DE65114C - Selbstverkäufer mit selbstdrehender gesperrter Vorrathstrommel, deren Auslösung nach dem Geldeinwurf von Hand erfolgt - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 44: Kurzwaaren.

ALFRED RÜHLE in,BERLIN.

Geldeinwurf von Hand erfolgt.

Der in nachstehender Beschreibung geschilderte Selbstverkäufer soll hauptsächlich zum Verkauf von Cigarren oder Cigaretten dienen und ist auch als solcher in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt, kann jedoch selbstverständlich auch für andere verschiedenartige Verkaufsgegenstände Verwendung finden. In der äufseren Form gleicht er einem Becher mit Deckel.

Fig. ι zeigt eine Ansicht des Selbstverkäufer.

Fig. 2 und 3 stellen denselben im senkrechten und waagrechten Schnitt dar.

Der zur Aufnahme der Verkaufsgegenstände und je nach Gestalt derselben an seinem Umfang mit Rillen, Zellen u. s. w. versehene, senkrecht stehende Cylinder α wird durch die Schneckenfeder b gedreht, -welche durch ein auf Platte b¹ laufendes Rad c mit dem Cylinder a verbunden ist.

Das Rad c ist ah seiner oberen Seite am Umfang mit Sperrkerben c¹ versehen, in welche zwei je an einem Hebel d bezw. d¹ sitzende Stifte oder Stellschrauben eingreifen, um dem Rade c bezw. dem Cylinder α bei ihrer Bewegung eine durch die Feder b bewirkte ruckweise Drehung zu ermöglichen.

Die Bewegung, d. h. das Entfernen der Stifte oder Stellschrauben vom Sperrrade c geschieht auf folgende Weise:

Im oberen Theil des Selbstverkäufers sitzt ein durch ein Gesperre nur nach einer Seite hin von Hand drehbares Rad e, welches zu diesem Zwecke aus dem Deckel des Apparates etwas hervorragt und an seinem Umfang mit Knöpfchen versehen ist. Ferner trägt es an seinem Umfang in bestimmten Entfernungen halbkreisförmige Einschnitte e¹ e² e³ e⁴ . . ., die zur Aufnahme des Geldstückes bestimmt und genau nach dessen Gröfse so geformt sind, dafs das Geldstück zur Hälfte aus dem Rade hervorragt.

An den beiden Hebeln d d¹ ist an ihrem oberen Theil, welcher dem Einwurfrade e gegenüberliegt, je ein Röllchen f bezw. f¹ angebracht, und zwar so, dafs das in das Rad e eingesteckte Geldstück, bevor es nach unten gelangt, diese beiden Rollen nach einander berühren mufs.

Die Wirkungsweise des Selbstverkäufers ist folgende:

Hat man ein Geldstück in einen Schlitz des Rades e eingesteckt, so dreht man hierauf das Rad e weiter, wobei das Geldstück an den beiden Röllchen ff¹ vorbeigeführt wird und, da es genügend weit aus dem Rade e hervorsteht, die beiden Hebel d d¹ nach einander rückwärts drückt, wodurch sich deren Stifte nach einander heben und die betreffende Eingriffskerbe c¹ des Sperrrades c freigeben, auf welches dann die Feder b ihre drehende Bewegung ausüben kann und dasselbe mit dem Verkaufscylinder α weiter bewegt.

Diese Weiterbewegung geschieht ruckweise, da die beiden Hebel d d¹ um eine halbe Zahntheilung gegen einander versetzt sind und der eine Hebel d sich zuerst hebt, wobei der Cylinder um eine halbe Zahntheilung das erste Mal vorrückt und sich vor einer Sperrkerbe c¹

des Rades c niedersenkt, bevor der zweite Stift d^l eine andere Sperrkante freigiebt.

Bei dieser ruckweisen Bewegung gelangt immer eine den Verkaufsgegenstand führende Rille oder Zelle des Cylinders α über die im Boden des Apparates befindliche Entnahmeöffnung g. Ferner ist hier noch eine verschliefsbare Oeffnung g¹ angebracht, um die in den unteren Theil herabgefallenen Geldstücke entfernen zu können.

Im Deckel des Selbstverkäufers befindet sich ebenfalls eine Oeffnung g ², die zum Füllen desselben dient, das in der Weise vorgenommen wird, dafs man mittelst des Fingers durch Drehen immer eine Zelle des Cylinders unter diese Oeffnung bringt und von hier aus den Verkaufsgegenstand einführt, bis alle Zellen oder Rillen des Cylinders gefüllt sind. Durch die zu diesem Zweck nöthige Drehung wird gleichzeitig die Feder b aufgezogen.

Der trichterförmige Theil h¹ dient zur Führung der Geldstücke nach dem unteren Theil des Selbstverkäufers.

Der den Cylinder α umgebende Mantel α^Ύ kann aus Glas, Metall oder Holz hergestellt sein. Ferner kann dieser Selbstverkäufer noch auf der Verlängerung seiner Achse einen Cigarrenabschneider, Aschenbecher oder sonstige geeignete Gegenstände tragen, sowie an seinem Fufs in gefälliger Weise mit Streichholzbüchse und einem Behälter zum Auffangen der herausfallenden Verkaufsgegenstände versehen werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Selbstverkäufer mit Vorrathstrommel, deren Auslösung nach Geldeinwurf von Hand erfolgt, bei welchem ein Einwurfrad e angeordnet ist, das in den an seinem Umfang angebrachten Schlitzen das Geldstück aufnimmt und von Hand gedreht wird, wodurch das aus demselben hervorstehende Geldstück zwei Hebel d d¹ nach einander in Bewegung setzt, welche mittelst Stifte oder Stellschrauben in ein durch eine Feder getriebenes und mit der Vorrathstrommel α verbundenes Sperrrad c eingreifen und durch ihre Hebung und Senkung ein ruckweises Weiterdrehen der Trommel zulassen, zum Zwecke, immer eine den Verkaufsgegenstand führende Rille oder Zelle der Trommel über eine im Boden des Selbstverkäufers befindliche Oeffnung zu bringen und hier den Gegenstand an. den Käufer abzugeben.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.