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Rektoskop Die Untersuchung des sog. Mastdarmrektums erfolgt bekanntermaßen
mit Hilfe von Spreizgliedern, die in den bisherigen Ausführungen zangen- oder scherenartig
in einem Punkt aneinandergelenkt sind. Im günstigsten Fall weisen die Spreizkörper
im einzelnen die Gestalt von Löffeln auf, die mit den Rändern aufeinanderliegend
eingeführt werden. Diese Einführungsart bringt es mit Rücksicht auf die dabei allseitig
erfolgende Dehnung des Afters mit sich, daß die Breite des Gerätes bzw. der Durchmesser
der übereinanderliegenden Löffel 2 bis z1/2 cm nicht überschreitet und daß demzufolge
wieder eine ausreichende Anpassung an den anatomischen Bau insbesondere der viel
weiteren Ampulle nicht möglich ist.
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Außerdem haben die bekannten, mit zwei löffelartigen Spreizgliedern
versehenen Rektoskope den Nachteil, daß sie die Darmwand zu stark bedecken, sie
somit also weitgehend der Sicht entziehen.
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Andere Spekula, z. B. solche, bei denen das eine der beiden aneinandergelenkten
Spreizglieder röhrenspatelförmig, das zweite dagegen stab- oder gabelartig ausgebildet
ist, weisen einen größeren Durchmesser als den eben erwähnten aus demselben Grunde
nicht auf, außerdem bereitet ihre Einführung in den After Schwierigkeiten wegen
der kaum vermeidbaren Scherwirkung, die die übereinanderliegenden inkongruenten
Spreizglieder insbesondere beim Ein- und Ausführen ausüben. Die Erfindung besteht
nun darin, daß das Spekulum zur Untersuchung des Mastdarmrektums grundsätzlich aus
einem einzigen löffelartigen Glied besteht, das möglichst breit ausgebildet ist
und z. B. mit 40 bis 45 mm Breite von Rand zu Rand infolge der erheblichen seitlichen
Dehnbarkeit des Afters noch bequem einführbar ist. Die durch die Löffelform bedingte
Lage der größten Breite des Gerätes etwa im mittleren Drittel des einzuführenden
Teiles hat zur Folge, daß jede für notwendig erachtete Schwenkung bzw. Drehung des
Gerätes innerhalb des Darmes unter L'berwachung durch das Auge des Arztes durchgeführt
werden kann, ohne den After über das erträgliche Maß hinaus dehnen zu müssen oder
gar die Gefahr zu laufen, Verletzungen herbeizuführen. Gleichzeitig gestattet die
vergrößerte Breite eine günstigere Anpassung an die anatomischen Verhältnisse, insbesondere
ein schmerzloses Schwenken der mit der Ampullenrückwand verwachsenen Steißbeinwirbel
um ihren natürlichen Drehungspunkt durch Anheben des rückwärtigen Löffelendes, was
mit keinem scherenartigen Glied in dieser Weise erreichbar ist. Dadurch läßt sich
das Gesichtsfeld erheblich vergrößern, abgesehen davon, daß die Vergrößerung bereits
durch die Anwendung nur eines Löffels stattfinden muß.
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Soll nach der Untersuchung eine bestimmte Stelle des Mastdarmes oder
der Ampulle durch Eingriff von außen behandelt werden, so besteht die Möglichkeit.'
einen weiteren
Löffel oder ein sonstiges Verdrängungsglied in der
gleichen Weise einzuführen, wie das mit dem ersten Löffel geschehen ist. Da beide
Glieder in diesem Falle ohne Zusammenhang miteinander bleiben, ist auch mit den
sonst eintretenden Scherwirkungen o. dgl. Schädigungen nicht zu rechnen.
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Es sind zwar bereits Spekule bekannt, die aus einem einzigen, sogar
noch breiteren Löffelblatt bestehen. Bei ihnen handelt es sich aber ausschließlich
um Scheidenspiegel, bei denen infolge der allseitigen Dehnbarkeit der Körperhöhlenwandungen
keine so weitgehende Rücksicht auf die besonderen anatomischen Verhältnisse wie
im Falle der Untersuchung des Mastdarmrektums und insbesondere der Ampulle erforderlich
ist. Aus diesem Grunde weist ein Scheidenspiegel regelmäßig auch nicht die Verjüngung
am Schaftende auf, die erst die bequeme Anwendung und die Beweglichkeit des Gerätes
im Innern des Darmes ermöglicht.
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In der Zeichnung stellt Fig. I einen oberen hinteren Löffel im Schaubild
mit abgebrochenem Griff dar, Fig. 2 den unteren vorderen Löffel mit Griff ebenfalls
im Schaubild, Fig. 3 den Querschnitt längs Linie III-III von Fig. 2.
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Das dargestellte Beispiel ist eine Ausführung, bei der die Löffel
gemäß Fig. I und Fig. 2 zusammengehören. Es kann aber auch jeder einzeln ausgeführt
und verwendet werden.
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In dem Beispiel gemäß Fig. I und 2 ist an eine gleichzeitige Einführung
beider Löffel gedacht worden, sie passen daher beide ineinander. Man kann sie aber
auch nacheinander einführen, sofern man sie eben, was sich nach den praktischen
Bedürfnissen bestimmt, beide verwenden will.
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Beide Löffel sind an ihrem einen, jeweils dem Griff abgewendeten Ende
e, f zugespitzt und bilden eine Rinne oder Mulde a von verhältnismäßig großer
Tiefe, was insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist. Der hintere, üi FinG. I dargestellte
Löffel ist mit konvex gebogener Sohle b versehen, der vordere, in Fig. 2 dargestellte
dagegen mit konkaver Sohle c. Alle Ränder d sind wulstig ausgebildet und haben natürlicherweise
keine scharfen Kanten.
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Die Griffe g sind dergestalt angeordnet, daß die Löffel an ihren im
Körper liegenden Spitzen e und feinen maximalen Druck ausüben können.
Sie schließen, wie bei h und i
gezeigt, spitzwinklig an den Löffel
an. Das freie Ende des in Fig. 2 dargestellten Griffes ist bei h mit einem Haken
zur Aufnahme eines Gewichtes versehen, bei l bildet der Griff ein Gelenk, das feststellbar
ist und dazu dient, daß man den Teil na zu dem oberen Teil g des Griffes
in eine beliebige Winkelstellung 7a überführen kann.