DE658371C - Einzinkiges Gartengeraet - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
30. MÄRZ 1938

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 45 a GRUPPE

Willy Schwarz in Braunschweig Einzinkiges Gartengerät

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. September 1935 ab

Es sind einzinkige Gartengeräte bekannt, deren wirksamer Teil aus einer breiten Klinge mit scharfen Kanten besteht und etwa senkrecht gegen seinen Stiel verläuft. Dieses Gerät ist aber nur als Hacke zu gebrauchen;, so daß, wenn es zum Entfernen von Unkraut angewendet wird, das letztere oberhalb des Erdbodens bzw. in, der Nähe der Bodenoberfläche abgeschnitten wird. Andere einzinkige Gartengeräte, die an ihrem äußeren wirksamen Teil spitz auslaufen oder eine keilartig sich verbreiternde bzw. eine dreieckige flache Spitze aufweisen, dienen zum Lockern oder Lüften des Bodens bzw. zum Durchziehen und Aufbrechen von verkrustetem Boden. Die besonders ausgebildete Spitze des Gerätes wird in den Boden eingeführt, uim die erwähnten Arbeiten vorzunehmen. Mit diesen bekannten Geräten können immer nur einige wenige Gartenarbeiten ausgeführt werden, so daß es erforderlich ist, immer eine mehr oder weniger große Anzahl weiterer Geräte anzuschaffen und bereit zu halten.

Die Erfindung betrifft ein einzinkiges Gartengerät, welches gegenüber den bekannten Geräten eine vielseitigere Verwendungsmöglichkeit gewährleistet und insbesondere zum Lockern und Glätten des Bodens sowie zum Jäten und Verziehen dient. Nach der Erfindung verläuft der einen runden Querschnitt aufweisende Zinken, der in bekannter Weise durch eine hakenartige Abbiegung mit der etwa senkrecht gegen ihn gerichteten Stiel
tülle verbunden ist, gradlinig.

Beim Jäten mit dem Gerät bei nicht verkrustetem Boden wird der gradlinig ausgebildete Zinken flach auf den Erdboden gelegt und durch eine schiebende oder ziehende Bewegung das Unkraut fest an den. Zinken gepreßt und infolge Klemmwirkung mit der Wurzel ausgerissen. Außerdem ermöglicht die Ausbildung des Gerätes ein schnelles und einwandfreies Hacken, da man dicht an und unter die Pflanzen herankommen kann, ohne sie zu beschädigen. Weiterhin dient das Gerät zur Lockerung und Durchlüftung der Erde, ferner zum Einebnen, zum Markieren der " Reihen, zum Einbringen des Samens und zum Andrücken der Erde wie auch zum Aushebein von Pflanzen. Das Pflanzen z. B. von Kohl und Salat erfolgt nunmehr besser als mit dem gebräuchlichen Pflanzer, da die Erde nicht mehr zusammengepreßt wird. Weiterhin dient das Gerät zum Pikieren auch von, feinsten Saaten, zum Verziehen, derselben, z. B. von Mohrrüben, zum Erdbeerjäten und zum Reinhalten von Steingärten, Plattenwegen u. dgl.

Die Zeichnung zeigt verschiedene Ausführungsbeispiele eines nach der Erfindung ausgebildeten Gerätes, und zwar

Abb. ι ein flach auf den Boden gelegtes Gerät in Aufsicht, wobei die eingezeichneten Pfeile die Bewegungsrichtung, in der die Bedienung erfolgen kann, andeuten; in Abb. 2 sind verschiedene andere Ausführungsmöglichkeiten schematisch dargestellt.

Das mit einem auswechselbaren Stiel α bzw. nur mit einem kurzen Handgriff ausgebildete

Gerät weist einen gradlinig verlaufenden Zinken c aus Schmiedeeisen· oder Stahl auf. Dieser ist bei flach auf den Erdboden gelegtem_; Gerät senkrecht bzw. nahezu senkrecht -zu der Längsmittelachse des Stieles.« gerichtet . und mit demselben durch eine hakenartige Abbieguiigb verbunden. Der Zinkene, dessen Querschnitt rund gestaltet ist, läuft an dem offenen Ende spitz aus.

ίο · Durch die hakenartige Ausbildung ist es möglich, mit dem Gerät flach unter das Unkraut heranzukommen und dasselbe durch Ziehen oder Schieben in Längs- und seitlicher Bewegungsrichtung zu entfernen. Durch die runde Querschniittsform des Zinkens-c wird das Unkraut nicht abgeschnitten, sondern mit Leichtigkeit mit der Wurzel aus dem Erdboden herausgezogen. Bei der Bearbeitung von mit Kulturpflanzen bestellten Beeten bietet das Gerät gerade den Vorteil, daß ein schnelles und bequemes Bearbeiten der Beete möglich ist, ohne die Kulturpflanzen zu beschädigen. Auch die Bearbeitung des nassen Erdbodens bietet keinerlei Schwierigkeiten, vielmehr ist gerade das Gegenteil der Fall. Ein Säubern des Zinkens während der •Arbeit ist unnötig, da sich derselbe immer 'von selbst wieder reinigt. Außer den angegebenen Anwendungsmöglichkeiten kann das Gerät auch noch bei Mistbeet- und Gewächshausarbeiten vielseitig verwendet werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Einzinkiges Gartengerät, insbesondere zum Lockern und Glätten des Bodens sowie zum Jäten -und Verziehen, gekennzeichnet durch gradlinigen Verlauf des einen runden Querschnitt aufweisenden Zinkens (c), der in bekannter Weise durch eine hakenartige Abbiegung (ö) mit der 4" etwa senkrecht gegen ihn gerichteten Stieltülle verbunden ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen