DE65628C

DE65628C - Vorrichtung zum Verstellen der Deckbretter von Gewächshausfenstern

Info

Publication number: DE65628C
Application number: DENDAT65628D
Authority: DE
Original assignee: R. HARTWIG in Dresden A., Maxstrafse
Anticipated expiration: 1912-01-15

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 45: Landwirthschaftliche Geräthe. Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Januar 189a ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Zu- und Abdecken der Fenster von Gewächshäusern, sowie zum Belichten bezw. Beschatten derselben.

Das Bedecken der Fenster erfolgt gegenwärtig meist durch lose aufgelegte Bretter, welche täglich oft mehrmals abgenommen und wieder aufgelegt werden müssen, was eine sehr zeitraubende und kostspielige Arbeit ist, welche z. B. bei schnell auftretenden Gewittern auch nicht schnell genug ausgeführt werden kann. Ein verhältnifsmäfsig grofser Glasbruch durch das Auf- und Abdecken selbst und durch Hagelschlag ist dabei unvermeidlich.

Die vorliegende Erfindung soll diese Uebelstände dadurch vermeiden, dafs sie die Bretter auf den Fenstern beläfst und nur ein Aufheben oder Umlegen durch Wenden der Bretter um ihre Längsachse bewirkt. Um ein gänzliches Entfernen der Bretter zu gestatten, müssen diese aber hierbei ebenso lose angebracht sein, wie bisher, und die Wendevorrichtung darf das öfter nothwendige Abheben der Fenster selbst nicht verhindern.

Wie auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt, ist zu diesem Zwecke eine Wendevorrichtung angeordnet, welche eine gleichzeitige Drehung einer Reihe von Deckbrettern um deren Längskante und ein Feststellen derselben in jedem beliebigen Neigungswinkel gestattet, ohne ein etwa erforderliches gänzliches Abnehmen einzelner oder aller Bretter zu verhindern.

Die Einrichtung ist folgende:

An beiden Schmalseiten jedes einzelnen Brettes sind Eisenschienen angeschraubt, welche an den Enden Zapfen c c und dd tragen. Die unteren Zapfen c werden' in Schlitzen einer Winkelschiene f, die oberen d in Schlitzen einer Winkelschiene e gelagert. Diese Schienen sind der Länge nach auf dem Steinsockel bezw. dem Sattelbrett des Gewächshauses befestigt.

Jeder der unteren Gufsböcke b trägt über dem Drehzapfen c einen zweiten Zapfen g, den Wendezapfen. Diese Zapfen sind in Schlitzen einer Zugschiene h gelagert. So bilden die -Bretter mit den drei Schienen einen Mechanismus, welcher jeden Augenblick durch einen Handgriff gelöst werden kann. Nur das erste und letzte Brett jeder Reihe (Hauses) ist mit der Zugschiene durch Bolzen und Mutter fest verbunden. ,

Als Verlängerung der unteren Kurzseite des Anfangsbrettes ist ein Hebel i angebracht, durch dessen Bewegung unter Vermittelung der Zugschiene h allen Brettern gleichzeitig jede beliebige Stellung bis zu einem Ausschlagswinkel von etwa 150⁰ gegeben werden kann.

An einem Stellbogen k kann der Hebel durch Zahnstellung, mit Feder oder durch Stellstift festgehalten werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zum jalousieartigen Verstellen der Deckbretter von Gewächshausfenstern und dergleichen, bestehend in je zwei festen (ef) und einer beweglichen Schiene (h), welche an beiden Seiten des Gewächshauses entlang gelagert sind und in welche die an den Brettern angebrachten Zapfen (c d g) lose eingelegt werden, so dafs die einen Zapfen (cd) in den festen Schienen (ef) und die anderen Zapfen (g) in der beweglichen Schiene (h) liegen, zu dem Zwecke, unter Belassung der abnehmbaren Bretter auf den Fenstern ein Auf- oder Zudecken bezw. ein Belichten oder Beschatten lediglich durch Verstellung der beweglichen Schienen (h) zu bewirken.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BEELIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREL