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Verfahren zur Erzeugung einer Farbstoffilterschicht Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren, um an einem Film oder einer photographischen Platte
eine Farbstoffilterschicht anzubringen, die als Deckschicht auf der Silber-Halogen-Emulsion
vorgesehen und dann als Filter wirken kann oder für den gleichen Zweck als Unterschicht
benutzt oder aber als Filterschicht zur Verhinderung der Lichthofbildung an der
Rückseite des Schichtträgers angeordnet wird.
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Bisher sind derartige Überzüge für gewöhnlich aus einer Gelatinelösung
hergestellt worden, die einen einfachen Farbstoff oder mehrere Farbstoffe enthält,
oder aber der Farbstoff oder die Farbstoffe wurden anderen Kolloiden einverleibt.
Schließlich sind auch noch verschiedene Farbstoffe in Lösungsmitteln benutzt worden.
Für viele Zwecke, insbesondere wenn die Farbstoffe als Deckschicht aufgebracht werden,
müssen derartige Filterschichten die Eigenschaft haben, nicht zu diffundieren, d.
h. die Farbstoffe dürfen nicht von einer Emulsionsschicht nach einer anderen Schicht,
mit der sie in Berührung kommen, wandern oder in diese eindringen. Es ist bereits
bekannt, hierzu hiipenfarbstoffe zu benutzen. Es hat sich nun herausgestellt, daß
in bestimmter Weise hergestellte kolloidale Lösungen von Indophenolfarbstoffen für
den hier in Betracht kommenden Zweck außerordentlich brauchbar sind und die gewünschten
Eigenschaften aufweisen. Derartige Lösungen werden dadurch hergestellt, daß eine
Gelatinelösung eines Nitrosoabkömmlings eines tertiären aromatischen Amines finit
einer Gelatinelösung einer geeigneten Phenolverbindung gemischt wird, deren Parastellung
zur Hydroxylgruppe nicht substituiert ist. Das gewonnene unlösliche Indophenol schlägt
sich hierbei in kolloidaler Form in der Gelatine nieder. Nach einem bestimmten Beispiel
wird eine Gelatinelösung eines p-Nitrosodimethylanilines mit einer Alphanaphtholgelatinelösung
gemischt. Es wird hierbei ein unlöslicher blauer Farbstoff, ein Indophenol, gebildet.
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Die Herstellung des Indophenolfarbstoffs kann auch in der Weise erfolgen,
daß eine einen Abkömmling eines aromatischen Diatnino- oder Aminophenols enthaltende
Gelatinelösung und ein geeigneter phenolhaltiger Stoff durch einen Luftstrom oxydiert
wird. An Stelle der phenolhaltigen Stoffe können
Verbindungen, wie
z. $. i--PhenYl-3-inethyl-5-pyrazolon, verwendet werden.
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Schließlich können auch an Stelle von Gelatine andere Kolloide, z:
B. Gummiarabikun@ oder Stärke, verwendet werden, doch ist es in,@ den weitaus meisten
Fällen vorzuziehen, (-latine zu benutzen.
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Nachstehend sollen einige Beispiele zum Herstellen kolloidaler Lösungen
von Farbstoffen der beschriebenen Art gegeben werden. Beispiel T p Aminodiäthylanilinhydrochlorid
2,o g Wasser ...................... 2oo,o ccm Thymol ............
. .......... 1,59
Äthylalkohol, 95°/oig ........... ioo,o ccm
Gelatine, r2,5°%ige Lösung ..... ioo;o ccm Ammoniakwasser, 28o/Qig
....... 3,0 ccm Durch diese im warmen Zustand gehaltene Lösung wird für einige
Stunden Luft hindurchgeleitet, worauf eine dunkelblaue Färbung sich ergibt. Die
gewonnene Lösung kann zu einer Gallerte erstarren, wird abgeschreckt, in kaltem
fließendem Wasser gewaschen und zwecks Aufbringens wieder erhitzt. Dieses Überzugsmittel
kann dann als eine Blaufilterschicht oder als eine die Lichthofbildung verhindernde
Schicht benutzt werden. Beispiel II Lösung A p-Nitrosodiäthylanilin 0,005
Mole oder o,9 g Äthylalkohol, 95°/oig ............ 6o;o ccm Wasser........................
- 6o,o -Gelatine, 12,5°/oige Lösung ...... 6o,o -Lösung B Alphanaphthol
..... 0,005 Mole oder 0,75 g Ammoniakwasser, 28o/öig . .......
10,0 ccm Wasser......................... i2o;o -Gelatine, 12,5°/oige Lösung ......
6ö,o -Die Lösung B wird in die Lösung A gegossen, und die Mischung wird auf q.9°
C erhitzt. Sie erhält alsdann eine tiefblaue Färbung. Die Lösung kann sich absetzen,
wird abgeschreckt, gewaschen und wieder geschmolzen, wie bereits im Beispiel I angegeben.
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Durch Verwendung von z-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon und p-Nitrosodiäthylänilin
oder 2, 6-Dibromchinonchlorimid kann ein rötlichbraunes Gel hergestellt werden.
Andere Überzüge verschiedener Färbung werden in ähnlicher Weise hergestellt.
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Die Farbstoffe werden während oder nach der Entwicklung, Fixierung,
Spülung oder anderer chemischer Behandlung entfernt. Zur Nachbehandlung eignet sich
insbesondere eine alkalische Natriumhydrosulfitlösüng.
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-: Überzüge gemäß der Erfindung eignen sich insbesondere in solchen
Fällen, in welchen es darauf ankommt, daß der Farbstoff nicht in eine andere Schicht,
mit welcher er in Berührung kommt, hineindiffundiert, wie dies beispielsweise der
Fall ist, wenn zwei Filme mit der Schichtseite gegeneinander gerollt und gleichzeitig
in der Kamera belichtet werden, wobei einer der Filme auf der Emulsionsoberfläche
eine Farbstoffschicht trägt, die als Filter für den dahinterliegenden Film dient:
So werden beispielsweise bei einem Zweifarbenverfahren ein für Grün und ein für
Rot empfindlicher Film mit ihren Emulsionsschichten in Berührung miteinander verwandt,
wobei die Belichtung durch die Trägerseite des für Grün empfindlichen Films erfolgt:
Die für Grün empfindliche Emulsion trägt eine dünne Deckschicht eines grünes Licht
absorbierenden Stoffes, durch welche verhindert wird, daß durch die grünen Strahlen
die für rot empfindliche, auch eine gewisse Empfindlichkeit für grünes Licht aufweisende
Schicht beeinflußt wird. Dieser grünes Licht absorbierende Stoff darf nicht in nennenswerter
Tiefe in die für grün empfindliche Schicht eindringen.
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Nicht diffundierende gefärbte Überzüge oben beschriebener Art können
mit Vorteil auch als Lichthofbildung verhindernde Schichten benutzt werden, wobei
sie auf der der lmulsionsschicht entgegengesetzten Seite des Films oder der Platte
angebracht werden. Sie sind insbesondere in Fällen zweckmäßig, in welchen der Film
in Form einer Spirale dicht aufgewickelt wird, wobei die Rückseite einer Windung
mit der Emulsionsschicht der anderen häufig für lange Zeit in Berührung steht. In
solchen Fällen kann das Diffundieren des Farbstoffes der die Lichthofbildung verhindernden
Schicht in die benachbarte Einulsionsschicht hinein zuweilen äußerst schädlichen
Einfluß haben.