DE652264C - Anordnung zum Nachweis von Pendelungen in elektrischen Netzen - Google Patents
Anordnung zum Nachweis von Pendelungen in elektrischen NetzenInfo
- Publication number
- DE652264C DE652264C DEA80033D DEA0080033D DE652264C DE 652264 C DE652264 C DE 652264C DE A80033 D DEA80033 D DE A80033D DE A0080033 D DEA0080033 D DE A0080033D DE 652264 C DE652264 C DE 652264C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- current
- voltage
- relay
- arrangement
- change
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
- H02H3/48—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to loss of synchronism
Landscapes
- Measurement Of Current Or Voltage (AREA)
Description
Gegenstand des Patentes 633 947 ist eine Anordnung, die zum Nachweis von Pendelungen
in elektrischen Netzen dient. Das Ansprechen dieser Einrichtung ist davon abhän-5.
gig, daß die Effektivwerte von Strom und Spannung gegensinnig über einen Zeitraum
sich ändern, der größer ist als die beim Auftreten eines Fehlers bis zum Erreichen des:
maximalen Stoßkurzschlußstromes erforderliehe Zeit. Zu diesem Zwecke wird ein strom-
und ein spannungsabhängiges Organ mit Kontaktpaaren verwendet, von denen das eine
Paar bei Änderung der überwachten Größe in der einen, das andere Paar in der anderen
Richtung betätigt wird. Die Kontaktpaare liegen derart im Steuerstromkreis, daß dieser
bei gegensinnigem Ausschlag des strom- und spannungsabhängigen Organes hergestellt
wird. Insbesondere werden hierzu zwei Differentialsysteme vorgesehen, deren eine Wicklung
jeweils so ausgebildet ist, daß der Strom rascher- zunimmt und abnimmt als der Strom
in der anderen Wicklung. Es macht jedoch Schwierigkeiten, beide Wicklungen genau
gegeneinander abzustimmen, derart, daß die beabsichtigte Wirkungsweise auftritt.
Dies läßt sich vermeiden, wenn man zum Nachweis von Pendelungen die erste Ableitung
der gleichgerichteten und geglätteten Hüllenkurve des Stromes und der Netzspannung
derart miteinander vergleicht, daß bei gleichzeitigem positivem Wert der einen und
negativem Wert der anderen Netzgröße ein Ansprechen erfolgt. Zu diesem Zwecke läßt
man die Netzgröße über Gleichrichter und Siebkreise, die zum Aussieben der Netzfrequenz
dienen, Kondensatoren aufladen und vergleicht deren Ladeströme hinsichtlich ihres
Vorzeichens miteinander.
Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. RST stellt die Sammelschienen
einer Station dar. Mit 1 ist der Stromwandler im Leiter T, mit 11 der Spannungswandler
bezeichnet. Wir betrachten vorerst den an den Stromwandler angeschlossenen Stromkreis. Der Stromwandler ist
durch einen Widerstand 2 belastet, der ein besonderer Widerstand oder aber auch die
bereits dem Stromwandler zugeordnete Bürde sein kann, die durch Relais und Meßinstrumente
bedingt ist. Der Spannungsabfall an diesem Widerstand hat einen zeitlichen Ver-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr-Ing. Viktor Aigner in Berlin-Charlottenburg.
lauf, der der Schwebung des Stromes entspricht, die links vom Widerstand dargestellt
ist.
Der Spannungsabfall .am Widerstand bzw. 5- an der Bürde 2 wird in dem Gleichrichte^
gleichgerichtet, so daß sich am Ausgang des Gleichrichters 3 eine Spannung einstellt, die
nur noch die positive Halbwelle aufweist. Der Widerstand 4 belastet den Gleichrichter im
ίο Interesse seiner einwandfreien Arbeitsweise. Die Siebkette 5 drosselt die 50-Hz-Schwingungen,
die der gleichgerichteten Schwebungskurve überlagert sind, ab, so daß an den Ausgangsklemmen
der Siebkette eine Spannung auftritt, die der Hüllkurve der gleichgerichteten
Schwebungsspannung, die ihrerseits dem Schwebungsstrom proportional ist, entspricht.
Diese Spannung hat nun im ansteigenden Ast eine positive, im absteigenden Ast eine negative
Änderungstendenz, die im Zusammenhang mit der analogen Erscheinung in der Spannungskurve als Pendelkriterium benutzt
wird.
Die geglättete, gleichgerichtete, dem Schwebungsstrom
proportionale Spannung treibt durch den Kondensator 6 einen Strom, der dem ersten Differentialquotienten nach der
• Zeit, d. h. der Änderungstendenz des Schwebungstromes, entspricht. Der Strom ist mithin
positiv, solange der Schwebungsstrom zunimmt, negativ, solange er abnimmt. Der so
gewonnene Strom durchfließt das polarisierte Relais 7 und bedingt bei entsprechender
Schaltung des Relais und positiver Polarität eine Berührung des Relaisankers 8 mit dem
Kontakt 10, bei negativer Polarität eine Berührung des Relaisankers 8 mit dem Kontakt
9.
In dem an den Spannungswandler 11 angeschlossenen
Stromkreis treten gleichartige Vorgänge wie folgt auf. An den Klemmen W-O der Sekundärseite-des Spannungswandler
11 tritt -die Sternspannung Ut—o atjtf, 'die
infolge der Pendelung den rechts oben angedeuteten Kurvenverlauf besitzt. Diese entspricht
dem Schwebungsverlauf des Stromes in Leiter T und der elektrischen Mitte des
pendelnden Netzes. Die Schwebungsspannung wird im Gleichrichter 12, der durch den
Widerstand 13 belastet ist, gleichgerichtet und in der Siebkette 14 geglättet, so daß an
deren Ausgangsklemmen die geglättete Hüllkurve der Schwebungsspannung auftritt,
deren Änderungstendenz an dem rechts* von der Siebkette dargestellten Spannungsverlauf
durch Pfeile angedeutet ist. Die so gewonnene Spannung treibt durch den Kondensator
15 einen Strom, dessen Polarität der Änderungstendenz der Schwebungsspannung, also
dem ersten Differentialquotienten der gleichgerichteten Hüllkurve der Schwebungsspannung,
entspricht. Bei negativer Polarität des Stromes nimmt die Schwebungsspannung ab,
bei positiver Polarität nimmt sie zu. Der durch den Kondensator fließende Strom wird
dem polarisierten Relais 16 zugeführt, dessen Anker 17 bei positivem Strom beispielsweise
den Kontakt 19, bei negativem Strom den Kontakt 18 berührt. An Stelle der Relais 7
und ιό können auch Entladungsgefäße treten.
Ist nun die Änderungstendenz von Strom und Spannung entgegengesetzt, djsr Strom in
den beiden polarisierten Relais also gleichfalls von entgegengesetztem Vorzeichen, so
wird von der Batterie 20 ein Stromkreis über den Anker 8 und den Kontakt 9 des Relais 7
sowie über den Kontakt 19 und den Anker 17 des Relais 16 und über das Relais 21 geschlossen.
Bei einem gleichzeitigen Wechsel der Änderungstendenz von Leiterstrom und Stern-Spannung
bleibt der Stromkreis durch Umlegen der Relaisanker auf die Kontakte 10
und 18 aufrechterhalten.
Bei. gleichsinniger Änderungstendenz von
Strom und Spannung hingegen schlagen beide Anker nach rechts oder links aus, so daß der
Stromkreis über das Relais 21 unterbrochen bleibt.
Das Relais 21 ist ein Relais mit Abfallverzögerung, das dafür sorgt, daß der Kontakt
22 während jener kurzen Zeit geschlossen bleibt, während der die Anker 16 und 17 ihre
Ausschlagsrichtung wechseln. Über den Kontakt 22, der als Arbeits- oder Ruhekontakt
ausgeführt werden kann, wird die Sperrung des Selektivschutzes während einer Pendelung
bewirkt.
Die Einrichtung kann ohne weiteres so abgestimmt werden, daß Fehlschaltungen bei
Kurzschlüssen mit wesentlicher Lichtbogenbildung nicht auftreten. Derartige Fehlerfälle
zeigen nämlich gleichfalls eine gegensinnige Änderungstendenz von Strom . und
Spannung, wie beispielsweise M. Walter in seinem Buch »Kurzschlußströme in Dreh-Stromnetzen«,
Abb. 30 und 31 (S. 44 und 45)>
nachweist. Im Hauptbereich der dort gebrachten Abbildung liegen Stromänderungsgeschwindigkeiten
von etwa 50' A/s und Lichtbogen-Spannungsänderungsgeschwindigkeiten
von etwa 6 ... 10 kV/s (ioo-kV-Netz) bzw.
140 A/s und 24W/S (60-kV-Netz) vor. Rechnet
man mit Pendelfrequenzen zwischen rund 1,5 und 6 Hz, wie sie praktisch auftreten, und
setzt man ferner eine Pendelstromstärke von J = 3000 A bei Phasenopposition der Spannungen
voraus, so entspricht die höchste Änderungsgeschwindigkeit
des Schwebungsstro-
mes-37- = ω■· J rund 30 000 A/s, -die sich bei
Hz auf rund 120000-A/s erhöhen. Man
erkennt mithin, daß innerhalb der-Pendel-
periode bei dem angenommenen Ausgleichsstrom Stromänderungsgeschwindigkeiten auftreten,
die das 20ofache der Stromänderungsgeschwindigkeiten auf Grund des L'ichtbogeneinflusses
weit überschreiten, so daß praktisch auch noch in unmittelbarer Nähe des Scheitelwertes
der Stromschwebung der Pendeleinfluß den Lichtbogeneinfluß überwiegt. Geht man: von der Betrachtung der Stromänderungsgeschwindigkeiten
zur Betrachtung der Spannungsänderungsgeschwindigkeiten über, so ergibt sich bei einem Scheitelwert der
Schwebungsspannung von 35 kV (Effektivwert der Sternspannung eines 60-kV-Netzes)
bei 1,5 Hz eine maximale Spannungsänderungsgeschwindigkeit von rund 35okV/s,
die sich bei 6Hz auf Ϊ400 kV/s erhöht. Diese Werte gelten für die elektrische Leitungsmitte.
Der kleinere Wert überschreitet die durchschnittliche Spannungsänderungsgeschwindigkeit
unter dem Einfluß des Lichtbogens im 60-kV-Netz und das rund I4,5fache
bzw. 58fache bei 6 Hz. Auch hier überwiegt, bezogen auf den kleineren Wert der Änderungsgeschwindigkeit
der Schwebungsspannung, die Schwebungsspannung die vom Lichtbogeneinfluß herrührende Spannungsänderung praktisch bis auf etwa 4.. .5° zeitliche
Entfernung vom Scheitelwert der Schwebungskurve. Für den Fall des ioo-kV-Netzes
ergibt sich bei 1,5 Hz Pendelfrequenz eine maximale zeitliche Änderungsgeschwindigkeit
der Schwebungsspannung von etwa 600 kV/s, die bei 6 Hz auf 2400 kV/s anwächst und die mittlere Änderungsgeschwindigkeit,
die durch den Lichtbogen bedingt ist, um das etwa ioofache und noch größere Vielfache
überwiegt, so daß auch hier der Pendeleinfluß die Arbeitsweise der beschriebenen
Schaltung bestimmt.
Claims (4)
1. Anordnung zum Nachweis von Pendelungen in elektrischen Netzen nach
Patent 633 947, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Ableitung der gleichgerichteten
und geglätteten Hüllkurven des Stromes und der Netzspannung derart miteinander verglichen werden, daß bei
gleichzeitigem positivem Wert der einen und negativem Wert der anderen Netzgröße
ein Ansprechen erfolgt.
2. Anordnung'nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch Kondensatoren (6, 15), die von den Netzgrößen über Gleichrichter
(3, 12) und Siebkreise (5,J4) zum Aussieben
der Netzfrequenz aufgeladen werden und deren Ladeströme hinsichtlich ihres Vorzeichens miteinander verglichen
werden.
3. Anordnung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Netzgröße
ein polarisiertes Relais (7, 16) oder eine Entladungsröhre steuert, deren Kontakte
(9, 10, 18 und 19) in Reihe geschaltet
sind.
4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß iri den Stromkreis
der Relaiskontakte ein Verzögerungsrelais (21) geschaltet ist, dessen Verzögerungszeit
größer ist als die Umschaltzeiten der Relais (y, 16).
■ Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA80033D DE652264C (de) | 1936-07-22 | 1936-07-22 | Anordnung zum Nachweis von Pendelungen in elektrischen Netzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA80033D DE652264C (de) | 1936-07-22 | 1936-07-22 | Anordnung zum Nachweis von Pendelungen in elektrischen Netzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE652264C true DE652264C (de) | 1937-10-28 |
Family
ID=6947905
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA80033D Expired DE652264C (de) | 1936-07-22 | 1936-07-22 | Anordnung zum Nachweis von Pendelungen in elektrischen Netzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE652264C (de) |
-
1936
- 1936-07-22 DE DEA80033D patent/DE652264C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3304759A1 (de) | Verfahren und schaltungsanordnung zur transformatorlosen erzeugung kleiner gleichspannungen und deren verwendung | |
DE1638902C3 (de) | Schutzschaltungsanordnung für einen gesteuerte Leistungsgleichrichter enthaltenden Wechselrichter | |
DE2612256A1 (de) | Aktives symmetrisches komponentennetzwerk fuer schutzrelais | |
DE652264C (de) | Anordnung zum Nachweis von Pendelungen in elektrischen Netzen | |
CH665377A5 (de) | Schaltungsanordnung zur ueberwachung der schweiss-spannung bei einem wechselstrom-widerstandsschweissgeraet und verwendung derselben. | |
DE2026685C3 (de) | Verfahren und Schalteinrichtung zum Unterbrechen von Gleichstrom-Energieübertragungs netzen | |
DE849271C (de) | Elektromagnetisches Geraet, insbesondere als Ansprechzaehler fuer den Nachstrom bei UEberspannungsableitern | |
EP0084814B1 (de) | Fehlerstromschutzschalter, der auf Fehlerströme mit Gleichstromkomponenten anspricht | |
DE669260C (de) | Verfahren zur Untersuchung der Rueckzuendsicherheit von Umformungs- und Lichtbogenloescheinrichtungen | |
DE911107C (de) | Einrichtung zur Anzeige eines Fahrzeuges auf einem Fahrwege | |
DE3615921C2 (de) | Verfahren zum Schutz zweier Stromrichter mit Gleichstromzwischenkreis vor Ueberströmen | |
DE442763C (de) | Anordnung zur Begrenzung oder Verminderung des Stromes in einem Teil eines Leitungsnetzes | |
DE2615556C2 (de) | Verfahren zur elektrischen Leitungsdistanzmessung für Distanzschutzeinrichtungen | |
DE1124539C2 (de) | Mit Impulsen zweifacher Polaritaet arbeitender Gleisstromkreis | |
DE2405167C3 (de) | Schaltungsanordnung zur Überwachung einer einphasigen sinusförmigen Wechselspannung | |
DE603389C (de) | Schaltungsanordnung fuer Signalempfaenger in Fernsprechanlagen | |
DE2100460C3 (de) | Schaltungsanordnung zum Schutz von steuerbaren Halbleitergleichrichtern innerhalb eines mit Wechselstrom gespeisten Gleichrichtemetzgerätes | |
DE746320C (de) | Einrichtung zum Schutz des Roehrenstrommessers in einer Roentgenanlage | |
DE948803C (de) | Schutzschaltung fuer Wechselstrom-Lichtbogen-Schweissgeraete mit einer vormagnetisierten Drossel im Sekundaerkreis | |
DE631170C (de) | Schaltungsanordnung zur Regelung der Gleichspannung von Gleichrichteranlagen, die mit gittergesteuerten dampf- oder gasgefuellten Entladungsstrecken arbeiten | |
DE548469C (de) | Anordnung zum selbsttaetigen Parallelschalten von Wechselstromnetzen | |
DE431594C (de) | Schaltung zum Lotsen von sich bewegenden Koerpern, wie Flugzeugen, Schiffen u. dgl., durch elektromagnetische Induktion | |
DE919356C (de) | Erdschlussanzeiger | |
DE639147C (de) | Anordnung zur Gittersteuerung bei wechselstromgespeisten Umformungseinrichtungen mit Dampf- oder Gasentladungsgefaessen, insbesondere Umrichtern | |
DE906474C (de) | Distanzschutzeinrichtung |