DE668771C - Verfahren zur Beeinflussung von Pflanzenwachstum und -entwicklung durch hormonartige Stoffe - Google Patents

Description

• Verfahren zur Beeinflussung von Pflanzenwachstum und -entwicklung durch hormonartige Stoffe Es ist bekannt, daß das Pflanzenwachstum durch eine Reihe chemischer Stoffe, z. B. Sexualhormone, beeinflußt werden kann. Zu diesem Zweck hat man die Pflanzen bereits mit wäßrigen Lösungen dieser Stoffe z.'B. durch Einspritzen in das Nährgewebe behandelt. Um einen sichtbaren Erfolg zu @er, zielen, ist jedoch mehrmalige Behandlung mit jeweils frisch bereiteten Lösungen erforderlich.
• Die vorliegende Erfindung besteht darin, das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen beeinflussende Stoffe in Wasser gelöst oder auch ungelöst mit fett- oder gummiartigen o.. dgl. nicht oder schwer eintrocknenden pastenbildenden Mitteln, wie Wollfett, Wachs oder Latex, zu vermischen. Gelatine, Agar-Agar, Kieselsäuregel und ähnliche Gallerten sind an sich ungeeignet, weil sie zu schnell an der Luft eintrocknen; sie können aber auch als Pastengrundlage Verwendung finden, wenn man ihnen z. B. Zucker oder ein anderes unschädliches hygroskopisches Mittel zusetzt. Gegenüber den früher verwendeten Lösungen von Wuchsstoffen zeigen die Mittel nach der Erfindung den Vorteil, daß einmalige Behändlung des Pflanzenteiles genügt, um das. Wachstum bzw. die Entwicklung deutlich zu beeinflussen.
• Als hormonartige Stoffe (Wirkstoffe) kommen Wuchsstoffe, kallus- und wurzelbildende Mittel, wie Auxin, aber auch synthetisch herst.ellbare Stoffe, wie Äthylen oder Acetylen, in Betracht.
• Der Gehalt der Pasten an diesen Stoffen hat sich nach ihrer Wirksamkeit sowie nach der Pflanze bzw. dein. Pflanzenorgan zu richten, ,an denen sie Verwendung finden. Die Pasten oder Salben werden in deiner mehr oder weniger konsistenten Form h; rgestellt, je nachdem ob sie zum Auftragen oder zur Injektion benutzt «erden sollen.
• Der Verwendungsbereich der Pasten erstreckt sich hauptsächlich auf Veredlungen und vegetative Vermehrung der Pflanzen durch Stecklinge, Ableger usw. Da durch wirkstoffhaltige Pasten die Zellteilung und Kallusbildung günstig becinflußt werden, können sie z. B. bei Pfropfungen Verwendung finden. So kann z. B. bei Rebenpfropfungen, die zur Erzielung von Reblausimmunität in großer Umfang ausgeführt werden, der Hundertsatz der guten Verwachsungen durch Behandlung mit Pasten erhöht werden. Die Paste wird bei Rebenlifropfungen ,auf die obere Schnittfläche des Edelreises und auch auf die Verwachsungsstelle aufgetragen. Eine andere vielleicht noch wichtigere Verwendungsart finden die Pasten bei der Stecklingsvermehrung. Es werden ihr dann wurzelbildende Substanzen zugesetzt. Je nach der Pflanzenart, ob holzig oder krautig, wird .das Stecklingsreis oberhalb der unteren Schnittfläche angeritzt oder angeschabt und an der verletzten Stelle mit Paste bestrichen, oder agL"

  u die unverletzte Pflanze wird Paste etwas

  der unteren Schnittfläche aufgetfajen.

  sehr kleinen Stecklingen kann auch :` o..

  Schnittfläche mit Paste behandederden.

  Bei vielen Pflanzen (Bougainvillien; Coleus, Kirschlorbeer, Liguster, Flieder, 'Zitronen, Ahorn usw.) entstehen nach Pastenb:ehandlung leichter Wurzeln, wodurch die St.ecklingsvermehrung gefördert wird.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Beeinflussung von Pflanzenwachstum und -entwicklung durch hor-@zonartige Stoffe, dadurch gekennzeichnet, Maß diese Mittel in einer mehr oder weniger konsistenten Paste oder Salbe aus fett- oder gummiartigen o. dgl. nicht oder schwer eintrocknenden Stoffen auf die zu behandelnden Pflanzenteile aufgetragen oder in das Pflanzengewebe eingeführt werden.