DE666097C - Verfahren zum Behandeln von Milch - Google Patents

Verfahren zum Behandeln von Milch

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DE666097C
DE666097C DEA77342D DEA0077342D DE666097C DE 666097 C DE666097 C DE 666097C DE A77342 D DEA77342 D DE A77342D DE A0077342 D DEA0077342 D DE A0077342D DE 666097 C DE666097 C DE 666097C
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C7/00Other dairy technology

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

  • Verfahren zum Behandeln von Milch Die Erfindung betrifft die Behandlung von Milch, um die Zähigkeit der durch Einwirkung der Magensäfte geronnenen Milch zu verringern.
  • Die Erfindung betrifft die Behandlung von Milch, die nicht im geronnenen, sondern in ihrem gewöhnlichen Zustande ist. Auf die in den Magen gelangte Milch wirken die Magenabsonderungen ein, deren Zusammensetzung bekannt ist. Die in diesen Absonderungen enthaltenen Stoffe bringen die Milch im Magen zum Gerinnen. Die Verdaulichkeit von Milch hängt von der Zähigkeit der im Magen geronnenen Milch oder, mit anderen Worten, von der Spannung der geronnenen Milch ab. Die Milch einzelner Kühe ist im geronnenen Zustande im Magen sehr hart oder zähe; man könnte auch sagen, sie ist zähe wie Gummi. Das aus der Milch anderer Kühe durch Gerinnen im Magen entstehende Produkt kann sehr «eich und leicht bröcklig sein. Milch, die nach dem Gerinnen im Magen ein hartes Produkt bildet, wird vom Magen schwerer verdaut als Milch, die nach dem Gerinnen ein weiches Produkt bildet. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Milch, durch das sie im Magen nach dem Gerinnen ein weiches Produkt bildet, wenn die Magenabsonderungen auf sie einwirken.
  • Um Messungen der relativen Härte oder Weichheit des von den verschiedenen Milch-Sorten im Magen nach dem Gerinnen erzeugten Produktes oder des Produktes von Milch vor und nach der Behandlung zu erhalten, kann das von R. L. H i 11 entwickelte Verfahren benutzt werden. Dieses Verfahren besteht darin, einer bestimmten Menge Milch eine bestimmte Menge Calciumchlorid und Pepsin beizugeben. Wenn man die so behandelte Milch etwas abstehen läßt, so bildet sie ein geronnenes Milchprodukt. Die Härte oder Weichheit dieses Produktes wird dann durch Messen der Kraft bestimmt, die erforderlich ist, um ein Messer mit bestimmten Eigenschaften durch das Produkt hindurchzudrükken. Diese Kraft wird gewöhnlich in Gramm bestimmt, wie später in der Beschreibung angegeben.
  • Die bisher üblichen Verfahren zum Behandeln von Milch beschränkten sich im allgemeinen darauf, die Temperatur etwa bis zum Siedepunkt zu erhitzen und die Milch eine Zeitlang zu kochen. Es sind jedoch auch andere Verfahren verwendet worden, z. B. bestimmte Zusätze zur Milch, wie zitronensaures Salz, Zitronensaft u. dgl., ferner das Filtern der Milch durch Zeolith zum Absorbieren des löslichen Calciums, das offensichtlich für das Gerinnen von Milch notwendig ist, und das Verfahren, die Milch durch Druck homogen zu halten. Durch Kochen der Milch wird die Zähigkeit der durch Einwirkung der
    Magensäfte gerinnenden Milch wesentlich
    verringert; gegen das Kochen der Milch spre-
    chen jedoch verschiedene Momente, weil sieh:;
    die Bestandteile der Milch durch das Koche'
    ändern.
    Es ist allgemein anerkannt, daß es zw
    mäßig ist, die Zähigkeit im Magen gero
    nener Milch zu verringern, und zwar insbe-
    sondere deswegen, weil die Milch dann besser verdaulich wird. Praktisch haben verschiedene Molkereien Herden gezüchtet, deren Milch die Eigenschaft hat, auch im geronnenen Zustande leicht verdaulich zu sein. Diese Milch wird für bestimmte diätetische Zwecke, insbesondere als Kindernahrung benutzt, bei der die Verdaulichkeit der Milch besonders wichtig ist.
  • Es hat sich bisher nicht genau feststellen lassen, woran es liegt, daß eine Milch im geronnenen Zustande leicht oder schwer verdaulich ist. Nach den Erfahrungen und der Ansicht des Erfinders hängt die Schwerverdaulichkeit geronnener Milch oder ihre große Zähigkeit von bestimmten löslichen Calciumbestandteilen ab, die sich in der Milch verschiedener Herden manchmal in kleineren oder größeren Mengen finden.
  • Man muß annehmen, daß das Kochen der Milch, durch das die Zähigkeit der im Magen gerinnenden Milch verringert wird, hauptsächlich darauf beruht, daß diese löslichen Calciumsalzegefälltwerden. DerNiederschlag kann als Calciumcaseinat oder als ein anderes unlösliches Calciumsalz auftreten; damit verschwinden die löslichen Calciumsalze, und die Zähigkeit der im Magen gerinnenden Milch wird verringert. Der Erfinder hat entdeckt, daß die beim Kochen der Milch notwendige Energie zum Fällen dieser Stoffe auch durch Schwingungsenergie ersetzt werden kann, und zwar mit dem Erfolg, daß die Zähigkeit der geronnenen Milch verringert wird, ohne daß dadurch der Geschmack oder die übrigen Eigenschaften der Milch beeinträchtigt werden. Es hat sich herausgestellt, daß eine starke Schwingungsenergie erforderlich ist, um dies zu erreichen. Es ist an sich bekannt, Schwingungsenergie im Hörbereich liegender Druckwellen mittels eines Lautsprechers über Luft auf Milch einwirken zu lassen. Hierdurch soll die Milch sterilisiert und gereinigt werden.
  • Beim Anwenden von Schwingungsenergie hat der Erfinder gefunden, daß es unter bestimmten Bedingungen möglich ist, die Dispergierung des Fettes in der Milch bis zu einem gewissen Grade zu regeln. Bringt man die Zähigkeit der Milch auf ein Minimum, so -wird ein großer Teil der Sahne in der Milch dispergiert; ferner setzt sich weniger Sahne an der Oberfläche ab, wenn man die
    behandelte Milch abstehen läßt. Durch Ver-
    ringern der Anwendungsdauer der Schwin-
    ingsenergie kann die Zähigkeit der Milch
    r erheblich verringert werden; trotzdem
    lgt das Trennen der Sahne von der Milch
    wesentlichen im gleichen Prozentsatz wie
    -wes diese Behandlung.
    Erfindungsgemäß wird zum Verringern der Gerinnspannung von schwer verdaulicher Milch diese über eine Membran geleitet, die mit einer Kavitation in der Milch herstellenden Amplitude schwingt.
  • Der Begriff der Kavitation hat in der letzten Zeit in der Unterwasserschalltechnik eine Rolle gespielt. Er ist insbesondere auch für andere Verhältnisse in dem Buch Phv sikalisches Handwörterbuch von B e r 1 i n e r und Scheel, 2. Auflage, 1932, Seite 592, erläutert.
  • Beim Behandeln von Milch nach der Erfindung wird die Temperatur zweckmäßig bis über den Schmelzpunkt des in der Milch enthaltenen Fettes erhöht. Häufig ist es zweckmäßig, die Temperatur zu verwenden, die für das Pasteurisieren gewöhnlich gebraucht wird. Dabei erfolgt die Verringerung der Zähigkeit der im Magen gerinnenden Milch schneller, und zwar unter Anwendung etwas geringerer Schwingungsenergie, als sie sonst erforderlich ist. Ferner können die Molkereien zum Erhitzen der Milch die Apparaturen benutzen, in denen vor dem Versand der Milch zum Verkauf ein Pasteurisieren vorgenommen wird.
  • Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach der Erfindung beispielsweise dargestellt.
  • Die zu behandelnde Milch wird in einem Heizbehälter 1 bis über den Schmelzpunkt des in der Milch enthaltenen Fettes oder gegebenenfalls etwa bis 61° C (Pasteurisiertemperatur) erhitzt. Die Milch fließt dann durch ein Rohr 2 in eine Kammer 3, deren eine Wand durch eine Membran 4 gebildet ist, die durch ein Magnetsystem 5, 6 mit einer solchen Amplitude in Schwingungen versetzt wird, daß Kavitation hervorgerufen wird.
  • Die Kammer 3 kann einen Deckel 7 und eine ebene Fläche 8 haben, die einen verhältnismäßig großen Abstand von der Membran hat. Der Abstand zwischen der Fläche 8 und der Membran kann etwa 1,5 bis 6,5 mm betragen und muß zweckmäßig den ungehinderten Durchlaß der Milch gestatten, so daß die über die Membran fließende Milch nicht unter statischem Druck steht.
  • Die Milch fließt über die Membranfläche .t und durch ein Auslaßrohr 9 ab. Die Milch kann aber auch in entgegengesetzter Richtung fließen. In diesem Falle wird der Behälter i mit dem Rohreg verbunden. Im Betriebe hat es sich herausgestellt, daß bei der vorbeschriebenen Einrichtung bei gleichmäßiger Durchflußgeschwindigkeit von etwa 95o 1 je Stunde und einer konstanten Frequenz von 3oo Per./Sek. die Zähigkeit der im Magen gerinnenden Milch etwa um i °/o auf je 30 Watt Oszillatorleistung sinkt, d. h. will man die Zähigkeit der im Magen gerinnenden Milch um 6o°/" verringern, muß man etwa i 8oo Watt aufwenden. Da der Wirkungsgrad des Oszillators etwa 5o°/, beträgt, muß man praktisch etwa i kW aufwenden, um die Zähigkeit um 6o"/" zu verringern.
  • In geronnenem Zustande leicht verdauliche Milch ist solche, bei der nach der Hill-Probe die Zähigkeit unter 30 g liegt. Im geronnenen Zustande schwer verdauliche Milch ist solche, deren Versuchsergebnis nach der Hill-Probe über 6o g liegt. Gewöhnliche Milch hat normalerweise eine Zähigkeit, die zwischen 40 und ioo g liegt. Milch, deren Zähigkeit zwi-Schen 20 und -a5 g liegt, ist für die meisten Zwecke geeignet, so daß etwa i kW Kraft-',' erforderlich ist, um dieses Ergebnis zu erreichen.

Claims (6)

  1. PATE NTANSPPÜCIIE: i. Verfahren zum Behandeln von Flüssigkeiten mittels Schallwellenenergie, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verringern der Gerinnspannung von schwer verdaulicher Milch diese über eine Membran geleitet wird, die mit einer Kavitation in der Mitcli. herstellenden Amplitude schwingt.
  2. 2: Mähren nach Anspruch i, dadurch gekenri2eichnet, daß die schwingende Meinbran mit niedriger Frequenz, z. B. 6oo Schwingungen/Sekunde oder weniger, erregt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnde Milch zuerst auf eine Temperatur von etwa 50° C erhitzt und darauf über die schwingende Membran geleitet wird. d..
  4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Milch durch einen Kanal fließt, dessen eine Wandung durch die schwingende Membran gebildet wird, und daß der Kanal so bemessen und eingerichtet ist, daß ein statischer Druck in ihm nicht entsteht.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Milch gleichmäßig mit einer Durchsatzgeschwindigkeit von 95o 1% Stde. über eine Membran feßt, die mit etwa 36o Schwingungen/Sekunde mit einer Leistung von etwa i kW schwingt.
  6. 6. Vorrichtung zum Behandeln von Milch nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Behälter zum Erhitzen der Milch, eine Vorrichtung zum Übertragen einer starken Schwingungsenergie auf die Milch und eine Rohrleitung zwischen dem Behälter und dem Schwinger vorgesehen sind.
DEA77342D 1934-12-07 1935-10-16 Verfahren zum Behandeln von Milch Expired DE666097C (de)

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DEA77342D Expired DE666097C (de) 1934-12-07 1935-10-16 Verfahren zum Behandeln von Milch

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DE (1) DE666097C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE943148C (de) * 1940-11-26 1956-05-09 Siemens Ag Einrichtung zur Behandlung von Fluessigkeiten mittels Ultraschall
DE945415C (de) * 1940-12-24 1956-07-05 Siemens Ag Einrichtung zur Behandlung von Fluessigkeiten mittels Ultraschalls
DE4206978A1 (de) * 1992-01-14 1993-07-29 Roiner Franz Verfahren und vorrichtung zur abtoetung von mikroorganismen

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE943148C (de) * 1940-11-26 1956-05-09 Siemens Ag Einrichtung zur Behandlung von Fluessigkeiten mittels Ultraschall
DE945415C (de) * 1940-12-24 1956-07-05 Siemens Ag Einrichtung zur Behandlung von Fluessigkeiten mittels Ultraschalls
DE4206978A1 (de) * 1992-01-14 1993-07-29 Roiner Franz Verfahren und vorrichtung zur abtoetung von mikroorganismen

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