleitung i o bzw. bei einer Kälteanlage in dem damit verbundenen Verflüssigen erheblich ab. Beispielsweise kann der Druck etwa auf die Hälfte absinken, während der Druck in einem durch Kolbenringe und dichte Ventile abgeschlossenen Zylinderraum verhältnismäßig lange Zeit wenigstens annähernd seine ursprüngliche Höhe beibehält. Bringt man nun die kleine Öffnung i i in der Blattfeder ¢ an, so kann sich der Druck vor und ,hinter dem Ventil allmählich ausgleichen. Hierdurch wird erreicht, daß der Verdichter mit einem bedeutend kleineren Drehmoment anläuft, .wodurch Stromstöße und übermäßige Belastungen des Antriebs vermieden werden. Da jetzt gegenüber dem durchschnittlichen Drehmoment des Verdichters kein so hohes Anlaufdrehmoment mehr benötigt wird wie ohne die Ausgleichöffnung, ergibt "sich dabei der weitere Vorteil, daß für die gleiche Maschinengröße ein kleinerer und billigerer Antriebsmotor verwendet werden kann, der dazu noch dauernd mit fast gleichmäßiger Belastung und günstigstem Wirkungsgrad laufen kann. Durch die kleine, an dem Verdichterventil in einfacher Weise angebrachte Öffnung i i werden somit dieselben Vorteile (erreicht, die sonst nur mit teueren Entlastungseinrichtungen in größeren, weniger leicht austausch- und herstellbaren Maschinenteilen erzielt werden kön-.nen. Bei der Herstellung der Öffnung i i ist @ltdiglich darauf zu achten, daß die Öffnung nicht zu groß wird und durch die zu große Öffnung ein zu starker Leistungsabfall des Verdichters bedingt ist. Gegenüber dem Verdichten :ohne die Ausgleichöffnung dürfte jedoch eine Leistungsminderung um o,5 vom Hundert, wie sie sich praktisch ergibt, in Anbetracht der mit der Erfindung erreichten Vorteile ohne weiteres als tragbar angesehen werden können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verdichterventil, insbesondere für Kältemaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß in dem beweglichen Teil (q.) des Ventils eine kleine Ausgleichöffnung (i i ) angebracht ist, durch die die Räume vor und hinter dem Ventil dauernd miteinander verbunden sind.
2. Verdichterventil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der die kleine Ausgleichöffnung tragende bewegliche Ventilteil aus einer dünnen Blattfeder (4.) besteht.
3. Verdichterventil nach Anspruch i ,und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichöffnung (i i) in der das Druckventil darstellenden Blattfeder (q.) angebracht ist.