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Brikettkühlanlage mit Schutzdächern Heiß verpreßte Briketts, insbesondere
Braunkohlenbriketts, die in Strangpress@en hergestellt werden, müssen bekanntlich
vor dem Stapeln oder Versand gut gekühlt werden. Zu diesem Zwecke werden die heißen
Briketts in mit Rinnen versehenen Kühlschränken @o. dgl. während einiger Stunden
der Berührung mit der Außenluft ausgesetzt. Um den schädlichen Einfluß der Sonnenbestrahlung
und der Niederschläge auszuschalten, hat man die einzelnen Kühleinrichtungen, in
denen die Briketts lagern, und auch schon die gesamte, aus mehreren nebeneinander
angeordneten Kühleinrichtungen bestehende Anlage mit Dächern versehen, z. B. mit
Wellblech ,abgedeckt. Die Dächer, insbesondere über den Rinnenschränken, sind dabei
mit öftnungen zum Abzug der verbrauchten Kühlluft versehen. Die Kühleinrichtungen
werden im allgemeinen mehr oder weniger hoch über dem Erdboden z. B. auf Betonunterbäuten
oder Eisengerüsten angeordnet, um zu bewirken, daß möglichst große Mengen Kühlluft,
die zweckmäßigerweise von unten her zugeführt wird, mit den Briketts in Berührung
kommen.
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Es wurde ferner vorgeschlagen, zur Begünstigung des Kühlvorganges
die Luft mit fein zerstäubtem Wasser änzufeuchten.
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Die bisher bekannten Einrichtungen zur Kühlung von Briketts mit trockener
oder angefeuchteter Luft in nach oben abgeschirmten Kühlanlagen gewährleisten keine
gleichmäßige Kühlung der Briketts zu jeder Jahreszeit. Außerdem ist es bei den bekannten
Kühleinrichtungen auch bei Anfeuchtung der Luft schwierig, eine gleichmäßig kühle
und feuchte Witterung aufrechtzuerhalten, was für die Erzielung guter Briketts von
hoher Festigkeit sehr wichtig ist.
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Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Mängel bei Brikettkühlungsanlagen,
die mit Schutzdächern sowohl über den einzelner Kühlschränken als auch über den
Zwischenräumen der Kühlschränke ausgerüstet sind, wobei die Schutzdächer über den
Kühlschränken in an sich bekannter Weise mit öffnungen zur Abführung der verbrauchten
Kühlluft versehen sind. Sie besteht darin, daß das Schutzdach der Zwischenräume
der Kühlschränke durch zwei steile Dachflächen, die mit ihren unteren Kanten zusammenstoßen,
umgekehrt sattelförmig gestaltet ist, so daß der durch die beiden Dachflächen gebildete
Scheitel tiefer liegt als das untere Ende der Kühlschränke, und daß unter diesem
Zwischendach nach unten gerichtete Wasserdüsen und unterhalb der Kühlschränke nahe
dem Erdboden nach oben gerichtete Wasserdüsen angeordnet sind.
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Das Zwischendach kann beispielsweise im Querschnitt V-förmig ausgebildet
sein. Es kann aber auch. im Querschnitt U-förmig gestaltet sein, so daß die beiden
Dachflächen
allmählich ineinander übergehen. Ebenso sind noch andere
Dachformen möglich, durch welche in Verbindung mit den in der bezeichneten Weise
angeordneten Wasserdü die angestrebte Wirkung erreicht wird. ' folge der
V- oder U-förmigen Einbauten w nämlich die Luft nach unten zu den DUüs;@#',^
abgelenkt und hat genügend Zeit, sich mit` Wasser zu sättigen, bevor sie zwangsläufig
ihren Weg durch die nächstgelegenen Kühleinrichtungen nimmt und dort mit den Briketts
in. Berührung kommt. Das nicht aufgenommene Wasser schlägt sich nieder, so daß gleichmäßig
feuchte Luft, im wesentlichen frei von Tröpfchen, sämtliche Brikettrinnen bestreicht.
Die verbrauchte Luft zieht durch die Öffnungen der Kühlschränke ab.
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Zur Erzeugung eines kräftigen Luftzuges in der angestrebten Richtung
ist es förderlich, daß die Dächer der Kühlschränke mehr freien Querschnitt aufweisen
als die Dächer über den Zwischenräumen der Kühlschränke. Letztere können auch vollständig
geschlossen sein, so daß ein Luftzutritt von oben her vollständig ausgeschlossen
wird. Die Zweckmäßigkeit dieser Maßnahme richtet sich nach den klimatischen Verhältnissen
in der Anlage und nach der Jahreszeit.
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Um eine reichliche Belüftung zu gewährleisten, ist @es zweckmäßig,
die Kühleinrichtungen in genügender Höhe über dem Erdboden anzuordnen, so daß unter
ihnen die Luft unbehindert einströmen kann. Zur Unterstützung der natürlichen Belüftung
können Schraubenlüfter, Flügelräder u. dgl. an geeigneter Stelle der Kühlanlage
angeordnet werden.
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Es hat sich gezeigt, daß in der Einrichtung gemäß der Erfindung weitgehend,
unabhängig von der Jahreszeit, eine dauernd gleichmäßig kühle und feuchte Witterung
aufrechterhalten und daß eine wesentlich bessere Belüftung der Briketts erzielt
wird als in den bekannten Einrichtungen. Die Auskühlung der Briketts erfolgt in
verhältnismäßig kurzer Zeit, und die Briketts zeigen eine hohe Festigkeit auch in
der warmen Jahreszeit, ohne daß die Kühlzeit erhöht und die Drehzahl der Pressen
erniedrigt werden muß.
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Bei einer bekannten Vorrichtung zum Kühlen von körnigem Gut, wie Zementklinkern,
erfolgt das Kühlen ebenfalls mit Luft, gegebenenfalls unter Berieseln mit Wasser.
Diese Vorrichtung ist aber so ausgebildet, daß die Luft je oberhalb und unterhalb
einer Kühlfläche zu- und abgeführt wird, und die Berieselungsdüsen sind so angeordnet,
daß das Gut selbst mit dem Wasser bespritzt wird. Im Gegensatz hierzu wird aber
erfindungsgemäß ein allseitiges Bestreichen der Briketts durch zweckmäßig angefeuchtete
Kühlluft bewirkt, und ein ummittelbares Bespritzen der Briketts mit Wasser wird
vollständig vermieden.
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#. Die Abbildung zeigt im senkrechten Querhnitt den Plan einer Brikettkühlungsanlage
äch der Erfindung. Die Dächer b1., b.,, b3 4ker den auf Pfeilern o. dgl.
hochgestellten, beispielsweise mehrere Meter über dem Erdboden nebeneinander angeordneten
Binnenschränken a1, a2, a3 sind mit kiemenartigen Öffnungen zum Abzug der verbrauchten
Kühlluft versehen. Die Dächer cl, c2 über den Zwischenräumen der Binnenschränke,
die in vorliegendem Fall vollkommen geschlossen ausgebildet sind, liegen tiefer
als die Dächer der Binnenschränke und sind durch zwei steile Dachflächen, die mit
ihren unteren Kanten zusammenstoßen, umgekehrt sattelförmig gestaltet, so daß der
durch die beiden Dachflächen gebildete Scheitel tiefer liegt als das untere Ende
der Kühlschränke. dl, d" d3, d4 stellen die nach unten gerichteten und e1, e2, e3
die nach oben gerichteten Wasserdüsen dar.
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Der durch die Ausbildung der Zwischendächer und durch die Anordnung
der Wasserdüsen bestimmte Weg der Kühlluft ist in der Zeichnung an dem Zwischendach
Cl durch Pfeile angedeutet. Die Kühlruft wird durch die Wasserschleier der nach
unten gerichteten Düse d2 und der nach oben gerichteten Düsenei und .e2 gleichmäßig
angefeuchtet. Der mit Wasser gesättigte aufsteigende Luftstrom bespült die in den
Rinnen der Schränke a, und a9 lagernden Briketts von allen Seiten und entweicht
dann durch die Öffnungen der Dächerbi und b2.
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Die Erfindung eignet sich vorzüglich zur Kühlung von Briketts in den
üblicherweise benutzten Kühlschränken, in denen die Briketts während mehrerer Stunden
in Rinnen gelagert sind. Sie kann aber auch auf anders eingerichtete Brikettkühlanlagen
Anwendung finden, so z. B. auf solche, bei denen die Briketts auf ruhenden oder
langsam durch die Anlage bewegten Drahtbändern lagern.