DE66850C

DE66850C - Elektrische Registrirvorrichtung. -i

Info

Publication number: DE66850C
Application number: DENDAT66850D
Authority: DE
Original assignee: CH. L. JAEGER in Maywood, New-Jersey, V. St. A
Anticipated expiration: 1912-04-05

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Neuerung an elektrischen Registrirapparaten, und zwar vornehmlich an Seecompassen. Sie beste it in der Hauptsache aus der Verbindung de:· Magnetnadel mit einer Metallspirale, welche den Bewegungen der Nadel folgt. Diese M< tallspirale ist über einem Leiter, einer leitenden Platte angeordnet, und zwischen beiden befindet sich eine mit einer radialen Nrjth versehene Isolirplatte. Der zur Regis irirung dienende Papierstreifen ist längs dieser Nuth geführt und die Verzeichnung fin let durch elektrische Funken statt, welche von der Spirale nach der leitenden Platte üb jrspringen. Die Krümmung der Spirale ist so. dafs jeder ihrer Punkte einem bestimmten Grid der Nadelabweichung entspricht.

Sn den beiliegenden Zeichnungen ist die Erfindung in fünf Figuren dargestellt.

.4 bedeutet das aufgehängte Compafsgehäuse, B die Windrose und C die Magnetnadel, welche Theile alle in der bei Seecompassen gebriuchlichen Weise construirt sind.

-An der unteren Fläche der Nadel C ist eine dünne .Spirale D befestigt, welche aus einem guten Leiter besteht (am besten Aluminium) und alle Bewegungen und Schwankungen der Nadel mitmacht. Unter der Spiral·: ist parallel mit der Schwingungsebene der Nadel eine .Isolirplatte E, Fig. 2, aus Hartgummi oder dergleichen angeordnet und mit einem schmalen Schlitz F, Fig. 1 und 2, versehen. Unter der Isolirplatte und dicht daran lie£;t eine kreisförmige Scheibe G aus gut leitendem Material oder auch nur ein Metallstück, welches aber dann gerade unter dem Schlitz F angebracht sein mufs. Ueber diesem Leiter G, entweder über oder unter der Isolirplatte, wird ein Papierstreifen P mittelst geeigneter Führungsrollen b b oder dergleichen dauernd gleichmäfsig fortbewegt (Fig. 3). Durch einen Draht W¹, Fig. 1, 2'und 5, ist eine leitende Verbindung von der Platte G nach dem Erreger R und von diesem durch W'² nach der Spirale D hergestellt.

An der Stelle nun, an welcher die Spirale den Schlitz F berührt, wird immer ein Funken von D nach G überspringen (an den anderen Stellen verhindert dies die Isolirplatte E) und wird in dem Streifen P ein Loch erzeugen, Da sich der Streifen einerseits beständig weiterbewegt, andererseits die Spirale sich mit der Nadel bewegt, so wird die Verbindungslinie der einzelnen Punkte oder Durchlochungen ein Bild von den Bewegungen der Nadel und somit auch von dem Lauf des Schiffes und seinen Aenderungen geben. '

Aus Fig. 4 ist ersichtlich, dafs, wenn das Schiff z. B. genau nach Norden fährt, das äufsere Ende der Spirale D sich .gerade am äufseren Ende des Schlitzes F über demselben befindet, und dafs nur an dieser Stelle die Löcher auf dem Papierstreifen entstehen. So lange das Schiff diesen Kurs nach Norden beibehält , werden die einzelnen Punkte oder Löcher alle in der Linie 0 N, Fig. 4, liegen. Wenn das Schiff dann z. B. nach NNO wendet, gelangt der Punkt 1 der Spirale D unter den Schlitz F, und die Funken, die von D nach G überspringen, werden längs der Linie 1 NNO, Fig. 4, den Papierstreifen durchlöchern u. s. f.

Wendet das Schiff dagegen von N nach NNW, so wird die Spirale bei ihrem Punkt 15 den Schlitz kreuzen und die Löcher entstehen auf der Linie 15 NNW des Streifens P.

Die Spirale ist so gebogen, dafs sie, wenn sie einen Winkel von 360 ° durchläuft, den Schlitz F gerade an allen Punkten einmal kreuzt. Der Streifen P ist deshalb auch gerade so breit, als der Schlitz lang ist, und ist aufserdem durch Querlinien eingetheilt und mit geeigneten Bezeichnungen versehen, welche das Ablesen der Kursänderungen erleichtern. Mittelst einer passenden Durchschlag- oder Lochvorrichtung kann die Aufzeichnung der Kursänderungen vervielfältigt werden.

In der einfachen Form der Ausführung kann die Isolirplatte weggelassen und an Stelle der leitenden Platte ein kleiner leitender Streifen verwendet werden; die Funken springen dann an den Kreuzungspunkten dieser beiden über.

Um diese Anordnung zum Aufzeichnen der vom Schiff durchlaufenen Strecken zu benutzen und die Messung der Schiffsgeschwindigkeit zu bewirken,, braucht sie nur in passende Verbindung mit dem Log am Heck des Schiffes gebracht, zu werden (Fig. 5). An dem Log L, Fig. 5, wird auf der kleinen Welle S ein Zahnrädchen g angebracht, welches mit einem zweiten g¹ in Eingriff steht und dessen Welle S^l mitbewegt. Auf 5' wird ein Hebel J angebracht, der sich ebenfalls mit 5¹ dreht und nach jeder Umdrehung eine Contactfeder J¹ anschlägt. Von der Welle S¹ führt nun ein Draht W* durch W² und R nach G und von J¹ ein Draht W^s durch die Isolirplatte E hindurch bis dicht an den Streifen P.

Die Uebertragung der Bewegung ist so bemessen, dafs die Räder g g¹ z. B. nach jeder zurückgelegten Meile eine Umdrehung gemacht haben, also der Hebel J durch Anschlag ah J¹ nach jeder zurückgelegten Meile einmal den Strom schliefst. Es wird dann jedesmal in diesem Augenblick ein Funken von W^s nach G überspringen und das Papier P durchschlagen. Die Anzahl der Löcher auf dem Streifen ergiebt dann die Anzahl der zurückgelegten Meilen.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Eine elektrische Registrirvorrichtung für Mefsinstrumente, bei welcher der eine Pol der elektrischen Leitung von einer mit dem Zeigerwerk verbundenen und also dessen Bewegungen folgenden Spirale D gebildet wird, während der andere Pol in einem unterhalb des gleichmäfsig fortbewegten Papierstreifens P angebrachten, durch eine' Platte 2 von der Scheibe D isolirten Leiter G besteht, wobei die Isolirplatte E mit einem Schlitz F dergestalt versehen ist, dafs jeweils an der Stelle, wo er sich mit der Spirale D kreuzt, ein Funken nach G überspringt und den Papierstreifen durchschlägt.
2. Die in Anspruch 1. gekennzeichnete Registrirvorrichtung, ausgerüstet mit einer Vorrichtung zum Aufzeichnen der Geschwindigkeit eines Schiffes in der Weise, dafs der eine Pol W, Fig. 5, der elektrischen Leitung mit einer Contactfeder J¹ verbunden ist, während der andere Pol G, über welchen sich der Papierstreifen bewegt, mit einer Welle S in Verbindung steht, welche von dem Log L aus bewegt wird und einen Hebel / in bestimmten Zeiträumen mit J¹ in Berührung bringt, wodurch ein Funken von w nach G überspringt und den Streifen P durchschlägt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.