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Sicherheitsvorrichtung für elektrisch angetriebene Arbeitsmaschinen
Bei Schleudern, insbesondere mit Einzelantrieb, werden bestimmte Sicherungen zur
Verhütung von Unfällen gefordert. Die Schleuder muß so gesichert sein, daß sie erst
in Betrieb gesetzt werden kann, wenn der Schleuderdeckel geschlossen ist (Deckelsicherung).
Ferner muß die Schleuder so gesichert sein, daß ein Öffnen des Deckels vor Stilltand
der Schleuder unmöglich gemacht wird (Auslaufsicherung).
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Diese Sicherungen werden üblicherweise auf mechanischem Wege bewirkt
und sind im allgemeinen voneinander getrennt, derart, daß die Auslösung der Deckelsicherung
unabhängig und anders ist als die Auslösung der Auslaufsicherung.
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Die Deckelsicherung ist meist so ausgebildet, daß bei nicht geschlossenem
Deckel der Anlasser des Antriebsmotors oder der Riemenrücker gesperrt ist und diese
Sperrung erst bei ordnungsgemäßem Aufsetzen des Deckels aufgehoben wird. Zur Herstellung
der Auslaufsicherungen werden meist durch den Umlauf Riegel in der Schließstellung
gehalten, die sich erst öffnen oder öffnen lassen, wenn die umlaufenden Teile zum
Stillstand gekommen sind.
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Die mechanischen Schleudersicherungen haben den Nachteil, daß umständliche
Gestängeübertragungen mit Gelenken, Hebeln. Stangen usw. benötigt werden und daß
der Betrieb der Schleuder vielfach auch dann möglich ist, wenn eine oder beide Sicherungen
z. B. durch Bruch unwirksam geworden sind. Eine schadhafte Sicherung verhindert
also keineswegs das Inbetriebsetzen der Schleudern, wodurch natürlich der Zweck
der Sicherung verfehlt ist.
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Die mechanischen Sicherungen sind auch insofern nicht besonders vorteilhaft,
als sie erheblicher Abnutzung unterliegen und schon nach geringer Gebrauchszeit
so viel Spiel zwischen den einzelnen Teilen auftritt, daß sich trotz der Verriegelung
die Schleuderdeckel
so weit anheben lassen, daß man während des.
Laufs in die Schleudern hineingreifen kann. Auch versuchen die Arbeiter, welche
die Schleuder bedienen, die Schleuderdeckel gewaltsam zu heben; ja es kommt sogar
oft vor, daß aus den offenliegenden Gestängen Teile' entfernt werden, wodurch die
Gestänge Vers:# bogen oder die Verriegelung völlig unwirksam gemacht wird.
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Es ist vorgeschlagen worden, Schleudern durch eine in der Stromzuführungsleitung
zu dem Elektromotor angeordnete selbsttätige Schaltvorrichtung zu sichern, die nach
einer bestimmten Zeit den Antriebsmotor abschaltet und nach einer weiteren vorbestimmten
Zeit eine elektrische Deckelverriegelung, z. B. einen elektromagnetisch gesteuerten
Riegel, in die Ausschaltstellung bringt. Bei einer solchen Vorrichtung muß jeweils
die vorbestimmte Zeit ermittelt werden, da die Zeit, in der die Schleuder nach Abschalten
des Antriebsmotors zum Stillstand kommt, abhängig ist von der Schwungmasse der umlaufenden
Teile. Wechselt nun aber das Schleudergut oder dessen Menge, so liegt die Gefahr
vor, daß die auf eine bestimmte Zeit eingestellte Schaltuhr den Deckel freigibt,
bevor noch die Schleuder zum Stillstand gekommen ist. Wollte man dies in jedem Falle
verhüten, so müßte die Verriegelungszeit verhältnismäßig lang bemessen werden, so
daß im Falle kurzer Auslaufzeit die Verriegelung unnötig lange bestehen würde.
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Gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch behoben, daß zum
Lösen der Deckelverriegelung ein zweiter Handschalter erforderlich ist, der erst
bei völligem Stillstand der Schleuder zugänglich wird. Vorzugsweise wird dieser
Druckknopf oder sonstige Schalter auf der Welle oder einem anderen umlaufenden Teil
der Schleuder angeordnet.
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Beim Abschalten des Antriebsmotors bleibt also die Deckelverriegelung
so lange gesperrt, bis die Schleuder tatsächlich zum Stillstand gekommen ist. Da
also die Entriegelung nicht -zeitabhängig ist, kann sie sofort nach dein Stillstand
vorgenommen werden.
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Die Einschaltbarkeit des Antriebsmotors der Schleuder ist erst dann
gegeben, wenn der Deckel geschlossen ist; z. B. wird beim Schließen des Schleuderdeckels
ein elektrischer Kontakt geschlossen, dessen Schließen durch einen Schalter oder
Druckknopf über ein Schütz den Antriebsmotor einschaltet. Nach der Erfindung wird
gleichzeitig über ein zweites Schütz eine Verriegelung des Schleuderdeckels durchgeführt,
z. B. mittels Hubmagnet, der zur Verriegelung so lange eingeschaltet bleibt, bis
ein weiterer Druckknopf oder Schalter betätigt wird. Dieser zweite Druckknopf oder
Schalter wird mit einem umlaufenden Teil der Schleuder oder mit der Welle verbunden
oder darauf so angebracht, daß der Druckknopf oder Schalter :erst bei völligem Stillstand
der Schleuder ';i@6erhaupt zugänglich wird. Der zweite Schalkann z. B. so angebracht
werden, daß ein den Schalter verdeckender federnder Schieber geschlossen bleibt
und nur im Drehsinne der Schleuder zur Freilegung des Schalters geöffnet werden
kann. Diese Verschiebung des Schalterdeckels ist also nur beim Stillstand der Schleuder
möglich, so daß nur dann der Schleuderdeckel entriegelt werden kann.
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An Hand der Abbildungen werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben. ' Abb. i ist ein Schaltbild einer Ausführungsform. Der Antriebsmotor
A der Schleuder Sch wird durch den Doppeldruckknopf i über ein Schütz .1
eingeschaltet. Dies ist aber nur möglich, wenn die am Schleuderdeckel D angebrachte
Nockenwelle 2 am Schalter 3 bei geschlossenem Schleuderdeckel Kontakt gibt. Ist
dies der Fall, so wird gleichzeitig mit dein Antriebsmotor über das Schütz 5 zwangsläufig
auch der Hubmagnet 6 eingeschaltet, der den Riegel für den Schleuderdeckel steuert.
Das Ausschalten des Antriebsmotors geschieht ebenfalls durch den Doppeldruckknopf
i über das Schütz q.; dagegen bleibt über Schütz 5 der Hubmagnet 6 eingeschaltet
und damit der Schleuderdeckel verriegelt, bis ein zweiter Druckknopf 7 geschaltet
wird, der auf der Welle oder einem anderen umlaufenden Teil der Schleuder angebracht,
also nur beim Stillstand der Schleuder zugänglich ist. Der Haltestrom für die Spule
8 und den Kontakt 9 wird über zwei auf der Schleuderwelle angeordnete Schleifringe
io und ii zu dem Druckknopf 7 geleitet.
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In Abb.2 ist beispielsweise eine Ausführungsforrn für einen Druckknopfschalter
auf der Schleuderwelle dargestellt. Die Welle und der damit umlaufende Druckknopf
7 sind an bequem erreichbarer Stelle von einer glatten, geschlossenen mituinlaufenden
Hülse 12 umgeben. Die Hülse 12 hat eine Öffnung 13, welche durch den Schieber 14.
von der Feder 15 geschlossen gehalten wird. Um an den Druckknopf 7 zu gelangen,
muß man den Schieber 1q. im Drehsinn der Schleuder aufschieben. Dazu braucht man
die eine Hand und für die Auslösung des Druckknopfs ini allgemeinen die andere.
Diese Handgriffe sind aber rtur ausführbar, wenn die Schleuder stillsteht, da man
auch bei sehr geringen Drehzahlen nicht mit der erforderlichen Geschwindigkeit um
die Schleuder herumlaufen kann.
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Zur Vermeidung von Unfällen ist die Hülse 12 mit Schieber 1q. außen
ganz glatt und ohne jeden Vorsprung ausgeführt.