DE665949C - Verfahren zum Herstellen von metallischem Magnesium - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen von metallischem Magnesium Die Erfindung betrifft die Herstellung von metallischem Magnesium oder Magnesiumlegierungen aus Magnesiumnitrid.
• Erfindungsgemäß wird Magnesiumnitrid durch Erhitzen auf ausreichend hohe Temperatur, z. B. r 5oo° C, erhitzt, wodurch es in Magnesium und Stickstoff zersetzt wird. Um nun zu verhindern, daß sich das frei werdende Magnesium bei Verringerung der Temperatur mit dem Stickstoff wieder verbindet, wird das Ma gnesiumnitrid .erfindungsgemäß in Gegenwart eines Stoffes erhitzt, der sich sofort mit dem frei werdenden Stickstoff verbindet, ihn aus der Reaktionszone entfernt und so seine Wiedervereinigung mit dem metallischen Magnesium unmöglich macht.
• Für den angegebenen Zweck sind vor allem solche Stoffe geeignet, die leicht Nitride bilden, deren Schmelzpunkt unterhalb der Zersetzungstemperatur von Magnesiumnitrid liegt. Solche Stoffe sind z. B. Calciumverbindungen, wie Calciumcarbid oder Calciumsilicid. Wird Magnesiumnitrid in Gegenwart dieser Stoffe zersetzt, so bildet sich Calciumnitrid, das einen Schmelzpunkt von etwa 9co" C besitzt, sowie metallisches Magnesium. Das Calciumnitrid kann leicht ununterbrochen abgezogen werden, während das metallische Magnesium zweckmäßig in einem gegen Magnesium indifferenten Gasstrom abdestilliert und im Vakuum, in einer Wasserstoffatmosphäre oder einem anderen indifferenten Gas, wie Argon, das keinen Einfluß auf geschmolzenes oder dampfförmiges Magnesium hat, aufgefangen wird. Man kann auch das Magnesiumnitrid in einer Wasserstoffatmosphäre erhitzen, wobei metallisches Magnesium und Ammoniak gebildet werden.
• Das nach diesem Verfahren gewonnene metallische Magnesium hat einen hohen Reinheitsgrad. Falls erwünscht, kann es unmit-

  telbar mit anderen Metallen, wie z. B. Alu-

  minium oder Beryllium, zur Herstellung von

  Magnesiumlegierungen gebunden werden. . ,@

  Außer Calciumcarbid oder Calciumsili

  oder ähnlichen Stoffen kann man auch

  geeignete Fußmittel, wie Aluminiumfluö

  oder Magnesiumfluorid, anwenden, die di

  Bildung flüssiger Schlacken erleichtern, wodurch die Entfernung der Schlacken vereinfacht wird.
• Es bereitet keine Schwierigkeiten, das Verfahren. ununterbrochen durchzuführen.
• Das für die Durchführung des Verfahrens erforderliche Magnesiumnitrid kann praktisch aus allen Magnesiumerzen und Magnesiumsalzen gewonnen werden. Vorzugsweise wird hierzu Stickstoff durch den gepulverten Ausgangsstoff bei einer oberhalb von 78o° C liegenden Temperatur, zweckmäßig etwa iooo° C, hindurchgeleitet, wobei dafür gesorgt wird, daß die Atmosphäre in der Reaktionszone frei von Feuchtigkeit, Kohlenxyd, Kohlendioxyd, Sauerstoff und sauerdffhaltigen Gasen ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen von metallischem Magnesium, dadurch gekennzeichnet, daß Magnesiumnitrid in Gegenwart von Calciumcarbid oder Calciumsilicid oder eines anderen den frei werdenden Stickstoff bei den Reaktionsbedingungen bindenden Stoffes mindestens auf seine Zersetzungstemperatur erhitzt wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnesiumnitrid in einer Wasserstoffatmosphäre zersetzt wird.