DE653358C - Verfahren zur Bekaempfung der Korrosion von Schiffskondensatoren, die durch Meerwasser gekuehlt werden - Google Patents

Verfahren zur Bekaempfung der Korrosion von Schiffskondensatoren, die durch Meerwasser gekuehlt werden

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DE653358C
DE653358C DET43763D DET0043763D DE653358C DE 653358 C DE653358 C DE 653358C DE T43763 D DET43763 D DE T43763D DE T0043763 D DET0043763 D DE T0043763D DE 653358 C DE653358 C DE 653358C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23FNON-MECHANICAL REMOVAL OF METALLIC MATERIAL FROM SURFACE; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL; MULTI-STEP PROCESSES FOR SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL INVOLVING AT LEAST ONE PROCESS PROVIDED FOR IN CLASS C23 AND AT LEAST ONE PROCESS COVERED BY SUBCLASS C21D OR C22F OR CLASS C25
    • C23F11/00Inhibiting corrosion of metallic material by applying inhibitors to the surface in danger of corrosion or adding them to the corrosive agent

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  • Preventing Corrosion Or Incrustation Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Bekämpfung der Korrosion von Schiffskondensatoren, die durch Meerwasser gekühlt werden Die bedeutenden Korrosionsschäden, denen die dein Meerwasser ausgesetzten, meist aus Kupfer oder Kupferlegierungen bestehenden Rohre der Schiffskondensatoren -unterliegen, verursachen ,außerordentliche Materialschäden, und man ist demgemäß schon lange bemüht, wirksame Bekämpfungsmittel dagegen ausfindig zu machen.
  • Es wird bekanntlich angenommen, daß diesen Korrosionswirkungen elektrolytische Vorgänge zugrunde liegen. Das Material der Rohre ist niemals ganz gleichförmig, schon wegen der Verschiedenheiten im mechanischen Bearbeitungszustande finden sich stets Stellen edleren und unedleren Potentials vor, die zusammen mit der mehr oder. minder gut leitenden, korrodierenden Flüssigkeit Lokalelemente mit Spannungen in der Größenordnung von einigen Zehnteloder Hundertstel Volt bilden. Ihre Wirkung besteht in der elektrochemischen Auflösung der unedleren Metallteilchen.
  • Auf dieser Grundlage aufbauend, besteht ein sehr bekanntes, aber recht kostspieliges und in seiner Wirkung nicht immer zuverlässiges Verfahren zum Schutze von Schiffs- -kondensatoren darin, daß man die Kondensatorrohre zur Kathode einer Art von elektrolytischen Zersetzungszelle macht, die von einem Niederspannungsmotor mit Gleichstrom gespeist wird und deren Anode aus Eisenkörpern bestellt, die man gegenüber denKondensatorrohren in das als Elektrolyt dienende Meerwasser taucht. Während die Eisenanoden einer raschen Auflösung unterliegen, entwickelt sich ,an den Kondensatorrohren schützend wirkender Wasserstoff, doch bereitet es -Schwierigkeiten, die Stromdichte auch an den weniger günstig liegenden Flächenteilen auf einer für eine ausreichende Schutzwirkung genügenden Höhe zu halten.
  • Einfacher in der Ausführung, aber noch unzuverlässiger in der Wirkung ist das auf denselben Erwägungen beruhende Verfahren, demzufolge man Zinkplatten o. dgl. in das Meerwasser taucht und mit den zu schützenden Rohren metallisch leitend verbindet. Die Elektrolyse geht dann in gleichem Richtungssinne vor sich, eine gesonderte Stromquelle ist, zunächst nichterforderlich. Das Zink bedeckt sich aber alsbald mit einer schlecht leitenden Oxydschicht, und die kathodische Stromdichte sinkt dann rasch unter das schützende Mindestmaß.
  • Die Erfindung geht von der durch Beobachtung ermittelten, zunächst überraschenden Tatsache aus, daß die Korrosion von Schiffskendensatorrohren während des Betriebes verschwindend gering, hingegen in den Betriebspausen und Stillstandszeiten sehr bedeutend ist.
  • Eine Erklärung dieses Sadhverhaltes läßt sich aus dem Umstande ableiten, daß während des Kondensatorbetriebes das Meer- Wasser mit erheblicher, meist 2 oder 3 m/Sek. betragender Geschwindigkeit an den Rohroberflächen vorbeigeleitet wird, während sie in den Betriebspausen und Stillstandszeiten:. so gut wie unbewegt ist. Nun liegen aber die Spannungen der von verschiedenen Metallteilchen gebildeten Lokalelemente regelmäßig tief unter der Zersetzungsspannung des Elektrolyten, es fließen nur sogenannte Restströme, die zu .einer schwachen kathodischen bzw. anodischen Polarisierung der mehr negativen und der mehr positiven Teilchen führen. Findet durch lebhafte Flüssigkeitsbewegung ein rasches Wegdiffundieren der aus Chlor oder Sauerstoff bestehenden kathodischen Gasfilme statt, so wird ihre schädliche Einwirkung ,auf das Metall offenbar so weit unterdrückt, daß merkliche Korrosionen nicht mehr auftreten. Ist aber das Wegdiffundleren dieser Filme durch den Stillstand des Elektrolyren verzögert, so reichert sich die unmittelbare Umgebung so sehr mit den kathodischen, stark korrodierend wirkenden Zersetzungsprodukten an, daß das Metall verhältnismäßig schnell in Lösung gebracht wird. Hierzu trägt noch die beim Stillstand eintretende Erwärmung des Kflndensatorinhaltes bei.
  • Jedenfalls gibt die mitgeteilte Beobachtung Gelegenheit, die Korrosion von Schiffskondensatoren auf besonders einfache und wirtschaftliche Weise mit Mitteln zu bekämpfen, die man nach den bisherigen, Kenntnissen nicht für wirksam halten konnte. Man braucht nämlich während des Kondensatorbetriebes Maßnahmen zur Korrosionsverhütung im wesentlichen überhaupt nicht mehr zu treffen, sofern man sie nur während der Stillstandszeiten genügend wirksam macht.
  • Man kann diese Wirkung erzielen, wenn man dem Meerw2,sser nach dem Aufhören des Umlaufes .eine entsprechende Alkalimenge in mehr oder minder konzentrierter Form zusetzt, was mit Hilfe automatischer oder halbautomatischer Vorrichttuigen geschehen kann. Das Alkali. kann auch am Schiffe selbst durch Elektrolyse aus dem Meerwasser gewonnen werden. Neben dem Alkali, gegebenenfalls auch an seiner Stelle, können andere korrosionshemmende Chemische Zusätze angewandt werden, insbesondere Reduktionsmittel, wie z. B. Formaldehyd, gewisse Kolloide, wie z. B. Leinsamenabkochung, oder eines von den vielen bekannten BeizsparmitteIn, wie sie den Beizsäuren zur Verminderung oder Verhinderung der Metallauflösung zugesetzt zu werden pflegen.
  • Handelt es sich um länger andauernde Stillstandszeiten, so kann es sich lohnen, das Meerwasser durch Süßwasser zu verdrängen, das entsprechende chemische Zusätze erhielt oder erhält. Es sei bemerkt, daß die korrosionshemmende Wirkung der verschiedenen obeng,-nannten chemischen Zusätze an sich längst bekannt war. Es war aber völlig undenkbar; der korrodierenden Flüssigkeit ständig einen auch nur nennenswerten Gehalt an diesen Schutzstoffen zu erteilen, denn die einen Kondensator während des Betriebes durchströmenden Flüssigkeitsmengen sind viel zu groß. Erst die Erkenntnis, daß Zusätze während des Betriebes überflüssig sind und nur während des Stillstandes der Flüssigkeit benötigt werden, rückt die Anwendung derartiger Mittel in den Bereich des technisch und wirtschaftlich Durchführbaren.
  • Es ist zwar bekannt, daß die auf Bakterientätigkeit beruhende Fäulnis von Holz rascher vor sich geht, wenn das Holz abwechselnd befeuchtet und wieder getrocknet wird, als wenn man es ständig naß hält. Diese Erkenntnis hat mit den elektrochemie`chen Grundlagen der vorliegenden Erfindung aber ebensowenig gemeinsam wie der Vorschlag, die hölzernen Einbauten von Gradierwerken und Kühltürmen gelegentlich einer Betriebspause mit bakterienwidrigen Imprägniermitteln zu berieseln und auf diese Weise für längere Zeit fäulnissicher zu machen. Es ist ferner bekannt, bei der Entleerung und Reinigung von Schiffskondensatoren die Rohre usw. mit Frischwasser oder besser noch mit verdünnten Säuren abzuspülen, um Salzreste zu entfernen. Der Gedanke, Kondensatoren während der Betriebspausen mit Frischwasser gefüllt zu halten, in dem korrosionswidrige Chemikalien aufgelöst sind, war daraus ebenfalls nicht abzuleiten.
  • Nach v. Wurstemberger (s. Höfer »Die Kondensation bei Dampfkraftmaschinen«, 1925, Seite i5o, Zeile i8ff.) sollen die auswählenden Korrosionen ,an den Messingrohren von Kondensatoren auf eine Alkalität des Seewassers zurückzuführen sein, die sich entwickelt, wenn das Seewasser an den Rohren stagniert. Die sich ergebende Schlußfolger ung, das Seewasser anzusäuern, hat v. W u r -s t e m b e r g e r nicht gezogen, und sein Versuch zeigt, daß schon eine geringfügige Ansäuerung des Seewassers seine Korrosionswirkung unverhältnismäßig steigert. Demgemäß war auch aus dieser von anderer Seite nicht bestätigten Theorie das erfindungsgemäße Verfahren, das eine absichtliche Alkalisierung des Seewassers in Betracht zieht, nicht abzuleiten.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Bekämpfung der Korrosion von Schiffskondensatoren, die durch Meerwasser gekühlt -werden, dadurch giekennzeichnet, daß man in der korrodierend wirkenden Kühlflüssigkeit während der Dauer ihres Stillstandes eine hinreichende Konzentration an Alkalihydroxyd oder anderen alkalischmachenden Stoffen, aii Reduktionsmitteln, wie z. B. Formaldehyd, an Kolloiden, wie z. B. Leinsamenabkochung, ,an sogenannten Beizsparmittehl oder auch an mehreren dieser korrosnonshemmend wirkenden Stoffe aufrechterhält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die korrosionshemmend wirkenden Stoffe der Kühlflüssigkeit bei oder alsbald nach ihrer Stillsetzung unmittelbar zusetzt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die salzhaltige Kühlflüssigkeit nach ihrer Stillsetzung auf elektrolytischem Wege entsprechend alkalisch macht, -und zwar mit oder ohne Benutzung der zu schützenden Metallflächen als Kathoden. q.. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Beginn längerer Stillstandszeiten die stärker korrodier-ende, ,aus Meerwasser bestehende Flüssigkeit durch Süßwasser verdrängt, dem auch noch korrosionshemmende Zusätze beigefügt werden.
DET43763D 1934-03-20 1934-03-20 Verfahren zur Bekaempfung der Korrosion von Schiffskondensatoren, die durch Meerwasser gekuehlt werden Expired DE653358C (de)

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