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Walzenpresse zur Herstellung von druckfesten Briketts Das Hauptpatent
betrifft eine Walvenpresse zur Herstellung von druckfesten Briketts aus getrockneter
Braunkohle, die sich dadurch kennzeichnet, daß eine .der beiden Walzen glatt ausgestaltet
ist, während die andere mit Formmulden versehen ist, die die für Brikett-«-alzenpressen
,an sich bekannte Form eines umgekehrten Tropfens besitzen.
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Es hat sich nun gezeigt, daß die Leistungsfähigkeit solcher Walzenpressen
gesteigert, ihr Kraftbedarf verringert und die Festigkeit der erhaltenen Formlinge
noch weiter erhöht wer- , den kann, wenn man statt der im Hauptpatent beschriebenen
umgekehrten Tropfenform der Formmulden der einen Walze eine Kissenform mit rechteckiger
Grundfläche wählt. Voraussetzung hierfür ist allerdings, daß diese Halbformmulden
nach denselben Gesichtspunkten ausgebildet werden wie die Halbformcn nach dem Hauptpatent,
d.li. dergestalt, daß die obere Hälfte der Formmulden, gesehen bei ihrem Durchgang
durch die Berührungslinie der Preßwalzen, mehr Kohle aufzunehmen vermag als die
untere Hälfte.
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In der Zeichnung ist eine `@Talz!enprcss.,c der hier in -Betracht
kommenden Art sch:^-inatisch dargestellt.
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Abb. i zeigt eine erfindungsgemäß ausgebildete Walzenpresse im Querschnitt.
Abb.2 zeigt in vergrößertem Maßstabe die Ausbildung der Formmulden, und zwar in
Aufsicht.
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Abb.3 zeigt einen Schnitt durch .@hb.2 nach -3-3, =und Abb. ¢ zeigt
einen Schnitt durch Abb. 2 nach 4-4-Die Walzena undb bewegen sich in bekannter Weise
gegeneinander. Die Walze a ist, wie Abb. i erkennen läßt, glatt. Die Walze b ist
mit Formmulden versehen. Aus dien Abb. 2, 3 und :l ist die kissenförmige, einseitig
vertiefte Form der Mulden zu erkennen.
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Man hat bereits bei Walzenpressen, bei denen beide Preßwalzen mit
Formmulden versehen sind, vorgeschlagen, die Grundfläche der Formmulden rechteckig
zu wählen, jejoch lediglich zu dem Zwecke, die Walzenoberfläche möglichst vollständig
auszunutzen und tote Flächen zwischen den einzelnen Formmulden soweit wie möglich
zu beschrääiken. So ist beispielsweise eine @falzenpresse mit rechteckigen Formmulden
zur Herstellung von Steinkohlen-. Braunkohlen-, Koks-. Torf-, Erz- u. dgl. Briketts
bekanntgeworden, ohne daß dieses Format bisher Eingang in die Praxis hätte finden
können. Die Einführung der beschriebenen Pressenkonstruktion für die
Verarbeitung
getrockneter Braunkohle muß auch schon deswegen scheitern, weil, wie festzestellt
wurde, es nicht mözlich ist, aus ge-
trockneter Braunkohle auf Walzenpressen, 1 |
denen beide Walzen rechteckige Formmal |
tragen, einwandfreie Briketts herzustellen. V1 |
mehr platzen die in derartigen bisher bekanntgewordenen Pressen mit Doppelformen
erzeugten Braunkohlenbriketts zum Teil an der Spitze auf, zum Teil zerfallen sie
in zwei Hälften. Außerdem zeigen sie allgemein starke Rißbildung.
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Auch Walzenpressen, bei denen die eine Walze auf ihrer äußeren Peripherie
einen rechteckigen Kanal besitzt bzw. glatt ist, wenn mau sich die Seitenwände dieses
Kanals wegdenkt, während die ;andere Walze auf ihrer Peripherie mit Aussparungen
und Erhebungen oder Zähnen versehen ist, sind im Schrifttum bekannt. Derartige Walzenpressen
wurden für die Brikettierung von Kohlenstaub, von Rückständen .aus Gasgeneratoren
und ähnlichen Abfällen empfohlen. Es ist jedoch nichts dar. über bekannt, daß sich
Pressen der vorerwähnten Konstruktion für die Brikettierung getrockneter Braunkohle
bewährt hätten.
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Weiter sind Walzenpressen bekanntgeworden, bei denen beide Preßwalzen
mit Formmulden in Gestalt eines umgekehrten Tropfens versehen sind, deren obere
Hälften, gesehen beim Durchgang durch die Berührungslinie der beiden Preßwalzen,
mehr Kohle aufzunehmen vermögen als ihre unteren. Derartige Pressen, die dem besonderen
Zweck dienen sollen, bei der Steinkohlenbrikettierung die zur Brikettierung notwendigen
Bindemittelmengen zu verringern, eignen sich bei entsprechend kräftiger Ausführung
zwar auch zur Brikettierung von Braunkohle mit Feuehtigkeiten von 25 bis
g 5 oi'ä, sie gestatten jedoch nicht, die im vorliegenden Falle gestellte Aufgabe
zu lösen, aus getrockneter @3raimkohle mit f a bis z 8 0;b Feuchtigkeit heuckfeste
und rißfreie Briketts herzustellen. ;::Kombiniert man jedoch die Maßnahme der 'Vertiefung
der Formmulden in ihrem oberen Teil noch mit den beiden Maßnahmen der glatten Ausführung
der einen Walze und der Ausgestaltung der Formmulden der anderen Walze mit rechteckiger
Grundfläche, so ergibt sich ein festes, vollkommen einwandfreies Braunkohlenbrikett.
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Der besondere technische Effekt vorliegender Erfindung beruht also
auf der Kombination der aufgeführten drei Merkmale, die zwar im einzelnen bekannt,
mit denen man aber nicht in* der Lage ist, bei Anwendung von einem oder zwei derselben
das angc.-strebte Ziel, nämlich die Erzeugung von druckfesten und rißfreien Briketts
aus getrockneter Braunkohle, zu erreichen.
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i\ITeben der beachtlichen Erhöhung der Brikettfestigkeit ergeben sich
gleichzeitig als weitere erwünschte Vorteile eine Senkung des Kraftbedarfs der Presse
und eine Steigerung der Pressenleistung.