DE671535C - Im Brenngas enthaltenes fluechtiges Flussmittel zum Gasschweissen oder Hartloeten - Google Patents
Im Brenngas enthaltenes fluechtiges Flussmittel zum Gasschweissen oder HartloetenInfo
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Description
Bur. kü.
8Ϊ&/2.1939
AUSGEGEBEN AM
9. FEBRUAR 1939
9. FEBRUAR 1939
REICHSPATENTAMT ■■
PATENTSCHRIFT
KLASSE 49h GRUPPE 36o2
L 91541 I j 49 h
Arthur Roemer Lytle und Thomas Hunt Vaughn
in Niagara Falls, New York, V. St. A.,
sind als Erfinder benannt worden.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. November 1936 ab
Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 26. Januar 1939
Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 26. Januar 1939
ist in Anspruch genommen
DieErfindung betrifft das Schmelzschweißen
oder Hartlöten mittels gasförmiger Brennstoffe und eines flüchtigen Fluß- oder Schweißmittels,
welches in den Schweißgasstrom eingeführt wird, etwa indem man das Gas durch das Mittel hindurchführt oder mit ihm in Berührung
bringt, wobei das flüchtige Schweißmittel der Flamme, eine kräftige und leicht
regelbare Flußmittelwirkung erteilt. Die Schweißmittel gemäß der Erfindung sind flüchtige Verbindungen oder Mischungen,
welche im wesentlichen Alkylborate enthalten, wobei die Flußmittelwirkung der Flamme
grundsätzlich von dem Boroxyd abgeleitet wird, welches durch Zersetzung von im Schweißgas enthaltenen flüchtigen Borverbindungen
gebildet wird.
Es ist bekannt, daß, wenn man ein Schweißbrenngas, wie z. B. Acetylen, durch eine Miso
schung hindurchperlen "läßt, welche Äthylalkohol in Berührung mit überschüssigem
Boroxyd (B2 O3) enthält, das durch chemische
Reaktion gebildete Äthylborat vom Acetylen aufgenommen wird und der Schweißflamme
eine ausgesprochene Flußmittelwirkung verleiht. Dieses Verfahren wurde mit einigem
Erfolg beim Schweißen von Nickel und der unter der geschützten Bezeichnung »Monelmetall«
bekannten Kupfernickellegierung benutzt.
Ein solches Verfahren, bei welchem also der SchweißflammeFlußmittelwirkungen verliehen
werden, bietet jedoch manche Nachteile, deren Überwindung Zweck vorliegender Erfindung
tCHHBO
= (C2 H5) 3 B O3 + H3 B O3], durch welche das
Äthylborat in der obengenannten Mischung gebildet wird, verwandelt nur die Hälfte des
Boroxyds in Äthylborat und die andere Hälfte -";
in Borsäure. Letztere ist in der Reaktionsmischung unlöslich und bildet einen voluminösen
Niederschlag, der bei Erzielung einei beträchtlichen Konzentration an Äthylborat in
der Flüssigkeit bald einen dicken Schlamm bildet, durch welchen es unmöglich ist, das
Gas hindurchzuführen. Dies hat zur Folge, daß aus rein praktischen Gründen die zulässige
Konzentration an Äthylborat in einer solchen Flußmittelmischung gering ist. Überdies
ist die Reaktionsgeschwindigkeit so nied-
rig, daß die Nachbildung des aus der Mischung fortgeführten Äthylborats äußerst langsam
erfolgt. Ferner ist der im Gleichgewicht mit einer Mischung aus Äthylalkohol und Äthylborat
in kleinen Konzentrationen befindliche Dampf viel reicher an Borat als an Alkohol.
Zufolge dieser verschiedenen Einflüsse ergab sich, daß, wenn das Schweißgas durch irgendeine brauchbare Reaktionsmischung derart geführt
wurde, daß eine hinreichende Aufnahme von Äthylborat stattfand, um der Schweißflamme
eine geeignete Flußmittelwirkung zu erteilen, sich die Konzentration des Borats sowohl
in der Reaktionsmischung als auch im Schweißgas rasch verringerte, bis unter Umständen
so viel Alkohol in die Flamme fortgeführt wurde, daß sich deren Temperatur empfindlich erniedrigte, während die Flußmittelwirkung
der Flamme praktisch aufhörte. Aus all diesen Gründen sind die bisher bekannten flüchtigen Schweißmittel im allgemeinen
unbefriedigend, um den Schweißflammen eine Flußmittelwirkung zu erteilen.
Andererseits ist die Anwendung flüchtiger Schweißmittel grundsätzlich äußerst vorteilhaft
bei manchen Gasschweißverfahren, und die Flußmittel wirkung des Boroxyds, welches aus
flüchtigen Borverbindungen gebildet wurde, weist manche erwünschten Eigenschaften auf,
beispielsweise die Erzeugung einer sauberen Schweiße, weiche frei von den durch die meist
festen oder flüssigen Schweißmittel zurückgelassenen Inkrustationen ist.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf flüchtige Schweißmittel neuer Zusammensetzung,
welche von den oben beschriebenen Nachteilen frei sind und manche Vorteile
bieten, wie aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
■ Es wurde gefunden, daß gewisse reine Alkylborate als flüchtige Flußmittel mit beträchtlichem Erfolg benutzt werden können.
Diese Alkylverbindungen stellen Trialkylverbindungen der Borsäure dar. Es wurde ferner gefunden, daß Mischungen
von niedrigmolekularen Alkylboraten und Alkoholen konstant siedende oder sogenannte
azeotropische Mischungen von hoher Flüchtigkeit bilden und daß diese Mischungen als
dampfförmige Flußmittel vortrefflich geeignet sind.
Schließlich wurde gefunden, daß die Alkylborate oder -mischungen gemäß der Erfindung
für manche Zwecke vorteilhaft mit anderen flüchtigen Flußmitteln vermischt werden
können, beispielsweise mit flüchtigen Silicaten, wie Tetramethylsilicat. Derartige Verbindungen
zersetzen sich in der Schweißflamme unter Bildung von Oxyden (wie z. B. SiO2), welche
die Flußmittelwirkung des Boroxyds verbessern und andere Vorteile bieten.
Gemäß der Erfindung werden vorzugsweise Methylborat, Äthylborat, Propylborat und
Isopropylborat einzeln oder in Mischung verwendet. Das Methylborat hat einen Kochpunkt
von etwa 68° und das Äthylborat von etwa I2o°. Die höhermolekularen Alkylborate
müssen, damit sie eine hinreichende Verdampfung bei ihrer Anwendung aufweisen,
gewöhnlich erwärmt werden.
Die wesentlichen azeotropischen Mischungen,
auf weiche sich die Erfindung bezieht, sind in den beiliegenden Zeichnungen angedeutet.
Fig. ι stellt in Kurvenform die Beziehung zwischen Kochpunkt und Zusammensetzung
von Mischungen aus Alkoholen und den betreffenden Alkylboraten dar. Die mit A bezeichnete
volle Linie bezieht sich auf Mischungen von Methylalkohol und Methylborat. Die mit B bezeichnete gestrichelte Linie veranschaulicht
Mischungen von Äthylalkohol und Äthylborat. Die mit C bezeichnete strichpunktierte
Linie bezieht sich auf Mischungen von Isopropylalkohol und Isopropylborat.
Fig. 2 zeigt ähnliche Kurven für andere »°°
Mischungen, und zwar bezieht sich die mit D bezeichnete, voll ausgezogene Kurve auf Mischungen
von Methylalkohol und Isopropylborat und die mit E bezeichnete gestrichtelte
Kurve auf Mischungen von Methylalkohol und Methylsilicat.
Die Werte der genannten Kurven sind in der nachstehenden Zusammenstellung aufgeführt.
Zahlentafel A
Mischung | Flußmittel | Kochpunkt 0C' | 68 -I 53,5 120 76,5 140 — 140 57.5 120 ' —· |
Azeotropische Mischung | Flußmittel 7« |
Alkohol | (CH3O3)3B (C2H3 O3)3B (C3H7 O3) 3 B (C3H7 O3)3B (CH3OJ1Si |
Alkohol I Flußmittel j »^nf | Alkohol | 72 33 32 |
|
Methylalkohol.. Äthylalkohol... Isopropylalkohol Methylalkohol.. Methylalkohol.. |
64 78 8r 64 64 |
28 67 68 |
Bei der Herstellung der azeotropischen Alkylboratmischungen
gemäß der Erfindung sind reine Verbindungen und insbesondere trockene Verbindungen aus verschiedenen
Gründen erwünscht. Wenn nämlich entweder die Flußmittelverbindung oder das Schweißgas
Wasser enthält, dann wird ein Teil des Flußmittels durch Hydrolyse unter Bildung
von Borsäure zersetzt, welche sich niederzu- - schlagen sucht und in den engen Gasleitungen
und Kanälen des Brenners anhäuft und eine Verstopfung sowie Korrosion verursacht. In
ähnlicher Weise bewirkt irgendwelche Hydrolyse der Borate eine Erschöpf ung der ursprüngliehen
Mischung an dieser Komponente, falls diese Mischung eine azeotropische Zusammensetzung
aufweist. Im Falle des Methylborats und Methylalkohols wurde es beispielsweise für
vorteilhaft gefunden, eine Mischung zu verwenden, welche etwa 800/0 Methylborat enthält.
Es wurde gefunden, daß die Flußmittel gemäß der Erfindung mit äußerst brauchbaren
Ergebnissen beim Schweißen oder Hartlöten ζ. Β. λ'οη Kupfer, Messing, Bronze, niedrig-
gekohltem Stahl und chromreichen Eisenlegierungen, wie beispielsweise rostfreiem Eisen
und rostfreiem Stahl, bei deren Schweißung gewöhnlich feste oder flüssige Schweißmittel
benutzt werden, verwendbar sind. Diese üblichen Schweißmittel hinterlassen auf dem
Metall Niederschläge oder Krusten, die vor den darauffolgenden Bearbeitungen, wie Plattieren
oder Verzinnen, entfernt werden müssen, wobei die Inkrustationen in manchen Fällen
nur äußerst schwierig beseitigt werden können. Ein anderer Vorteil der Erfindung besteht
darin, daß beim Gasschweißen oder Hartlöten von Metallen die Schweißmittel gemäß der Erfindung
außergewöhnlich gesunde und saubere Schweißnähte erzeugen, welche keinerlei Vorbehandlung
für das darauffolgende Plattieren oder Verzinnen erfordern.
Die in der nachstehenden Zahlentafel mitgeteilten Daten zeigen die Erfolge, welche mit
Bronzeschweißen bei Stahlabschnitten unter Verwendung der Flußmittel gemäß der Erfindung
erzielt wurden, im Vergleich zu anderen Flußmitteln.
Zahlentafel B
Flußmittel | Mittlere Zugfestigkeit | Prozentischer Anteil | Biegedehnung | |
Versuch | lig/mma | der Abschnitte mit einer Zugfestigkeit |
11M | |
A | 37>10 | unter 39,20 kg/mm2 | 20 | |
I | B | 37.So | 63 | 35 |
2 | C | 41.30 | 27 | — |
3 | D | 33.9° | 22 | 20 |
4 | E | 28,00 | "SO | —. |
5 | F | 40,60 | 100 | 35 |
6 | G | 41.30 | • 35 | — |
7 | 32 | |||
Die Abschnitte bestanden aus hochwertigem Kesselblech und hatten eine Zugfestigkeit von
etwa 43,40 kg/mm2, und der Schweißstab besaß eine typische Bronzezusammensetzung.
Die benutzten Flußmittel waren:
A ein handelsübliches Flußmittel (Paste), welches Borsäure und Borax enthielt und direkt auf die Schweiße aufgebracht wurde,
Die benutzten Flußmittel waren:
A ein handelsübliches Flußmittel (Paste), welches Borsäure und Borax enthielt und direkt auf die Schweiße aufgebracht wurde,
B eine verdünnte Reaktionsmischumg aus Methylalkohol und Borsäure mit etwa 7,2 °/o
Boratgehalt, welche in den Schweißgasstrom verdampft wurde,
C wie B, jedoch mit einem Gehalt von etwa 20°/o Methylborat,
D eine rohe Reaktionsmischung aus Methylalkohol und Boroxyd mit einem Gehalt
von etwa 76 % Methylborat and 6 °/0 Borsäure,
welche in den Schweißgasstrom verdampft wurde,
E wie D, jedoch zwecks Entfernung etwa vorhandener für die Schweißung schädlicher
Borsäure vor Benutzung mit aktiver Kohle behandelt,
F reine Mischung von 80O/0 Methylborat
und 20 % Methylalkohol, hergestellt durch Vermischen der beiden reinen Verbindungen no
und in den Schweißgasstrom verdampft,
G reines Isopropylborat, in den Schweißgasstrom
verdampft.
Die reine 8o°/0 Methylboratmischung F in Versuch 6 ist ein besonders brauchbares
Flußmittel, da es hervorragende Schweißergebnisse mit ausnehmend hohem Dampfdruck
und geringer Alkoholkonzentration vereinigt und aus vergleichsweise billigen Rohstoffen
hergestellt werden kann. Es wird bemerkt, daß diese bevorzugte Mischung nicht genau dem azeotropischen Gemisch entspricht,
sondern an Stelle von 73 °/o Borat ungefähr 80 % enthält. Diese Mischung hat den Vorteil,
daß sie auf das Schweißgas eine Trocknungswirkung ausübt, falls letzteres Spuren
von Feuchtigkeit enthält, wobei das überschüssige Borat in der Flüssigkeit unter Bildung
von Borsäure und Methylalkohol hydrolysiert. Gleichzeitig hat der- aus der Mischung
fortgeführte Dampf im wesentlichen die azeotropische Zusammensetzung, und die Annäherung
an reines Methylborat beim Durchleiten des Schweißgases durch die Mischung findet
nur sehr langsam, wenn überhaupt statt. Aus der Kurve ist ferner ersichtlich, daß, wenn als
Ausgangsmischung eine solche verwendet wird; die an Borat reicher ist als die azeotropische
Mischung, der entwickelte Dampf weiterhin die azeotropische Zusammensetzung "aufweist und der Dampfdruck der Flüssigkeit
konstant bleibt, bis die Konzentration des Borats in der Flüssigkeit etwa 80 °/o erreicht. Es
ist klar, daß das azeotropische Gemisch durch geeigneten Zusatz von Alkohol wiederhergestellt
werden kann, um eine unzulässige Ab- 7» nähme des Dampfdruckes bei Annäherung an
die reine Boratmischung zu vermeiden.
Bei anderen Versuchsreihen wurde mit Erfolg das 8o°/0ige Methylboratflußmittel zum
Hartlöten mit Stäben der folgenden Zusammensetzung benutzt:
Zahlentafel C
Metall
Cu
Zn
Sn
Andere Metalle
Messing
Tobinbronze....
Bleibronze
Lagerbronze
Everdur
Phosphorbronze
Kupfer
Kupfer
60/70 60
77 80
9·6,5 95 iöo
30
3
Pb 12% Pb 12%
Mn 1%, Si 2,5%
90
Während die Boratflußmittel gemäß der Erfindung für eine große Zahl Verwendungszwecke
zufriedenstellend sind, wurde gefunden, daß die weitere Beimischung einer flüchtigen
Silicatverbindung, z. B.. des Methylsilicats, in manchen Fällen vorteilhaft ist.
Beim Schweißen von Stahl erhöht eine solche Mischung die Flüssigkeit der Schweiße und
erleichtert den Schweißvorgang. Ferner wird durch die Verwendung eines flüchtigen Silicats
die Korrosionsbeständigkeit von Schweißen bei rostfreiem Stahl erhöht und die Verflüchtigung
von Zink beim Hartlöten von Metallen mittels Stäben, die beträchtliche Prozentsätze
an Zink enhalten, verhindert.
Bei einer Reihe von Versuchen wurden Abschnitte aus rostfreiem Stahl unter Verwendung
verschiedener Flußmittelmischungen verschweißt, durch welche ein Teil des Schweißgases
hindurchgeleitet worden war, und Vergleichsschweißen mit einer typischen Flußmittelpaste
für rostfreien Stahl durchgeführt. Die geschweißten Abschnitte wurden dann
einer normalen Korrosionsprüfung in kochender Salpetersäure unterworfen und der vergleichbare
Korrosionswiderstand der Schweißen in der Reihenfolge abnehmender Widerstände
festgestellt.
Zahlentafel D
Flußmittel
A
B
C
D
B
C
D
Zusammensetzung
ReinesMethylboratmit 6°/0Methylsilicat
- -12% -
- 9°/o
- 3%
on 0"
Normale Schweißpaste (Borosilicatglas)
Alle mit flüchtigen Flußmitteln hergestellten Schweißen zeigten eine bemerkenswerte Überlegenheit
hinsichtlich Korrosionswiderstaiul gegenüber den mit Flußmittel F hergestellten.
Die Versuchsergebnisse zeigten ferner, daß mehr als 3 % Methylsilicat in der Mischung
bevorzugt wird und'daß 20 % zu hoch sind.
Bei einer anderen Versuchsreihe wurden
Stahlabschnitte von hoher Festigkeit mit Bronzeschweißstäben zweier verschiedener Zusammensetzungen
verschweißt (verlötet), wobei ein Teil des Schweißgases durch die aufgezählten Mischungen von Athylborat und
Methylsilicat hindurchgeleitet wurde. Die Ergebnisse sind folgende:
Zahlentafel E
Versuch Nr. |
Flußmittel | Schweißstab | Zugfestigkeit kg/mm2 |
Dehnung % |
Bemerkungen |
5 I |
A | I | 35,oo | 35 | dichter Rauch |
2 | A | 2 | 40,60 | 35 | schwacher Rauch |
- 3 | B | I | 34.30 | 31 | dichter Rauch |
10 4 | B | 2 | 35,70 | 25 | schwacher Rauch |
5 | C | I | — | — | dichter Rauch |
6 | C | 2 | 4!,3O | 28 | wenig Rauch |
7 | D | I | 35,70 | 35 | wenig Rauch |
•5 · 8 | D | 2 | 40,60 | 31 | sehr wenig Rauch |
Die benutzten Flußmittel waren folgende: A reines Äthylborat,
B Äthylborat + 4°/0 Methylsilicat,
C Äthylborat + 9 °/o Methylsilicat,
B Äthylborat + 4°/0 Methylsilicat,
C Äthylborat + 9 °/o Methylsilicat,
D Äthylborat + 20% Methylsilicat.
Die verwendeten Schweißstäbe hatten die angenäherte Zusammensetzung:
Die verwendeten Schweißstäbe hatten die angenäherte Zusammensetzung:
Xr. ι Kupfer 59% bis 620J0, Zinn 0,5°/0
bis 1,0 %> Rest Zink.
Nr. 2 Kupfer 56 °/0 bis S9°/0, Zinn 0,75 °/0
bis ΐ,ΐο °/o, Silicium 0,02% bis i,o °/o, Eisen
o,7S °/o bis 1,25 0Z0, Rest Zink.
Die Zusammensetzung des Schweißstabes Nr. 2 war dazu bestimmt, eine Zinkverflüchtigung
zu verhindern.
Aus diesen und anderen Versuchen geht klar hervor, daß die Einverleibung von bis zu
etwa 20 % Methylsilicat zusammen mit dem flüchtigen Borat eine ausgesprochene Verhinderung
der Zinkrauchbildung bewirkt, welche beim Hartlöten oder Schweißen nachteilig in
Erscheinung tritt, wenn zinkhaltige Schweißstäbe verwendet werden.
Mit dem Ausdruck azeotropische Mischung wird nicht nur ein wahres azeotropisches Gemisch
bezeichnet, welches vermutlich eine ganz bestimmte prozentische Zusammensetzung aufweist,
sondern auch eine Mischung, aus weleher ein azeotropisches Gemisch beim Kochen
abdestilliert. Eine solche Mischung ist notwendigerweise eine konstant siedende Mischung,
solange das Destillat die azeotropische Zusammensetzung aufweist. So liefern gemaß
Kurve A in Fig. 1 Mischungen zwischen etwa 25 und 90 % Borat das 72%ige azeotropische
Gemisch als Destillat, und alle diese Mischungen sieden bei derselben Temperatur.
Es ist klar, daß eine 70 °/o Methylborat enthaltende Mischung das azeotropische Gemisch
als Destillat ergeben wird und solange bei konstanter Temperatur siedet, bis die Flüssigkeit
eine Zusammensetzung von etwa 25 °/0
Borat erreicht hat, worauf der erzeugte Dampf eine rasche Abnahme des Boratgehaltes erfährt
und der Siedepunkt steigt. Eine solche Mischung ist im Sinne der Erfindung brauchbar,
obgleich aus den oben beschriebenen Gründen Mischungen, welche etwas mehr Borat enthalten, als der wahren azeotropischen
Zusammensetzung entspricht, als Ausgangsmischungen bevorzugt werden.
Claims (5)
1. Im Brenngas enthaltenes flüchtiges Flußmittel zum Gasschweißen oder Hartlöten
von Metallen und Legierungen, dadurch gekennzeichnet, daß es als wesentlichen Bestandteil ein flüchtiges reines
Trialkylborat, vorzugsweise entweder Trimethyl-, Triäthyl-, Tripropyl- oder Triisopropylborat,
einzeln oder in Mischungen enthält.
2. Flußmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Trialkylborat
in Form einer vorzugsweise azeotropischen Mischung mit dem entsprechenden Alkohol
besteht.
3. Flußmittel nach Anspruch'1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es auch ein
flüchtiges Tetraalkylsilicat, vorzugsweise Methylsilicat, enthält.
4. Flußmittel nach Anspruch 2, bestehend aus einem azeotropischen Gemisch
eines Trialkylborats und eines aliphatischen Alkohols, wobei die Alkylgruppe vorzugsweise
eine Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Isopropylgruppe ist.
5. Flußmittel nach Anspruch 3 zum Gas- uo
schweißen, bestehend aus einem flüchtigen Tetraalkylsilicat und einer vorzugsweise
azeotropischen Mischung eines Alkylborats und des entsprechenden Alkohols, wobei
die Alkylgruppe vorzugsweise eine Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Isopropylgruppe ist.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
BERLIN'. GEDRUCKT IN DER REICHSURL'CliEKEI
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US671535XA | 1935-12-24 | 1935-12-24 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE671535C true DE671535C (de) | 1939-02-09 |
Family
ID=22074053
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL91541D Expired DE671535C (de) | 1935-12-24 | 1936-11-29 | Im Brenngas enthaltenes fluechtiges Flussmittel zum Gasschweissen oder Hartloeten |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE671535C (de) |
SE (1) | SE94124C1 (de) |
-
1936
- 1936-11-29 DE DEL91541D patent/DE671535C/de not_active Expired
- 1936-12-02 SE SE540336A patent/SE94124C1/sv unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
SE94124C1 (de) | 1939-01-09 |
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