DE651163C - Diskontinuierliches Verfahren zur unmittelbaren Erzeugung von fluessigem Eisen oder Stahl - Google Patents

Diskontinuierliches Verfahren zur unmittelbaren Erzeugung von fluessigem Eisen oder Stahl

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DE651163C
DE651163C DES106537D DES0106537D DE651163C DE 651163 C DE651163 C DE 651163C DE S106537 D DES106537 D DE S106537D DE S0106537 D DES0106537 D DE S0106537D DE 651163 C DE651163 C DE 651163C
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DES106537D
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Dr-Ing Fritz Eulenstein
Adolf Krus
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Sachtleben AG fuer Bergbau und Chemische Industrie
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21BMANUFACTURE OF IRON OR STEEL
    • C21B13/00Making spongy iron or liquid steel, by direct processes
    • C21B13/08Making spongy iron or liquid steel, by direct processes in rotary furnaces
    • C21B13/085Making spongy iron or liquid steel, by direct processes in rotary furnaces wherein iron or steel is obtained in a molten state

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Description

  • Diskontinuierliches Verfahren zur unmittelbaren Erzeugung von flüssigem Eisen oder Stahl Für viele Verfahren der direkten Eisengewinnung wurden geneigte Drehrohröfen benutzt, durch die das Erz oder eine Mischung von Erz und Reduktionskohle im Gegenstrom zu dem heißen reduzierenden Gas geführt wurden. Auch Formlinge aus Eisenerz und Reduktionsmittel, denen auch noch Legierungsbildner, wie metallisches Silicium oder Kieselsäure, zugesetzt sein konnten, hat man schon mit einer Kohleschicht überkleidet und in einem Drehrohrofen erhitzt, den die Formlinge im Gegenstrom zu den Heizgasen durchwanderten. Der Kern der Formlinge wurde dabei zu Metall reduziert, während die Kohleschicht das Eindringen oxydierender Einflüsse der Heizgase in den Kern verhinderte.
  • Beim Durchgang des meist fein gemahlenen Erzes durch den Drehrohrofen verlief die Reduktion bei diesen Verfahren in der Weise, daß zunächst festes Eisen, wie Eisenpulver oder Eisenschwamm, entstand. Wollte man flüssiges Eisen gewinnen, so wurde -das Eisenpulver oder .der Eisenschwamm nach beendeter Reduktion entweder am unteren Ende des Drehrohrofens oder in einem besonderen Ofen eingeschmolzen. Hierbei ließ sich aber eine starke Oxydation des reduzierten Eisens nicht verhindern.
  • Ferner ist bekannt, im geneigten, kontinuierlich und mit reduzierender Flamme betriebenen Drehrohrofen auf Portlandzementklinker und flüssiges, in Tropfenform in den Klinkern eingeschlossenes Eisen zu arbeiten. Enthielt hierbei , das Erz Eisensilicate, so wurden diese für die Reduktion mit Kohlenoxyd dadurch geeignet gemacht, daß sie durch erheblichen Kalkzuschlag in Calciumsilicat und Eisenoxyd umgesetzt wurden. Es wurden auch schon bei der direkten Eisengewinnung der stückig zu machenden Mischung aus den bei der Reaktion miteinander reagierenden Stoffen Zuschläge, wie Salz oder Ammonchlorid, Kieselsäure zusammen mit Sägespänen, flüssigem Pech, Teer, Melasse, Mergel, Carbonat, Ton u. dgl., beigegeben, um die Wiederoxydation von bereits reduziertem Eisen zu verhüten. Sämtliche Reduktionsverfahren, bei denen das Erz während des Durchgangs durch einen Drehrohrofen reduziert wird, haben den Nachteil, daß sich Eisenansätze im Ofen bilden, die so stark werden, daß sie den Betrieb des Ofens stören und oft sogar unmöglich machen. Deshalb haben sich diese Verfahren bisher nicht in die Praxis einführen können.
  • Bekannt ist auch, die Eisenreduktion unter unmittelbarer Beheizung .der aus Eisenerz, Kohle und Flußmittel bestehenden Beschickung in einem Drehrohrofen chargenweise auszuführen. Dabei wurde aus der geschmolzenen Beschickung das Eisen in Form von Eisenschwamm reduziert. Die Schlacke wurde abgelassen und der Eisenschwamm im Ofen zu Luppen zusammengeballt, die dann nach Abstechen der hierbei entstehenden eisenreichen Schlacke entweder zweC;l Weiterverarbeitung aus dem Ofen entf4e- @ oder unter Zusatz von Kohlenstoff cfd@: kohlenstoffhaltigem Eisen durch weitere Ex' hitzung in dem Reduktionsofen zu Gußstahl geschmolzen wurden. Nach einem neueren Vorschlag wird die unmittelbare Eisenreduktion im kohlenstaubbeheizten Trommelofen in der Weise geleitet, daß die Erze zuerst geschmolzen und hierauf nach üblichen Zuschlag von Reduktionsmitteln, z. B. Kohle, unter dem Einfluß der Kohlenstaubflamme und unter möglichster Vermeidung von Verbrennungsrückständen der Feuerung auf dem Bade reduziert werden. Bei diesen Verfahren sowohl als auch bei der Reduktion von aus Erzen nach besonderen Verfahren erschmolzenen Eisensilicaten mittels. festen Kohlenstoffes, der in das Schmelzbad eingetaucht wurde, entstanden indessen dadurch große Schwierigkeiten, daß das Ofenfutter nicht standhielt. Auch hatten sie den Nachteil, daß die Eisenausbeuten schlecht waren.
  • Durch die Erfindung gelingt es, diese Schwierigkeiten zu beseitigen.
  • \Tach der Erfindung erfolgt die Erzeugung von flüssigem Eisen oder Stahl durch Reduktion von Eisenerzen mit Kohlenstoff im bewegten Ofen (insbesondere Drehofen) derart, daß das Gemisch von Erz und Reduktioüskohle chargenweise in den Drehrohrdfen eingebracht und darin durch unmittelbare Beheizung mittels Feuergase ständig ansteigend bis zum Schmelzen des erzeugten Eisens erhitzt wird, wobei der Kieselsäuregehalt der Beschickung derart gehalten wird, daß die bei etwa goo bis. iooo° Ceinsetzende Reduktion zu metallischem Eisen erst beginnt, wenn eine teigige oder zähflüssige Eisenoxydulsilicatschlacke sich bildet. Aus dieser wird bei höherer Temperatur das Eisenoxydul durch Umsetzung mit zugeschlagenem Kalk freigemacht und reduziert, worauf das schmelzflüssige Eisen und die Schlacke aus dem Ofen abgezogen werden. Das Verfahren gemäß der Erfindung ist auch gut geeignet für die Verarbeitung solcher Erze, die verflüchtigungsfähige Stoffe, wie Blei, Zink u. dgl., enthalten.
  • Wissenschaftliche Untersuchungen haben nachgewiesen, daß Eisenoxydulsilicate untür geeigneten Bedingungen aus Ferrooxyd und Kieselsäure schon bei etwa 600° C entstehen können. Erfindungsgemäß kommt es demgegenüber nicht daräuf an, daß schlechthin eine Eisenoxydulsilicatschlacke gebildet wird, sondern daß die Schlacke bei der Bildung des Eisenschwamms zähflüssig oder teigig °vorliegt, so daß durch die Bewegung des Ofens die einzelnen Eisenschwammteilchen -gewisser- -gewissermaßen schon bei ihrer Entstehung in die ..maßen eingewickelt werden. Die Wiederdes Eisenschwamms wird dadurch 1.:zhindestens zum großen Teil vermieden, jeden-";falls findet sie nicht in schädlichem Ausmaße statt, und ein Angriff des Ofenfutters d.urdl Eisenoxydul kann demgemäß nicht eintreten. Dieses wird vielmehr von dem Kieselsäuregehalt der Beschickung gebunden. Außerdem unterdrückt auch der Kohlenstoffgehalt der Beschickung, der ja erfindungsgemäß so bemessen wird, daß er für die Reduktion ausreicht, bis die Beschickung völlig geschmolzen ist, eine starke Wiederoxydation.
  • Im weiteren Verlauf der Reduktion kommt infolge der Bewegung des Ofens der reduzierte Eisenschwamm in innige Berührung mit dem glühenden, im Überschuß vorhandenen Reduktionskohlenstoff. Der Eisenschwamm nimmt demgemäß Kohlenstoff auf und beginnt zu schmelzen. Durch zugeschlagenen Kalk wird mit zunehmender Temperatur' die Eisenoxydulsilicatschlacke mehr und mehr zersetzt, und es bildet sich über Eisenoxydulsilicat Kalksilicat, so daß das Eisenoxydul zur Reduktion freigegeben wird. Die Reduktion des Eisenoxyduls wird zum Teil auch von dem Kohlenstoff des bereits geschmolzenen Eisens bewirkt, wodurch der Kohlenstoffgehalt des Bades herabgemindert wird. Überraschend ist hierbei, daß der Kalkzuschlag die Bildung der teigigen Eisenoxydulsilicatschlacken zu Anfang der Reduktion nicht stört. Zwar ist für die Zersetzung der Eisenoxydulsilicatseblacke nur wenig Kalk erforderlich (so kommt man manchmal schon mit 5 °f p aus). Indessen wirkt ein Kalkzuschlag auch darin noch nicht schädlich, wenn, z. B. um das Ofenfutter noch mehr zu schonen oder äus sonstigen Gründen, das Vier- oder Fünffache der für die Zersetzung "der Eisenoxydulsilicatschlacke erforderlichen Menge Moder sogar noch mehr verwendet wird.
  • Die für das Verfahren gemäß der Erfindung erforderliche Menge Kieselsäure kann dem Ausgangsgut z. B. in Form kieselsäurehaltiger Stoffe besonders zugeschlagen werden, oder es werden für das Verfahren Erze verw endet, die gerade die notwendige-Menge Kieselsäure enthalten. Derartigtt=Erze sind in der Regel für den Hochofen nicht besonders geeignet. Die Möglichkeit der Verwenc'lung -derartigen -Gutes ist daher ein weiterer Vorteil ds Verfahrens gemäß der Erfindung. Auch - durch Mischen verschiedener Erze o. dgl. mix hohen und niedrigen Kieselsäuregehalten läßt sich eine Beschickung mit geeignetem Kieselsäuregehalt herstellen. Die Bildung der gesinterten oder teigigen' Eisenoxydulsilicatschlacke kann in an sich bekannter Weise durch Zusatz geeigneter Flu,ßmittel, wie Röstspat, Flußspat, Kryolith, Chlorcalcium, Soda usw., begünstigt werdien.
  • Die Beschickung kann kalt in den Reduktionsofen gebracht werden. Vorteilhafter ist es jedoch, .sie, wie an sich bekannt, vorzuwärmen. Durch die Vorwärmung, die auch bis auf Reduktionstemperatur und selbst höher getrieben werden kann, werden die Reduktionsvorgänge entsprechend abgekürzt. Die Reduktionswirkung des Kohlenstoffs wird also beschleunigt, so daß die Bildung - des Eisenschwamms rasch vor sich geht. Es findet durch diesen Vorgang dann keine nennenswerte Abkühlung des Reduktionsofens statt. Wichtig ist ferner, daß durch die Vorwärmung die Zerstörungen des Ofenfutters vermieden werden, die bei einer nicht vorgewärmten Beschickung durch den bei der Verdampfung ihres Feuchtigkeitsgehaltes im Ofen entstehenden Wasserdampf hervorgerufen werden würden. Der für die Zersetzung der Eisenoxydulsilicatschlacke notwendige Kalkstein wird rasch zerlegt, so daß das Calciumoxyd mit dem noch nicht vollständig verflüssigten Eisenoxydulsilicat entsprechend schnell reagieren und Kalksilicat bilden kann, während das Eisenoxydul zu Eisen reduziert wird.
  • Die Vorwärmung kann in an sich bekannter Weise so geleitet werden, daß dabei gleichzeitig schädliche Stoffe, z,B. Schwefel, aus dem Ausgangsgut ausgetrieben werden. Sie kann z. B. in einem dem".-Reduktionsofen vorgeschalteten Drehrohrofen durchgeführt werden, der mit den A'lbga-sen des Reduktionsofens beheizt wird. Äüch andere Stoffe können bei der Vorwärmung aus der Beschickung -ganz oder teilweise verflüchtigt «-erden, , z. B. Zink, Blei, Zinn u. dgl, verflüellti:g,u ngsfähige Metalle. In diesen Fällen wirw.älso die Vorwärmung gewissermaßen zu ,einem Wälzprozeß ausgestaltet. Auch Röstverfahren kann man in bekannter Weise zur Vorwärmung heranziehen, wenn als eisenlialtiges Gut Spateisenstein, Kiesabbrände oder anderes schwefeleisenhaltiges Gut verwendet wird. Die Austreibung der genannten Beimischungen aus dem Ausgangsgut durch Vorwärmung ist aber nicht unbedingt erforderlich. Auch durch das Reduktionsverfahren selbst werden Zinn,. Blei, Zink, Antimon, Arsen u. dgl. verflüchtigungsfähige Metalle sehr weitgehend aus der Beschickung entfernt. Sie können z. B. in Form ihrer Oxyde aus den Abgasen des Ofens gewonnen werden. Selbst Schwefel wird bei der Reduktion zum Teil ausgetrieben. Der Kalk, der zur Zersetzung der Eisenoxydulsilicatschlacke notwendig ist, kann gleich von vornherein der Beschickung zugesetzt. werden. Gelangt die Charge vorgewärmt in den Reduktionsofen, so kann der Kalkzuschlag vor oder nach der Vorwärmung erfolgen. Es ist aber auch möglich, den Kalk erst in den Reduktionsofen einzuführen.
  • Ist die Reduktion weit genug vorgeschritten, so wird die Silicatschlacke aus dem Ofen abgezogen, und es wird das Eisen entweder im Ofen selbst oder in einem zweiten Ofen (Drehofen, Herdofen, Elektroofen), in den der aus dem Reduktionsofen abgestochene Rohstahl flüssig eingesetzt wird, fertiggemacht. Das Fertigmachen erfolgt z. B. in bekannter Weise derart, däß auf das flüssige Eisenbad Kallc, Röstspat, Manganerz und gegebenenfalls Ferromangan aufgebracht wird. Die beim Fertigmachen entstehende Schlacke kann einer folgenden Beschickung wieder zuöegeben werden, um das Eisen, Mangan usw. der Schlacke auszunutzen.
  • Das Fertigmachen in einem besonderen Ofen wird z. B. dann vorgezogen, wenn der Reduktionsofen in bezug auf seine Beschickung zwangsläufig mit einer anderen, für die Vorbereitung der Beschickung benutzten Einrichtung (Wälzofen, Dwiglit-Lloyd-Sinterband, Vorwärmeofen)- gekuppelt ist.
  • In der Zeichnung sind zwei verschiedene Anlagen zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung beispielsweise dargestellt.
  • Das Rohgut, das vorher zwecks Röstung oder Agglomerierung auf einem Bandsinterapparat behandelt sein kann, gelangt nach Vermischung mit etwa 20 % Reduktionskohle, beispielsweise in Form von Koksgrus, zerkleinert oder unzerkleinert mittels Transportbandes i und Aufgaberohres 2 in den Ofen 3 (Abb. i). In diesem Ofen werden aus dein' Gut leichter flüchtige Metalle, wie Zink, Blei u. dgl., nach bekannten Verfahren, z. B. nach dein Wälzverfahren, entfernt. Aus dem Ofen 3 wandert das von den flüchtigen Metallen befreite Gut möglichst unter Vermeidung vvn Wärmeverlusten über die Rutsche 4. in den Reduktionsofen 5, der z. B. mittels Kohlenstaubbrenners 6 beheizt wird. Die' Zugabe.von Reduktionskohle und sonstigen für die Eisenreduktion erfindungsgemäß notwendigen Zuschlägen kann ebenfalls auf der Rutsche q. erfolgen, auf die die Reduktionskohle und die Zuschläge aus seitlich angeordneten Vorratsbunkern gelangen. 7 ist der Kohlenstaubvorratsbunker, 8 dieKohlenstaubförderleitung. Die Abgase aus dem Ofen 5 werden über die Rutsche q. durch den Ofenkopf 9 in den Ofen 3 geleitet, in dem sie einen Teil ihrer Wärme an das zu behandelnde Gut abgeben. Aus dem Ofen 3 gelangen die Abgase in den Ofenkopf io und von diesem in den Luftvorwärmer i i, um dann mittels Leitung 12 einer Filtereinrichtung zugeführt zu werden, in der die Metalloxyde aus den Abkasen abgeschieden werden. Ein Ventilator 13 drückt die Verbrennungsluft durch den Wärmeaustauscher z i und die Leitung 14 in. den Kohlenstaubbrenner 6 des Ofens 5. Die Pfanne 15 dient dazu, den Inhalt des Ofens 5 nach Beendigung der Reduktion aufzunehmen.
  • Werden in einer derartigen Anlage Erze verarbeitet, die keine verflüchtigungsfähigen Metalle enthalten, so dient. der Ofen 3 lediglich zum Vorwärmen des Gutes. Schwefelfreies oder schwefelarmes Gut kann ohne vorherige Rösturig unmittelbar mittels der Fördereinrichtung i dem Ofen 3 zugeführt werden. Auch für die Rösturig des Ausgangsgutes kann der Ofen 3 benutzt werden. Die Anlage kann auch so ausgebildet sein, daß die für die Reduktion im Ofen 5 benötigte Kohle und Zuschläge dem Gut bereits zugemischt werden, bevor es in den Ofen 3 gelangt.
  • In der Einrichtung, die in der Abb. 2 schemätisch dargestellt ist, fehlt der Ofen 3. Von einem Röst- oder Sinterapparat 2o fällt das Gut zunächst in die Brechwalzen 16. Nach der Zerkleinerung rutscht es über eine Siebeinrichtung, z. B. den Siebrost 17, in die Aufgaberinne 18. Der Siebdurchfall wird in dem Bunker ig gesammelt, um dann z. B. als Rostbelag für den Röstapparat zu dienen. Die Aufgaberinne 18 fördert da;s Erz in den Reduktionsofen 5, nachdem auf der Rinne der Brennstoff, z. B. Koks, und die Zuschläge, z. B. Kalk und Kieselsäure, die erfindungsgemäß für die Eisenreduktion benötigt werden, dem Gut beigemischt worden sind. Die Beheizungseinrichtungen für den Ofen 5 und die Luftvorwärrneeinrichtungen 13, 11, 14 können dieselben sein wie nach Abb. i. 'Die Abgase des Ofens 5 gelangen durch den Ofenkopf io, falls sie metallhaltig sind oder entstaubt werden sollen, und die Leitung 12 in eine Filteranlage oder, falls eine Gewinnung der in den Gasen enthaltenen Stoffe nicht lohnend erscheint, in die Esse. Nach vollendeter Reduktion kann der Inhalt des Ofens 5, wie im 'vorstehenden beschrieben, in die Pfanne 1,9 abgestochen werden, wobei-man natürlich auch so vorgehen kann, daß entweder zuerst die Schlacke und dann der Stahl oder umgekehrt getrennt nacheinander von verschiedenen Pfannen 15 aufgenommen werden. Der Ofen 5 kann mit an sich bekannten Einrichtungen gedreht werden.
  • Ausführungsbeispiel Unter Benutzung .der im vorstehenden beschriebenen und in der Zeichnung schematisch 'dargestellten Einrichtungen gestaltet sich das Verfahren gemäß der Erfindung beispielsweise wie folgt: Kiesabbrände mit etwa
    Fe ...... . . . . . . .. . . . . . 42,1 0/0,
    Zn ..... . . . . . . . . ...... 8,o0/0,
    S . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,4%,
    S102 ... . . . . . . . . . . . . . . 10,90/"
    Nässe . . . . . . . . . . . . . . . . 15,o 0/0
    werden auf einem Dwight-Lloyd-Sinterband unter Zugabe von etwa 6 0/0 Koksgrus abgeröstet. Das Agglomerat hat dann etwa folgende Zusammensetzung:
    Fe .................. 48,0 0/0,
    Zn .................. 8,6 0/0,
    S . . . . . . . . . . . . . . . . . o,10 @/o,
    Si 02 . . . . . . . : . . . . . . I2,5 %.
    Das Agglomerat wird entweder in dem Zustand, in dem es von der Sintereinrichtung abgeworfen wird, oder nach vorangehender Zerkldinerung unter Zugabe von etwa 2o0/0 Koksgrus in einem Drehrohrofen nach dem bekannten Wälzverfahren entzirikt. Enthält das Gut noch andere leichter flüchtige Metalle, so können diese natürlich gleichzeitig mit dem Zink aus dem Gut entfernt werden. Aus den Abgasen des Wälzofens wird in einer Filteranlage (Elektrofilter, Sackfilter usw.) das flüchtige Metalloxyd gewonnen. Nach dieser Behandlung ist die Zusammensetzung des Gutes etwa:
    Fe .................. 54,2 %,
    Zn .................. 1,5 0/0,
    S . . . . . . . . . . . . . . . . . o,o8 0/0,
    Si 02 ..... : . . . . . . . . . . 15,0 0/0.
    Es gelangt dann chargenweise in den Eisenreduktionsofen, der zweckmäßig durch einen Kohlenstaubbrenner von der der Aufgabeseite gegenüberliegenden Stirnseite des Ofens aus beheizt wird. Der Charge werden etwa 30 % Koksgrus und 5 04 Kalkstein zugeschlagen. In dem Ofen nimmt die Beschickung. allmählich immer höhere Temperaturen an. Es bilden sich zunächst eine teigige-Eisenoxydulschlacke und Eisenschwamm, der von der Schlacke umhüllt ist. Aus der Eisenoxydulschlacke wird dann durch die Einwirkung des Kalkes das Eisenoxydul ällmählich frei, das ebenfalls zu metallischem Eisen reduziert wird, während das bereits reduzierte Eisen allmählich Kohlenstoff aufnimmt und schmilzt. Das geschmolzene Eisen sondert -sich infolge der Drehbewegung des Ofens aus der Schlacke ab, die während des größten Teiles der Reduktion sich in teigigem bis zähflüssigem Zustande befindet, Nach etwa 2 Stunden ist die Silicatschlacke geschmolzen und im wesentlichen vom Eisen befreit. Sie wird dann flüssig abgestochen. Zur Nachbehandlung des geschmolzenen Stahles setzt man noch etwas Kalk, etwa 5 0/0 Röstspat und etwa o,6 0/0 Ferromangan zu. Nach kurzer Raffination kann dann auch der flüssige Stahl abgestochen und eine neue Charge gesetzt werden. Er hat etwa folgende Zusammensetzung:
    Fe . .. .. . . . . .. . 98,o bis 98,5 °/o,
    C . . . . . . . . . . . . . o,8 - i,2
    P ..... . . . . . . . . . ...... 0,02 °l0,
    5i.................... sp.
    Zn ................... -
    Cu ... . . . . . . . . . . . . .... 0,080/"
    As . . . . . . . . . . . . . . . . .-: . o,oi 0/0,
    S . . . . . . . . . . . . . . 0,03 bis 0,049o,
    Mn . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,13)/o.
    Das Ausbringen an flüssigem Stahl beträgt etwa 92 0/0 des im Erz enthaltenen Eisens. Der Schmelzpunkt des gewonnenen Stahles liegt bei 140o bis 1q.50° C. Die Ofentemperatur steigt bis zu 160o bis 170o° C. Die flüssig abgestochene Silicatschlacke enthält etwa 5 0/0 Eisen, 4o 0/0 Kieselsäure und 15 bis 2o 0/0 Kalk. Sie kann in bekannter Weise zu Pflastersteinen vergossen werden. Wird. mit basischer Schlacke gearbeitet, so kommt natürlich die Verwendung der Schlacke zu Pflastersteinen nicht in ,Frage. Die basische Schlacke mit einem Gehalt von z. B. 35 % Kieselsäure und 42 % Kalk bildet jedoch einen guten Ausgangsstoff für die Zementlierstellung.
  • Das Verfahren kann auch in der Weise ausgeführt werden, daß das zinkhaltige Agglomerat direkt dem Eisenreduktionsofen zugeführt wird. In diesem erfolgt dann neben der Eisenreduktion die Verflüchtigung des Zinkes und gegebenenfalls sonst noch im Gut enthaltener flüchtiger Metalle. Statt mit Kohlenstaub kann der Eisenreduktionsofen auch mit Gas oder öl befeuert werden. Ebenso können statt Koksgrus Magerkohle, Grudekoks, Holzkohle und dergleichen Brennstoffe als keduktionsmittel verwendet werden.
  • An. die Stelle der Drehtrommel 3 können auch andere bekannte Röst- oder Vorwärmeöfen treten.' Ebenso können an Stelle eines Bandsinterapparates andere Sintereinrichtungen, z. B. Sinterpfannen, für die Rösturig oder Agglomeration des Gutes benutzt werden. In vielen Fällen kann man auf jede vorbereitende Behandlung des Gutes verzichten und dieses direkt in den Eisenreduktionsofen einführen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Diskontinuierliches Verfahren zur unmittelbaren Erzeugung von flüssigem Eisen oder Stahl durch Reduktion von Eisenerzen mit Kohlenstoff im bewegten Ofen - insbesondere Drehofen - in Gegenwart einer Schlacke, die den gebildeten Eisenschwamm vor Oxydation schützt, dadurch ,gekennzeichnet, daß das Gemisch von Erz und Reduktionskohle chargenweise in dern Drehrohrofen eingebracht und darin durch unmittelbare Beheizung mittels Feuergase ständig ansteigend bis zum Schmelzen des erzeugten Eisens erhitzt. wird, wobei der Kieselsäuregehalt der Beschickung derart gehalten wird, daß die bei etwa 90o bis i ooo° C einsetzende Reduktim zu metallischem Eisen erst beginnt, wenn eine teigige oder zähflüssige Eisenoxydulsili-@atschlacke sich bildet, aus der bei höherer Temperatur das Eisenoxydul durch Umsetzung mit zugeschlagenem Kalk freigemacht und reduziert wird,- worauf das schmelzflüssige Eisen und die Schlacke aus dem Ofen abgezogen werden.
  2. 2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch i, gegebenenfalls unter Vorwärmung der Beschickung außerhalb des Reduktionsofens auf Erze, die verflüchtigungsfähige Stoffe, wie Blei, Zink u. dgl., enthalten.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE742800C (de) * 1939-07-19 1943-12-29 Sachtleben Ag Verfahren zur Gewinnung von fluessigem Eisen oder Eisenlegierungen durch Reduktion im Drehofen
DE1069167B (de) * 1959-11-19 Fa. Fried. Krupp, Essen Verfahren zur Gewinnung von Eisen umd anderen Metallen, die in Erzen oder Abfallstoffen neben Eisen enthalten sind

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1069167B (de) * 1959-11-19 Fa. Fried. Krupp, Essen Verfahren zur Gewinnung von Eisen umd anderen Metallen, die in Erzen oder Abfallstoffen neben Eisen enthalten sind
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