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Verankerung eines batterieweise angeordneten Pechverkokungsofens Gegenstand
der Erfindung ist ein batterieweise angeordneter Kammerofen zur Pechverkokung mit
mittelbar durch Gas beheizten Kammern, deren Form den bei der Kohlendestillation
üblichen Kammern ähnlich ist, deren Höhe also ein Vielfaches der Breite beträgt
und wobei die einzelnen Kammern abwechselnd mit Heizkammern in einer Reihe angeordnet
sind. Die Verwendung derartig gestalteter Ofen für die Pechverkokung hat bisher
Schwierigkeiten gemacht, und man ist daher auf dem Kontinent dazu übergegangen,
den Pechkoks im großen Maßstabe in pfannenförmigen Ofen zu erzeugen, deren Betrieb
offenbar viel teurer und unbequemer ist als der Betrieb von Kammeröfen und einen
völlig homogenen Pechkoks nicht liefert; infolge der erheblichen Dimensionen dieser
pfannenförmigen Ofen gelingt ein völliges Abgaren des Kammerinhaltes nur durch teilweises
Abbrennen der obersten Schichten.
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Die Schwierigkeit beim Betriebe von Pechverkokungsöfen besteht darin,
daß das Pech, wenn es bei der Erwärmung flüssig wird, die Neigung hat, in die Fugen
einzudringen, in diesen zu Koks erhärtet und dadurch allmählich den Ofen auseinandersprengt;
man hat bereits Pechverkokungsöfen gebaut, bei denen die die Heizzüge einschließenden
Wände die doppelte Breite der dazwischenliegenden Verkokungskammern besitzen. Gemäß
der Erfindung wird insbesondere die Gefahr, daß durch in die Fugen eindringendes
Pech das Mauerwerk allmählich in die Höhe gehoben und der Ofen zerstört wird, dadurch
in genügendem Maße beseitigt, daß nicht nur die die Heizzüge einschließenden Wände
eine genügende Breite im Verhältnis zu der der Kammern haben, sondern noch die weitere
Maßnahme Anwendung findet, daß das Mauerwerk des Ofens nicht allein, wie es bei
Ofen zur Verkokung von Kohle allgemein üblich ist, in waagerechter Richtung, sondern
auch in senkrechter Richtung durch Ankerständer gesichert ist.
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Der Verankerungsdruck muß einen solchen Wert haben, daß ein Heben
des Mauerwerks unmöglich ist. Als Geringstmaß dieses Verankerungsdruckes in jeder
Richtung wird ein Druck von 0,3 kg/qcm angenommen. Um die Verankerungseinrichtungen
zu vereinfachen, können bei der gleichzeitigen Verankerung in der senkrechten und
waagerechten Richtung die senkrechten Ankerständer für die Verankerung in
der
waagerechten Richtung gleichzeitig als Zuganker für die senkrechte Verankerung,
die waagerechten Ankerständer für die Verankerung in der Senkrechten gleichzeitig
als Zuga .Wi " für die waagerechte Verankerung dienen, ' °° Um den Verankerungsdruck
in der Se@ t' rechten möglichst gleichmäßig über den gan Querschnitt der Heizwand
verteilen zu können und der an sich gemäß der Erfindung sehr breit ausgebildeten
Heizwand einen Verband geben zu können, bei dem sie sowohl Längs- als auch Querdrücke
gleichmäßig aufnehmen kann, liegen gemäß einer bei Ofen zur Verkokung von Kohle
bereits bekannten Bauart innerhalb jeder Wand die aufbrennenden Züge in der Wandmitte
und münden am oberen Ende in. abbrennende Züge, die beiderseits der Wandmitte und
in der Längsrichtung der Wand gerechnet gegen die aufbrennenden Züge versetzt liegen;
dabei ist der Gesamtquerschnitt der abbrennenden Züge ein Mehrfaches des Gesamtquerschnitts
der aufbrennenden Züge.
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Ein Pechverkokungsofen gemäß der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt,
in der Abb. i einen senkrechten Schnitt auf der inken Hälfte in der Längsrichtung
einer Verkokungskammer, auf der rechten Hälfte in der Längsrichtung einer Heizwand
durch die aufbrennenden Züge, Abb. 2a eine Ansicht der Ofenbatterie gegen die Kammerköpfe,
Abb.2b einen senkrechten Schnitt in der Längsrichtung derBatterie entsprechendIIb-IIb,
Abb.2c einen ebensolchen Schnitt entsprechend IIc-IIc und Abb.3 einen waagerechten
Schnitt entsprechend III-III von Abb. i darstellen.
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Die reihenweise abwechselnd mit den Ofenkammern a angeordneten
Heizwände b sind über doppelt so breit als jene. In der Mitte der Heizwände
sind die mit kreisförmigem Querschnitt ausgestatteten aufbrennenden Züge c angeordnet,
die am oberen Ende durch Querkanäle mit den in der Längsrichtung der Heizwand durchlaufenden
oberen Horizontalkanälen d in Verbindung stehen, an die die abwärts brennenden Heizzüge
e von rechteckigem Querschnitt angeschlossen sind. Die aufbrennenden Züge c sind
an die in der Unterkellerung des Ofens angeordnete Gasverteilungsleitung f angeschlossen.
Die verbrannten Gase treten aus den Heizzügen e. in Abhitzeverteilkanäle g, die
an den Fuchs A angeschlossen sind.
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Das Mauerwerk der Ofenkammern ist in drei Richtungen verankert, nämlich
waagerecht sowohl in der Längsrichtung der Batterie als auch in der Längsrichtung
einer Kammer, außerdem in senkrechter Richtung. Die Vorrichtungen zur Verankerung
in der Längsrichtung der Batterie sind der Einfachheit halber nicht dargestellt
worden, weil sie im allgemeinen keine Unterschiede gegen die Verankerung zeigen,
wie @4 bei batterieweise angeordneten Koksöfen ::ä1lgemein üblich ist. Zur Verankerung
in der e-tängsrichtung der Ofenkammer und in. senkrechter Richtung sind nun auf
der Ofendecke liegende U-förmige Ankerständer i paarweise oberhalb jeder Heizwand
angeordnet, während unterhalb der Heizwand Rundeisen y vorgesehen sind. Vor den
Köpfen der Heizwände liegen die paarweise angeordneten senkrechten Ankerständer
k. Die Doppel-U-Eisen i dienen als Ankerständer für die senkrechte Verankerung
und als Zuganker für die waagerechte Verankerung. Zu diesem Zwecke sind an den Enden
der U-Eisen i Bolzen in befestigt, auf die unter Zwischenlegung von Platten
n, die vor den Ankerständern k liegen, Federn o gesetzt sind, deren Druck durch
die Muttern p geregelt werden kann. Die Verspannung der unteren Anker erfolgt unter
Zwischenlage der beiden. in der Batterielängsrichtung durchlaufenden U-Eisenq ebenfalls
durch Federn o und Muttern p. Am oberen Ende der U-Eisern k sind mittels Konsolen
y Bolzen s angebracht, auf die Federn t aufgereiht sind, wobei wieder für jede Feder
eine Unterlegplatte und eine den Federdruck regelnde Schraubenmutter vorgesehen
ist; am unteren Ende der U-Eisen k sind entsprechende Konsolen y vorhanden, gegen
die sich die Köpfe der um Gelenke 2t drehbaren Bolzen v legen. Die Gelenke 2t sind
starr in die Fundamentplatte w eingelassen. Die Verankerung in der Fundamentplatte
w erfolgt, um die durch die Säulen x gehaltene Betonplatte y nicht mit dem Zug der
senkrechten Verankerung zu belasten.