DE65401C - Vertikalführung für Gasbehälterglocken - Google Patents

Vertikalführung für Gasbehälterglocken

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DE65401C
DE65401C DENDAT65401D DE65401DA DE65401C DE 65401 C DE65401 C DE 65401C DE NDAT65401 D DENDAT65401 D DE NDAT65401D DE 65401D A DE65401D A DE 65401DA DE 65401 C DE65401 C DE 65401C
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DE
Germany
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bell
edge
gas container
bells
chain
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Expired - Lifetime
Application number
DENDAT65401D
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English (en)
Original Assignee
O. INTZE, Professor an der Königlichen technischen Hochschule in Aachen
Publication of DE65401C publication Critical patent/DE65401C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F17STORING OR DISTRIBUTING GASES OR LIQUIDS
    • F17BGAS-HOLDERS OF VARIABLE CAPACITY
    • F17B1/00Gas-holders of variable capacity

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Filling Or Discharging Of Gas Storage Vessels (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 26: Gas-Bereitung und -Beleuchtung.
OTTO INTZE in AACHEN. Verticalführung für Gasbehälterglocken.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. August 1891 ab.
Die bisher bekannt gewordenen Vorschläge zur Führung von Gasbehälterglocken mittelst um die Glocke herum angeordneter Seile oder Ketten sind insofern unvollkommen, als sie keine Verticalführung der Glocke ermöglichen, welche einem nach beliebiger Seite gerichteten Winddruck Widerstand leisten kann. Sie sind daher überhaupt nicht als Vertical- oder Parallelführungen im Sinne dieses Wortes aufzufassen. Diejenigen Verticalführungen aber, bei welchen Seile oder Ketten über die Glocke und unter den Glockenbehälter oder die Glocke hinweglaufen, bieten für den Betrieb praktische Schwierigkeiten und Gefahren, machen die Gasbehälter, sowie die Gasbehälterglocken weniger zugänglich und können bei Zerstörung eines Theiles der Einrichtungen, besonders bei Sturm, das Umkippen der Glocke zur Folge haben, was aus dem oben angegebenen Grunde übrigens auch für alle bisher bekannt gewordenen sogenannten Seil- oder Kettenführungen der Fall ist.
Zur Vermeidung dieser Uebelstände wird bei der vorliegenden Gasbehälterglocke eine vollkommene , jedem beliebig gerichteten Winddrucke mit Sicherheit widerstehende Vertical- und Parallelführung dadurch erzielt, dafs um die Glocke herum eine gröfsere Anzahl gleichmäfsig vertheilter Ketten- oder Seilpaare angeordnet wird, welche nicht mit einander zusammenhängen, aber in ihrer Gesammtheit auch dann noch eine richtige Parallelführung der Glocke bilden, wenn einzelne'Seile oder Ketten zerstört sein sollten.
Für jede Richtung eines Sturmes wird hierbei immer eine Hälfte aller Ketten- oder Seiltheile in Spannung versetzt, und zwar sind es diejenigen Theile, welche für die Gasbehälterglocke ■ Widerstandsmomente ergeben, welche dem Momente des Sturmdruckes entgegengesetzt sind. Zur Erzielung dieser Wirkung sind immer zwei neben einander liegende Seil- oder Kettentheile, die den Oberrand der Gasbehälterglocke mit dem Unterrande derselben . verbinden und über feste Rollen geführt werden, symmetrisch zu einander angeordnet, d. h. abwechselnd vom Oberrande zum Unterrande fallend und vom Unterrande zum Oberrande ansteigend. Die Kraftwirkung, die in der Reihenfolge der jeweilig gespannten Kettenoder Seiltheile immer ein Feld derselben überspringen mufs, wird zwischen Ober- und Unterrand der Glocke in den übersprungenen Feldern durch geeigneten Verband in der Glocke aufgenommen.
Durch die leicht ausführbare gleichmäfsige Anspannung aller Seil- oder Kettentheile ist es bei dieser Anordnung möglich, die durch Drehungen und plötzliche Aenderungen der W7indstöfse angestrebten Schwankungen der Gasbehälterglocke auf ein unmerkbares Mafs herabzumindern. Die Horizontalkraft des Windes kann nun, nachdem jede Momentwirkung desselben durch eine Hälfte der Ketten- oder Seiltheile aufgenommen ist, entweder durch feste Rollen am oberen Ende des Bassins oder durch bewegliche Rollen am unteren Rande der Glocke oder durch feste Tangentialrollen am oberen Rande des Bassins in dieses übertragen werden.
Behufs leichter Zugänglichkeit der Gasbehälterglocke sowohl als des Bassinrandes sind sämmt-
liehe Seil- oder Kettentheile und Rollen in der Nähe des Glocken - und des Bassinmantels untergebracht. Die Anordnung ist sowohl bei einfachen als bei Teleskopgasbehältern und sowohl bei Bassins aus Metallblech, als bei solchen aus Stein anwendbar.
Die Zeichnungen stellen einige Ausführungsbeispiele einer solchen Verticalführung für Gasbehälterglocken dar.
Durch symmetrisch neben einander angeordnete Ketten- oder Seiltheile ist in Fig. ι links für ein eisernes Bassin A und rechts für ein gemauertes Bassin B mit halb ausgezogener, einfacher Gasbehälterglocke die Führung hergestellt.
Der erste Theil links geht von a, Fig. i, am oberen Glockenrande über eine feste Rolle b am Bassinrande, von hier über eine feste Rolle c am Bassinrande und dann nach d an den unteren Glockenrand. Der benachbarte symmetrische Theil beginnt bei e am unteren Glockenrande, geht über eine feste Rolle f am Bassinrande, von hier nach der festen Rolle g am Bassinrande und dann nach h am oberen Glockenrande.
Ganz ähnlich symmetrisch angeordnet, d. h. abwechselnd fallend und steigend, verlaufen die folgenden Ketten- oder Seiltheile iklm,
nopq, rstu, ν w x/,
f d Ri
d, ejlgl k h
pq / ^11n , jlgl
u. s. f. an der Rückseite der Glocke herum zurück bis zum Nachbarpunkt von a am oberen Glockenrande.
Fig. 2 zeigt im Grundrifs mit den gleichen Buchstaben den Verlauf der symmetrisch zu einander angeordneten Seil- oder Kettentheile.
Fig. 3 zeigt in der linken Hälfte bei einem eisernen Bassin C, in der rechten Hälfte bei einem gemauerten Bassin D. für die ganz ausgezogene Oberglocke E und die halb ausgezogene Unterglocke F eines Teleskopgasbehälters eine ganz ähnliche Anordnung der symmetrisch angeordneten Ketten- und Seiltheile zur Verticalführung der Glocke.
An der Oberglocke E sind es z. · B. die Theile abcd, ef gh, iklm, nopq u. s. w., welche über die betreffenden Rollen b und c, /und g, k und I1 ο und ρ u. s. w. am oberen Tassenrande laufen. An der Unterglocke F sind es die Theile a, O1 C1 U1, C1-/, gi Zj1, z, Ar1 Z1 Wi1, W1 O1JJ1 q1 u. s. w., deren feste Rollen b1 und C1, J1 und g1, Ar1 und Z1, O1 und p{ am Bassinrande angeordnet sind.
Fig. 4 zeigt durch die gleichen Bezeichnungen die Lage der Ketten- und Seiltheile bezw. der Rollen für dieselben im Grundrifs.
In den Fig. i, 2, 3 und 4 sind für die meistens angewendete Radialführung der Glocken noch die erforderlichen Rollen -R angegeben, welche zwischen den vorhin bezeichneten Führungsrollen der Ketten- oder Seiltheile sitzen und radial gerichtet sind.
Die Fig. 5 bis 10 zeigen Einzelheiten der Befestigung der Ketten- bezw. Seiltheile und ihres Verlaufes.
Fig. 5 zeigt die Ansicht des unteren Glockentheiles und des Bassinrandes. Der von b kommende Kettentheil geht über die am Bassinrande befestigte Rolle c nach d an den unteren Glockenrand. Der benachbarte symmetrische Kettentheil fafst bei e den unteren Glockenrand, geht über die Rolle f nach Rolle g, Fig. 7, und über die Rolle g zum Punkt h am oberen Glockenrande. Symmetrisch hierzu geht wieder der Kettentheil i k I u. s. w.
Die Fig. 6 und 8 zeigen die Grundrisse zu Fig. 5 und 7. Alle vier Figuren zeigen noch die Radialrollen jR und Z?1, welche bei Radialführung zur Aufnahme des horizontalen Sturmdruckes nothwendig sind, wenn sie als feste Rollen am Bassinrande sitzen sollen. Natürlich können diese Radialrollen R auch als bewegliche Rollen am unteren Glockenrande angebracht werden.
Fig. 9 zeigt in Ansicht und Fig. 10 im Grundrifs die Anordnung symmetrisch liegender Seiltheile für eine Tangentialführung. Ein Seiltheil kommt von s, geht über die Rolle t am Bassin - bezw. Tassenrande und von hier bei u zum unteren Glockenrande. Der benachbarte symmetrische Seiltheil geht von ν am unteren Glockenrande über die feste Rolle w, von hier nach χ u. s. w.
Mit den Seilrollen χ und w durch dieselbe Achse verbundene Druckrollen D1 und E11 Fig. 10, bewirken, am Ständer -F1 entlang rollend, eine Tangentialführung. Die Anordnung kann natürlich auch auf mehrfache Teleskopgasglocken Anwendung finden.
Die vorhin angedeutete Wirkungsweise dieser Führung erklärt sich wie folgt.
Der Sturmdruck W, Fig. 11, welcher auf den dem Angriff ausgesetzten Theil des Glockenmantels kommt, wird zunächst durch das Mantelblech und die Mantelpfosten auf den oberen und unteren Rand der Glocke übertragen und kommt hier mit W1 und W2 zur Wirkung.
Steht die Glocke hoch, wie Fig. 11 zeigt, so wird die auf den unteren Rand derselben kommende Horizontalkraft W2 durch die in dessen Nähe oder eventuell bei Vorhandensein von Fufsrollen der Glocke am unteren Glockenrande selbst befestigten Rollen R vermöge ihres radialen Gegendruckes H1 Fig. 12, an der Windschattenseite aufgenommen und in den Mantel des Wasserbehälters übertragen. Der auf den oberen Rand der Glocke kommende Theil des Sturmdruckes W1 wird durch diesen Rand im Umfange fortgepflanzt, und da eine directe äufsere horizontale Stützung dieses Randes nirgends geboten werden soll, so mufs diese Kraft durch die Construction der Glocke
auf den unteren Rand derselben übertragen werden.
Kommt nun von diesem Druck W1 in die Horizontalebene des oberen Glockenrandes, z. B. auf den Theil α 6, Fig. 13, dieses Randes die Horizontalkraft H, welche im ungünstigsten Falle bei kleber Zahl der Versteifungen auf
—- wachsen kann, so wird bei zweck-2
entsprechender Construction des Glockengerippes in der Diagonalen cb (sonst in dem sich gerade ziehenden Mantelblech) eine Zugkraft Z, in dem Mantelpfosten b C eine Druckkraft P entstehen, indem Z sin α — H oder Z
= -J^- und P -tga = H oder P --= -^- sin α tg α
wird. Die Kraft Z wird in b wieder die Horizontalcomponente H = Z sin α und die
TT
Verticalcomponente P=Z- cos α = er-
tg α
zeugen. Die Kraft H wird nun ebenso, wie vorher für W2 angegeben, durch die Rollenstützung am unteren Rande der Glocke oder am oberen Rande des Wasserbehälters aufgefangen. Es bleiben also nun noch übrig die beiden Kräfte P, als Druckkräfte durch den Mantelpfosten von 6 nach. C übertragen, und P, als Druckkraft durch den Mantelpfosten von b nach α übertragen. Diese inneren Kräfte der Glocke, welche ein Kräftepaar bilden und die Glocke umkippen würden, müssen nun in den beiden Punkten c und α durch aufsere Kräfte aufgenommen werden, welche gleiche Gröfse und entgegengesetzte Richtung wie P haben und die Beweglichkeit der Glocke gestatten müssen.
Zu diesem Zwecke werden die beschriebenen Ketten oder Seile angewendet, welche von α, Fig. 15 (am oberen Glockenrande befestigt), über die Rollen T1 und r2 (am oberen Rande des Wasserbehälters befestigt) nach dem Punkt c des unteren Glockenrandes hinabgehen. Da diese Ketten- oder Seiltheile für jede Lage der Glocke gleiche Gesammtlänge behalten, und jede Spannung an einem Ende sich in gleicher Gröfse bis zum anderen Ende fortpflanzt, so ist hierdurch das für die Stabilität gegen Sturmdruck erforderliche Gegenmoment für jede Lage der Glocke geboten, sobald man diesen Kettenoder Seiltheilen die erforderliche, durch Rechnung leicht zu bestimmende Stärke giebt. Hierbei wird man alle in gleichem Sinne wirkenden Ketten- oder Seiltheile bei der Aufstellung der Glocke gleichmäfsig in Spannung versetzen.
Um nun auch einem in entgegengesetzter Richtung wirkenden Sturmdrucke in gleicher Weise das Gleichgewicht zu halten, sind die in den beschriebenen Seil- oder Kettenführungen symmetrisch angeordneten Seil- oder Kettenführungen (Jj C1, in Fig. 16 punktirt dargestellt, vorgesehen, welche genau in der beschriebenen Weise die auf die Glocke in entgegengesetztem Sinne wirkenden Kräftepaare aufnehmen.
Für jede Sturmrichtung wird nun, da diese Ketten - oder Seiltheile einander symmetrisch im Umfange folgen, immer die Hälfte derselben in gleichem Sinne gegen den Sturm wirksam werden.
Für jede tiefere Stellung der Glocke werden, wenn Rollen am oberen Rande des Wasserbehälters angebracht sind, Fig. 17, die Gegenwirkungen H dieser Rollen an der Windschattenseite durch die Biegungsfestigkeit der Mantelpfosten G bezw. der Führungsschienen am Glockenmantel nach den Rändern der Glocke hin übertragen.
Wenn Fufsrollen an der Glocke angebracht sind, Fig. 18, so übertragen dieselben für jede Stellung der Glocke die auf den unteren Rand der Glocke kommende Horizontalkraft W2 in den Mantel des Wasserbehälters auf besondere Führungsschienen, welche am Mantel des Behälters angebracht sind. Diese Versteifungen können sämmtlich im Mantel der Glocke untergebracht werden, wie sich ohne Weiteres aus den Fig. 5 bis 10 ergiebt.
Das Blech des Mantels wird demgemäfs durch den Winddruck überhaupt nicht beansprucht.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Eine Verticalführung für Gasbehälterglocken, bei welcher symmetrisch einander folgende, d. h. am Umfang von einfachen oder teleskopirten Gasbehälterglocken abwechselnd ansteigende und abfallende, an gegen einander versetzten Punkten angreifende Seil- oder Kettentheile vom Oberrande (bezw. vom Unterrande) der Gasbehälterglocke über am Bassinrande oder am Tassenrande befestigte Rollen zum Unterrande (bezw. zum Oberrande) der Gasbehälterglocke durchgeführt sind, wodurch ermöglicht wird, die von den Seilen oder Ketten herrührenden Spannungen durch einen in dem Glockenmantel angeordneten Diagonalverband auszugleichen.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT65401D Vertikalführung für Gasbehälterglocken Expired - Lifetime DE65401C (de)

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