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Vorrichtung zum Verhindern der Bildung von Luftbläschen auf dem Sieb
von schnellaufenden Langsiebpapiermaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Verhindern der Bildung von Luftbläschen (Schaum) auf dem Sieb von schnellaufenden
Langsiebpapiermaschinen. Solche Luftbläschen verursachen oft Störungen dadurch,
daß sie den Anl:aß zu dünneren und durchsichtigen Stellen im Papier geben. Man hat
bisher im allgemeinen versucht, diese Luftbläschen durch Aufblasen von «armer Luft
oder Dampf auf die auf dem Sieb befindliche Stoffschicht oder durch Bespritzen derselben
mit Wasser zu zerstören, jedoch ohne Erfolg. Es ist ferner bekannt, unter der Stoffauflaufdüse
zum Zuführen des Stoffes zum Siebe einen Abstreicher anzuordnen, der gegen den über
die Brustwalze laufenden Siebteil anliegt. Infolge der großen Geschwindigkeit des
Siebes ist es aber nicht möglich, mit einem solchen Abstreicher eine vollkommene
Dichtung zu erzielen. .Die Brustwalze bzw. das Sieb, das mit verhältnismäßig großer
Geschwindigkeit unter dem Abstreicher vorbeiläuft, wird eine starke Pumpenwirkung
auf die Luft in dem schmalen Raume zwischen dem Abstreicher und dem Sieb dicht vor
der Stelle ausüben, wo das Sieb unter dem Abstreicher hindurchläuft. Es kann dabei
nicht vermieden werden, daß eine gewisse Menge von Luft an dem Abstreicher vorbei
mitfolgt 2md auf das Sieb gelangt. Je breiter die Papiermaschine ist, um so schwieriger
äst es natürlich, mit einem solchen Abstreicher allein die Dichtung zu erzielen.
Ein völliges Zurückhalten der Luft ist aber erforderlich, weil .auch sehr kleine
Luftbläschen, die dem Siebe mitfolgen, schon Fehler in der Papierbahn verursachen.
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Durch die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung werden
diese Schwierigkeiten ganz beseitigt. Die Vorrichtung besteht
in
der Hauptsache aus einer unter der Stoffauflaufdüse angeordneten, unter Unterdruck
gehaltenen geschlossenen Kammer, dereil, eine Seite von dem über die Mantelflä der
Brustwalze aufwärts laufenden Sieb 1, y_
bildet wird. Wenn in dieser Kammer
stete ein Unterdruck aufrechterhalten wird, so hat die Außenluft ein Bestreben,
in die Kammer überall dort einzuströmen, wo öffnungen, große oder kleine, vorhanden
sind. Die I uft wird also von der Stoffauflaufdüse hinweg in die Kammer eingesaugt.
Durch geeig. nete Bemessung der Luftverdünnung in der Kammer kann man daher verhindern,
daß Luft durch das Sieb unter die Düse mitgerissen wird, ohne daß es notwendig ist,
daß die Kammerwände gegen den über die Brustwalze laufenden Siebteil ganz dicht
anliegen. Es kann sogar vorteilhaft sein, zwischen den Kammenvän.den -und dem Sieb
einen kleinen Spielraum zu lassen, damit Luft durch diesen Spielraum in die Kammer
hineinströmt.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung veranschaulicht, auf .der die
Abb. i und 2 zwei verschiedene Ausführungsformen schematisch darstellen.
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Bei der in Abb. i dargestellten Ausführungsform besteht die Vorrichtung
aus einem Dichtungskörper i aus Gummi oder anderem Stoff, der mit einer aus Rillen
12 gebildeten, labyrinthförmigen Dichtungsfläche gegen das über die Brustwalze 2
laufende Sieb anliegt, so daß das dem Sieb anhaftende Wasser durch diesen Dichtungskörper
abgestrichen wird und am Eintritt in das Labyrinth einen Wasserverschluß bildet.
Der Dichtungskörper ist mittels Schrauben 3 verstellbar angeordnet, so daß er in
verschiedene Lagen zur Brustwalze eingestellt werden kann. An beiden Seiten des
Kastens io sind Endstücke befestigt, die mit den festen Kastenteilen luftdicht verbunden
sind, während die Dichtungen gegen die Brustwalze 2 aus nachgiebigem Stoff, zweckmäßig
Gummi, bestehen, der sich bis dicht an die Walze erstreckt, ohne sie jedoch unmittelbar
zu berühren. Gegebenenfalls können diese Gummidichtungen finit größerer Breite ausgeführt
werden, so daß man durch Rillen, die sich quer zur Bewegungsrichtung der Walze erstrecken,
auch hier Labyrinthdichtungen einrichten kann. Die auf diese Weise an der aufwärts
laufenden Seite der Brustwalze gebildete und sich bis an die Unterseite q. der Stoffauflaufdüse
erstreckende Kammer 5 wird durch ein mit Regelventil versehenes Rohr 6 mittels einer
nicht dargestellten Saugpumpe abgesaugt, ,die zweckmäßig dieselbe Saugpumpe sein
kann wie die für die Siebsaugkästen verwendete. Vom Boden der Kammer 5 erstreckt
sich ein zweites mit Regelventil versehenes Ablaufrohr 7 nach einem tiefer liegenden
Beälter, der zweckmäßig derselbe Behälter sein n, der das Wasser aus den Siebsaugten
aufnimmt, und in den das Ablaufrohr s so tief eintauchen soll, daß ein den ftzutritt
verhindernder Wasserverschluß gebildet wird.
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Bei der in Abb.2 dargestellten Ausführungsform, die dann vorzuziehen
ist, wenn genügend Platz vorhanden ist, wird statt des festen Dichtungskörpers i
eine Walze 8 verwendet, die zweckmäßig mit Gummi bekleidet ist und gegen das Sieb
auf der Brustwalze 2 rollt und dabei Luft und Wasser herauspreßt, so daß vor der
Walze 8 ein Wasserverschluß gebildet wird. In diesem Falle wird die erforderliche
Dichtung an der entgegengesetzten Seite der Walze 8 durch eine feste, gegen die
Walze 8 schleppende Platte 9 herbeigeführt, die mit der festen Rückwand io des Kastens
luftdicht verbunden ist. Bei dieser Ausführungsform .der Erfindung ist eine Evakuierung
des Kastens unter gewissen Umständen überflüssig, weil schon infolge der großen
Geschwindigkeit der Papiermaschine hinter der Walze 8 eine Luftverdünnung entsteht,
so daß die Kammer 5 dadurch unter Unterdruck gehalten wird. Es ist jedoch zweckmäßig,
in derselben Weise wie bei der Ausführungsform gemäß Abb. i ein Ablaufrohr 7 mit
regelbarem Durchlaß anzuordnen, so daß man z. B. durch Hindurchleiten von Abwasser
durch einen Injektor auch in diesem Falle einen regelbaren Unterdruck in der Kammer
5 erzeugen kann.