DE66949C

DE66949C - Schalldämpfer

Info

Publication number: DE66949C
Application number: DENDAT66949D
Authority: DE
Original assignee: M. WESTHOFF in Braunschweig, Campestr. 26 b
Anticipated expiration: 1912-01-16

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT?

Schalldämpfer.

Der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Schalldämpfer hat den Zweck, in den Gehörgang eingeführt, ein schalldichtes Verschliefsen des Ohres zu bewirken und so namentlich nervenleidenden Personen einen ruhigen Schlaf zu ermöglichen.

Bei Einrichtung dieses neuen Schalldämpfers war darauf Bedacht zu nehmen, dafs bei seiner Einführung durch Verdichtung der im Gehörgang enthaltenen Luft ein Druck auf das Trommelfell nicht ausgeübt wird und auch die Möglichkeit gegeben ist, dafs das Ohr gewünschtenfalls nur annähernd schalldicht verschlossen wird. Die Vermeidung eines Luftdruckes auf das Trommelfell ist von gröfster Wichtigkeit, weil die bei Gebrauch der bisher gleichen Zwecken dienenden Vorrichtungen, welche meistens aus einer mit einem Handgriff ausgestatteten metallenen Kugel bestehen, sich sehr grofse Unzuträglichkeiten hierdurch ergeben haben und in vereinzelten Fällen sogar ein Zersprengen des Trommelfelles bei unvorsichtigem Einführen stattgefunden hat.

Diesen Uebelständen begegnet der Erfindungsgegenstand dadurch in zweckmäfsiger Weise, dafs derselbe aus elastischem Stoff hergestellt, hohl eingerichtet und mit einem Luftauslafs versehen ist, welcher je nach Wunsch vollständig geschlossen werden kann bezw. sich nach Entfernen einer Hülse selbstthätig schliefst.

Auf beiliegender Zeichnung ist der neue Schalldämpfer in vergröfsertem Mafsstabe durch:

Fig. ι in Seitenansicht,

Fig. 2 im Schnitt und

Fig. 3 in Vorderansicht dargestellt.

Fig. 4 zeigt die Einführung des Schalldämpfers in den Gehörgang, Fig. 5 denselben im Schnitt mit offengehaltenem Luftauslafs.

Fig. 6 und 7 veranschaulichen das zur Einführung des Schalldämpfers in den Gehörgang dienende Stäbchen.

Fig. 8 und 9 ist die Hülse, welche zum Offenhalten des Luftauslasses dient.

Fig. 10 stellt den in den Gehörgang eingeführten, fest geschlossenen Schalldämpfer dar.

Der Schalldämpfer A, welcher zweckmäfsig aus elastischem Stoff, wie Gummi, hergestellt wird, besteht aus dem kugelförmigen Theil a und dem cylinderförmigen, nach der Spitze zu sich verjüngenden Theil b.

Theil α ist mit einem Einschnitt c versehen, welcher zur Aushöhlung d führt. Dieser Ausschnitt c kann durch Einführen der Hülse e geöffnet gehalten werden, wenn der Schalldämpfer nur abschwächend wirken soll. Die Hülse e hai aufserdem die Bestimmung, die Einführung des Schalldämpfers A in den Gehörgang zu erleichtern, indem, wie in Fig. 4 veranschaulicht, das Stäbchen/ in dieselbe eingeführt wird, so dafs nun der Schalldämpfer A an diesem Stäbchen gehalten ist.

Soll der Schalldämpfer seine volle Wirkung ausüben, so wird Hülse e aus dem Einschnitt c herausgezogen und schliefst sich dann, wie in Fig. 10 gezeigt, da der Schalldämpfer aus elastischem Material hergestellt ist.

Der mit Längskehlungen g ausgestattete obere Theil des Stäbchens/ dient zur Reinigung der Aushöhlung d des Schalldämpfers A nach dessen Benutzung.

Es ist klar, dafs bei Anwendung des vorbeschriebenen Schalldämpfers durch Einführung in den Gehörgang ein Druck auf das Trommelfell durch Verdichtung der im Gehörgang enthaltenen Luft nicht stattfinden kann, weil durch Hülse e, die zweckmäfsig aufgeschnitten ist, ein Kanal für das Entweichen der Luft hergestellt wird.

Gegenüber den bisherigen, gleichen Zwecken dienenden Einrichtungen zeichnet sich der neue Schalldämpfer insofern noch vortheilhaft aus, als derselbe, bei eingeschalteter Hülse e zum Abschwächen, bei herausgenommener Hülse aber zum vollständigen Dämpfen des Schalles benutzt werden kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Ein Schalldämpfer, welcher aus einem elastischen, mit einer Aushöhlung (d) ausgestatteten , in seinem vorderen Theil (b) schwach konischen Körper A besteht, dessen kugelförmiger Theil (a) mit einem Einschnitt (c) versehen ist, welcher zur Ausbohrung (d) führt und in welchen zur Erleichterung . des Einführens in den Gehörgang und Bildung eines Luftauslasses eine Hülse (e) eingeschoben wird, die, soll der Schall nur abgeschwächt werden, im Einschnitt (c) verbleibt, soll dagegen eine möglichst vollständige Dämpfung des Schalles erfolgen, aus demselben entfernt wird.
Zur Einführung des unter i. gekennzeichneten Schalldämpfers und zur Reinigung der Aushöhlung (d) desselben die Anwendung eines Stäbchens ff), dessen unterer Theil der Hülse (e) entsprechend konisch geformt, während der pbere Theil mit Längskehlungen (g) ausgestattet ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.