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Vorrichtung znm Reinigen von Bierleitungen o. dgl. Es ist bekannt,
Bierleitungen o. dgl. dadurch zu reinigen, daß Chemikalien, denen Reinigungswasser
zugegeben wird, infolge ihrer chemischen Eigenschaften oder auch durch abgespaltene
Gase den Reinigungsvorgang beschleunigen und verbessern.
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Als Chemikalien kommen beispielsweise laliumkarbonat, Natrium peroxydatum,
Natrium perborat allein oder mit Zusätzen, überhaupt alle Mischungen, die wasserlöslich
sind find u. a. aktiven Sauerstoff abspalten, in Betracht.
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Diese Chemikalien werden einem in dein Lösungsbehälter angeordneten
Gefäß aufgegeben oder vermittels eines besonderen Gefäßes in den Lösungsbehälter
eingeführt und zur Auflösung bzw. Vergasung gebracht.
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Diese bekannten Verfahren haben aber den Nachteil, daß die aufgegebene
Menge Reinigungsmittel den zu reinigenden Leitungen restlos zugeführt werden muß,
auch wenn die Leitungen nicht sehr verschmutzt sind. Unter Umständen kann in diesem
Falle j e nach der Art des Reinigungsmittels der Bierstein angegriffen oder sogar
vollständig aufgelöst werden. Bei stark verschmutzten Leitungen muß, falls die aufgegebene
Menge Reinigungsmittel nicht ausreicht, der Lösungsbehälter geöffnet und eine weitere
Menge der Chemikalie eingeführt werden. Diese Handhabung bedeutet eine Unterbrechung
der Reinigung und somit Zeitverlust. Ist eine gasabspaltende Chemikalie eingeführt,
so geht beim Öffnen des Lösungsbehälters ein Teil des Gases verloren. Wird so gearbeitet,
daß die Chemikalie in einen wasserleeren Lösungsbehälter eingeführt <<-erden
soll, dann muß der letztere zuerst vom Wasser entleert werden. .Dann wird die Chemikalie
eingeführt. Nun kann durch einen unglücklichen Zufall etwa im Wasserzuführungsschläuch
vorhandenes Wasser plötzlich in größerer Menge auf die Chemikalie auftreffen und
in diesem Augenblick zu schnell auflösen, zii viel Gas entwickeln, wodurch der Behälter
zerknallt.
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Die angeführten Nachteile sollen durch den Gegenstand der Erfindung
beseitigt werden, und es besteht der technische Fortschritt darin, daß ein als Patrone
ausgebildeter, oben geschlossener und unten mit Öffnungen versehener Chemikalienbehälter
durch selbsttätig sich beim Einschieben öffnende Verschlüsse, z. B. federbelastete
Klappen- und Kugelventile oder Lippenventile, luftdicht eingeschleust wird.
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Abb. Z stellt einen senkrechten Schnitt einer Einzylinder- und Abb.
z und 3 einen senkrechten Schnitt von Zweizylinder-Bierleitungs-Reinigungs-Vorrichtungen
von an sich bekannter Art dar.
Die Vorrichtung nach Abb. 1 besteht
aus einem durchsichtigen oberen Auffangbehälter i und einem unteren Abgabebehälter
2 für körniges oder festes Reinigungsmittel.. Die Überführung des Reinigungsmittels
aus dein Behälter i nach 2 geschieht durch das Kii-@ ken 3. Die Hinundherbewegung
des imprägnierten Wassers, des körnigen oder festen Reinigungsmittels in den Leitungen
geschieht in Pfeilrichtung vermittels des Kükens .l. 1-n dem Behälter 2 ist eine
Öffnung 5 vorgesehen in der sich eine Stopfbüchse 6 befindet. Diese Öffnung wird
durch eine Klappe 7 gegen das Innere des Behälters 2 verschlossen. In die Öffnung
5 kann eine Patrone 8 luftdicht eingeschleust werden, welche die sclimutzal)lösende
Chemikalie enthält. Die Patrone ist oben verschlossen und besitzt unten Löcher 9.
Durch eine Vorrichtung, z. B. eine zweite ebenfalls mit gleichen Löchern versehene
Patrone, die im Innern der ersteren angeordnet ist, kann durch Verdrehen der letzteren
in der ersteren die Löcheröffnung verkleinert oder ganz abgestellt werden. Wird
die Patrone durch die Stopfbüchse 6 und Öffnung 5 eingeschoben, so hebt sie die
Klappe 7 und tritt. mit dein im Behälter 2 befindlichen Wasser in Berührung. Dieses
löst die in der Patrone befindliche Chemikalie auf. Das mit schmutzablösenden Zusätzen
oder Gasen imprägnierte Wasser, welches durch geeignete Stellung des Kükens 3 von
io Zufluß erhält, tritt in die zu reinigenden Leitungen. Diese sind an das Küken
d. angeschlossen, und es wird das imprägnierte Wasser von dieseln ebenfalls hin
und her bewegt. Ist voraussichtlich genügend gereinigt, so wird das Küken d. so
gestellt, daß das Wasser in den durchsichtigen Behälter i tritt, durch den es bei
i i - abfließt. Strömt reines Wasser ab, so sind die Leitungen rein. Ist die Patrone
8 leer, oder ist genügend gereinigt, so zieht man sie heraus, wobei sich die Klappe
7 unmittelbar hinter der Patrone selbsttätig schließt. Es können beliebig viele
Patronen ohne Verlust von Gasen oder Flüssigkeiten in die Vorrichtung ein- oder
ausgeschleust werden.
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Die Reinigungsvorrichtung nach Abb. 2 besteht aus zwei durchsichtigen
Behältern 12 und 13 und zwei undurchsichtigen Behältern 14. und 15. In den letzteren
sind Einrichtungen vorgesehen, die die körnigen und festen Reinigungsmittel in die
zu reinigenden Leitungen und aus ihnen herausführen. Da diese aber mit dem Wesen
der Erfindung nichts zu tun haben, sind sie- nicht gezeichnet. Zum Einschleusen
der Patrone 8 sind in den Behältern Lippenventile 16 vorgesehen. Die ebenfalls wieder
mit Löchern 9 versehene Patrone 8 wird durch diese Lippenventile 16 luftdicht in
den einen oder anderen Auflösebehälter 12, 13 eingeschleust. Hier werden die Chemikalien
zur Auflösung bzw. Ver-@ääsun.g gebracht. Es können aber. auch gleichzeitig zwei
Patronen eingeschleust werden. j)as_ reine Wasser tritt bei 17 ein, durchströmt
in Pfeilrichtung das Küken 18, Rohr ig, Behälter 13,. dabei sich mit schmutzablösenden
Zusätzen oder Gasen anreichernd, da es die Patrone 8 umspült. Dann tritt das imprägnierte
Wasser in Rohr 2o ein, durchströmt Behälter 15 um bei :21 in die zu reinigenden
Leitungen einzutreten. Aus diesen Leitungen tritt es bei 22 in den Behälter 14,
durch Rohr 23 in Behälter 12, aus diesem durch Rohr 2.1. in das Küken i 8 um bei
2 5 auszutreten oder bei Verstellung des Kükens 18 durch Griff 26 den vorhin beschriebenen
Weg im umgekehrten Sinne zurückzugehen und so fort bis die Leitungen rein sind.
Wird die Patrone 8 aus irgendwelchen Gründen herausgezogen, so schließt sich das
Lippenventil 16 selbsttätig hinter der Patrone.
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Wie aus der Abb. 3 ersichtlich, besteht die Reinigungsvorrichtung
aus zwei durchsichtigen Behältern 27, 28. An jedem Behälter befindet sich ein Ventilsitz
29, an den sich eine Stopfbüchse anschließt. Gegen den Ventilsitz 29 legt sich ein
Kugelventil 30, welches von einer Spiralfeder 31 angedrückt wird. Die Kugelführung
und das Andrücken kann auch auf andere Art geschehen. Die mit Löchern 9 versehene
Patrone 8 wird durch die Stopfbüchse luftdicht eingeschleust und drückt hierbei
das Kugelventil 30 zurück. Die in der Patrone 8 befindlichen Zusätze' werden
hier zur Auflösung oder Vergasung gebracht. Das reine Wasser tritt bei 32 ein, durchströmt
in Pfeilrichtung das Küken 33, den Behälter 27 und tritt bei 34 in die zu reinigenden
Leitungen, nachdem es sich im Behälter 27 mit schmutzablösenden Stoffen angereichert
hat. Nach dem Durchfließen der Bierleitungen tritt es bei 35 in den Behälter 28
und kann durch Küken 33 bei 36 austreten, oder bei Umschalten des Kükens denselben
Weg zurückgehen. Auch bei dieser Einrichtung können gleichzeitig zwei Patronen 8
eingeführt werden.
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Das zu der Abb. i Gesagte gilt sinngemäß auch für die Abb. 2 und 3.
Die Bauarten der Reinigungsvorrichtungen können beliebig sein; ebenso Ausbildung
und Anordnung der Patronen und deren Einführung in die Vorrichtung, wobei wesentlich
ist, daß diese Patronen immer luftdicht, auch während des Reinigungsbetriebes, eingeschleust
werden können und daß beim Ausschleusen sich die Einführungsöffnung für die Patrone
auf beliebige Art immer selbsttätig schließt.