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Kurbellochstanzmaschine Die Erfindung betrifft eine nach Art einer
Kurbelstickmaschine gebaute Kurbellochstanzmaschine mit selbsttätigem Stoffvorschub,
um in Leder, Gewebe, Papier o. dgl. zu- Verzierungen dienende kleine kreisrunde,
ovale, eckige oder .auch anders geformte Löcher aufeinanderfolgend in gleichen Abständen
in beliebiger Kurvenform einstanzen zu können. Bei bekannten derartigen Maschinen
wird durch die im Gestellarm waagerecht gelagerte Hauptmaschinenwelle ein am Gestellkopf
senkrecht geführter Schveber auf und ab bewegt, an dessen oberem, waagerecht umgebogenem
Ende die Stanzstange unmittelbar aufgehängt ist, so daß sie zusammen mit dem Schieber
um ein stets gleiches Maß auf und ab geht. Die Stanzstange ist hierbei in dem von
der Kurbel gedrehten senkrechten Hauptrohr der Maschine senkrecht geführt und mit
diesem auf Drehung gekuppelt, damit bei Herstellung unrunder Stanzlöcher einesteils
die übereinstimmung zwischen der Stanzstange und der mitgedrehten Stichlochplatte
gewahrt bleibt und anderenteils die Stanzlöcher auch bei kurvenförmiger Anordnung
stets die gleiche gegenseitige Stellung zueinander behalten. Mit derartigen Maschinen,
die ähnlich wie Näh- und Kurbelstichmaschinen nur mit geringer Kraft angetrieben
werden, läßt sich eine befriedigend große Anzahl sauberer Stanzlöcher je Arbeitsstunde
nur" erreichen, wenn der Werkstoff weich und nachgiebig ist, nicht aber .dann, wenn
der Werkstoff zäh und verhältnismäßig hart ist, wie dies insbesondere bei manchen
Ledersorten der Fall ist. Um auch in solchen Werkstoffen saubere Löcher in schneller
Folge einstanzen zu können, hat man schon vorgeschlagen, an der Stanzstange eine
Feder anzubringen, die den auf die Stanzstange beim Ab-@värtsgehen ausgeübten Druck
verstärkt. Durch Verwendung einer solchen zusätzlichen Feder wird jedoch keine genügend
sichere Arbeitsweise erreicht, weil die je Arbeitsstunde viele hundert Male gespannte
und entspannte Feder sehr bald in ihrer Federkraft nachläßt, oft auch bricht.
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Um das Einstanzen beliebig geformter Löcher in zähe, harte Werkstoffe
weit sicherer bewirken zu können, ist erfindungsgemäß das obere Ende des von der
Hauptmaschinenwelle der Kurbellochstanzmaschine beeinflußten, senkrecht geführten
Schiebers mit dem ausschwingenden Ende eines am Gestellkopf
gelagerten
einarmigen Hebels gelenkig verbunden, an dem etwa in der Mitte zwischen dem Drehzapfen
des Hebels und dem Angriffszapfen des Schiebers die Stanzstange oder eine Muffe
derselben drehbar aufge=` hängt ist. Bei einer derartigen Aufhängung der Stanzstarige
wird unter unschädlicher Ver-`-kleinerung des Stanzstangenhubes gegenüber dem Schieberhub
in Anlehnung an die bei Lochstanzen allgemein an sich bekannte Ausnutzung verschiedener
Hebellängen zur Erhöhung des Stanzdruckes auf die Stanzstange bei jedem Abwärtsgehen
durch die Hebelwirkung ein wesentlich größerer und äußerst gleichmäßiger Druck ausgeübt,
der ein sicheres und sehr sauberes Durchstoßen des Werkstoffes zur Folge hat.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer gemäß der Erfindung
ausgebildeten Kurbellochstanzmaschine mit selbsttätigem Stoffvorschub in Abb. i
in Seitenansicht dargestellt. Die Abb. - ist eine Oberansicht auf den am Schieber
angelenkten Aufhängehebel der Stanzstange und die Abb.3 eine Vorderansicht des Schiebers.
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Im Gestellarm i der Kurbellochstanzmaschine ist die Hauptmaschinenwelle
2 waagerecht .gelagert, die in bekannter Weise durch Abwärtsziehen der unter der
Grundplatte 3 gelagerten Kurbel ¢ eingerückt werden kann. Am Gestellkopf 5 ist das
senkrecht stehende Hauptrohr 6 drehbar gelagert, das von der Kurbel q. aus unter
Vermittlung der Wellen 7, 8, 9 und der Kegelräder r o, 11, 12, 13 in Drehung versetzt
werden kann. Gleichzeitig mit der Drehung des Hauptrohres 6 wird unter Vermittlung
der Welle 14 und der Kegelräder r5 die in der Grundplatte 3 gelagerte Stichlochplatte
16 entsprechend in Drehung versetzt. Am vorderen Ende -der Hauptmaschinenwelle 2
ist eine Exzenterscheibe 17 befestigt, die mit einem Stift 18 in seinen bohnenförmigen
Schlitz 19 (Abb. 3) eines im Gestenkopf 5 senkrecht geführten Schiebers 2o eingreift.
Letzterer weist noch einen Schlitz 21 auf, durch welchen die zur Drehung des Hauptrohres
6 dienende Welle 9 hin-durchgreift. Das obere Ende des Schiebers 2o ist mittels
eines Zapfens 22 mit einem gabelförmigen Hebel 23 gelenkig verbunden, der
mittels eines kurzen Lenkers 2.1 und der Zapfen 25, 26 am Gestellkopf 5 schwingbar
gelagert ist. Am gabelförmigen Hebe123 sind zwei einwärts tretende Backen 27 (Abb.
2) mittels Schrauben 28 drehbar befestigt, die in eine Ringrille 29 einer Muffe
3o eingreifen, die an der Stanzstange 31 befestigt ist. Letztere ist dadurch etwa
in der Mitte zwischen dem Drehzapfen 25 des Hebels ä3 und dem Angriffszapfen 22
des Schiebers 2o innerhalb des gab,e-lförniigen Hebels 23- drehbar aufgehängt.
Die Stanzstange 3 i is't:in dem Hauptrohr 6 senkrecht verschiebbar geführt und gleichzeitig
auch, wie an sich be-'-härmt, mit diesem auf Drehung gekuppelt, etwa mittels eines
..nicht dargestellten Vierkantes, damit bei der Kurbelbetätigung nicht nur das Hauptrohr
6 und die Stichlochplatte 16, sondern auch die Stanzstange 31 gedreht wird. Der
Eingriff der Backen 27 in die Ringrille 29 der Stanzstangenmuffe 3o sichert hierbei
auch eine leichte Drehung der Stanzstange während des durch Ausschwingen des Hebels
23 bewirkten Auf- und Abgehens der Stanzstange. Der Stoffvorschub erfolgt
mittels eines sich von oben auf den Werkstoff 32 aufsetzenden, ringförmigen Stoffschiebers
33, der in bekannter Weise pendelnd aufgehängt ist und von der Hauptmaschinenwelle
durch nicht dargestellte Mittel angehoben und ausgeschwenkt wird. Das untere Ende
der Stanzstange 3 z ist noch in einem gemeinsam mit ihr niedergehenden rohrförmigen
Drückerfuß 34 geführt.