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Verfahren und Vorrichtung zum Entkeimen von verschließbaren Flüssigkeitsbehältern,
vorzugsweise aus Holz Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entkeimen von verschließbaren
Flüssigkeitsbehältern, vorzugsweise aus Holz, und eine Vorrichtung zum Durchführen
des Verfahrens.
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Zur konservierenden Einlagerung von unvergorenen Fruchtsäften u. dgl.
müssen keimfreie Flüssigkeitsbehälter verwendet werden. Die Entkeimung bereitete
jedoch insofern bisher vielfach Schwierigkeiten, als sich die Anschaffung großer
und teurer Dampfentkeimungsanlagen nur für Großbetriebe lohnte. Kleingewerbetreibende
und Selbsthersteller von 'Fruchtsäften waren in der Hauptsache auf Glasbehälter
angewiesen, die sich wegen ihrer glatten Innenwandung leichter als Holzfässer entkeimen
lassen. Die Einlagerung von Fruchtsäften in Glasbehältern ist jedoch sehr teuer,
da diese einerseits nur kleine Flüssigkeitsmengen fassen und anderseits auch leicht
zerbrechen oder durch die Heißbehandlung beim Entkeimen zerspringen.
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In Erkenntnis dieser Mängel wurde schon vorgeschlagen, einen rohrartigen
Behälter zur Aufnahme von Verdampfungsflüssigkeit, der von einem elektrischen Heizkörper
umgeben ist, durch das Spundloch eines Fasses zu senken und im Faßinnern die im
Verdampfungsbehälter befindliche Flüssigkeit zu verdampfen. Ein wirkungsvolles Ausdämpfen
oder Entkeimen konnte jedoch mit diesem Gerät nicht erreicht werden, da der Behälter
nur eine viel zu geringe Verdampfungsflüssigkeit fassen konnte. Die daraus entwickelte
ebenfalls nur geringe Dämpf= menge schlug sich an der Innenwand des Flüssigkeitsbehälters,
die eine große Abkühlungsfläche darstellt, sofort-wieder als.Wasser nieder.
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Es ist der Zweck oder Erfindung, eine Lehre aufzustellen, nach der
diese @ Mängel - vermieden werden und es hauptsächlich Kleingewerbetreibenden ermöglicht
wird, mit Hilfe einer zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten
billigen und handlichen Vorrichtung die Flüssigkeitsbehälter einwandfrei zu entkeimen.
Erfindungsgemäß wird dies im wesentlichen dadurch erreicht, daß die Innenwand des
Flüssigkeitsbehälters unmittelbar vor oder während des üblichen Ausdämpfens der
Einwirkung von erhitzter Luft oder Gasen ausgesetzt wird.
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Durch die dem Ausdämpfen, vorhergehende Austrocknung der Innenwand
des Flüssigkeitsbehälters wird die Wirkung.des darauffolgenden Entkeimungsvorganges
verbessert, da die erwärmte trockene Innenwand den Dampf gierig aufnimmt und eine
vorzeitige Kondensation verhindert.. Während des Ausdämpfens des Flüssigkeitsbehälters
wird der Dampf durch den zum Erhitzen der Luft vorgesehenen Heizkörper überhitzt.
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Die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung
kann gleichzeitig auch zum Imprägnieren von Fässern verwendet werden zum Schutz
gegen Schimmel und Essigerreger. Dazu wird die Innenwand des Flüssigkeitsbehälters
nach starker Erwärmung durch Heißluft mit einer flüs-.-eigen, pechähnlichen Harzmasse
getränkt, die nach dem Erkalten erhärtet.
Auf der Abbildung ist
die Vorrichtung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, das die Vorrichtung in einem quer geschnittenen Holzfaß zeigt. *. .
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Ein Holzfaß a, welches auf dem Faßlage@",. gelagert ist, enthält eine
geringe FlüssiY keitsmenge c. Durch das Spundloch in der, Faßwölbung ist die Vorrichtung
zum Entkeimen bis aiif die gegenüberlitgende untere Faßwölbung eingelassen. Der
untere Teil des Gerätes, der ummantelte Heizkörper d zum Erhitzen von Flüssigkeiten,
taucht in die Verdampfungsflüssigkeit c ein. Der offene Heizkörper e zum Erhitzen
der Luft oder Gase ist über dem Flüssigkeitserhitzer d angeordnet. Beide Heizkörper
sind durch die Haltevorrichtung f mit dem Schaltkopf g verbunden. An der Haltev
orrichtung f befindet sich verschiebbar ein kugeliger, elastischer Verschluß h zum
Abdichten des Spundloches. Die Haltevorrichtung f besteht aus einer äußeren Ummantelung
für einen zweckmäßig mit einem Luftfilter versehenen Lüftungskanal, der inner- und
außerhalb des Fasses a bei den Lüftungsöffnungen i einen Abschluß findet, und einer
auf der Zeichnung nicht dargestellten Ummantelung für die Stromzuleitungen zu den
Heizkörpern d und e,
welche vom Schaltkopf g durch den Lüftungskanal
und durch den Heizkörper e bis zum Heizkörper d führt. Die außerhalb des Fasses
a angeordneten Lüftungsöffnungen i können unterhalb des Schaltkopfes g mit einem
Schiebering oder einer Übermuffe k verschlossen werden. Die Stromentnahme aus der
Steckdosen wird über die Leitung in zum Schaltkopf g geführt.
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Die Vorrichtung wird von oben durch ein Spundloch in das liegende
oder aufgestellte Faß ca versenkt und auf der gegenüberliegenden Faßwandung aufgesetzt.
Eine geringe Menge Wasser oder keimtötende Flüssigkeit c, die zuvor entweder kalt
oder vorgewärmt in das Faß a eingefüllt wurde, wird durch den.am unteren Ende des
Gerätes befindlichen ummantelten und somit gegen Eindringen von Flüssigkeiten geschützten
elektrischen Heizkörper d in bekannter Weise zur Verdampfung gebracht. Ein über
diesen Verdampfungsheizkörper d befindlicher weiterer elektrischer Heizkörper e
mit offenen Heizdrähten, welcher von der eingefüllten Flüssigkeit c nicht berührt
wird, erwärmt und erhitzt, zweckmäßig nur bis zum Einsetzen der Dampfentwicklung,
die im Faßinneren befindliche Luft oder Gase und trocknet damit die Faßwandung,
um sie so für die Entkeimung oder Imprägnierung vorzubereiten. Das Spundloch, durch
welches das Entkeimungsgerät eingebracht wurde, wird am äußersten Rande abgeschlossen
durch einen kugeligen Verschluß la aus elastischem Material, z. B. Gummi, der auf
der @,TÜltevorrichtung f verschiebbar angeordnet und dadurch ebenfalls der Entkeimung
zugängig gemacht wird. Die Haltevorrichtung fbirgt in sich in einer besonderen inneren
gegen Feuchtigkeit gesicherten Ummantelung die elektrischen Zuleitungen für die
Heizkörper d und e. Der verbleibende Hohlraum zwischen innerer und
äußerer Ummantelung bildet den Lüftungskanal, der für die erhöhte Entkeimungswirkung
erforderlich ist. Die Lüftungsöffnungen i befinden sich sowohl oberhalb des Lufterhitzers
e im Innern des Fasses als auch außerhalb des Fasses unterhalb des Schaltkopfes
ä. Die außerhalb des Fasses angeordneten Lüftungsöffnungen i können durch eine geeignete
Vorrichtung, z. B. eine Übermuffe k, verschlossen werden, um den Lüftungsprozeß
nach Bedarf zu regeln. Mit Hilfe des Deckeldrehschalters des Schaltkopfes ä kann
von der Nullstellung wahlweise auf den Flüssigkeits- oder auf den Lufterhitzer oder
aber auf beide gemeinsam eingestellt werden.