DE660171C - Verfahren und Vorrichtung zum Beseitigen der Abgangsaeure aus Nitrocellulose bei der Herstellung dieser Celluloseverbindung - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Beseitigen der Abgangsaeure aus Nitrocellulose bei der Herstellung dieser Celluloseverbindung

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DE660171C
DE660171C DEW98526D DEW0098526D DE660171C DE 660171 C DE660171 C DE 660171C DE W98526 D DEW98526 D DE W98526D DE W0098526 D DEW0098526 D DE W0098526D DE 660171 C DE660171 C DE 660171C
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B17/00Apparatus for esterification or etherification of cellulose
    • C08B17/04Apparatus for esterification or etherification of cellulose for making cellulose nitrate

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Beseitigen der Abgangsäure aus Nitrocellulose bei der Herstellung dieser Celluloseverbindung Zur Wiedergewinnung der Nitriersäure bei der Herstellung von Nitrocellulose hat man bereits vorgeschlagen, ein Abschleudern der mechanisch anhaftenden Nitriersäure und ein nachfolgendes Einspritzen von Schwefelsäure in die umlaufende Schleudertrommel vorzunehmen und dabei das Abschleudern der Nitriersäure zu einem Zeitpunkt, wo zwar der größere Teil der anhaftenden Säure abgeschleudert ist, aber das N itriergut noch erhebliche Mengen Nitriersäure enthält, zu unterbrechen und hierauf Schwefelsäure von einem der Nitriersäure etwa gleichen Wassergehalt zur Verdrängung der restlichen Mengen Nitriersäure einzuspritzen, um alsdann erst die Abschleuderung zu beendigen.
  • Da bei diesem Verfahren zur Verdrängung der Mischsäure Schwefelsäure verwendet wird, muß ein verhältnismäßig großer Teil von Schwefelsäure noch ausgewaschen werden, und diese Schwefelsäuremenge geht verloren, da sie mit einem großen Überschuß von Wasser ausgewaschen werden muß und dabei so verdünnt wird, daß sie nicht mehr wiedergewonnen werden kann. Ein weiterer Übelstand dieser Arbeitsweise besteht darin, daß sich, da mit reiner Schwefelsäure verdrängt wird, ein großer Überschuß an Schwefelsäure ergibt, was die ganze Säurewirtschaft des Verfahrens unwirtschaftlich macht. Es müssen nämlich große Mengen an Abfallinischsäure, d. h. eines Gemisches von Salpeter- und von Schwefelsäure, z. B. in die Metallindustrie abgestoßen werden, oder man muß einen verhältnismäßig großen Teil der sogenanriten Abgangssäure denitrieren und konzentrieren, was natürlich wieder mit Verlusten an nitrosen Gasen oder Salpetersäure verbunden ist. Weiterhin kann, da eine Vermischung der dem Nitriergut noch anhaftenden Nitriersäure mit der Schwefelsäure nicht vermieden werden kann, auch die Menge der in unveränderter Form wiedergewonnenen Nitriersäure nicht ein großes Ausmaß erreichen.
  • Vorteilhafter ist in dieser Hinsicht das in England benutzte Thomsonsche Verdrängerverfahren, bei welchem die Cellulose in großen flachen Nutschen nitriert, die Säure dann mit Wasser abgedeckt und langsam durch das Nitriergut hindurch verdrängt wird. Von der gebrauchten Nitriersäure fällt der größte Teil in der üblichen Konzentration und ?o°/, in verdünnter Form an, die man denitriert und konzentriert, während die ins Abwasser gelangende Säuremenge im Verhältnis von o,i : i zur erzeugten Nitrocellulosemenge steht. Dieses auf den ersten Blick sehr günstige Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß die Nitrierdauer das Drei- bis Vierfache von der beim Zentrifugenverfahren erforderlichen Zeit beträgt und ferner verhältnismäßig viel verdünnte Abfallsäure anfällt, die wieder konzentriert werden muß. Es liegt an sich nahe, die in der Zentrifuge von der überschüssigen Säure abgeschleuderte Nitrocellulose-ähnlich der Alkoholverdrängung des Wassers bei wasserfeuchter Nitrocellulose - gleich anschließend durch Einspritzen von Wasser einem Verdrängungsvorgang zu unterwerfen, aber dieses Verfahren ist praktisch undurchführbar, da der Zentrifugeninhalt beim Einspritzen des Wassers sich sofort zersetzen und ausbrennen wird. Überraschenderweise hat es sich nun gezeigt, daß es bei Innehaltung bestimmter Arbeitsbedingungen gelingt, eine Verdrängung der der Nitrocellulose anhaftenden Säure mit Wasser in der Zentrifuge derart durchzuführen, daß eine Zersetzung des Zentrifugeninhaltes nicht zu befürchten ist und eine Wiedergewinnung fast aller Abgangssäure in normal konzentrierter Form erreicht werden kann. Dieses Verfahren besteht erfindungsgemäß darin, daß man die überschüssige Nitriersäure zunächst durch Fliehkraft nur so weit entfernt, daß das Nitriergut gerade noch vollständig mit Säure bedeckt und davon noch praktisch ohne Lufträume durchsetzt ist, worauf man die noch vorhandene Säure mit Wasser durch Fliehkraftwirkung verdrängt.
  • Dadurch, daß vor dem Einleiten des Verdrängerwassers nur so viel Säure abgeschleudert wird, daß die Nitrocellulose noch gerade davon bedeckt und in der Masse lückenlos mit Säure gefüllt ist, steht während der nachfolgenden Verdrängung zur Vermeidung von Bränden ein genügender Flüssiglceitsüberschuß zur Verfügung, und außerdem ergibt sich für den Verdrängungsvorgang die Möglichkeit, durch die Fliehkraftwirkung eine stabile Säureoberfläche zu erzielen, welche eine Vermischung von Säure mit dem Verdrängerwasser praktisch verhindert. Gleichzeitig findet beim Verdrängungsvorgang eine sehr rasche Verschiebung der an der Grenze zwischen Säure und Wasser vorhandenen Übergangsschicht durch die Fliehkraftwirkung vom inneren zum äußeren Ende der N itrocelluloseaufschlämmung und damit eine beträchtliche Verkürzung des gesamten Nitrierverfahrens statt. Durch die Fliehkraftwirkung wird die Übergangs- oder Trennschicht zwischen Säure und Verdrängungswasser so stabilisiert, daß der Durchtrittswiderstand der Nitrocellulose in wenigen Minuten unter gleichzeitiger Verdrängung der Säure überwunden werden kann. Auch kann die Dicke dieser Übergangsschicht auf ein Mindestmaß gebracht und auf diesem gehalten werden.
  • Da nach der Erfindung zur Verdrängung der Mischsäure Wasser benutzt wird, ergibt" sich gegenüber dem bekannten Verdrängen mittels Schwefelsäure nicht nur eine wesentliche Verminderung der Verfahrenskosten, sondern auch der weitere Vorteil, daß der Verlust an Säure nur gering ist. Die Verwendung von Wasser als Verdränger macht auch den ganzen Betrieb außerordentlich wirtschaftlich, indem die wiedergewonnene Abgangssäure nur zu einem kleinen Bruchteil von etwa 3 bis 5 % in nicht normal konzentrierter, sondern verdünnter Form anfällt und auch diese kleine Säuremenge sich durch Konzentrierung und Denitrierung leicht wiedergewinnen läßt, so daß in das Abwasser lediglich etwa o,2 % der Abgangssäure, d. h. nur ein ganz geringer Bruchteil der Verlustmenge, ,gelangt, die bei Verdrängung mit Schwefelsäure und beim Zentrifugierverfahren auftritt.
  • Die Säureableitung beim Verdrängervorgang kann man erfindungsgemäß so ausführen, daß man die konzentrierte verdrängte Säure und die verdünnte Säure der Übergangsschicht zwischen Säure und Wasser getrennt abnimmt, was vorzugsweise in an sich bekannter Art durch Schälrohre geschehen kann. Vorteilhaft ist es ferner, zum Überschichten des säuredurchfeuchteten Nitriergutes eine mit der Säure und mit Wasser nicht mischbare Flüssigkeit zu verwenden, auf die man das Verdrängerwasser wirken läßt. Diese Überschichtung kann in der Weise erfolgen, daß man das Nitriergut nach der Säureabschleuderung mit einer inerten, mit der Säure und mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeit, die leichter als die Säure und schwerer oder -leichter als Wasser ist, unter Fliehkraftwirkung beschichtet, worauf man dann das Verdrängerwasser zur Wirkung bringt.
  • Zur Ausübung des Verfahrens nach der Erfindung eignet sich besonders eine Zentrifuge, bei der am oberen Ende der Schleudertrommel eine dicht an der Trominelwand mit Löchern versehene Scheidewand allein oder zusammen mit einer oder mehreren gelochten Trennwänden zur Regelung des Austritts der Säure aus dem Nitriergut vorgesehen ist. Zweckmäßig sind am oberen Trommelende zwei mit Abstand übereinander angeordnete gelochte Scheidewände angebracht, von denen die obere mit an der Trommelwand liegenden Durchtrittsöffnungen versehen ist und die Abnahme der konzentrierten Säure ermöglicht, während die untere aus einem Sieb-oder Lochblech besteht und für die Abführung der verdünnten Säure bzw. des Wassers aus der Trommel dient.
  • Die Zeichnung zeigt eine zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeignete Zentrifuge beispielsweise in mehreren Ausführungsfarmen in schematischer Längsschnittdarstellung in Abb. i bis 3. Gemäß Abb. i geht die zylindrische Wandung der Zentrifugentrommel i, welche durch die Antriebswelle 2 in Umdrehung versetzt wird, am oberen Ende in einen quer zur Achse 2 stehenden Ring 3 über, der als Überlauf für die abzuführende Säure dient. Etwas unterhalb des Überlaufes 3 ist in die Trommel i eine ebenfalls quer zur Achse 2 liegende ringförmige Scheidewand 4 eingesetzt, die dicht an der Trommelwand mit Löchern versehen ist und mit dem Überlaufring 3 einen Ringraum 9 bildet. In das Innere der Trommel i ragen mehrere, z. B. zwei Brausen 5, die an eine einen Hahn 6 enthaltende Wasserleitung 7 angeschlossen sind. Der unterhalb der Scheidewand 4. befindliche Trommelraum 14 ist zur Aufnahme der Nitrocellulosemasse 8 bestimmt, die sich unter der Wirkung der Fliehkraft in Form eines Zylinders von entsprechender Wandstärke an der Innenfläche der Trommel i einstellt.
  • Man schleudert zunächst bei geschlossenem Wasserhahn 6 nur so viel Säure aus der Nitrocellulosemasse 8 ab, daß diese an ihrer Zylinderfläche gerade noch mit Säure bedeckt sowie von dieser ohne wesentliche Hohlräume durchtränkt und gleichzeitig auch der Ringraum 9 mit Säure gefüllt ist. 'Tun öffnet inan den Hahn 6, so daß Wasser aus den Brausen 5 auf die säuredurchfeuchtete Nitrocellulosemasse 8 über deren ganze Höhe gleichmäßig aufgespritzt wird. Dieses Wasser sammelt sich infolge der großen Verschiedenheit der spezifischen Gewichte von Säure und Wasser unter der Wirkung der Fliehkraft als Schicht auf der in der Nitrocellulosemasse 8 befindlichen Säure an und verdrängt diese allmählich vor sich her aus dem Nitriergut B. Die verdrängte Säure strömt durch die Löcher der Scheidewand 4 in den Raum 9 zwischen dieser Wand 4 und dem Überlaufring 3 und tritt von da über den Innenrand dieses Ringes 3 aus der Trommel i aus. Diese konzentrierte Säure fließt, ohne sich mit dein Verdrängerwasser zu vermischen, aus der Zentrifuge ab. Wenn das die Säure verdrängende Wasser durch die Wirkung der Fliehkraft bis in die Nähe der Trommelwand nach außen verschoben worden ist, tritt durch die Löcher der Scheidewand 4 nach dem Raum 9 noch eine kleine Menge einer verdünnten Säure über, welche die schmale Übergangsschicht zwischen dem Wasser und der konzentrierten Säure beim Verdrängervorgang gebildet hat und besonders am Überlauf 3 aufgefangen werden kann, um dann wieder konzentriert zu werden.
  • Die Zentrifuge nach Abb.2 unterscheidet sich von der in Abb. i dargestellten Vorrichtung dadurch, daß unterhalb der gelochten ringförmigen Scheidewand 4 parallel zu dieser und mit bestimmtem Abstand davon ein ebenfalls ringförmiges Sieb io in die Trommel i eingesetzt und an jedem der zwei zu beiden Seiten der Scheidewand 4 gebildeten Ringräume 9 und i i innen je ein Schälrohr 12 bzw. 13 angeordnet ist. Die aus Nitrocellulose und Säure bestehende Suspension wird in den Trommelraum 14 geschüttet, und nach Anlaufen der Zentrifuge entfernt man durch das Schälrohr 12 lediglich so viel Säure, daß die sich bildende zylindrische Suspensionsschicht 8, die durch das Ringsieb io an dem Übertritt nach dem Ringraum i i verhindert wird, an der Innenfläche gerade noch mit Säure bedeckt und auch jeder der beiden Ringräume 9 und i i mit Säure angefüllt ist. Nun schichtet man durch öffnen des Hahnes 6 Wasser über die Brausen 5 auf die Innenfläche des im Trommelraum 14 unter dein Ringsieb io befindlichen Nitriergutes B. Die durch Fliehkraftwirkung nach außen verschobene Wasserschicht verdrängt die Säure aus der Masse 8 und drückt sie durch die Löcher der Trennwand 4 in den Ringraum 9, aus dem sie mittels des Schälrohres 12 abgenommen wird. Ist die Verdrängung der Säure aus der Nitrocellu.losemasse 8 und die Abführung dieser Säure aus dem Ringraum 9 beendet, so schöpft man durch gleichzeitiges Verstellen der beiden Schälrohre konzentrierte Säure und Wasser im gleichen Verhältnis ab. Die Übergangsschicht wird zum Schluß durch das Schälrohr 13 aus dem Ringraum i i geschöpft und getrennt vorn Wasser aufgefangen.
  • Die Zentrifuge nach Abb. 3 weicht von der Vorrichtung der Abb. i dadurch ab, daß die Trommel 1 nach oben sich kegelig erweitert und an der Innenfläche mit einem Sieb 16 versehen ist, das an dieser Fläche anliegt oder mit geringem Abstand davon angeordnet ist. Dieses Sieb 16 macht das unmittelbare Anlagern des N itriergutes 8 an der Trommelwand i unmöglich, so daß dieses dort nicht das Abfließen der verdrängten Säure längs der Trommelwand nach dem Ringraum 9 erschweren kann. Die nach oben sich erweiternde Form der Trommel i beschleunigt das Hochsteigen der Säure an der Trommelwand und damit die Säureabfuhr am Überlauf 3. Die Zentrifuge nach Abb. 3 arbeitet im übrigen in der gleichen Weise wie die Verdrängervorrichtung nach Abb. i. Das Sieb 16 kann auch durch ein gelochtes Blech ersetzt sein, und statt eines Siebes oder Lochbleches kann man auch deren mehrere, gegebenenfalls mit verschiedener Maschen- oder Lochweite, in Hintereinanderschaltung vorsehen. Ferner kann man sowohl bei der Zentrifuge der Abb. 3 wie auch bei den Schleudern der Abb. i und 2 die Anordnung so treffen, daß selbsttätig ein Abströmen von Säure und Wasser oder verdünnter Säure an verschiedenen Stellen der Trommel auf Grund des unterschiedlichen spezifischen Gewichtes dieser beiden Flüssigkeiten ähnlich wie bei Miichtrennschleudern erfolgt.
  • Verwendet man zum Überschichten der säuredurchfeuchteten Nitrocellulose eine inerte, mit der Säure und dem nachfolgend aufgebrachten Wasser nicht mischbare Flüssigkeit, z. B. Methylenchlorid, Dichloräthan, Tetra chloräthan oder eine ähnliche Flüssigkeit, die schwerer als Wasser, aber leichter als Nitriersäure ist, so kann man beim Abschleudern der Nitriersäure mit wesentlich höheren Schleuderkräften arbeiten als bei der bisher üblichen Säureabschleuderung, ohne sich der sonst mit derart hohen Fliehkraftwirkungen verbundenen Gefahr auszusetzen, daß die weitgehend von Säure befreite Nitrocellulose beim geringsten Anlaß explodiert, weil eben die darüber befindliche inerte Flüssigkeit dies verhindert. Es hat sich gezeigt, daß man auf diesem Wege 5o % und mehr der bei früheren Verfahren anhaftenden Säure abschleudern kann. Verdrängt man dann die inerte Flüssigkeit mit Wasser, so kann die restliche Säure getrennt von der vorher in konzentrierter Form unter der inerten Flüssigkeit abgeschleuderten Säure etwas verdünnt, jedoch noch immer konzentrierfähig aufgefangen werden. Besonders günstig ist hierbei die vollkommen getrennte Abscheidung der konzentrierten von der verdünnteren Abgangssäure sowie der Umstand, daß letztere ungewöhnlich salpetersäurereich anfällt und deshalb besonders lohnend für die Denitrierung ist.
  • Infolge ihrer Nichtmischbarkeit mit Wasser und Säure können die inerten Flüssigkeiten praktisch restlos wiedergewonnen werden. Statt der Flüssigkeiten, die, wie die Chlorderivate, sch-,verer als Wasser sind, kann man auch solche leichter als Wasser, z. B. aliphatische Kohlenwasserstoffe, benutzen und unter ihnen das Abschleudern der Säure durchzuführen. In diesem Fall ist die Wasserzugabe anfänglich nur in geringen Mengen durchzuführen, um die den Fasern anhaftende Säure nicht zu stark zu verdünnen. Das in feiner Form aufgespritzte Wasser durchdringt die Kohlenwasserstoffschicht in Form kleiner Tropfen und reißt die auf den Fasern der Nitrocellulose anhaftende Säure mit sich. Der Vorteil beim Arbeiten mit leichten inerten Flüssigkeiten liegt darin, daß das Abschleudern der anhaftenden Säure wegen des größeren Unterschiedes im spezifischen Gewicht noch etwas weiter getrieben werden kann als bei den Flüssigkeiten mit einem spezifischen Gewicht über i. Dieses Prinzip der Zwischenschaltung einer inerten Flüssigkeit kann ebenso wie die Arbeitsweise ohne eine solche Zwischenflüssigkeit auch kontinuierlich durchgeführt werden. Im Gegensatz zu dem alten Verfahren der Säureabschleuderung in der Zentrifuge befindet sich erfindungsgemäß die Nitrocellulose während der Entsäuerung immer unter einer Flüssigkeit und kann deshalb -gefahrlos mechanisch mit einem Kratzer oder einer Schnecke ausgetragen werden, ohne durch die auftretende Reibung überhitzt und zur Explosion gebracht zu werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Beseitigen der Abgangssäure aus Nitrocellulose bei der Herstellung dieser Celluloseverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß man die überschüssige l',Titriersäure zunächst durch Fliehkraft nur so wettentfernt, daß das IN- itriergut gerade noch vollständig mit Säure bedeckt und davon noch praktisch ohne Lufträume durchsetzt ist, worauf man die noch vorhandene Säure mit Wasser durch Fliehkraftwirkung verdrängt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die konzentrierte verdrängte Säure und die verdünnte Säure der Übergangsschicht zwischen Säure und Wasser getrennt, vorzugsweise in an sich bekannter Art durch Schälrohre, abnimmt. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Überschichten des säuredurchfeuchteten Nitriergutes eine mit der Säure und mit Wasser nicht mischbare Flüssigkeit verwendet, auf welche man das Verdrängerwasser wirken läßt. 4.. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das N itriergut nach -der Säureabschleuderung mit einer inerten, mit der Säure und mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeit, die leichter als die Säure und schwerer oder leichter als Wasser ist, unter Fliehkraftwixkung beschichtet und dann das Verdrängerwasser zur Wirkung bringt. 5. Zentrifuge zur Ausübung des Verfahrens nach einem der Ansprüche i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß am oberen Ende der Schleudertronnnel (i) eine dicht an der Trommelwand mit Löchern versehene Scheidewand (.1) allein oder zusammen mit einer oder mehreren gelochten Trennwänden (1o) zur Regelung des Austritts der Säure aus dem Nitriergut (8) vorgesehen ist. 6. Zentrifuge nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel (i) am oberen' Ende zwei mit Abstand übereinander angeordnete gelochte Scheidewände (q., 1o) aufweist, von denen die obere (4.) mit an der Trommelwand liegendeh Durch trittsöffnungen versehen ist und die 'Ab-' nahme der konzentrierten Säure ermöglicht, während die untere (io) aus.einem Sieb oder Lochblech besteht und für die Abführung der verdünnten Säure bzw. des Wassers aus der Trommel (i) dient.
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