DE660947C - Verfahren zur Herstellung von aus wasserunloeslichen Schwermetallverbindungen bestehenden Pigmenten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von aus wasserunloeslichen Schwermetallverbindungen bestehenden Pigmenten

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DE660947C
DE660947C DEM116125D DEM0116125D DE660947C DE 660947 C DE660947 C DE 660947C DE M116125 D DEM116125 D DE M116125D DE M0116125 D DEM0116125 D DE M0116125D DE 660947 C DE660947 C DE 660947C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/22Compounds of iron

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pigments, Carbon Blacks, Or Wood Stains (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von aus wasserunlöslichen Schwermetallverbindungen bestehenden Pigmenten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pigmenten, die aus wasserunlöslichen Schwermetällverbindungen bestehen, und zwar wird das Verfahren vorzugsweise für die Gewinnung von Eisenpigmenten verwendet. Es ist bereits bekannt, Schwermetallverbindungen als Pigmente zu verwenden. Sie werden aus Schwermetalloxydullösungen gewonnen, indem man aus diesen mittels Alkalis Oxydulhydroxyde fällt und diese anschließend durch Lufteinblasen oxydiert.
  • Ferner hat man als Ersatz für Ruß bereits andere schwarze Pigmente, u. a. auch Eisentannat, vorgeschlagen. Diese Versuche führten jedoch zu keinem bleibenden Erfolg. Ein sogenanntes Tanninschwarz wurde aus Lederabfällen oder sonstigen Rohstoffen, die Leimsubstanz und Gelatine sowie gerbsäurehaltige Produkte enthielten, und Eisensalzen gewonnen. Hierbei wurde der Rohstoff mit Natronlauge 1n einem Behälter unter Einleiten von Dampf erhitzt, und zu der entstehenden Flüssigkeit wurde Eisenchloridacetat o. dgi. zugesetzt. Bei einer anderen Ausführungsform wurde den Lederabfällen sogleich Eisensalz beigefügt und die Mischung dann mit Dampf stundenlang gekocht. Hierbei entstehen schwarze Massen, die beim Trocknen derart fest werden, daß sie erst in einer Mühle zerkleinert werden müssen. Sie sind außerdem infolge des hohen Eiweißgehaltes wenig haltbar. Selbst der vorgeschlagene Zusatz .von Konservierungsmitteln kann eine Schimmelbildung nicht verhindern. Der Farbton befriedigt ebenfalls nicht, so daß es sich bei der Verwendung z. B. für Buchdruckfarbe als notwendig erwies, den Erzeugnis blausaures Kali o. dgl. zuzusetzen.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren wird eine Stempelfarbe durch Vermischen von alkohollöslichem Anilinschwarz mit gerbsauren Eisensalzen und Lösen des Gemisches in Acetin sowie Beifügen von Ruß hergestellt. Über die Gewinnung des gerbsauren Eisens ist dabei nichts gesagt. Es besaß jedoch offenbar allein keine ausreichende Farbkraft, da ein Zusatz von Anilinschwarz und Ruß erforderlich war.
  • Im übrigen ist es bekannt, daß Eisengallustinten aus einer Mischung von Tanninlösung mit Eisenvitriollösung und gewissen Zusätzen von sauer reagierenden Körpern, Gummi, Karbolsäure usw., bestehen. Hierbei bildet sich das lösliche gallussaure Ferrosalz in der Tinte, das wenig gefärbt ist. Die Bildung unlöslicher Verbindungen wird durch- den Säuregehalt verhindert. Nach dem Schreiben wird die Säure durch die Tonerde des Papiers neutralisiert, und bei der Oxydation durch die Luft entstehen dann in der Schrift schwarze unlösliche Eisengallusverbindungen. Minderwertige Tinten scheiden mitunter auch beim Stehen einen dunklen Niederschlag ab.
  • Im Gegensatz zu diesen bekannten Verfahren betrifft die Erfindung die Herstellung eines in Wasser völlig unlöslichen Pigmentes, das einen günstigen ölabsorptionswert und so hohe Deckfähigkeit besitzt, daß es in AnR' strichfarben, Lacken und Isolationsmassen dx bisher verwendeten Pigmente Beinschf.@; und Kohleschwarz vollkommen ersetzen kä@1i-r Die Erfindung schlägt zu diesem Zweck vör;@ Oxydulhydroxyde, die man durch Fällung entsprechender Salzlösungen mittels Alkalis erhalten hat, und zwar insbesondere Ferrohydroxyde, mit Tanninextrakt zu einer nichtalkalischen Mischung zu vereinigen und letztere alsdann mit einem Oxydationsmittel bis zur vollständigen Oxydation zu behandeln. Die so erhaltenen Produkte werden dann in üblicher Weise weiterverarbeitet.
  • Auf diese Weise wird ein in hohem Grade wasserunlösliches Pigment gewonnen. Als Tanninextrakt kann ein Auszug verwendet werden, wie er sich beim Einweichen von tanninhaltigen Faserstoffen, z. B. mit Wasser, ergibt. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Auszug aus Kastanienschnitzeln erwiesen, doch können auch andere tanninhaltige Stoffe: Eichen-, Walnußholz, Schierling, Ouebracho, Kampeschenholz, Sumak o. dgl., verwendet werden. Der Rohstoff wird in kleinen Stülc-. ken in der in der Tanninextraktindustrie üblichen Weise extrahiert, und der Auszug kann in Mehrkörperverdampfern eingedickt werden.
  • Die Bildung der Pigmentniederschläge erfolgt vorzugsweise in Gegenwart eines bekannten filmbildenden Stoffes, z. B. Öl. Diese Maßnahme bietet gegenüber dem nachträglichen Zusatz von 01 den Vorteil, daß die Färbkraft des Pigmentes erhöht und ihm eine gute Beständigkeit, Glätte und Feinheit erteilt wird. Gleichzeitig wird die Gefahr der spontanen 'Selbstentzündung des fertigen Pigmentes herabgesetzt. Nach der Trocknung wird der Pigmentniederschlag zweckmäßig mit Wasser oder Wasserdampf behandelt, um ihn teilweise zu hydratisieren. Hierdurch wird ebenfalls die Selbstentzündbarkeit des Fertigerzeugnisses herabgesetzt, so daß es ohne jede Gefahr in Beuteln abgepackt werden kann.
  • Zur Fällung des Hydroxydes aus den Metallsalzlösungen eignen sich grundsätzlich alle Alkaliverbindungen einschließlich Ammoniak. Es hat sich jedoch gezeigt, daß es mit besonderem Vorteil verbunden ist, wenn die Fällung in Gegenwart einer Alkalimischung yon Alkalicarbönat und Alkalihydroxyd im Verhältnis von annähernd 2o bis 8o o/o Alkalicarbonat und 8o bis 2o olo Alkalihydroxyd vorgenommen wird. Man erhält so ein Pigment, das gleichzeitig eine außerordentlich feine Teilchengröße und einen schönen dunklen Farbton besitzt. Zur Ausführung des Verfahrens dient beispielsweise eine Vorrichtung, die aus einer s4xtraktionsanlage, einem heizbaren Misch-#b5öttich, einer Filtrier- und gegebenenfalls .Wascheinrichtung sowie anschließend einem stäubungstrockner und einer Sprühregenvorrichtung für Entstäubung besteht.
  • Im einzelnen kann die Herstellung der Schwermetallverbindung in folgender Weise erfolgen: Der Pigmentniederschlag wird durch Einbringen des Gerbstoffauszuges in einen geeigneten Mischbottich, in dem sich eine vorbereitete Lösung' einer Schwermetalloxydul-, z. B. einer Ferroverbindung befindet, gewonnen. Vorzugsweise wird Ferrosulfat verwendet, zumal es als billiges Abfallprodukt zur Verfügung steht. Eine entsprechende Menge Alkali oder Ammoniak wird zugefügt, die mit dem Ferrosulfat unter Bildung von Ferrohydroxyd reagiert. Die Reaktionsmischung wird durch einen schnell laufenden Rührer in Bewegung gehalten. Vorzugsweise wird das Ferrohydroxyd in Anbetracht seiner geringen Haltbarkeit von Fall zu Fall hergestellt und die Ferrosulfatlösung vor der Ausfällung des Ferrohydroxydes filtriert. Dadurch werden oxydiertes Eisen und störende Verunreinigungen entfernt. Der Auszug wird aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Bequemlichkeit in verhältnismäßig konzentrierter Form gebraucht. Die Konzentration des Auszuges soll im allgemeinen insgesamt 25 bis 6o 14 feste Bestandteile, d. h. gesamte Trockensubstanz, wie man sie durch Trocknung bei ioo° ermittelt, betragen. Die übliche Auslaugeflüssigkeit, wie sie in der Tanninextraktindustrie gewonnen wird, enthält zwischen 35 und 5o ofo Gesamttrockensubstanz.
  • Eine Mischung von Natriumcarbonat und Natriumhydroxyd in Verhältnissen von annähernd 75 % Natriumcarbonat und 25 °/o Natriumhydroxyd ergibt ausgezeichnete Resultate bezüglich Farbe und Glätte, wobei der Überschuß an Natriumcarbonat wegen der geringeren Kosten des Carbonates vorzuziehen ist.
  • Nach der Erfindung hergestelltes Pigment hat ein staubiges, flockiges Äußeres, es ist sehr fein und weich und sehr leicht benetzbar und leicht in der Trägersubstanz zu verreiben: Wenn dies Pigment mit Färbematerial in üblicher=Weise vermischt wird, so setzt es sich in dem -Behälter nicht unter Bildung eines harten Kuchens ab, der nicht wieder durchgemischt werden kann, sondern, falls das Pigment sich überhaupt absetzt, so geschieht dies in weicher From, und es kann leicht durch Aufrühren vor dem Gebrauch wieder mit dem Färbematerial verbunden werden. Wie der Effekt, der sich in diesem Pigment durch derartige filmbildende Stoffe einstellt, zustande kommt, ist wissenschaftlich nicht völlig geklärt. Indessen wird angenommen, daß sehr dünne Filme rings um jedes der sehr feinen Pigmentniederschlagteilchen gebildet werden, die die Teilchen voneinander getrennt halten und eine rasche.- Oxydation oder Hydratation der feinen Pigmentteilchen, die an sich eine Selbstentzündung erwarten lassen, verhindern. Verschiedene Stoffe, die kollodiale Suspensionen oder Lösungen bilden und die sich während der Pigmenttrocknung nicht verflüchtigen, z. B. Sojabohnenöl, Rotöl, (Ölsäure), Baumwollsamen, Mais- und Peanusöl sowie Petrölöl, wie z. B. Schmieröl, können ebenfalls in einer Menge "von 5 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des angewendeten Tanninextraktes, in der angegebenen Weise verwendet werden. Solches Pigment hat eine um ungefähr 30 °/a bessere Farbkraft als Beinschwarz.
  • Genügend tanninsäurehaltiger Tanninextrakt wird zu der Ferrohydroxydlösung gegeben, um die Lösung zumindest annähernd neutral oder vorzugsweise sauer zu machen. Die Alkalimenge, z. B. eine Mischung von Ätznatron und Natriumcarbonat, wird entsprechend der angewandten Ferrosulfatmenge bemessen, so daß das Alkali ungefähr restlos bei der Fällung der Ferrohydroxyde verbraucht wird oder gegebenenfalls so, daß die Zugabe von tanninhaltigem Extrakt in der gewünschten Mengenbemessung die Mischung annähernd neutral oder sauer macht. Ein stark saures Milieu, beispielsweise bei direktem Zusatz einer Mineralsäure, wie Salzsäure, gibt keinerlei. Fehlresultate. Jedoch wurde gefunden, daß, wenn die Lösung im Augenblick des Zusatzes des Oxydationsmittels oder der Oxydationsflüssigkeit deutlich alkalisch ist, das gewünschte blauschwarze Pigment nicht erhalten wird und daß ferner das erhaltene Erzeugnis nicht in dem gewünschten Maße unlöslich ist.
  • Nach den Regeln der Erfindung wird ein Pigment von so hoher Wasserunlöslichkeit erhalten, daß, wenn klares Wasser durch eine Pigmentschicht filtriert wird, es nicht gefärbt oder verfärbt, sondern klar bleiben wird.
  • Für ein schwarzes Pigment, z. B. für Druckerschwärze, gibt eine Eisenverbindung, wie Ferrohydroxyd Fe(OH)2, sehr gute Resultate. Andere Schwermetallverbindungen geben andere Pigmente mit derartigen Auszügen, beispielsweise Titanchlorid Ti C13 einen orangeroten Niederschlag; Vanadiumtrichlorid V C1, gibt ein grünes Pigment; Ammoniumvanadat NH4 V03 gibt ein weißes Pigment; Merkuronitrat Hg NOs gibt ein gelbes Pigment, und Cuprochlorid Cu Cl gibt einbraunes Pigment. Als weitere Beispiele für Metallsalze, welche zur Erzielung verschieden gefärbter Pigmente benutzt werden können, seien folgende erwähnt: i. Ferrichlorid Fe C13 6 H2 O blauschwarzes Pigment; a. Kobaltchlorid Co C136 H20 purpurbraunes Pigment; 3. Nickelsulfat Ni S04 7H2 0 mittelbraunes Pigment; 4. Manganchlorür Mn C12 4 H2 O dunkelbraunes Pigment; -5. Chromchlorid Cr C13 x H2 O kremgelbbraunes Pigment; 6. Zinksulfat ZnS 04 7H2 0 orangebraunes Pigment.
  • Das Verfahren ist bei Anwendung dieser anderen vorstehend erwähnten Metallsalze im wesentlichen das gleiche, wie in dem Beispiel der Beschreibung ausgeführt. Die Mengenabmessungen der reagierenden Bestandteile sind z. B. wie folgt anzugeben: 0,063 Mol Metallsalz, o, i 3 4. Mol Natriumhyäroxyd, ? 8, 9 g Kastanienextrakt (mit ungefähr 35 °/oTrockensubstanz).
  • Das Natriumhydroxyd wird in einer äquivalenten Menge angewandt, d. h. in einer Menge, wie sie zur Erzielung des entsprechenden Oxy dulhydroxydes aus dem Metallsalz erforderlich ist.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung ist im folgenden im einzelnen bezüglich der Herstellung dieses schwarzen Pigmentes beschrieben, jedoch kann in ähnlicher Weise für die Herstellung anderer Pigmente verfahren werden: Ungefähr 9,5 kg - Ferrosulfat (technisch) werden in a80 bis 380 1 Wasser bei ungefähr 85° C gelöst und z. B. durch eine Filterpresse gegeben. Das Filtrat läßt man dann in ungefähr 380 1 Wasser in einem Mischbottich laufen. Das Fiter wird gewaschen, und die Waschflüssigkeit wird ebenfalls in den Mischbottich gegeben. Ungefähr 27,3 kg technisches Natriumcarbonat werden in ungefähr igo 1 heißen Wassers gelöst, und etwa 7,3 kg technisches Natriumhydroxyd werden in i 9 bis z31 Wasser gelöst. Diese Alkalilösungen werden dann in einen Bottich gegeben und mit einem Rührer durchgemischt. Während der Durchmischung und der Bildung der Ferrohydroxydsuspension werden vorzugsweise i8,91 eines mittleren Schmieröls zugegeben. Zur Herabsetzung der Pigmentteilchengröße. ist ein sehr schnell laufender Rührer mit etwa iaoo bis i8oö Umdrehungen pro Minute, der mehrere Rührflügel und einen zweiten Satz von Rührflügeln nahe der oberen Kante des Bottichs besitzt, zu verwenden. Ungefähr 157 kg Tanninextrakt von annähernd 400/, Trockensubstanzgehalt wird allmählich zugeleitet. Die Reaktionsmischung zeigt in diesem Augenblick eine dunkelbraune Farbe, sie stellt eine kolloidale Suspension von Ferrohydröxyd in Mischung mit Tanninextraktlösung dar.
  • Die Masse wird dann mit einem Oxydationsmittel, wie Luft, behandelt, wobei eine beträchtliche Schaumbildung eintritt. Die Behandlung wird im allgemeinen fortgesetzt, bis die Schaumbildung wesentlich nachgelassen hat, was gewöhnlich nach i bis 2 Stunden eintritt. Während dieser Behandlung scheidet sich ein bläulichschwarzer, wasserunlöslicher Niederschlag aus, der wahrscheinlich aus Eisentannat und Eisenkomplexverbindungen mit Nichttanninen besteht. Gewünschtenfalls können der Mischbottich und sein Inhalt erwärmt werden.
  • Nach dem Luftdurchblasen wird die Reäktiänsmischung vorzugsweise warm durch ein Filter gegeben. Das während der Reaktion gebildete Alkalisulfat, z. B. Natriumsulfat, wird- in der Wärme in' Lösung gehalten, andernfalls verschlechtert es -Farbe und Beschaffenheit- des Pigmentes. Der Niederschlag wird mit heißem Wasser gewaschen. Der Filterkuchen darf nicht trocken werden, da er sonst zusammenbackt.
  • Der aus der Filterpresse anfallende Filterkuchen wird in einem weiteren Bottich durch eine Pumpe in Umlauf gesetzt, bis er zu einer sehr feinen Teichengröße aufgeteilt ist und eine verhältnismäßig dicke wässerige Suspension darstellt.
  • Diese wird einem geeigneten Zerstäuber zugeleitet. Hier wird der Niederschlag in heiße Luftströme eingeführt, so daß eine rasche Trocknung erfolgt, während gleichzeitig eine übermäßige Erhitzung vermieden wird, die eine Herabsetzung der Beschaffenheit und der Farbe des Pigmentes hervorrufen würde. Die getrockneten Pigmentteilchen werden von der Luft getrennt und mit Dampf behandelt.
  • Durch die Berührung mit dem Dampf werden die Pigmentteilchen teilweise hydratisiert; Die Reaktion wird so geleitet, daß das anfallende Pigment zwischen 6 und 12 °/o Kristallwasser enthält. Das - Kristallwasser wird folgendermaßen bestimmt: Das fertige Pigment wird bei 50° unter normalem Luftdruck etwa 48 Stunden getrocknet, gewogen und sodann bis zur Gewichtskonstanz in einem Vakuumtrockner bei 5o° C getrocknet. Der Gewichtsverlust wird als Kristallwasser angesehen. Die zur Erzielung einer derartigen Hydratation erforderliche Dampfbehandlung aängt von verschiedenen Bedingungen ab, z. B. von dem Abstand von der Dampfquelle, von der Länge des Dämpfungsweges, von dem Druck an der Dampfquelle u. dgl. Sie kann durch einen Versuch ermittelt und nach Wunsch eingestellt werden. Dabei ist darauf zu achten, daß eine Verschmierung oder eine Zusammenballung der feinen Pigmentteilchen verhindert wird. Vorzugsweise wandert das Pigment durch den Dampfstrom über eine Strecke von ungefähr 3 Fuß. Das Dampfrohr hat ungefähr 4 Zoll Durchmesser. Die Strömungsgeschwindigkeit ist so gewählt, daß das Pigment ungefähr 2 bis 5 Sekunden mit dem Dampf in Berührung bleibt. Der Dampfdruck beträgt an der Entstehungsstelle in diesem Fall etwa 34,0 kg, und der Abstand zwischen der Dampfquelle und dem Rohr gi beträgt etwa 30,5 m.
  • Die hydratisierten Pigmentteilchen werden mittels eines Ventilators in einen kleineren Separator getrieben.
  • Als Beispiele für 'andere Oxydationsmittel, die für den vorliegenden Zweck zur Anwendung kommen können, seien noch genannt: Bleiperoxyd, Vanadiumpentoxyd, Natriumbismutat, Mangandioxyd, Kaliumferricyanid, Ferrichlorid, Natrium- oder Kaliumbichromat und Kaliumpermanganat.
  • Bei Benutzung dieser Stoffe als Oxydationsmittel an Stelle von Luft verläuft das Verfahren ebenso, wie vorstehend beschrieben, bis zu der Oxydationsbehandlung. Hier wird, wenn zur Pigmentbildung Ferrosulfat verwendet wird, nach der Beimischung der Natriumhydroxydlösung und des Kastanienextraktes sowie der darauf folgenden Durchrührung die Mischung auf ungefähr das doppelte Volumen verdünnt und das Oxydationsmittel in etwa 25 cms Wasser verteilt zugefügt. Die gesamte Mischung wird dann durchgerührt und hierauf einige Zeit stehengelassen. Befriedigende Ergebnisse wurden erzielt, wenn die Gewichtsmenge des Oxydationsmittels zwischen 16 und 5o Gewichtsprozent des Kastanienextraktes, je nach der verschiedenen Natur des als Oxydationsmittel benutzten Stoffes, gewählt wurde; derart, daß eine im wesentlichen vollständige Oxydation des Pigmentniederschlages mit Sicherheit erreicht wurde.
  • Die vorstehenden Mengenbemessungen sind nur beispielsweise angegeben. Es ist durchaus zulässig, die Verhältnisse im weiten Bereich zu ändern, jedoch ist es erwünscht, genügend Oxydationsmittel in der Mischung zu haben, um eine im wesentlichen vollständige Oxydation des Niederschlages sicherzustellen. In manchen Fällen. werden bessere Ergebnisse mit den Oxydationsmitteln erreicht, wenn der Tanninextraktmischung eine starke Säurereaktion gegeben wird. Das anfallende bläulichschwarze Pigment ist außerordentlich fein, der Rückstand auf einem 325 Maschensieb beträgt weniger als 0,5 °/o.
  • Der ölabsorptionswert dieses Pigments wurde zu 18,2 kg Rohleinöl auf 45,4 kg Piginent ermittelt, während der von Lackschwarz oder Beinschwarz etwa 20,9 kg Öl auf 45,4 kg Pigment und der von Kohleschwarz etwa 42,3 bis 5r,8 kg 01 auf 45,41;g Pigment beträgt. Auch zeigt das Pigment ungewöhnlich, hohe dielektrische Eigenschaften. Versuch. zeigten eine Widerstandsfähigkeit gegen Durchschlagspannungen, die . ein -Vielfaches der Spannungen betrugen, denen ein gewöhnlicher Anstrichülm widersteht. Diese Eigenschaft macht das Pigment gemäß der Erfindung insbesondere wertvoll für Überzugsmassen, wie z. B. Anstrichfarben, Lacke u. dgl., für Isolationszwecke u. dgl. Das Pigment zeigt eine annähernd neutrale Reaktion und setzt die. Trocknungsfähigkeit von Leinöl nicht herab. Es ist auch geeignet zur Verwendung in plastischen Massen oder für Formstücke, soweit sie durch einen Kaltformprozeß hergestellt werden, bei dem hohe Temperaturen und Drücke während der Formung vermieden werden.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung von aus wasserunlöslichen Schwermetallverbindungen bestehenden Pigmenten, insbesondere Eisenpigmenten, aus durch Fällung von Schwermetalloxydullösungen mittels Alkalis erhaltenen Oxydülhydroxyden, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltenen Oxydulhydroxyde, insbesondere Ferrohydroxyd, mit Tanninextrakt zu einer nichtalkalischen Mischung vereinigt werden und letztere alsdann mit einem Oxydationsmittel bis zur vollständigen Oxydation behandelt wird, worauf man die erhaltenen Produkte in üblicher Weise weiterverarbeitet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildung der Niederschläge in Gegenwart eines bekannten filmbildenden Stoffes, z. B. 0l, erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der getrocknete Niederschlag mit Wasser oder Wasserdampf behandelt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Fällung in Gegenwart einer Alkalimischung von Alkalicarbonat und Alkalihydroxyd, und zwar im Verhältnis von etwa 2o bis 8o °% Alkalicarbonat und 8o bis 2o °/o Alkalihydroxyd, durchgeführt wird.
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