DE671016C - Anordnung bei Loeschkammerschaltern mit Differentialkolben - Google Patents
Anordnung bei Loeschkammerschaltern mit DifferentialkolbenInfo
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Description
Bei solchen elektrischen Schaltern, in welchen für die Löschung des Lichtbogens ein
von dem Lichtbogen erzeugter Flüssigkeitsstrom verwendet wird, ist es schwer, die
Stärke des löschenden Flüssigkeitsstromes im Verhältnis zu der zu unterbrechenden Stromstärke
abzupassen. Besonders bei kleineren Stromstärken ist es schwer, einen für die Erzeugung des Flüssigkeitsstromes hinreichenden
Druck zu erhalten. Bei "solchen Schaltern, wo der bewegliche Kontakt durch
eine Öffnung in einer isolierenden Zwischenwand gezogen wird, muß der für die Löschung
erforderliche Druck im allgemeinen schon erzeugt sein, ehe die Spitze des beweglichen
Kontaktes durch diese Zwischenwand passiert. Da die Löschung in den meisten Fällen in dem Augenblick eintritt, wenn die
Spitze des beweglichen Kontaktes die "Wand passiert, ist, um die Lichtbogendauer so kurz
wie möglich zu machen, diese Zwischenwand sehr nahe an dem festen Kontakt anzubringen.
Der Abstand zwischen dem festen Kontakt und der Zwischenwand ist aber andererseits
für den erzeugten Druck maßgebend, und zwar muß dieser Abstand einen 'gewissen
Höchstwert haben, damit auch bei kleineren Stromstärken genügend Druck erzeugt wird,
so daß auch dann tatsächlich bei dem Durchtritt der Kontaktspitze durch die Zwischenwand
eine genügend kräftige Strömung stattfinden kann. Es ist also bei größeren Stromstärken
wünschenswert, daß der Abstand zwischen dem festen Kontakt und der Zwischenwand sehr klein ist und daß bei kleineren
Stromstärken dieser Abstand größer ist.
Die vorliegende Erfindung, welche sich auf eine Löschkammer mit Zwischenwand und
besonderem Differentialpumpkolben bezieht, löst nun diese Aufgabe in der Weise, daß nach der Erfindung die Zwischenwand
beweglich angeordnet wird, und zwar so, daß sie unter dem Einfluß des in der Löschkammer
herrschenden Druckes in Richtung gegen den festen Kontakt geführt wird.
Nach der Erfindung ist ferner die bewegliche Wand so angeordnet, daß sie, nachdem
der bewegliche Kontakt sich durch die Öffnung in der Zwischenwand bewegt hat, von
dem Pumpkolben mitgenommen wird und deshalb eine Bewegung in Richtung des festen Kontaktes bekommt.
Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung gezeigt.
Auf der Abbildung bedeutet 1 den festen Kontakt, der in an und für sich bekannter
Weise aus federnd aufgehängten Blöcken besteht. Diese sind mittels Flachfedern 2 an
einer Metallhülse 3 befestigt. Diese Metallhülse ist oben mit einem Zapfen 4 versehen,
der in dem Halter 5 aus Metall mit Gewinde befestigt ist. Der Halter 5 trägt außerdem
einen Metallzylinder 6, der unten von einem Isolationszylinder 7 mit einem kleineren
Durchmesser fortgesetzt wird, und dieser Zylinder ist unten von einem Deckel 8 aus Iso
liermaterial zugeschlossen, welcher Deckel einen Kanal 9 hat, durch welchen der bewegliche
Kontakt 10 passiert. Der feste Kontakt wird von einem Metallzylinder 11 umgeben.
In dem von den Zylindern 6 und 7 gebildeten Doppelzylinder befindet sich ein Kolben
12, der oben einen Kragen 13 aus Metall hat,
mit einem Durchmesser, der dem Innendurchmesser in dem Zylinder 6 gleich ist. Unten
besteht der Kolben 12 aus einem Isolierzylinder 14. Der Kragen 13 ist auf der Innenseite
mit einem Kolbenring 15 versehen, der gegen die äußere Fläche eines Zylinders 16
dichtend gleitet. Der Zylinder 16 besteht oben aus Metall, aber unten aus einem Isolierzylinder
17 mit Boden 18, welcher Boden ein Loch 19 für den beweglichen Kontakt 10
hat. Der obere Teil des Zylinders 16 hat auf der Außenseite einen Anschlag 20, der von
dem Kolbenring 15 getroffen wird, wenn der Kolben 12 sich nach unten bewegt.
Im ersten Augenblicke der Unterbrechung entsteht zufolge der Lichtbogenbildung zwischen
den Kontakten ι und 10 ein Druck innerhalb der Löschkammer, welcher auf der
oberen Seite des Kragens 13 wirkt und den Kolben 12 nach unten drückt. Die Verminderung
des Raumes 21, welche dieser erfährt, wenn der Kolben 14 sich nach unten bewegt,
erzeugt eine Drucksteigerung, die auf der unteren Seite des Bodens 18 wirkt, so daß
dieser mit dem Zylinder 16 nach oben gegen den Dämpfkolben 23 geführt wird. Der letztere
besteht aus zwei Teilen 24 und 25, zwi-. sehen welchen Dichtungsringe 26 und 27 angeordnet
sind. Der Kolben 23 bewegt sich in einer Bohrung in dem Metallhalters, und
diese Bohrung steht durch einen feinen Kanal 28 mit der äußeren Umgebung in Verbindung.
Der Querschnitt des Kanals 28 wTird deshalb die Geschwindigkeit bestimmen, mit
welcher sich der Kolben 23 in der Bohrung nach oben bewegt. Außer dem Kanal 28 kann
auch ein Kanal 30 angeordnet sein, welcher normalerweise von einem federbelasteten
Ventil 31 geschlossen ist, welches Ventil aber geöffnet wird, wenn der Druck in der Löschkammer
einen gewissen Wert erreicht hat. Durch die obenerwähnte Bewegung des Zylinders 16 wird der Boden oder die Zwischenwand
18 eine von der Stromstärke bestimmte Lage im Verhältnis zu dem festen Kontakt 1
einnehmen. Der Anschlag 20 auf dem Kolben 16 hat einen Durchmesser, der gleich dem
Innendurchmesser des Teiles 29 des Kolbens 12 ist. Hierdurch erhält man eine gewisse
Dämpfung, wenn der Kolben 12 mit dem Kolbenring 15 sich dem Anschlag 20 nähert.
Der Zylinder 16 kann entweder so ausgebildet sein, daß der äußere Durchmesser der
ganzen Länge entlang gleich ist, oder es kann, wie die Abbildung zeigt, der obere
Teil einen kleineren Durchmesser haben als der Unterteil. Im letzteren Falle erhält man
auf dem Kolben 16 eine gewisse Differentialkolbenwirkung,
die nach oben gerichtet ist. Man kann sich aber die umgekehrte Anordnung
denken, d.h. der Kolben 16 kann oben einen größeren Durchmesser haben als unten.
Durch die Erfindung erreicht man, wie oben gesagt, den Vorteil, daß der Abstand
zwischen dem festen Kontakt und der isolierenden Zwischenwand von der Stromstärke
abhängig wird. Da die Löschung im allgemeinen bei dem. Durchtritt der Kontaktspitze
durch die öffnung in der Zwischenwand erfolgt, erhält man durch die Anordnung immer
einen so kurzen Lichtbogen wie möglich. Bei kleineren Stromstärken wird der Lichtbogen
langer, aber doch nicht langer, als für die Erzeugung des erforderlichen Druckes
nötig ist.
Die in der Abbildung gezeigte Ausführungsform wirkt wie ein Schalter mit einem
Differentialkolben, bei welchem das Verhältnis zwischen den wirksamen Kolbenflächen
veränderlich ist. Hierdurch erhält man während des ersten Teils des Unterbrechungsvorganges einen genügend großen Druckunterschied
für die Löschung bei kleinen Stromstärken, aber gleichzeitig erhält man
den Vorteil, daß bei der Unterbrechung großer Stromstärken das Verhältnis zwischen
den wirksamen Kolbenflächen während des letzten Teiles des Unterbrechungsvorgangs
vermindert wird, wodurch die sonst eintretende heftige Bewegung des Kolbens bei dem
Durchtritt des beweglichen Kontaktes durch die Öffnung in der isolierenden Zwischenwand
bei großen Stromstärken bedeutend vermindert wird.
Claims (4)
1. Anordnung bei elektrischen Schaltern mit Löschkammern, die einen Differentialpumpkolben
zur Erzeugung einer Strömung von Löschflüssigkeit gegen den Lichtbogen enthalten und bei welcher der
bewegliche Kontakt eine Öffnung in einer besonderen, isolierenden Zwischenwand
passiert, dadurch gekennzeichnet, daß diese Zwischenwand (i8); unter dem Einfluß
des von dem Lichtbogen erzeugten Druckes unabhängig von der Kolbenbewegung eine Bewegung in Richtung gegen
den festen Kontakt (1) erhält.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die isolierende
Wand mit einer Dämpfungsanordnung (24, 25) versehen ist, die die Bewegung
der isolierenden Wand (18) gegen den festen Kontakt in Abhängigkeit von dem
herrschenden Druck regelt.
3. Anordnung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsanordnung
mit einem Auslaßkanal (30) versehen ist, der normalerweise von einem druckbeeinflußten Ventil (31) geschlossen
ist, zum Zweck, eine verminderte Dämpfwirkung zu erhalten, nachdem der Druck in der Löschkammer einen gewissen
Wert erreicht hat.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwand
und der Differentialkolben mit Anschlägen (15, 20) versehen sind, welche
nach einer bestimmten Bewegung des Kolbens eine Zusammenkupplung des Kolbens (12) mit der Zwischenwand (18)
herbeiführen, so daß sie während des letzten Teiles der Kolbenbewegung einander folgen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE479947X | 1935-08-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE671016C true DE671016C (de) | 1939-01-30 |
Family
ID=20310444
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEST55198D Expired DE671016C (de) | 1935-08-28 | 1936-08-28 | Anordnung bei Loeschkammerschaltern mit Differentialkolben |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE671016C (de) |
FR (1) | FR810179A (de) |
GB (1) | GB479947A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE759015C (de) * | 1939-10-07 | 1952-10-27 | Sachsenwerk Licht Und Kraft A | Loeschkammer-Fluessigkeitsschalter |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2781435A (en) * | 1951-03-18 | 1957-02-12 | Heilmann Philipp | Arc-extinguishing mechanism for electric switches |
-
1936
- 1936-08-27 GB GB23552/36A patent/GB479947A/en not_active Expired
- 1936-08-28 FR FR810179D patent/FR810179A/fr not_active Expired
- 1936-08-28 DE DEST55198D patent/DE671016C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE759015C (de) * | 1939-10-07 | 1952-10-27 | Sachsenwerk Licht Und Kraft A | Loeschkammer-Fluessigkeitsschalter |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB479947A (en) | 1938-02-15 |
FR810179A (fr) | 1937-03-17 |
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