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Druckfester Holzimprägnierungskessel Die Imprägnierung von Holz mit
Teeröl wird bekanntlich in eisernen, aus einzelnen Schüssen zusammengenieteten Tränkkesseln
unter Anwendung von Druck und Vakuum vorgenommen, wodurch ,eine tief eindringende,
zugleich aber auch sparsame Tränkung des Holzes erzielt wird. Ein ähnliches Verfahren
bei der Imprägnierung von Holz mit Sublimat oder anderen ätzenden Konservierungsmitteln
anzuwenden, ist bisher praktisch nicht geglückt, weil sich die Vorkehrungen, die
zur Verhinderung einer allzu raschen Zerstörung der Metallteile des Kessels, der
Schienen, Rohrleitungen, Ventile, Ladewagen u. dgl. getroffen wurden, nicht bewährt
haben.
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Um den genannten schädlichen Einflüssen des Sublimats zu begegnen,
wurden die verschi,edensten Maßnahmen vorgeschlagen. Das naheliegendste Mittel,
den aus mehreren Schüssen zusammengesetzten Kessel durch Innenanstriche oder Aufbürstung
von korrosionsfesten Mitteln, mit einer einzigen, aus einem Stück bestehenden Schicht
zu bekleiden, kann über die Schwierigkeit nicht hinweg, daß bei der Verletzung der
verhältnismäßig dünnen Schicht die Ausbesserungen langwierig waren, ein Auswechseln
der Schüsse jedoch ein Zerstören der einheitlichen Schicht bewirkte, und mußten
deshalb ganze Kessel als Reserve vorbereitet werden, wenn nicht Betriebsstillstand
eintreten sollte.
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Es wurde auch in Vorschlag gebracht, den druckfesten Langkessel überhaupt
nicht auszukleiden, sondern einen trogartigen Ladewagen in ihn hineinzufahren, der
selbst durch einen Anstrich mit Phenol-Formaldehyd-Kondensationsharzfirnis gegen
die zerstörende Einwirkung der Sublimatlösung geschützt war. Da der Ladewagen außerhalb
des Kessels vorsichtig beladen und entladen werden konnte und da ein beschädigter
Anstrich der Innenfläche des Wagens leicht ausgebessert werden konnte, waren Betriebsstörungen
in der Regel nicht mehr zu befürchten. Die zeitraubende Art der Beladung !und vor
allem der Umstand, daß der Innenraum des Langkessels nur zu einem verhältnismäßig
kleinen Teil ausgenutzt verdien konnte, gestaltete aber das Verfahren dennoch unwirtschaftlich.
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Ein weiterer Vorschlag wollte den Langkessel innen mit Zement .auskleiden,
seine Sohle aber auch noch außerdem mit Holzschienen belegen, die den Druck der
auf einem Schlitten eingefahrenen Holzlast aufnehmen und .eine alsbaldige Zerstörung
der Zementschicht verhindern sollten. Nun ist aber Zement für Sublimatlösungen nicht
ganz undurchdringlich, auch bekommt er leicht Sprünge, die dann zu bedeutenden,
unter der Zementschicht sich verbreiternden Metallzerstörungen Anlaß geben können.
Da nun ein Leckwerden der Zementschicht an einer einzigen Stelle zu einer Stilllegung
der ganzen Anlage zwingt, wurde der Versuchsbetrieb mit einem solchen Kessel bald
wieder aufgegeben.
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Die vorliegende Erfindung sucht die geschilderten Nachteile mit Hilfeeines
druckfesten - Tränkkessels zu beseitigen, der aus
lösbar miteinander
verbundenen und einzeln mit @ein-er oder mehreren Schutzschichten ausgekleideten
Schüssen zusammengesetzt ist. Mindestens eine, und zwar in der Regel dis: äußerste
Schicht, ist dabei infolge eines halts an Phenol-Formaldehyd-Kondensatio#'s. harzen
und vorzugsweise auch an anorgani-. schen Füllmitteln korrosions- und amalgamierungsfest.
Gegen mechanische Beanspruchungen wird diese äußerste Schicht durch eine darüberliegende
Schutzschicht geschützt, die vorzugsweise aus einem glatten Material, insbesondere
aber ,auch ;aus keramischen, gewölbeartig zusammenwirkenden Formsteinen besteht.
.Gegebenenfalls kann man die letztgenannte Schutzschicht auchauseinerhes.onders
harten, Füllmittel enthaltenden Phenol-Formaldehyd-Kondensationsharzmasse ersetzen.
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Die amalgamierungs- und korrosionsfestmachende Schutzschicht enthält
als wesentlichen Bestandteil Phenol-Formaldehyd-Kondensationsharz. Da die vorliegende
Erfindung Schichten von erheblichen Stärken verwendet, muB das anzuwendende Material
nicht ;nur die Herstellung solcher dicker Schichten. durch Stampfen, Pressen usw.
gestatten, sondern muß auch auf die verschiedenen Wärmeausdehnungskoeffizienten
der verwendeten Materialien Rücksicht nehmen, da es sich sonst von den Kesselwänden.
lösen und rissig werden könnte. Dieser letzteren Forderung kann nur :eine genügend
elastiscbie Masse gerecht werden.
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Eine solche Masse, die demnach nicht nur einstampfbar, formbar und
hartbar, sondern auch bei höheren Temperaturen. genügend elastisch ist, erhält man,
wenn mann, den jeweiligen Verhältnissen entsprechend, dem Phenol - Formaldehyd -
Kondensationsprodukt entsprechende Zusätze von Füll- bzw. Bindemitteln bzw. Asbest,
Glutmoder andere Proteine, ,gegebenenfalls Fluorkieselsäure @o. dgl. zusetzt. Sehr
bewährt hat sich eine Masse, bestehend aus etwa 1,5 Teilen Bauxit, 6 Teilen
Karbolsäure (Phenol), 5 Teilen Formaldehyd, 0,3 Teilen Salmiak, q. Teilen Asbest
und o,oz Teilen Glutinn Das Phenol-Formaldehyd-Kondensationsharz bildet sich beim
Erhitzen dieses Gemisches. Durch Auswahl der Bindemittel wie auch durch mechanische
Bearbeitung und entsprechendes weiteres Erhitzen kann man die Elastizität, Dichte
und Härte der damit erzeugten Schicht in weiten Grenzen beeinflussen. Zweckmäßig
ist es, mehrere derartige Schichten übereinanderzulegen, wobei die oberste (innerste)
Schicht die größte Härte und Festigkeit aufweist.
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Anstatt die Masse in. rohem Zustand in die Schüsse einzubringen und
erst dort zu formen und zu härten, kann man sie auch in entsprechenden Modeliformien
vorbereiten und im halbfertigen Zustand in die Schüsse brin-".gen, wo sie dann fertiggestellt
wird.
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Werden derartige .einzeln ausgekleidete ,lUsselschüsse in einer dem
jeweiligen Vere#ii dungszweck entsprechenden Anzahl mit 4eritsprechender gegenseitiger
Fugenabdichtung zu einem Langkessel zusammengesetzt; der mit in gleicher Weise ausgekleideten
Böden verschlossen werden kann, so kann man die zur Tränkung bestimmte Holzlast
ohne Zuhilfenahme einfahrbarier Wagen und Schlitten direkt in den Kessel stoßen,
wodurch dessen Innenraum ,auf das Beste ausgenutzt wird. Die vorgenannte doppelte
Schutzschicht erweist sich hierbei sowohl in mechanischer wie in chemischer Hinsicht
bereits genügend widerstandsfähig, um eine derartige einfache und wirtschaftliche
Arbeitsweise zu gestatten.
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Die Tatsache nun, daß sich auf solchem rationellem Wege lein kontinuierlicher
Dauerbetrieb ermöglichen läßt, führt im Großbetrieb zur Forderung einer Gleitbahn
größtmöglichster Härte und Glätte für große einzustoßende Holzlasten. Dieser Forderung
kann die angegebene Masse, welche den gegebenen Druck- und Temperaturverhältnissen
anzupassen ist, .dadurch gerecht werden, daß ihr die Füllmittel und Bindemittel
in solcher Größe und Form zugesetzt werden, daß sie jeweils den gegebenen Bedingungen
gerecht werden kann. Gegebenenfalls kann, wie bereits erwähnt, Formstein aus keramischem
Hartmaterial; Glas @o. dgl. herangezogen werden; wobei solcherart dann ein ringförmiges
Gewölbe entsteht. Die Fugen zwischen den einzelnen Formsteinen werden. vom vorerwähnten
Isolierstoff abgedichtet. Da dieser Isolierstoff weiterhin auch als Zwischenschicht
zwischen Formstein. und Kesselschußmantel auftritt und so infolge seiner Elastizität,
Härte und Haftspannung diese einzelnen Elemente zu einem zusammenhängenden Ganzen
verbindet, entsteht solcherart ein geschlossenes einheitliches Kesselbauelement,
das nicht nur eine hervorragend feste und glatte Gleitbahn besitzt, sondern auch
die Formsteine infolge keilförmiger Gewölbebildung und elastisch spannender Zwischenbindung
im Isolierstoff in unlösbarer Verbindung reit der Tragkonstruktion besitzt. Ein
derart korrosionsdicht abgeschlossenes Kesselbauelement enthält damit eine hochwertige;
harte und glatte Gleitbahn für die größten einzustoßenden. Holzlasten.
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Aus diesen Kesselbauelementen wird auf bekannte Art ein Langkessel
je nach Bedarf von bestimmter Länge aufgebaut.
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Sollte im Betrieb nun' einer der Kesselschüsse der Gesamtkesselanlage
leine Beschädigung erleiden, so kann er in einfachster
Weise aus
dem Verband gelöst, seitlich abgefahren und durch einen neuen seitlich eingefahrenen
vorbereiteten Reserveschuß ersetzt werden. Einen ganzen Reservekessel vorrätig zu
halten, ist nicht mehr erforderlich, auch kann die Länge des Kessels durch Herausnahm@e
von Schüssen der Länge der zu imprägnierenden Stämme angepaßt werden.