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Gerät zum Reinigen der Typen von Schreibmaschinen Es sind Geräte zum
Reinigen der Typen von Schreibmaschinen bekannt, bei welchen der Handgriff zu einem
Behälter für ein Farblösungsmittel ausgebildet ist und durch eine mittels eines
Ventils absperrbare Leitung mit einer am Handgriff sitzenden Bürste in Verbindung
steht. Wird das Ventil geöffnet und das Gerät längs der Typenreihen der Schreibmaschine
hin und her geführt, so fließt Lösungsmittel aus dem Handgriff zu den Borsten der
Bürste, so daß gleichzeitig mit der mechanischen Bearbeitung der Typen ein Lösen
der Farbkrusten stattfindet. Diese bekannten Geräte sind jedoch insofern nicht zweckmäßig
eingerichtet, als das Ventil leicht undicht wird und die Handhabung viel Aufmerksamkeit
und Sorgfalt erfordert. Auch die Dosierung der Lösungsmittelmenge bereitet erhebliche
Schwierigkeiten.
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Beim Gerät gemäß der Erfindung ist das Farblösungsmittel gleichfalls
im Handgriff untergebracht. 'Abweichend von der bekannten Vorrichtung ist aber das
Farblösungsmittel in eine Ampulle eingeschlossen, die sich in einem aus zähem Stoff
geringer Saugfähigkeit, z. B. paraffiniertem Papier, hergestellten Behälter befindet,
der durch einen saugfähigen Pfropfen, zweckmäßig durch einen Docht, derart verschlossen
ist, daß ein Endstück des Pfropfens aus dem als Handgriff dienenden Behälter vorragt.
Wird als Pfropfen ein Docht verwendet, so weist das aus dem Behälter vorragende
Endstück eine ähnliche Beschaffenheit auf wie ein Pinsel und schmiegt sich daher
den Unebenheiten der Typen vollkommen an.
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Soll das Gerät in Benutzung genommen werden, so wird der Ampullenbehälter
gequetscht und dadurch die Ampulle gesprengt, deren Inhalt sich in den Handgriff
ergießt
und von dem in den Boden des Behälters eingesetzten Pfropfen
aufgesogen wird, während Splitter der Ampulle durch den gleichzeitig als Filter
wirkenden Pfropfen zurückgehalten werden. Unter Benutzung des Behälters als Handgriff
wird sodann der mit dem Farblösungsmittel getränkte Pfropfen den Typenreihen der
Schreibmaschine entlang hin und her geführt. Da der Unterteil des Behälters durch
den eingesetzten Pfropfen versteift ist, kann dabei ein sehr kräftiger Druck ausgeübt
werden. Die Reinigung geht rascher vonstatten als bei der Verwendung von Bürsten
oder von Wischern, weil der als Werkzeug dienende Docht die Vorteile einer Bürste
mit den Vorteilen eines Wischers in sich vereinigt. Gegenüber anderen Textilien
hat der Docht auch noch den Vorzug, daß er gegen das Zerfasern überaus widerstandsfähig
ist. Diese Eigenschaft ist für die Brauchbarkeit eines zur Typenreinigung bestimmten
Werkzeuges deshalb von Bedeutung, weil losgelöste Fasern an den Typen haftenbleiben
und das gute Aussehen der Schrift beeinträchtigen.
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Nach durchgeführter Reinigung ist das Gerät verbraucht und muß weggeworfen
werden. Die Kosten der Reinigung sind aber dennoch sehr gering, weil ein höchst
sparsamer Verbrauch an Lösungsmittel stattfindet und die Voraussetzungen zu wohlfeiler
Erzeugung des Gerätes gegeben sind. Dadurch, daß das Gerät nur einer einmaligen
Benutzung fähig ist, wird gleichzeitig auch der Vorteil erreicht, daß die Reinigung
stets mit sauberem Werkzeug stattfindet und daher sehr wirksam ist. Ferner ist ein
Beschmutzen der Hände bei der Benutzung des Gerätes nahezu ausgeschlossen. Auch
die Belästigung, die die in Aufbewahrung zu haltenden bekannten Geräte dadurch verursachen,
daß ihnen unangenehmer Geruch des Farblösungsmittels entströmt, ist vermieden.
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Es ist schon vorgeschlagen worden, Geräte zum Reinigen der Typen von
Schreibmaschinen derart auszugestalten, daß sie nach einmaliger Benutzung weggeworfen
werden können. Diese bekannten, im wesentlichen aus einem Bürstchen mit klebrigen
Borsten bestehenden Geräte sind jedoch bei weitem nicht so wirksam wie das erfindungsgemäß
ausgestaltete, weil ohne Farblösungsmittel gearbeitet wird. Da die Typen mit dem
Bürstchen betupft werden müssen, geht die Reinigung auch sehr langsam vonstatten.
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Als Material für den Ampullenbehälter kommt neben paraffiniertem Papier,
Pergament- und Pergamynpapier auch Kautschuk in Betracht. Papier ist vorzuziehen,
weil es in der Gestalt von Röhrchen kleiner lichter Weite dem Zusammenpressen einigen
Widerstand entgegensetzt, so daß die Gefahr des unbeabsichtigten Sprengens der Ampulle
herabgesetzt wird. Die Ampulle wird je nach der Flüssigkeit, für die sie bestimmt
ist, aus Glas, Kunstharz, Paraffin, Gelatine o. dgl. hergestellt.
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Von dem Gedanken, die Verletzung der Hände beim Zersprengen einer
Ampulle durch einen Schutzmantel zu verhindern, hat man bei - Duftstoffpatronen
schon Gebrauch gemacht. Bei diesen bekannten Patronen ist die Ampulle in Watte eingebettet
und von einer Gewebehülle umschlossen, so daß die, beim Zersprengen der Ampulle
ausfließende Flüssigkeit von der ganzen Gewebehülle aufgesaugt wird. Demgegenüber
ist die Ampulle beim Gerät gemäß der Erfindung in einem Behälter aus Papier oder
einem anderen zähen Material geringer Saugfähigkeit unter-. gebracht, der durch
einen Pfropfen verschlossen ist und einen Handgriff bildet. Die nach dem Zersprengen
der Ampulle in den Behälter sich ergießende Flüssigkeit wird nur vom Pfropfen aufgenommen,
wodurch die Voraussetzungen gegeben sind, den ganzen Inhalt der Ampulle auf die
Typen der Schreibmaschine zu bringen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die Fig. i zeigt einen Längenschnitt und Fig.2 eine Seitenansicht.
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Der rohrförmige Behälter i aus paraffiniertem Papier enthält eine
mit einem Farblösungsmittel, z. B. Benzin, gefüllte Ampulle 2 und ist durch ein
Dochtstück 3 verschlossen, das wie ein Pfropfen in das offene Ende des Behälters
eingesetzt ist. Ein Endstück des Dochtes ragt über den Behälter vor, so daß das
Gerät einem.Pinsel gleicht.
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Wenn man den zwischen den Fingern festgehaltenen Behälter i quetscht,
wird die Ampulle 2 gesprengt. Der Inhalt derselben ergießt sich in den Behälter
und wird vom Docht 3 aufgesogen. Sobald das Lösungsmittel bis zu dem aus dem Behälter
vorragenden Endstück des Dochtes vorgedrungen ist, wird das Gerät unter Benutzung
des Behälters i als Handgriff wie ein Pinsel den Typenreihen der Schreibmaschine
entlang hin und her geführt. Da das untere Ende des Behälters i durch den .eingesetzten
Docht versteift ist, kann man beim Befahren der Typen-.reihen einen kräftigen Druck
ausüben, ohne daß dabei der Handgriff so stark durchgebogen werden würde, daß. die
den Griff haltenden Finger mit den Typen in Berührung kommen könnten.