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Herstellung von transparenten Erzeugnissen aus Benzylcellulose-Bei
der Herstellung von Erzeugnissen aus Benzylcellulose, die als transparente Folien,
Träger für photographische Schichten usw. verwendbar sind, ist die folgende Erscheinung
beobachtet worden: Wenn man von unvollkommen gereinigter Benzyloellulose ausgeht,
erhält man zwar trübe und gefärbte Produkte, die infolgedessen für die vorstehend
angegehenen Verwendungszwecke nicht geeignet sind, die aber gegenüber Licht und
Hitze beständig-sind; wenn man dagegen die Reinigung .der Benzyloellulose weitertreibt,
so- daß man transparente Erzeugnisse erhält, geht diese Beständigkeit verloren;
die erhaltenen Folien ioder Filme, die ursprünglich geschmeidig und biegsam sind,
werden, wenn man sie einige-Zeit der Einwirkung von Licht oder Wärme aussetzt, sehr
spröde und: infolgedessen technisch unverwendbar.
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Bei der Suche nach der Ursache dieses regelwidrigen Verhaltmens wurde
festgestellt, daß die Beständigkeit. bestimmter unvollkommen gereinigter Produkte
darauf zurückzuführen ist, daß sie eine geringe Menge Metalle enthalten, die teils
von dem Angriff der zur Herstellung verwendeten Apparaturen, teils aus den zur Herstellung
benutzten Stoffen oder auch von beiden herstammen. Durch die Entfernung dieser Metalle
infolge der Reinigungsvorgänge werden die betreffenden Erzeugnisse unbeständig.
-Auf Grund längerer sorgfältiger Untersuchungen über -die mögliche Schutzwirkung
der verschiedenen Metalle ist nun gefunden worden; idaß Kupfer auch bei. sehr geringer
Zugabe den Erzeugnissen aus Benzyloelluloseeine beträchtliche Beständigkeit verleiht.
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Wenn man daher einer gereinigten Benzylcellulose eine geringe Menge
einer Kupferverbindung einverleibt, so lassen sich aus dieser Benzylcellulose transparente
Erzeugnisse erzielen, die gegenüber Licht und Wärme beständig sind und ihre mechanischen
Eigenschaften, d. h. ihre Biegsamkeit und Elastizität,, nach einer langen Einwirkung
des Lichtes oder -der Wärme unter Bedingungen, die bei Abwesenheit von Kupfer eüve
Verschlechterung -der Erzeugnisse verursachten würden., behalten. Diese Bedingungen
können beispielsweise folgende sein: für die Einwirkung des Lichtes eine Aussetzung
von t ioder a Moraten der Sommersonne, für die Einwirkung der Hitzeeine mehrstündige
Aussetzung einer Temperatur in Höhe von etwa i 2o'.
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Die erfindungsgemäß zu verwendenden Kupferverbindungen können anorganische
oder
iorganische Verbindungen sein; so z. B. Kupfersulfat, Kupferacetat, Kupfersalicylat,
die Kupferverbindung des Aoetessigesters; komplexe Kupferammionakverbindungen.
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Die Zusatzmenge der Kupferverbindü»gkann äußerst verschieden sein:
Gewähn'l@'.. genügen sehr geringe Mengen von etwa i %oo oder weniger zur Erreichung
der beabsichtigten Wirkung.
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Der Zusatz der Kupferverbindungen zur Benzylcellulosegemäß der Erfindung
kann in jeder geeigneten Weisse erfolgen, z. B. indem zu :einer Lösung der Benzylcellulose
die gewünschte Kupferverbindung - in- Form einer Lösung in Wasser oder .einem anderen
geeigneten Lösungsmittel zugemischt wird. Man kann auch die Benzylcellulose mit
einer plästisch machenden, in der Kälte aber nicht lösenden Mischung, die die Kupferverbindung
enthält, verkneten und die erhaltene Masse nach #der in der Celluloidindus.trie
üblichen: Weise in der Wärme verarbeiten. Ferner kann mm auch die, Benzylaellulose
mit der Lösung einer Kupferverbindung in einer die Benzylaellulose nicht lösenden
Flüssigkeit durchtränken und das hiernach erhaltene Erzeugnis trocknen.
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Die Erzeugnisse aus Benzylcelluloise können gleichfalls andere Zusatzstoffe
enthalten, z. B. Feuerschutzmittel. Die Zugabe der Kupferverbindungen zur Benzylcellulose
kann vor, während @odernach deren Vermischung mit den Zusatzstoffen ,erfolgen.
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Be i;spiel@e i. Ein Versuchsfilm mit einer Stärke o, i mm :wird aus,
einer Benzol-Alkohol-Lösung einer nach dem Verfahren der französischen Patentschrift
603 791 gereinigten Benzyloellulose hergestellt. Diese Benzylcellulose hat
,einen Aschegehalt geringer als o, i %.
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Ein anderer Film von derselben Stärke wird aus einer gleichen Lösung,
die jedoch auf ioo g Benzylcellulose je o, i 5 g der Kupferverbindung des Acetessigesters
enthält, hergestellt. Dieser Film enthält also annähernd o,50/00 Kupfer.
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Diese beiden Filmte sind sehr geschmeidig. Sie sind transparent, glänzend;
und ihre Ebenheit ist vollkommen.
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Man isetzt sie den Strahlen seiner Speziallampe, idie ein dem Sonnenlicht
entsprechendes, Licht gibt, aus, indem man sie im Abstand von 23 .cm von der Lampe
anbringt. Nach dreitägiger Belichtung hat sich der kupferfreie Versuchsfilm gekrümmt
und ist spröde geworden, während der kupferhaltige Film auch nach Verlauf von ioTageneben
und biegsam bleibt.
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2. Zwei transparente Filme aus Benzyl-1"cMlulo:se, die mit 7,5% Triphenylphosphat
plästifiziert ist, werden der Sommersonne ausgesetzt. Der eine Fiten enthält kein
Kupfer, während der andere Film o,5%o in Form von Kupferacetat enthält.
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Nach Verlauf eines Monats ist der kupierfreie Film wertlos geworden;
er zerbricht, wenn man versucht, ihn zu behandeln. Im Gegensatz hierzu bleibt der
kupferhaltige Film selbst nach einer Belichtung von zwei Monaten biegsam. Man kann
ihn ohne Be-_scli,äd:igung stärk biegen.
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3. Es wird, wie beim Beispiel i angegeben, verfahren, wobei die Kupferverbindung
des Acetessigesters durch eine entsprechende Menge einer Kupferammoniakverbindung
ersetzt wird. Die ..Vergleichsversuche liefern die gleichen Ergebnisse.
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q.. Man verwendet zwei Filmte der im Beispiel i angegebenen Art. Die
Bruchdehnung dieser Filme beträgt etwa 250/0. Man erwärmt sie 24. Stunden
auf i25°, sodann wird die Bruchdehnung gemessen. Diese beträgt bei dem Vergleichsfilm
3 0lo, biet dem kupferhaltigen Film 24o/0.
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5. Ein Versuchsfilm mit einer Stärke von o,2 mm wird, wie bei Beispiel
i angegeben, hergestellt.
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Ein anderer Film von gleicher Stärke wird aus einer entsprechenden
Lösung hergestellt, der jedoch eine wäßrige Lösung von 5 % Kupferacetat :in einer
Menge von 3 ccm der Lösung auf i oo g Benzylcelluiose, d. h. genau o,50/00 Kupfer
im Verhältnis zur Benzylcellulose, zugesetzt ist.
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Man erwärmt diese beidten Filme 2q. Stunden auf i25°. Infolge dieser
Biohandlung ist der .kupferfreie Film spröde geworden, während der kupferhaltige
Film vollkmmen biegsam geblieben ist. Außerdem ist der kupferfreie Film gelb geworden,
was beim kupferhaltigen Film dagegen nicht der Fall ist.