DE66427C - Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung hochgespannter Gase durch Wärme - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung hochgespannter Gase durch WärmeInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und auf Einrichtungen, Gase, ζ. Β.
atmosphärische Luft, durch Erwärmung auf hohe Spannung zu bringen, um diese als Nutzdruck
für Gebläse und andere Einrichtungen zu verwenden.
Bisher wurden hohe Gasspannungen im allgemeinen durch Pumpwerke erzielt, deren
wirthschaftlicher Betrieb selbst bei vorzüglichen Einrichtungen zu wünschen übrig, läfst, namentlich
wo es sich um hochgespannte und erhitzte Luft handelt.
Abweichend von bekannten Verfahrungsweisen und Einrichtungen soll nach der vorliegenden
Erfindung die Erwärmung und Bewegung jeder zu behandelnden Gasmenge vor sich gehen wie folgt :
Die in einen mit Erhitzer verbundenen Behälter eingeführte Gas- oder Luftmenge wird
vor ihrer eigentlichen Erhitzung zunächst so weit verdichtet, dafs die sich ergebende Spannung
von dem gewünschten mittleren Nutzdruck verhältnifsmäfsig nur wenig zurücksteht, derartig,
dafs eine einmalige schnelle und mäfsige Erhitzung der so im Behälter vorgespannten Luftmenge
genügt, um einen Theil derselben durch ein entsprechend belastetes Rückschlagventil als
Nutzdruck in die Druckleitung abfliefsen zu lassen. Die darauf im Behälter zurückbleibende
erwärmte Luftmenge, die nun wieder die Spannung besitzt, welche der ganzen Gas-,
menge unmittelbar vor der eigentlichen Erhitzung ertheilt war, wird nun nicht durch
Auspuff vernichtet oder durch Abkühlung in ihrem Nutzwerth beträchtlich herabgesetzt, sondern
zunächst in verschiedene Aufbewahrungsgefäfse übergeführt. Diese möglichst grofsen
Gefäfse sind mit Gas- bezw. Luftmengen, herrührend aus den voraufgegangenen Arbeitsvorgängen,
angefüllt. Die Spannungen in verschiedenen Aufbewahrungsgefäfsen sind verschieden
und durch den Arbeitsvorgang derartig abgestuft, dafs zunächst in das Gefäfs,
welches die höchste Spannung enthält, ein gewisser Theil der vorhin erwähnten, gleich nach
dem Abflufs der Nutzluftmenge im Behälter verbliebenen Luftmenge bis zum Ausgleich der
Spannungen in Behälter und Aufbewahrungsgefäfs abfliefsen kann, worauf ein weiterer
Theil der nun geringer gespannten Luftmenge aus dem Behälter in ein zweites Auf bewahrungsgefäfs
mit entsprechend niedriger Spannung übergefüllt wird u. s. f., bis in dem mit dem
Erhitzer verbundenen. Behälter nur ein so dünner, warmer Gasrest übrig bleibt, dafs
dessen Ausstofsung oder Verdichtung durch Abkühlung zwecks Neueinführung frischer Luft
in den Behälter erst bei der Grenze einer praktisch erreichbaren Ausnutzung der jedesmal
in den Behälter eingeführten Luftmenge erfolgt.. Werden nunmehr der frisch in den Behälter
eingeführten Luftmenge die vorher aufbewahrten warmen Gasreste in umgekehrter Reihenfolge,
d. h. anfangend mit der^niedrigsten Spannung aus dem zuletzt beschickten Aufbewahrungsgefäfs,
wieder zugeführt, so erreicht sie vor der Erhitzung abermals die dem Nutzdruck nahe liegende Spannung, wird während der
Erhitzung zum Theil wieder als Nutzdruck in die Druckluftleitung abgeführt und wie beschrieben
in schnellem Wechsel weiter behandelt, welcher durch geeignete Steuerungen
der Einrichtung eingeleitet und aufrecht erhalten wird.
Durch ein derartiges Verfahren wird erreicht, dafs eine zweckmäfsig vorgewärmte, ohne Pumpwerke
bis auf jede beliebige, dem gewollten Nutzdruck sich nähernde Spannung gebrachte
Gasmenge einer nur einmaligen Erhitzung ausgesetzt zu werden braucht, um einen Nutzdruck
von beliebig hoher Spannung abzugeben. Die Temperatur der Wärme kann auch bei beträchtlich hohen Nutzspannungen noch eine
so mäfsige sein, dafs die Steuerungstheile und Ventile nicht darunter leiden. Alle möglichen
Wärmequellen, s. u. a. Abgase, Leuchtgas u. s.w., lassen sich leicht und vortheilhaft benutzen.
Wiederholte, abwechselnd stufenweise Erhitzungen und Abkühlungen der jedesmal bis
zum Nutzdruck gebrachten abfliefsenden Gasmenge werden vermieden.
Von den verschiedenen Ausführungsformen zeigt Fig. ι die allgemeine Anordnung des Cylinders,
Erhitzers und der Behälter; Fig. 2 bis 4 zeigen verschiedene Stellungen des Verdrängerkolbens' und des Steuerungsschiebers
und in Fig. 5 ist als weiteres Beispiel statt eines hin- und hergehenden Kolbens ein Roοt-Gebläse
mit rotirendem Verdrängerkolben angenommen ; Fig. 6 zeigt ein Diagramm zur Veranschaulichung des Vorganges in dem Compressor.
Im Folgenden soll der Einfachheit wegen immer nur vom Comprimiren von Luft gesprochen
werden, obschon dasselbe auch für Gase gültig ist.
Das obere und untere Ende des Cylinders C mit Verdrängerkolben D steht durch den oberen
Kanal e, Fig. 1, mit eingeschaltetem Erhitzer A bezw. durch den unteren Kanal f mit dem
oben und unten offenen Schiebergehäuse T in Verbindung, an welches sich nach den Behältern
B1 B"1 B3 zum Aufspeichern eines
Theiles der Ladung führende Rohre bl b2 i>3
anschliefsen. Im Beharrungszustande sind diese drei Behälter, deren Zahl auch erhöht werden
kann, mit verschieden hochgespannter Luft angefüllt, und zwar ist die Spannung im Behälter
B1 am kleinsten, im Behälter B3 am
gröfsten.
Wenn der Kolben D, Fig. 1 , bei Drehung der Welle W mit Kurbel K in Richtung des
Pfeiles, Fig. ia, sich nach aufwärts bewegt, nimmt der Schieber S nach und nach seine
Tiefstellung ein, so dafs der Kanal e am oberen Cylinderende mit der Atmosphäre in
Verbindung steht. Bei diesem Aufwärtsgang des Kolbens D kann die als heifs angenommene
Luft durch den Erhitzer A aus dem Cylinder C ins Freie entweichen, während unter dem Kolben
D durch die Kanäle g im Schiebergehäuse ' T die ringförmige Aussparung s1 in
Schieber 5 und den Kanal f frische Luft angesaugt wird.
Wenn der Kolben D in der Nähe seiner oberen Stellung angelangt ist, Fig. 2, bewegt
sich Schieber S noch weiter aufwärts, Fig. 2 a, und bringt nach einander die Behälter B1 B2 B3
vermittelst des centralen Schieberkanals h und der Querkanäle i mit dem unteren Cylinderkanal
f und dann auch mit dem oberen Cylinderkanal e in Verbindung. Dadurch findet
ein Druckausgleich zuerst zwischen Behälter B1 und dem Cylinder C statt, dann zwischen Behälter
B^ und dem Cylinder C und schliefslich
zwischen Behälter B3 und dem Cylinder C, indem nach einander die Rohre bl b"2 b3 durch
die im Schiebergehäuse T angeordneten Ringnuthen Verbindung mit den in den centralen
Schieberkanal h einmündenden Querkanälen i 1
des Schiebers erhalten.
Unter der Annahme, dafs die Behälter B1 B2 B3
unendlich grofs sind, entsteht im Cylinder C schliefslich die Spannung wie im Behälter B 3,
die beispielsweise zu ι ο at angenommen werden mag, und zwar sowohl über als unter dem
Kolben D, da die oberen und unteren Cylinderseiten durch die Kanäle e und f und die
Aussparung s1 des Schiebers S mit einander in
Verbindung stehen.
Geht nun der Kolben D bei weiterer Drehung der Kurbel K, Fig. 3 a, im Sinne des Pfeiles
nach abwärts, Fig. 3, so verharrt der Schieber 5 während einer gewissen Zeit in der Nähe
seiner oberen Stellung, so dafs die Luft 'aus der unteren Cylinderseite durch den Erhitzer A
in die obere Cylinderseite befördert und stark erwärmt wird, wodurch, die Spannung im Cylinder
C beispielsweise auf das Doppelte, also auf 20 at steigen möge. Gelangt der Schieber
S nach solcher Drucksteigerung im Cylinder nun in eine Stellung, in welcher er die zum
Cylinder C führenden Kanäle ef mittelst der Querkanäle i und des centralen Kanals h mit
dem Druckrohr k in Verbindung bringt, so tritt durch die Rückschlagklappe (Ventil oder
Schieber) k1 im Druckrohr k ein Theil der
comprimirten Luft aus dem Cylinder C in die Druckleitung k über.
Behufs Schonung der Steuerungstheile ist der untere Theil des Erhitzers A zweckmäfsig
zur Kühlung der Luft eingerichtet, so dafs die Luft beim Durchströmen dieses Theiles gekühlt
wird und auf diese Weise verhältnifsmäfsig kalt in die Druckleitung gelangt.
Bei weiterer Abwärtsbewegung des Kolbens D, Fig. 4, bewegt sich auch der Schieber S noch
weiter nach unten,* Fig. 4a, und bringt die Kanäle e und / mit dem Behälter B3 in Verbindung.
Da der Druck im Cylinder C nun höher ist als in dem Behälter B 3, so strömt
eine gewisse Menge Luft in diesen über, bis sich die Spannungen fast ganz ausgeglichen
haben. Alsdann wird Behälter £2 und schliefslich
Behälter Bl mit dem Cylinder C verbunden
und nach einander ein Theil der noch übrigen Luft im Cylinder D an diese
Behälter B'2 und B1 abgegeben.
Am Schlufs der Abwärtsbewegung bringt der Schieber S den Cylinder C mit der Atmosphäre
durch den Kanal g des Schiebergehäuses T und die ringförmige Aussparung sl
im Schieber S in Verbindung, so dafs der Rest der Luft im Cylinder C in die Atmosphäre
entweichen kann. Je gröfser die Anzahl der Behälter B1 B2 Bs, desto geringer
wird dieser Spannungsverlust sein.
Beim Hochgang des Kolbens D kann die Luft dann, wie beschrieben, durch den Erhitzer
A entweichen, während unter dem Kolben D frische Luft angesaugt wird. Das Spiel
der ersten Periode wiederholt sich also von neuem.
Der durch die beschriebene Einrichtung erzielte Druck ist abhängig:
1. von der Anzahl der Behälter ΒΊ 52 S3;
je gröfser die Zahl derselben, desto höher die in der Druckleitung erzielte Spannung;
2. von der Gröfse der Behälter; je gröfser dieselben im Vergleich zu der jedesmal hinüber-
und zurücktretenden Luft sind, desto höher wird der Druck im Cylinder vor der Erhitzung
infolge verminderten Spannungsabfalles, desto höher steigt also der in der Druckleitung
erzielbare Druck;
3. von der Höhe der Erhitzung; mit der Erhitzung steigt der erzielbare Druck;
4. von der Gröfse des schädlichen Raumes in dem Erhitzer; je kleiner dieser schädliche
Raum, desto höher ist (bei endlicher Gröfse und Anzahl der Behälter) die Spannung im
Cylinder vor der Erhitzung, und desto höher steigt der Druck im Cylinder bei Erhitzung
auf eine bestimmte Temperatur. Dieser Einflufs des schädlichen Raumes kann durch Vergröfserung
und Vermehrung der Behälter und bei Erhitzung um eine bestimmte Anzahl Temperaturgrade aber verhältnifsmäfsig klein
gehalten werden, die ruhende Luft im Erhitzer hat zu Anfang der Erhitzung der übrigen Luft
schon erhöhte Temperatur.
Die Bewegung der Luft vom einen Ende des Cylinders C zum anderen durch den Erhitzer
A kann, statt durch Kolben oder Verdränger D, durch andere Vorrichtungen bewirkt
werden, z.B. ein Root'sches Gebläse, einen Ventilator oder ein Strahlgebläse. Ebenso kann
der Schieber S durch andere Steuerungsorgane, z. B. Ventile, Hähne, ersetzt werden. Im Ausführungsbeispiel
Fig. 5 ist der Behälter C1 mit dem Erhitzer A und dem Schiebergehäuse T
in Verbindung, und in das Rohry ist ein den Kolben D ersetzendes Gebläse R eingeschaltet.
Nehmen die Klappen, % und ^1 die in vollen
Linien angegebene Stellung ein, so strömt die Luft aus dem Behälter C 1 nach dem Schiebergehäuse
T über. Befinden sich dagegen die Klappen \ und ^1 in der punktirt angegebenen
Stellung, so strömt die Luft aus dem Schiebergehäuse T nach dem Behälter.
Der Kolben D des Cylinders C, Fig. 1 bis 4,
sowohl wie Schieber S können von Kurbeln bezw. Excentern bewegt werden, welche so
gegen einander gestellt sind, dafs sie ungefähr die oben beschriebenen Bewegungen machen,
die Kurbeln des Kolbens und Schiebers können also ungefähr einen rechten Winkel mit- ein^
ander bilden, doch können auch andere Stellungen der Kurbeln gewählt werden, und
man kann die Kurbeln oder Excenter durch andere Bewegungsorgane, wie Hubdaumen oder
dergleichen, ersetzen. Bei der Bewegung des Kolbens und Schiebers durch Kurbeln gehen
die Bewegungen beider etwas in einander über, der Schieber S in der ersten Periode fängt
schon an, aufwärts zu gehen, bevor der Kolben D seinen Hochgang ganz vollendet hat;
dies ändert aber das Resultat nur wenig.
Der Kolben D kann auch eine Verlängerung nach oben haben, welche bis dicht an die
seitliche Cylinderwand herangeht, an derselben aber nicht abgedichtet ist. Der Cylinder erhält
dann eine Verlängerung nach oben und kommt die heifse Luft dann nicht an die Dichtungsstellen.
. Der Erhitzer A kann auf verschiedene Weise ausgeführt sein. Er kann in seinem unteren
Theile aus einem Wasserröhrenabkühler bestehen, in seinem mittleren Theile aus einem
Regenerator und in seinem oberen Theile aus einem Röhrenerhitzer. Er kann auch ganz aus
einem Röhrenerhitzer, mit Erhitzung von aufsen, bestehen, oder er erhält nur einen Regenerator,
welcher zeitweilig beim Ausblasen der warmen Luft ins Freie durch eine oben eingeblasene
Flamme erhitzt wird, oder es wird die in den Erhitzer streichende Luft durch eingeprefstes
brennendes Gas, Petroleum oder dergleichen direct erwärmt.
Bei dem beschriebenen Gebläse strömen also nach einander aus den Behältern B1 B2Bs.. .
gespannte Luft (oder Gase) in den Cylinder C über und erhöhen in diesem die Spannung.
Zur Veranschaulichung des Vorgangs dient das Diagramm Fig. 6. Dasselbe ist für 6 at Nutzluftdruck,
sechs Behälter, deren jeder 2,8fachen Cylinderinhalt hat und für 1 at Anfangsspannung
construirt.
Die linke Seite desselben zeigt die Spannungserhöhungen, welche durch das Ueberströmen
der Luft aus den Behältern B1 B* Bs in den
Cylindern erzeugt werden. Die Spannungserhöhung von ι at auf 1,47 at (durch kleine
Kreise angedeutet) wird vom Behälter £2 erzeugt,
von ι ,47 at auf 1,975 at vom Behälter B 8;
von 1,975 at auf 2,215 at vom Behälter J34; von
2,215 at auf 3,07 at vom Behälter JS5; von
3,09 at auf 3,72 at vom Behälter J56; von 3,72 at
auf 4,39 at vom Behälter B7; von 4,39 at auf 5,04 at vom Behälter ΒΆ erzeugt. Jetzt findet
Erwärmung statt, indem der Cylinderkolben von links nach rechts verschoben wird, und
der Druck steigt nach der schrägen Linie a-b bis 6 at. Die punktirte Linie gilt für 1,5 pCt.,
die strichpunktirte Linie für 10 pCt. todten Raum. Von da an entweicht Nutzluft (Linie
b-c), bis der Kolben bei C angelangt ist. Dann
verbindet der Schieber den (Zylinder mit den Behältern und die Spannung sinkt durch Ueberströmen
in dem Behälter J58 von 6 at auf 5,03 at,
B7 - 5,03 - - 4,61 -
B7 - 5,03 - - 4,61 -
- - - JS6 - 4,61 - - 3,96 -
J35 - 3,96 - - 3,32 -
- - B* - 3,32 - - 2,73 -
B3 - 2,73 - - 2,165 -
- - B2 - 2,165- - ι,67 -
- - - B1 - 1,67 - - ι
Behälter B1 stellt hier die freie Atmosphäre
Behälter B1 stellt hier die freie Atmosphäre
Eine zweite Ausführungsform zeigen Fig. 7 bis 12, und zwar zeigt Fig. 7 ein Gebläse in
Endansicht mit senkrechtem Schnitt, Fig. 8 in Seitenansicht, Fig. 9 in Oberansicht und Fig. 10
bis 12 zeigen die Steuervorrichtung, mittelst welcher das Ansaugen und Ueberströmen von
Luft vermittelt und die Wirkung des Brenners und Strahlengebläses geregelt wird.
Jeder der vier zweckmäfsig in Hufeisenform ausgeführten rohrförmigen Behälter 1, 2, 3, 4
des calorischen Gebläses mündet mit seinen Schenkeln in die Rohre r1 r2 rB r*, Fig. 7
und 8, die durch die Ventile KK1 von den
äufseren Rohren JR R1 abgeschlossen werden können. Mit den Rohren r1 r2 r3 r4, auf welchen
die durch Rohre a mit einander verbundenen Ablafsventile A1A2A3A* sitzen,
sind durch Rohre S1S2S3S*, Ventilgehäuse
JS1 B2 B3 B* verbunden, in welchen je auf
einer gemeinsamen Stange sitzende Ventile C C1
angeordnet sind, welche ein Oeffnen und Schliefsen der Verbindung der Rohre r1 r2 r3 r*
mit den oberen Rohren b1 und den unteren Rohren b2 ermöglichen, durch welche die Gehäuse
B1B2B3B* mit einander communiciren.
Die Ventile KK1 in den Rohren r1 r2 r3 r*
sitzen ebenfalls auf einer gemeinsamen Kolbenstange D, und diese ist mit einer Kolbenstange
d, Fig. 7, verbunden, welche den~Kolben E trägt, der im Cylinder F durch Druckluft
oder Dampf hin- und herbewegt werden kann, wobei die Ventile K und K1 sich öffnen
und schliefsen.
Die Ventile C C1 im Ventilgehäuse B1 sind
durch Kolbenstangen c mit Kolben . e in Cylindern f verbunden und können ebe'nfalls
durch Luft oder Dampf geöffnet oder geschlossen werden. Ein Ventilator an der Ausmündung
der Rohre R1 bläst beständig Luft in diese hinein.
Befinden sich die Ventile KKl im Rohrer4,
das die unteren Enden der Schenkel des Hauptrohres 4 verbindet, in der Stellung Fig. 7, so
tritt Luft aus R1 um das Ventil K1 herum in den Behälter 4 und um das Ventil K herum
in das Rohr R ein und gelangt von hier ins Freie. Nach Füllung des Behälters 4 mit
frischer Luft schliefsen sich die Ventile KK1
und sperren den Behälter 4 von der Aufsenluft ab.
Nun wird durch einen Bunsenbrenner G mit unterem Flammenvertheiler G1 die Luft in dem
gegen die übrigen Behälter abgesperrten Hauptrohr 4 mittelst durch Rohr G einströmenden
Gases erwärmt. Die dadurch in letzterem entstehende Druckerhöhung kann ein bestimmtes
Mafs nicht übersteigen, denn bei Erreichung eines bestimmten Druckes öffnet sich das Ablafsventil
Ai, wodurch Nutzluft in die Sammelleitung
a 1 abgeführt wird. Zur Wärmeaufspeicherung befindet sich unter dem Flammenvertheiler
G1 ein Regenerator G2.
Angenommen, es sei das Ablafsventil A1 so
eingestellt, dafs es nur Druckluft über 11 at (absolute Spannung) abläfst, so wird nach einer
gewissen Brennzeit ein weiteres Ablassen von Luft nicht mehr stattfinden. In diesem Augenblick
wird der Gaszutritt durch Rohr G geschlossen und zugleich die Wirkung des die
Verbrennung fördernden Strahlgebläses Η unterbrochen. Nun öffnen sich im Ventilgehäuse Ϊ54
die Ventile C Cl und zugleich öffnen sich im
Ventilgehäuse B1 die Ventile C C1, so dafs die
Luft aus Behälter 4 durch B1B3B2B' in
den Behälter 1 gelangt und die Spannung der darin befindlichen Luft erhöht.
Jetzt schliefsen sich die Ventile C C' des
Gehäuses B J und es öffnen sich die Ventile
C C1 des Ventilgehäuses J32, so dafs die Luft
aus dem Behälter 4 nun durch dieselben Rohre wie vorhin und das Ventilgehäuse B'2 in den
Behälter 2 tritt und die Spannung in diesem ebenfalls erhöht wird, während sie im Behälter
4 weiter sinkt.
Alsdann schliefsen sich die Ventile C C1 des
Gehäuses J32 und es öffnen sich die Ventile
C C1 des Gehäuses B3, wobei die Luft in
den Behälter 3 tritt und darin,-die Spannung erhöht, die sich im Behälter 4 abermals vermindert.
Darauf schliefsen sich die Ventile C C1 der
Gehäuse J53 und J34 und es öffnen sich die
Ventile KK1 des Rohres R\ wodurch Luft
aus dem Rohr R1 in den Behälter 4 eintritt und die Verbrennungsproducte bei K in das
Rohr R und weiter in die freie Luft befördert
werden, während der Behälter 4 mit frischer Luft sich wieder füllt. .
Während die heifse Luft aus dem Behälter 4 in die Behälter 2 und 3 eintrat, fand im Behälter
ι Verbrennung statt, wodurch die Spannung der Luft in demselben wieder stieg
und Nutzluft durch das Ventil A1 in die Gebläseleitung
α abgelassen wurde.
Nach dem Schlufs der Ventile K K 1 des
Behälters 4 öffnen sich die Ventile C C λ des
Gehäuses B2 und dadurch wird die Spannung im Behälter 2 abermals erhöht. Dann schliefsen
sich die Ventile C C1 des Gehäuses B2 und
es öffnen sich die Ventile C C1 des Gehäuses ΒΆ,
wobei die Luft aus Behälter 1 nach Behälter 3 tritt. Darauf schliefsen sich die Ventile C C x
des Gehäuses B2 und es öffnen sich die Ventile C Cl des Gehäuses B 4, und die eben
angesaugte Luft wird zum ersten Male comprimirt, wobei die Spannung im Behälter 4 auf
etwa 3,5 at steigt.
Dann öffnen sich die Ventile K K 1 und es
füllt sich Behälter 1 mit frischer Luft, genau in der Weise, wie mit Bezug auf Behälter 4
beschrieben ist.
Nachdem im Behälter 2 die Luft durch Behälter ι comprimirt war, fand im Behälter 2
Verbrennung statt, und nach der Verbrennung strömte durch die Ventilgehäuse B2 B3 B4 B1
die Luft nach einander in die Behälter 3, 4 und ι, wodurch die Spannung in 3 auf etwa
8,5 at, in 4 auf etwa 6 at und in 1 auf etwa 3,5 at geführt wurde.
Während die Luft im Gebläse in der angegebenen Pfeilrichtung sich erneuert, brennt
die Flamme des Bunsenbrenners G. Sä'mmtliche Wärme, sowohl die der abgehenden
heifsen Gase, wie die der Flamme, speichert sich im Regenerator Ga auf. Die Verbrennungsproducte
entweichen durch das Rohr R. Nach Schlufs der Ventile K findet eine der Pfeilrichtung
entgegengesetzte Luftbewegung statt, wobei die im Regenerator G2 aufgespeicherte
Wärme der Luft sich mittheilt. Die Verbrennung geschieht bei atmosphärischer Spannung,
so dafs eine Compression des Gases unnöthig ist.
Diese beschriebenen Vorgänge wiederholen sich nach einander, so dafs ein fast beständig
wirkendes Gebläse erzielt ist.
Zum Steuern der Ventile des Gebläses dienen die auf einer gemeinsamen Welle χ angeordneten
Curvenscheiben, Fig. 10 und 12. Unter dem die Lager der Welle χ tragenden Gestell X
sitzen die Ventile v, deren Ventilkegel an den Stangen y befestigt sind, welche durch die
Curvenscheiben S nach unten gedrückt werden können, während Federn w die Ventile ν
schliefsen.
Von links nach rechts gehend, dienen die vier ersten Curvenscheiben £ zum Regeln der
Leuchtgasmengen vermittelst der zugehörigen, an eine Gasleitung I angeschlossenen Ventile v.
Die folgenden acht Curvenscheiben dienen zum Steuern der Ventile K K1 C C1 des Behälters 1
vermittelst der an eine Dampf- oder Druckluftleitung m angeschlossenen Ventile v. Die folgenden
acht Curvenscheiben erfüllen diesen Zweck für den Behälter 2, die weiteren acht für Behälter 3 und die dann folgenden acht
für Behälter 4. Die vier letzten Scheiben S dienen zum Regeln der Ventile ν für das
Strahlgebläse H. Diese Ventile sind an eine Leitung η angeschlossen.
Die Welle χ wird durch eine Riemscheibe gedreht. Bei einer Umdrehung der Welle χ
spielen sich die Vorgänge nach dem Diagramm Fig. 13 wie folgt ab.
In diesem Diagramm entsprechen die mit go° bezeichneten Längen einer Vierteldrehung der
Welle.
Die mit waagrechter Schraffirung ausgefüllten Abtheilungen bedeuten Ansaugen von frischer
Luft für die mit 1, 2, 3 und 4 bezeichneten Behälter. Die mit senkrechter Schraffirung ausgefüllten
Abtheilungen bedeuten Verbrennung und Circulation. Die mit schräger Schraffirung
ausgefüllten Abtheilungen bedeuten Ueberströmung.
Zu Anfang strömt also die Luft aus Behälter ι nach 2 über, dann nach 3, dann
nach 4. Während die Luft von 2 nach 3 überströmt, findet in 4 Ansaugen frischer Luft
statt. Während die Luft von 1 nach 3 und 4 überströmt, findet in 2 Verbrennung und Circulation
statt. Findet in 1 Ansaugen statt, so strömt gleichzeitig aus 2 und 3 Luft nach 4
über. Ist das Ansaugen der frischen Luft in 1 beendet, so strömt von 2 die Luft nach 1.
Während die Luft von 2 und 4 nach 1 strömt, findet in 3 Verbrennung und Circulation statt.
Nach der Verbrennung in 3 strömt die Luft von 3 nach 4 und 1, während dieser Zeit
saugt 2 frische Luft an. Dann strömt die Luft aus 3 nach 2. Während 1 und 2 durch Luft
aus 3 gespeist wurde, fand in 4 Verbrennung und Circulation statt. Jetzt strömt die Luft
aus 4 nach 1 und 2, während dieser Zeit saugt 3 frische Luft an. Dann strömt die Luft
von 4 nach 3. Während die Luft von 4 nach 2 und 3 überströmt, findet Verbrennung
und Circulation in 1 statt, und dies wiederholt sich in derselben Reihenfolge.
Zur Veranschaulichung dieses Vorganges dienen die schematischen Darstellungen Fig. 14
und ι 5. Das Diagramm Fig. 14 ist für 6 at
Nutzluftdruck, vier Behälter von gleichem Inhalt und für 1 at Anfangsspannung construirt.
Die linke Seite des Diagramms stellt den Vorgang im Behälter 1 dar. Es strömt zuerst
aus Behälter 2 Luft (Gas) über. Dadurch steigt die Spannung von 1 at auf 2,03 at (durch kleine
Kreise angedeutet). Dann strömt vom Behälter 3 Luft über. Es steigt die Spannung
von 2,03 at auf 3,215 at. Dann strömt vom Behälter 4 Luft über. Es steigt die Spannung
von 3,215 at auf 4,56 at. Jetzt erfolgt im Behälter ι Erwärmung. Dadurch steigt die
Spannung nach der Linie a-b bis 6 at. Die punktirte Linie gilt für 1,5 pCt., die strichpunktirte
Linie für 10 pCt. todten Raum. Von b bei c entweicht die Nutzluft.
Dann strömt die Luft:
ι. aus Behälter 1 in Behälter 2, erhöht die
Spannung desselben von 3,215 auf 4,56 at, während im Behälter 1 die Spannung von 6 at
auf 4,56 at sinkt;
2. aus Behälter 2 in Behälter 3, erhöht die Spannung derselben von 2,03 at auf 3,215 at,
während im Behälter 1 die Spannung von 4,56 auf 3,215 at sinkt;
3. aus Behälter 1 in Behälter 4, erhöht die Spannung derselben von 1 at auf 2,03 at, während
in Behälter 1 die Spannung auf 2,03 at sinkt. Nun entweicht die Luft aus Behälter 1
ins Freie, die Spannung sinkt auf r at.
Von d bis e findet Ansaugen der frischen Luft statt. Fig. 15 giebt die Nutzluftmengen
bei den verschiedenen Temperaturen in Procenten des Behälterinhalts bei 4000 C. an. Bei
der Linie a-b sind 10 pCt. Nutzluft. Die beigeschriebenen Zahlen bedeuten die Temperaturen.
Für die Behälter 2, 3 und 4 ergeben sich dieselben Diagramme.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren, hochgespannte Gase ohne die bisherige Anwendung von Compressionspumpen dadurch zu erzeugen, dafs eine auf bestimmte Spannung gebrachte Gasmenge in einem geschlossenen Behälter oder mit diesem verbundenen Erhitzer derartig erwärmt wird, dafs ein Theil dieser Gasmenge mit erhöhter Spannung als Nutzdruck abfliefsen kann, während die dabei auf die vorherige Spannung gesunkene, zurückbleibende Gasmenge in verschiedene Aufbewahrungsgefäfse so vertheilt wird, dafs nur ein möglichst dünner Ladungsrest aus dem Behälter bezw. Erhitzer ausgestofsen zu werden braucht, um einer frischen Gasmenge (z. B. atmosphärischer Luft) Platz zu machen, welcher Neuladung nunmehr aus den Aufbewahrungsgefäfsen die verschieden hochgespannten Gasreste in einer Reihenfolge wieder zufliefsen, dafs die vor dem Erhitzen nöthige Spannung abermals erreicht wird, worauf die Erhitzung der vorgespannten Gesammtentladung, das Abfliefsen eines Theiles derselben als höhergespannter Nutzdruck und das Vertheilen und Aufspeichern des erwärmten Restes aufs Neue vor sich geht.
- 2. Das vorstehend gekennzeichnete Verfahren dahin abgeändert, dafs der nach der Vertheilung der Luftmenge in die Aufbewahrungsgefäfse im Behälter zurückbleibende verdünnte Ladungsrest nicht ausgestofsen,■ sondern durch Abkühlung verdichtet wird, um einer frischen Gasmenge (z. B. Luft) im. Behälter Platz zu machen. ■
- 3. Zur Ausführung des nach 1. und 2. gekennzeichneten Verfahrens: Eine Gebläsemaschine, deren Cylinder (C) oder sonstiger Behälter (C1) an einem Ende direct, am anderen (bei/) durch eine Steuervorrichtung derartig mit einem Erhitzer (A) verbunden ist, dafs die von einem Kolben (D) bei seinem Aufgang im Cylinder bezw. von einem in die Leitung eingeschalteten Gelbläse direct angesaugt oder unter demselben eingeblasene Luft am Ende seines Weges aus verschiedenen, mit der Steuerung verbundenen Aufbewahrungsbehältern (B1 B 2 BΆ) durch Vermittelung eines Steuerorganes (S) derartig mit Zuschufsdruckluft versehen wird, dafs beim· Hubwechsel des Kolbens (D) eine entsprechend hochgespannte Luftmenge vermittelst des Steuerorganes durch den Erhitzer (A) gelangt, auf Nutzhöhe gespannt und dabei theilweise nach der Druckleitung (K) entlassen wird, worauf die verbleibende gespannte Luftmenge bei fortschreitender Bewegung des Steuerorganes (S) zunächst dem Aufbewahrungsgefäfs mit der höchsten und nach Ausgleich den übrigen Behältern mit der immer geringeren Gasspannung nach einander zugeführt wird, damit beim abermaligen Hubwechsel des Kolbens (D) nur ein dünner Gasrest aus dem Cylinder durch den Erhitzer unter Vermittelung des Steuerorganes (S) zur Ausstofsung gelangt.
- 4. Eine Ausführungsform der unter 3. gekennzeichneten Gebläsemaschine, bei welcher eine mehrmalige Abgabe von Drucknutzluftstöfsen bei einer Umdrehung der Steuerwelle dadurch erreicht wird, dafs eine entsprechende Anzahl von mit Erhitzern versehenen Behältern (1, 2, 3,4), in welchen und an welchen gesteuerte Abschlufsorgane (K K1 bezw. CC1) angebracht sind, so mit einander durch Röhren verbunden werden, dafs den in jedem Behälter nach einander und in gewisser Reihenfolge derselben während einer Umdrehung der Steuerwelle eingebrachten Aufsenluftmengen stets zunächst auf einander folgende Druckzuschüsse zufliefsen, worauf im zugehörigen Behälter Erhitzung der vorgespannten Luftmenge, darauf Abfliefsen eines Theiles desNutzdruckes nach der Druckleitung (a), Vertheilen der zurückbleibenden Luftmenge gemäfs der abnehmenden Spannung in die übrigen mit entsprechend hochgespannten Druckluftmengen angefüllten Behälter und Ausstofsung des dünnen Gasgemisches aus Behälter und zugehörigem Erhitzer erfolgt, damit bei der nächsten Umdrehung der Steuerwelle derselbe Vorgang in allen Behältern in planmäfsiger Aufeinanderfolge sich wiederholen kann, vom Einführen der atmosphärischen Luft bis zur Ausstofsung des letzten dünnen Gasgemisches.
Eine Ausführungsform des unter 4. gekennzeichneten Gebläses, bei welchem die Steuerung der Abschlufsorgane (KK1 C C1J durch Gurvenscheiben (S) einer Steuerwelle (x) bewirkt wird, während andere Curvenscheiben (S) zum Steuern von Ventilen (v) dienen, durch welche die Zuführung von Leuchtgas nach dem betreffenden Erhitzer geregelt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE66427C true DE66427C (de) |
Family
ID=340140
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT66427D Expired - Lifetime DE66427C (de) | Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung hochgespannter Gase durch Wärme |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE66427C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3314705A1 (de) * | 1982-05-27 | 1984-10-25 | Franz X. Prof. Dr.-Ing. 8000 München Eder | Durch waermezufuhr direkt betriebener gasverdichter |
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- DE DENDAT66427D patent/DE66427C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3314705A1 (de) * | 1982-05-27 | 1984-10-25 | Franz X. Prof. Dr.-Ing. 8000 München Eder | Durch waermezufuhr direkt betriebener gasverdichter |
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