DE663C - Elektrische Lampe - Google Patents

Elektrische Lampe

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DE663C
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    • HELECTRICITY
    • H05ELECTRIC TECHNIQUES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • H05BELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
    • H05B31/00Electric arc lamps
    • H05B31/003Electric arc lamps of a special type
    • H05B31/0033Electric arc lamps of a special type with glowrod and candle

Landscapes

  • Arrangement Of Elements, Cooling, Sealing, Or The Like Of Lighting Devices (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

PATENTSCHRIFT
1877.
Klasse 21.
PAUL JABLOCHKOFF in PARIS. Elektrische Lampe.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. August 1877 ab. Längste Dauer: 26. November 1891.
Das Ziel, welches sich der Erfinder der vorliegenden elektrischen Lampe gestellt hat, ist die vollständige Beseitigung des in den gewöhnlichen elektrischen Lampen allgemein zur Anwendung kommenden Regulator - Mechanismus. Anstatt die automatische Annäherung der Kohlenspitzen je nach Mafsgabe ihrer Verbrennung auf mechanische Weise zu bewirken, hat er die Idee gehabt, sie parallel in einer kleinen Entfernung von einander zu befestigen und sie durch eine isolirende Substanz zu trennen, welche in derselben Zeit wie die Kohle verzehrt wird.
Als isolirende Substanz kann man anwenden: Kaolin, Glas, Mörtel etc., doch sind den festen Körpern die in mehr oder weniger feiner Pulverform vorzuziehen und zwar Mischungen aus erdigen, alkalinisch-erdigen oder kieseligen Substanzen mit einem Worte, aus Körpern, welche im höchsten Grade für unschmelzbar gelten. Dieses Pulver wird um die Kohlenstäbe geschichtet, welche in einer geschlossenen Hülse, eineY Art Patrone von Asbestpapier oder Asbestpappe angebracht sind.
Sobald man den elektrischen Strom darauf eintreten läfst, wird der überspringende Volta'sche Bogen die Kohlen, das Pulver und die Wandungen der Hülse verbrennen. Die den Kohlenspitzen am nächsten befindliche Isolirungsschicht schmilzt, verflüchtigt sich und entblöfst langsam die Kohle, genau ebenso, wie das Wachs einer Kerze nach und nach seinen Docht in dem Mafse bloslegt, als die Verbrennung von oben nach unten fortschreitet. Diese Lampe ist daher eine wirkliche elektrische Kerze, welche vor den bisher bekannten Apparaten den Vorzug hat, eine Flamme von einer gewissen Ausdehnung, anstatt nur einen Lichtpunkt zu geben.
Wenn man der isolirenden Masse Graphit beimengt, so erzielt man einen aufsergewöhnlichen Glanz. Die Verbrennung des isolirenden Körpers gestaltet es sogar, die Farbe des erhaltenen Lichts zu modificiren; es genügt für diesen Zweck, in die Compositionsmasse eine Kleinigkeit von jenen metallischen Salzen einzuführen, welche bei der Kunstfeuerwerkerei Anwendung finden. Die Natronsalze, welche gelbe Flammen geben, gewähren besonders die Möglichkeit, die Wirkung der blauen und violecen Strahlen, welche das elektrische Licht im Uebermafs enthält, auszugleichen.
Um von der beschriebenen Kerze Gebrauch zu machen, befestigt man sie in einem Träger, auf welchen die Elektroden der Elektricitäts quelle auslaufen, und welcher eine Art von Leuchter bildet, den man handhaben und bequem transportiren kann. Das elektrische Licht wird dadurch tragbar gemacht; ein Resultat, was mit den, mit Regulator versehenen gewöhnlichen Lampen nicht zu erreichen ist.
Der vom Erfinder vorzugsweise gewählte Kerzentypus ist auf beiliegender Zeichnung in Fig. 1 im Verticalschnitt und in Fig. 2 und 3 im Querschnitt dargestellt. Fig. 4 ist ein Verticalschnitt und Fig. 5 eine Seitenansicht desLeuchters mit Kerze. Die anderen Fig. 6, 7, 8 und 9 sind Querschnitte von einigen Kerzentypen, welche von dem in Fig. 1 dargestellten durch die Disposition der Kohlenstäbchen mit Bezug auf die isolirende Masse abweichen, die bei denselben als fester Körper gedacht ist. In Fig. 7 ist die Kerze von einem Rohr in Leuchterform umgeben. Die Stäbchen α und b von Retortenoder anderer Kohle haben eine prismatische Form und sind an ihren oberen Enden mit Spitzen versehen. Man giebt ihnen einen ungleichen Querschnitt; den gröfseren hat das Stäbchen, welches den positiven Strom empfängt und sich schneller abnutzt als das andere. Eine der vom Erfinder mit Erfolg angewendeten isolirenden Mischungen besteht aus einen Theil Kalk, vier Theilen Sand und zwei Theilen Talk; diese Materialien werden innig mit einander gemischt, so dafs sie ein recht homogenes Pulver bilden. Nachdem man mit demselben die Hülse bis zum Rande ausgefüllt hat, verschliefst man sie mit einem Kitt von kieselsaurem Kali.
Um das Einleiten des Stromes in die Stäbchen α und b zu erleichtern, pafst der Erfinder die letzteren in Scheiden d und /, aus Kupfer oder aus einem anderen gut leitenden Metalle, ein. Diese Scheiden, durch einen Streifen Asbestpappe g. von einander isolirt, werden zwischen den Armen h und j einer Zange festgehalten, welche Arme man vermittelst der

Claims (8)

Schrauben k und / parallel von einander entfernen, oder einander nähern kann. Diese ebenfalls von Kupfer hergestellte Zange befindet sich auf einem Fufse m von Holz oder einem anderen isolirenden Material. Der Fufs m trägt die Klemmschrauben p und n, woran man die Enden der positiven und negativen Elektroden befestigt, welche bezw. mit den Armen h und j und folglich auch mit den Stäbchen α und b communiciren. Dem so hergestellten Leuchter kann man vermittelst der Klammern q q einen Ring r anpassen, als Träger für eine Glocke aus Milchglas oder anderem Material zur Verminderung der blendenden Wirkung des elektrischen Lichtes. Der Erfinder beschränkt sich nicht auf diese Disposition des Leuchters, welche entsprechend den Anwendungen, die man von dem Lichte machen will, beliebig verändert werden kann. Zum Anzünden der Kerze bedient man sich eines Kohlenstabes, den man vermittelst eines isolirenden Griffes in der Hand hält und den man gleichzeitig an die beiden Spitzen der Kohlen in dem Augenblicke anlegt, wenn man den elektrischen Strom durchgehen läfst; sobald die Kerze brennt, zieht man den Stab zurück. Unter der Wirkung des Glühens der Kohle schmilzt das Pulver der isolirenden Masse und bildet ein Tröpfchen, welches für die mit fortgerissenen Kohlenpartikeln einen bequemer zu folgenden Weg bildet, als die Luftschicht, welche die Kohlenspitzen der früheren Regulatoren trennte. Eine Folge dieser Erleichterung, welche für das Ueberspringen des elektrischen Funkens geschaffen wird, ist die Theilbarkeit des elektrischen Lichts, ein Problem, dessen praktische Lösung der Erfinder somit zuerst gegeben hat. In der That können mehrere dieser Kerzen auf einem und demselben Stromkreise disponirt werden, der durch eine einzige Elektricitätsquelle gespeist wird. Man kann auf diese Weise z. B. das intensive Licht in einer Stärke von hundert Brennern, welches man bei dem Gebrauche der gewöhnlichen Regulatoren bisher gezwungen war, auf einem einzigen Volta'schen Bogen leuchten zu lassen, in mehrere Lichtherde theilen. In diesem Falle kann man ein staubförmiges Zündpulver auf die Oberfläche einer jeden Kerze streuen, um den ganzen Kranz von Lichtern mit einemmale anzuzünden, und zwar durch den Strom selbst, indem man den Knopf eines Commutators dreht. Um dem Uebelstande zu begegnen, dafs durch das Erlöschen einer der Kerzen der Strom in dem allgemeinen Stromkreise unterbrochen werde, kann man jede Kerze mit einer Hülfsbatterie verbinden, deren beide Drähte an der Basis eines jeden Leuchters befestigt sind, oder den Strom von der Hauptquelle entnehmen. Der Erfinder behält sich vor, die massiven Kohlenstäbchen durch hohle oder röhrenförmige Stäbchen aus einem beliebigen leitenden Material zu ersetzen, z. B. aus Metall oder Graphit, und dieselben mit einer Masse auszufüllen, ähnlich derjenigen der Isolirung, z. B. mit einer Mischung aus kieseligen oder erdigen Substanzen oder auch mit Kohlenpulver. Sobald der Strom in die Kerze eintritt, findet dann ebensowohl ein Schmelzen der isolirenden Masse ζ Avischen den hohlen Stäbchen als auch der Masse im Innern derselben statt. Der geschmolzene Tropfen nimmt den ganzen Querschnitt der Hülse ein und bringt eine schöne gleichmäfsige Flamme hervor, welcher der Kohlenstaub einen prächtigen Glanz giebt. Man kann diese Flamme vermittelst eines regelmäfsigen Zuflusses von kieseligen Substanzen nähren, die von einer Art Streubüchse auf den Sitz der begonnenen Verbrennung fallen. Patent-Ansprüche: Die durch Zeichnung und Beschreibung in ihrer Zusammensetzung und Wirkungsweise erklärte elektrische Lampe in ihren sämmtlichen Modificationen, insbesondere:
1. Das Princip der regelmäfsigen und continnirlichen Bildung des Volta'schen Bogens ohne Hülfe irgend einer mechanischen Einrichtung für die Annäherung der Kohlen. Letztere sind eine neben der andern placirt, getrennt und in passender Entfernung von einander gehalten durch eine isolirende Substanz, die zugleich mit der Kohle verbrannt wird.
2. Die Anwendung fester Körper, wie Kaolin oder anderer keramischer Compositionen, die schwer schmelzbar sind, einschliefslich der Elemente von Glas, Porzellan, Mörtel etc. als isolirende Substanz, vorzugsweise aber die Anwendung von Pulver aus einer erdigen, alkalinisch-erdigen, kieseligen etc. Mischung.
3. Die Typen der oben bezeichneten Kerzen
und hauptsächlich der Typus, welcher aus zwei Kohlenstäbchen besteht, die in einer Hülse aus Asbestpapier oder Asbestpappe eingeschlossen und von einander und der Hülse durch ein isolirendes Pulver getrennt sind, welches letztere wie oben beschrieben zusammengesetzt ist.
4. Die beschriebene und durch Figuren erläuterte Construction' eines Leuchters, Avelche je nach der Anwendung variiren kann.
5. Die Disposition mehrerer Leuchter oder Kerzen des Systems, um das elektrische Licht in mehrere Lichtherde von verhältnifsmäfsig geringer Intensität zu theilen.
6. Das beschriebene Verfahren des Anzündens, welches gestattet, mit einer einzigen Elektricitätsquelle alle Elemente eines und desselben Systems anzuzünden.
7. Die Einführung von Graphit in den isolirenden Körper, um den Glanz der Flammen zu erhöhen, und von färbenden metallischen Salzen, um die Farbe der Flamme zu variiren.
8. Die Anwendung der beschriebenen Kerzen-Lampe in allen Formen zur Erleuchtung von Wohnungsräumen, Gebäuden, öffentlichen Wegen, Eisenbahnen, Dampfschiffen etc.
Der Hauptsache nach wie beschrieben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE663DA 1877-08-14 1877-08-14 Elektrische Lampe Expired DE663C (de)

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