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Flaschenstöpsel für Reagenzienflaschen, insbesondere für zahnärztliche
Zwecke In der ärztlichen, besonders in der zahnärztlichen Praxis und auch bei Arbeiten
in chemischen und physikalischen Laboratorien, beispielsweise auch bei der Durchführung
von Mikroanalysen, kommt es häufig vor, daß von den Reagenzien oder Medikamenten
nur geringe Mengen, wie r bis 2 Tropfen, gebraucht werden. Diese geringen Flüssigkeitsmengen
können aus den bekannten Flaschen durch eine Tropfeinrichtung entnommen und auf
einer besonderen Glasplatte o. dgl. zur Verwendung bereit gehalten werden. Die Glasplatten
in viereckiger oder runder Form weisen oftmals kleine Vertiefungen auf, in die die
Tropfen hineingeschüttet werden. Selbstverständlich muß für jedes Reagens eine besondere
Platte vorhanden sein, die nach jeder Verwendung gut gereinigt wird, damit das später
benutzte Mittel nicht durch das früher benutzte verunreinigt und dadurch unbrauchbar
wird. Dies ist zweifellos ein erheblicher übelstand.
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Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Methode besteht darin, daß
Verluste an Reagenzien entstehen, wenn die aus dem Gefäß entnommene, auf die Platte
gebrachte Menge nicht sofort vollkommen aufgebraucht werden kann, da ein Zurückgießen
in die Flasche nicht möglich ist.
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Der Gegenstand der Erfindung bezweckt nun, diese Übelstände zu beseitigen,
und zwar gelingt dies dadurch, daß in die untere Fläche des die Reag.enzienflasche
verschließenden Glasstopfens eine kleine kapillare Bohrung angebracht wird. Wenn
nun nur ein Tropfen des in der Flasche enthaltenen Reagenses entnommen werden soll,
wird die verschlossene Flasche vor dem Öffnen einen Augenblick über Kopf gedreht,
so daß die Flüssigkeit an den Stopfen kommt und in die kapillare Bohrung eintritt.
Wenn nun die Flasche geöffnet wird, so bleibt durch die Kapillarkraft in der kleinen,-
in der Unterseite des Stopfens enthaltenen Öffnung genügend Reagens zurück, das
nunmehr aus dem umgekehrten Stopfen entnommen werden kann. Wenn nach dem Gebrauch
der Stopfen wieder auf die Flasche aufgesetzt wird, kommt der unverbrauchte Rest
wieder in die Flasche. Es entsteht also kein Verlust. Dies ist besonders bei wertvollen
Materialien von großer Bedeutung, so daß durch die neue Flasche ein sehr wesentlicher
Fortschritt erstens durch die so erzielbare Ersparnis und zweitens durch den Wegfall
besonderer zusätzlicher Geräte für die Aufnahme der Flüssigkeit für die weitere
Arbeit :entsteht.
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Die Stopfen selbst können in beliebiger Weise ausgebildet sein. Der
Kopf kannflach, rund oder kantig gestaltet werden, zweckmäßig aber immer so, daß
eine ebene Fläche an der Oberseite vorhanden ist, auf der er fest aufgestellt werden
kann.
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Es sind nun bereits Stöpsel für Reagenzienflaschen bekannt, die eine
ebene Standfläche besitzen und durch Anordnung einer Aushöhlung an ihrer Unterseite
zur Aufnahme von Flüssigkeit als @ Meßgefäße ausgebildet
sind, so
däß sie für die Abmessung verschieden großer Mengen des Flascheninhaltes dienen
können. Mit diesen bekannten Stöpseln können aber kleinste Mengen der in der. Flasche
befindlichen Flüssigkeiten nicht :c#t@t nommen werden, denn es fehlt insbesond@ic@4
die Möglichkeit, daß diese kleinsten Mengen beim Umkehren der gefüllten Flasche
selbsttätig im Stöpsel verbleiben und dann, wenn der Stöpsel auf seine ebene Standfläche
gestellt wird, bequem entnommenwerden können: Hier aber greift gerade die Erfindung
.ein; denn bei dem Stöpsel nach der Erfindung geht die Aushöhlung an seiner hnterseite
in eine zentrale kapillare Bohrung zur Aufnahme und zum Festhalten kleinster Mengen.
des Flascheninhaltes über, so däß durch diekleine kapillare Bohrung der Stöpsel
selbst als Reagenzgefäß dienen kann, und im Bedarfsfall kleinste Mengen von Flüssigkeit
aus dieser Bohrung entnommen werden können. Die Möglichkeit, kleinste Mengen für
zahnärztliche, medizinische und chemische Zweckt zu entnehmen, vermeidet Verluste
der an sich vielfach recht teueren Stoffe und gewährleistet ihren sparsamen Verbrauch.
Dies ist aber nicht nur für zahnärztliche Zwecke wichtig, sondern hat auch sehr
große Bedeutung für die gerade in der Neuzeit immer mehr aufkommenden Mikroanalysen,
wobei es sehr darauf ankommt, da:ß immer nur m'ö'glichst kleine - Mengen der Reagenzien
leicht entnommen werden können. Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt.
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..,Es bedeutet i die Flasche für die Auf-;iranne der in Frage kommenden
Flüssigkeit, '", 'den Stopfen mit einer ebenen Auflage-Ad che 3. Auf der Unterseite
des Stopfens ist eine Aushöhlung angebracht, die in eine zentrale kapillare Bohrung
4. zur Aufnahme und zum Festhalten kleinster Mengen des Flascheninhaltes übergeht.
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Diese Flaschenform stellt besonders in der zahnärztlichen Praxis einen
großen Fortschritt dar: Man kann in einfachster Weise, hygienisch einwandfrei, mit
der Pinzette, die im Mund arbeitet, mit dem Wattebällchen das Medikament aufnehmen,
ohne Dappengläser, Glasplatten o. dgl., deren Mängel bereits beschrieben sind, zu
gebrauchen.