-
Verfahren zum Herstellen von aufblasbaren Kautschukdecken . Gegenstand
der Erfindung bildet ein Verfahren zum Herstellen von aufblasbaren Kautschukdecken.
-
Es sind Verfahren zum Kräuseln von dünnen Kautschukplatten bekannt,
bei denen auf eine dünne unvulkanisierte Kautschukplatte ein nach einer Linie über
die Platte fortschreitender Schleifdruck ausgeübt wird, wobei durch den Schleifdruck
eine Kräuselung oder Fältelung der Platte erreicht wird. Zur Ausführung dieses Verfahrens
ist ferner eine Vorrichtung bekannt, die im wesentlichen aus zwei mit verschiedener
Geschwindigkeit umlaufenden Walzen besteht, von welchen die eine zur Ausübung des
längs einer Linie fortschreitenden Schleifdruckes entsprechend schmal ausgeführt,
gegebenenfalls als Rillenwalze ausgebildet ist.
-
Das Verfahren gemäß der Erfindung, das zu anderen Erzeugnissen führt,
besteht demgegenüber darin, daß zwei unvulkanisierte Kautschukplatten an ihren Rändern
allseitig geschlossen und an den einander zugekehrten Innenflächen nach beliebigen,
stellenweise unterbrochenen Linienzügen, insbesondere nach sich netzartig kreuzenden
Linien durch Preßschweißung oder Klebung derart miteinander vereinigt werden, daß
miteinander in Verbindung stehende Zellen gebildet werden. Nach dem Verfahren gemäß
der Erfindung wird sonach eine in viele Zellen unterteilte aufblasbare Decke gebildet,
für welche die in den Zellen eingeschlossene Luft ein wärmeisolierendes Füllmittel
bildet. So z. B. können durch sich netzartig kreuzende Klebe- oder Preßnähte steppdeckenartige
Aufwellungen mit Luftfüllung erhalten werden, wobei je nach der Menge der zwischen
den Platten eingeschlossenen Luft Aufwellungen verschiedener Größe oder Decken mit
verschiedener Füllung herstellbar sind.
-
Das Verfahren zum Herstellen solcher Kautschukdecken besteht im einzelnen
darin, daß zwei unvulkanisierte Kautschukplatten zunächst längs ihrer Ränder unter
Bildung eines Luftkissens durch Klebung oder sonstwie vereinigt werden, wobei je
nach der verlangten Fülle der Decke oder Feinheit des Nahtmusters o. dgl. mehr oder
weniger Luft zwischen den Platten eingeschlossen wird, sodann gegebenenfalls der
luftkissenartige Körper oberflächlich anvulkanisiert wird, und zwar so schwach,
daß die Vulkanisierung nicht durch die Platten durchdringen kann, hierauf die Platten
in einer Vorrichtung entsprechender Ausbildung miteinander durch nach beliebigen
Linienzügen verlaufende Klebe- oder Preßnähte aneinandergeheftet und schließlich
fertig vulkanisiert werden.
-
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung kann das stellenweise Vereinigen
der Platten, wie bereits ähnlich zum Verzieren (Kräuseln) von Kautschukplatten vorgeschlagen,
durch Walzen zwischen einer mit Vorsprüngen ausgebildeten harten Walze und einer
aus Weichkautschuk o. dgl, bestehenden oder mit einem
solchen Stoff
überzogenen glatten Walze bewirkt werden.
-
Zur Ausführung des Verfahrens kann von einer Vorrichtung nach Art
eines Kalanders Gebrauch gemacht werden, die aus zwei mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit
laufenden Walzen besteht, von denen mindestens eine mit Vorsprüngen entsprechend
dem Verlauf der herzustellenden Nähte ausgebildet ist, z. B. für die Herstellung
sich unter Bildung von Karos kreuzenden Nähten schmale, scheibenartige Vorsprünge
mit dazwischenllegenden Rillen von solcher Breite aufweist, als dem Linienabstand
des Karos entspricht, wobei durch die gleiche Umfangsgeschwindigkeit der beiden
Walzen das Aneinanderheften der beiden Kautschukplatten et#möglicht ist. Die andere
aus Weichkautschuk o. dgl. bestehende oder mit einem solchen Stoff überzogene Walze
kann entweder glatt oder mit übereinstimmenden Rillen. versehen sein.
-
Zur Bildung von stellenweise unterbrochenen Linienzügen ist, es nur
erforderlich, die Vorsprünge der Rillenwalze in gewissen Abständen zu erniedrigen
oder zu unterbrechen. Man kann die Unterbrechungen der Step'plinien aber auch durch
Vertiefungen der Gegenwalze hervorbringen.
-
Das vorvulkanisierte Luftkissen wird durch diese Vorrichtung durchgeführt,
wobei die beiden Platten infolge der Anpressung zwischen den finit gleicher Umfangsgeschwindigkeit
umlaufenden Walzen mit der noch urvulkanisierten Innenseite längs den Drucklinien
miteinander verklebt werden.
-
Man kann die beiden Kautschukplatten, v erkautschukte Stoffe u. dgl.
nur einmal durch die Vorrichtung schicken und erhält dann parallel verlaufende Steppnähte.
Man kann die Kautschukplatten aber auch ein zweites Mal zwischen die Walzen hindurchführen,
nachdem man die Platten um einen Winkel, beispielsweise um einen rechten Winkel,
gedreht hat und erhält dann sich kreuzende Stepplinien.
-
Selbstverständlich können mehrere solcherart hergestellter Teile zu
einer größeren Einheit vereinigt oder zusammenvulkanisiert werden.
-
Natürlich kann man auch umgekehrt querst die unterbrochenen Steppnähte
und erst dann die Umfangsnaht anbringen.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch veranschaulicht,
und zwar zeigt Abb. i zwei Kautschukplatten, die an ihren Rändern allseitig geschlossen
sind.
-
Abb.2 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher die solcherart an ihren
Rändern allseitig geschlossenen Platten an den einander zugekehrten Innenflächen
nach zueinander parallelen, aber stellenweise - unterbrochenen Linien miteinander
vereinigt sind, wobei in Abb. 3 ein Schnitt nach der Linie I-1 gezeigt ist.
-
Abb. ,4 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher die Platten nach sich
netzartig kreuzenden, stellenweise unterbrochenen Linienzügen d, e verbunden
sind. .
-
Man kann solche Steppdecken auch warm vulkanisieren, wenn man durch
Einschiuß einer kleinen Luftmenge oder durch Einstaubung dafür sorgt, daß die nicht
gesteppten Flächen sich nicht miteinander verbinden.
-
Besonders feste Nähte erhält man, wie an sich bekannt, durch Einstauben
der Platten mit Stearinsäure, Zinkstearat u. dgl. vor dein Steppen. Nach dem Steppen,
jedoch vor der Warmvulkanisierung, empfiehlt es sich dann, ein anderes bei Vulkanisatioristemperatur
nicht schmelzendes Einstaubmittel einzuführen, wie z. B. Federweiß o. dgl.
-
Die Vulkanisation wird zweckmäßig zuerst in Luft und dann in Dampf
durchgeführt. Zu diesem Zwecke werden die zu vulkanisierenden Decken z. B. in einen
Kessel gebracht, der sowohl für Luftvulkanisierung mit Hilfe von Dampfschlangen
als auch zum Einströmen von direktem Dampf eingerichtet ist. Man läßt zunächst durch
die Dampfschlangen Dampf von 3 bis 4. atü strömen .und wartet nach Beschickung und
Schließen des Kessels etwa io Minuten. Durch die Erwärmung tritt eine Drucksteigerung
der eingesperrten Luft ein. Man kann aber auch zur Beschleunigung der Erwärmung
v orgewärinte Luft in den Kessel drücken. Nach den io Minuten läßt man direkten
Dampf von 2 bis 3 atü in den Kessel einströmen und durch anfängliches Offenhalten
der Ausströmung die Luft aus demselben verdrängen. Nach weiteren etwa To Minuten
ist die Vulkanisierung beendet und kann die Ware aus dem Kessel genoininen werden.
Wollte man finit reiner Luftvulkanisierung arbeiten, so würde dies bei derselben
Ware ungefähr i Stunde'bei i30' C erfordern, also etwa dreimal so lange.