-
Mischvorrichtung für Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft eine Mischvorrichtung
für Flüssigkeiten, insbesondere zum Zumischen künstlichen Düngers oder Schädlingsbekämpfungsmittel
zum Gebrauchswasser in Gärtnereien, landwirtschaftlichen Betrieben o. dgl. Die einfache
Mischung des Kunstdüngers von Hand in besonderen Gefäßen läßt sich in großen Betrieben
praktisch nicht durchführen, da dieses Verfahren unverhältnismäßig viel Zeit in
Anspruch nimmt. Man hat infolgedessen den Vorschlag gemacht, den Kunstdünger jeweils
dem Wasser vor den Austritt aus dem Spritzmundstück zuzusetzen. Zu diesem Zweck
wurden besondere Spritzmundstücke geschaffen, in welche Patronen aus festem Kunstdünger
eingesetzt werden. Das ausströmende Gebrauchswasser streicht an der Kunstdüngerpatrone
vorbei, löst dabei einen Teil desselben auf und führt ihn mit sich. Diese Vorrichtung
hat den Nachteil, daß das Mischungsverhältnis vom Gebrauchswasser zum Kunstdünger
nicht konstant gehalten werden kann. Außerdem dürfen die Patronen eine gewisse Größe
nicht überschreiten, um das Spritzmundstück nicht zu unhandlich und zu schwer zu
machen. Infolgedessen ist ein häufiges Unterbrechen der Spritzarbeit nötig, da immer
wieder neue. Kunstdüngerpatronen eingesetzt werden müssen. Schließlich wird auch
durch die besondere Herstellung der Kunstdüngerpatronen das Verfahren nicht unerheblich
verteuert. Es ist ferner bekannt, parallel zur Gebrauchswasserleitung einen Vorratsbehälter
für die Kunstdüngerlösung anzuschalten, welcher mittels zweier Zweigleitungen mit
der Gebrauchswasserleitung an zwei Stellen in Verbindung steht, die gegeneinander
einen Druckunterschied aufweisen. In den Vorratsbehälter sind in besonderen gelochten
Gefäßen Kunstdüngersalze eingelegt, die durch den durchströmenden Gebrauchswasserzweigstrom
gelöst und dem Hauptstrom zugeführt werden. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist
die Aufrechterhaltung eines konstanten Mischungsverhältnisses nur unter bestimmten
Bedingungen zu erreichen, deren Einhaltung jedoch den Betrieb erheblich erschwert.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß im Vorratsbehälter
eine Membran, wie sie beispielsweise bei Farbspritzvorrichtungen Verwendung findet,
derart angeordnet ist, daß sie die Düngeflüssigkeit von dem während des Betriebs
zufließenden Gebrauchswasser, das die Düngeflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter verdrängt,
trennt. Das zufließende Gebrauchswasser drückt in dem Vorratsbehälter gegen die
Membran und verdrängt eine bestimmte Menge Kunstdüngerlösung aus dem Behälter, die
durch die zweite Zweigleitung an einer Stelle niederen Druckes in die Gebrauchswasserleitung
eintritt, wo sie sich mit dem Gebrauchswasser mischt.
-
Die Mischvorrichtung nach der Erfindung hat gegenüber den bekannten
Vorrichtungen den Vorteil, daß das Mischungsverhältnis in praktisch genügender Weise
selbst bei häufiger
Unterbrechung der Spritzarbeit konstant bleibt
und doch während des Betriebes regelbar ist. Das ist für die Kunstdünger mischung
von besonderer Bedeutung, da hietschon oft eine geringe Abweichung vom tigen Mischungsverhältnis
eine empfindlicSj Wachstumsstörung, insbesondere bei Treibkulturen, zur Folge haben
kann. Die Vorrichtung ist außerdem einfach im Aufbau und leicht bedienbar.
-
Die Vorrichtung nach der Erfindung ist natürlich nicht nur für Kunstdüngermischung
verwendbar, sondern auch überall dort, wo zwei oder mehrere Flüssigkeiten in einem
bestimmten Verhältnis miteinander gemischt werden sollen.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Mischvorrichtung
nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Abb. I einen Längsschnitt durch die
Mischvorrichtung und Äbb. 2 eine Ansicht der Vorrichtung von der Stirnseite.
-
In beiden Abbildungen ist mit I die Gebrauchswasserleitung, mit 2
der Vorratsbehälter für die Kunstdüngerlösung, mit 3 die Zuleitung zum Vorratsbehälter
und mit 4 die Ableitung von diesem zur Gebrauchswasserleitung bezeichnet. Die Ableitung
4 geht vom oberen Teil eines Schlammsackes 5 aus und mündet in dem Gehäuse eines
Druckregelventils 6. Im Vorratsbehälter 2 ist ferner eine Membran 7 angeordnet,
die z. B. aus einer Gummihaut besteht. Die Membraun 7 teilt den Vorratsbehälter
2 in zwei völlig voneinander getrennte Räume, deren Anteil am Gesamtraum aber veränderlich
ist und von der Menge der jeweils in dem Behälter befindlichen Flüssigkeiten abhängt.
-
Mit 8 ist schließlich noch der Einfüllstutzen für die Kunstdüngerlösung,
mit 9 der Ablaßhahn für das Druckwasser und mit Io der Schlammablaß bezeichnet.
Im Innern des Behälters 2 ist an der Stirnwand noch eine LeisteII angeordnet, gegen
die. sich kurz vor der völligen Entleerung des Behälters von der Düngeflüssigkeit
die Membran 7 legt und die verhindert, daß die Zuflußöffnung zum Schlammsack 5 von
der Membran verschlossen wird.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende. Das Gebrauchswåsser
durchströmt in der angegebenen Pfeilrichtung die Gebrauchswasserleitung I. Das Druckregelventil
6 bildet eine Drosselstelle in der Gebrauchswasserleitung I, so daß zwischen der
Abzweigstelle der Zweigleitung 3 und dem Regelventil 6 ein Druckunterschied besteht.
-
Dadurch wird nun vom Hauptstrom ein diesem proportionaler Teilstrom
über die Zweigleitung 3 in den Behälter 2 und Kunstdüngerlösung aus diesem über
die Zweigleitung 4 innerhalb des Gehäuses des Regelventils 6 in den Hauptstrom gedrückt.
Durch die Memfuran7, die ganz geringen Widerstand betzt, wird in dem Behälter 2
Gebrauchsdruckwasser und Kunstdüngerlösung getrennt, ohne den Widerstand der Teilstromleitung
zu beeinflussen. Erfolgt ein Druckabfall in der Gebrauchswasserleitung I, so wird
vom Behälter 2 eine durch dessen elastisches Zusammenziehen bzw. durch die Ausdehnung
etwa vorhandener Luftkissen bedingte Flüssigkeitsmenge in die Gebrauchswasserleitung
gedrückt. Da nun das Verhältnis der kleinsten Rohrleitungsquerschnitte der Zweigleitungen
3 und 4 sehr groß ist, etwa 1 : 40, und die beiden Flüssigkeiten in dem Behälter
2 getrennt sind, besteht die Druckausgleichsmenge zum größten Teil aus Gebrauchswasser
und nur zu einem kleinen Teil aus Kunstdüngerlösung. Umgekehrt wird bei Druckanstieg
in der Gebrauchswasserleitung I nur eine unbedeutende Menge Wasser in die Zweigleitung
4 gedrückt. Das Mischungsverhältnis schwankt daher auch bei aussetzendem Betrieb
nur innerhalb kleiner Grenzen. Während des Betriebes wandert die Membran 7 von der
einen Behälterhälfte in die andere Behälterhälfte, bis die Kunstdüngerlösung verbraucht
ist.
-
Die Regelung des Mischungsverhältnisses geschieht in einfacher Weise
mittels des an sich bekannten Druckregelventils 6. Je größer der Druckunterschied
zwischen der Drosselstelle und der Abzweigleitung der Zweigleitung 3 ist, desto
mehr Kunstdüngerlösung tritt in den Gebrauchswasserstrom ein. Eine an der äußeren
Gehäusewand des Druckregelventils 6 angebrachte Skala läßt das jeweils eingestellte
Mischungsverhältnis ablesen.
-
Selbstverständlich kann die Lösung des Kunstdüngers auch im Vorratsbehälter
2 erfolgen. Es wird dann an das Salz unmittelbar in den Behälter gegeben und Wasser,
das beispielsweise auf irgendeine beliebige Weise aus der Gebrauchswasserleitung
entnommen wird, zugeführt, bis der Behälter gefüllt ist.