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Verfahren zum Behandeln von Rasierpräparaten Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zum Behandeln von Rasierpräparaten zu dem Zweck, die Lebensdauer
der Rasierklingen zu erhöhen. Es hat sich gezeigt, daß Rasierklingen, die mit den
gewöhnlichen Rasierpräparaten benutzt werden, infolge von Angriff durch den Sauerstoff
der Luft korrodiert werden und rasch ihre Schneidkraft einbüßen.
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Ziel der Erfindung ist .es, die Lebensdauer der Rasierklingen zu verlängern,
indem ihre Korrosion verhindert wird, und zwar durch Zusatz von Chromsäure, Chromaten,
Dichromaten oder Perchromatenoder einer Mischung dieser Stoffe zu einem Rasierpräparat
zu dem Zweck, den Stahl der Klinge, die beim Rasieren verwendet wird, passiv zu
machen.
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Die erwähnten Stoffe sind sämtlich Oxydationsmittel, die beim Auflösen
in Wasser keinen freien Sauerstoff entwickeln. Diese Eigenschaft ist für den Verwendungszweck
gemäß der Erfindung von Bedeutung, da Oxydationsmittel, wie Wasserstoffsuperoxyd
und Natriumperborat, nicht zur Passivierung geeignet sind, und zwar infolge der
Schnelligkeit, mit der der Sauerstoff aus diesen Verbindungen entweicht, und, der
unzureichenden Zeitdauer, die für die Passivier iuig zur Verfügung stehen würde.
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Wenn die Metalle sich in einem passiven Zustande befinden, so sind
sie gegen Chemikalien, mit denen sie sonst reagieren würden, unempfindlich. Wenn
beispielsweise Eisen oder Stahl in passivem Zustande in eine Kupfersulfatlösung
gebracht wird, so überzieht er sich nicht mit Kupfer, während ein solcher Überzug
-unter normalen Bedingungen gebildet werden würde. Das bekannte Rosten des Eisens
oder Stahles tritt nicht auf, wenn das Metall sich in passivem Zustande befindet.
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Es sind schon verschiedene Theorien aufgestellt worden, um die Wirkung
zu erklären, durch die die Metalle passiv gemacht werden. Im allgemeinen nimmt man
an, daß die Passivität des Eisens oder Stahles durch einen fest anhaftenden Überzug
eines Eisenoxydes hervorgerufen wird. Um die Erfindung richtig zu erkennen, darf
man die Bedingung der Passivität von Eisen oder Stahl nicht mit der Rostbeständigkeit
verwechseln, welche diese Metalle besitzen, wenn sie Sauerstoff und Wasser ausgesetzt
werden, das einen hohen PH-Wert besitzt. Die Rostbeständigkeit unter dieser Bedingung
wird durch die Bildung einer Eisenhydroxydhaut hervorgerufen, deren Anhaften an
dem Metall und deren Schutzwirkung von der Wasserstoffi@onenkonzentration der Lösung
abhängt, mit der das Eisen oder der Stahl in Berührung ist. Während Eisen oder Stahl
in Berührung mit Sauerstoff und mit einer Lösung, die einen pH-Wert = 9 besitzt,
eine höhere Korrosionsbeständigkeit hat als dasselbe Metall unter gleichen Bedingungen,
aber mit einer Lösung benetzt, die einen PH-Wert - 8 hat, würde eine' größere Rostbeständigkeit
desselben Metalls unter gleichen Bedingungen bei einem pH-Wert von
mehr
als 9 eintreten. Im Falle der Passivität ist nur eine geringe Konzentration des
Zusatzes erforderlich, um das Metall zu passivieren, und ruft eine Erhöhung der
Konzen-: tration des Stoffes über diesen zur Erzeu_g- @tg der Passivität notwendigen
Betrag izd: Steigerung der Passivität hervor. Die Wirk' kung der Verwendung einer
größeren als &f erforderlichen Menge des Zusatzes ist eine Verlängerung der
Dauer des passiven Zustandes beim Vorliegen von Umständen, die auf seine Zerstörung
hinwirken.
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Man unterscheidet im allgemeinen drei Arten von Rasierpräparaten,
nämlich Rasierseifen, Rasierkreme, Kreme, die ohne Bürste oder Schaumbildung verwendet
werden.
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Im allgemeinen liegt der PH-Wert der ersten und zweiten Art zwischen
9 und 9, 5, der der dritten Art zwischen 7 und 8,5. Infolge dieses Unterschiedes
der PH-Werte halten die Rasierklingen in Verbindung mit der ersten und zweiten Art
länger als in Verbindung mit der dritten Art. Da, es nicht zweckmäßig ist, den PH-Wert
der Rasierpräparate erheblich über 9, 5 ' zu steigern, weil sonst eine trocknende
und reizende Wirkung auf die Haut ausgeübt würde, kann das Verfahren gemäß der Erfindung
für alle drei Arten vorteilhaft angewendet werden. Bei der dritten Art wird Wasser
während der Herstellung in dem Präparat eniulgiert und kein weiteres Wasser beim
Rasieren zugesetzt. Bei der ersten und zweiten Art setzt man beim Rasieren Wasser
hinzu, so daß eine höhere Menge des Passivierungsmittels nötig ist, damit der Schaum
eine genügende Konzentration besitzt, um die Klinge zu passivieren. Daher kann bei
der dritten Art eine geringere Konzentration als bei den ersten beiden Arten von
Präparaten angewendet werden.
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Ein Präparat der dritten Art würde mit Erfolg durch Zusatz von etwa
i g Natriumchromat zu i Pfund des Präparates behandelt. Vergleichsversuche ergaben,
daß das behandelte Präparat die Lebensdauer der Rasierklingen um mindestens '5o
% erhöhte. Bei den Präparaten der ersten und zweiten Art ergaben sich ebenso günstige
Resultate. Die angegebene Menge Natriumchromat stellt keinen Höchst- oder Mindestwert
dar, sondern man kann beispielsweise dann, wenn Kosten gespart werden sollen, für
jedes Präparat den Mindestwert besonders bestimmen. Derselbe Anteil an Kaliumchromat;
Natriumdichromat oder Kaliumdichromat wirkt auch bei Rasierpräparaten aller drei
Sorten, da die ':angegebene Menge des Natriumchromats .'-keinen Mindestwert darstellt
und Verschiedenheiten in den Molekularmengen das Ergebnis nicht beeinträchtigen
würden.
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In manchen Rasierpräparaten finden sich Stoffe, welche mit den-passivierenden
Verbindungen reagieren. Hierauf muß Rücksicht genommen werden, damit eine zur Passivierung
des Stahles ausreichende Menge dem Rasierpräparat verbleibt. Aus diesem Grunde ist
es nicht möglich, die erforderliche Menge der verschiedenen Passivierungsmittel
genau anzugeben.
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Der Zusatz kann in der Weise erfolgen, daß die Zusätze mit dem Präparat
gut vermischt werden, so daß eine gleichmäßige Verteilung erzielt wird. Die passivierenden
Bestandteile, die zu den Präparaten hinzugesetzt werden, sollen ihre Eigenschaften
und Form innerhalb der Mischung behalten. Zu diesem Zweck ist es notwendig, die
Bestandteile gut zu verteilen. Die Einwirkung der passivierenden Stoffe auf die
Rasierklingen während der Verwendung des Präparates soll zur Bildung einer dicht
anhaftenden Haut von Eisenoxyd führen. Beim Rasieren wird. zwar der Film ständig
durchbrochen. Da aber das passivierende Mittel in ständiger Berührung mit der Klinge
ist, werden Risse, die im Filni eintreten, durch das Passivierungsmittel immer wieder
geschlossen. Während der Verwendung der Klinge rund während der Zwischenzeit, in
der sie nicht verwendet wird,' bleibt der Film vollständig erhalten. Daher tritt
ein Stumpfwerden der Klinge nicht in erheblichem Maße ein. und wird die Lebensdauer
der Klinge erhöht.