DE650285C

DE650285C - Verfahren zum Haltbarmachen von Backfett

Info

Publication number: DE650285C
Application number: DEI52481D
Authority: DE
Original assignee: IND PATENTS CORP; Industrial Patents Corp
Current assignee: IND PATENTS CORP; Industrial Patents Corp
Priority date: 1934-11-12
Filing date: 1935-06-02
Publication date: 1937-09-17

Description

Verfahren zum Haltbarmachen von Backfett Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Haltbarmachen von Backfett, z. B. Schweinefett, und stellt insbesondere eine Verbesserung der Erfindung von Patent 62869o dar.
In dem Patent 628 69o ist ein Verfahren zur Haltbarmachung von Backfett, beispielsweise von Schweinefett, beschrieben, das darin besteht, daß dem Fett eine kleine Menge hydriertes Sesamöl zugesetzt und ihm gründlich einverleibt wird.
Die vorliegende Erfindung besteht demgegenüber darin, daß an Stelle des hydrierten Sesamöles eine geringe Menge des bei der Desodorisierung von hydriertem Sesamöl gewonnenen Destillates dem Fett zugesetzt und gründlich einverleibt wird.
Zum Zweck der Darstellung, aber nicht zur Beschränkung wird die Erfindung in Anwendung von Schweinefett beschrieben..
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Feststellung, daß die Neigung von Schweinefett zum Ranzigwerden durch Zusatz eines Destillates verzögert werden kann, das als Nebenprodukt bei der Desodorisierung von hydriertem Sesamöl gewonnen werden kann. Dieser Stoff ist eine Flüssigkeit, die schwerer als Wasser ist und bei Versuchen in der Kondensationsflasche bei der Desodorisierung von hydriertem Sesamöl angesammelt werden kann. Bei Arbeiten in großem Maßstab. kann dieses Destillat, das mit dem desodorisierenden Dampf 1nitgerissen und kondensiert wird, aus dem Heißbehälter gesammelt werden.
Hydriertes Sesamöl wird in der für die Desodorisierung von Fetten üblichen Art desodorisiert, wobei Dampf durch das erwärmte Fett bei Unterdruck geschickt wird. Der folgende Laboratoriumsversuch wird als Beispiel beschrieben.
3000 g hydriertes Sesamöl wird in eine 5-1-Flasche gebracht, die in Reihe mit einem Dampferzeuger einerseits und zwei in Eiswasser : eingetauchten Kondensationsflaschen sowie einer Vakuumpumpe andererseits geschaltet ist. Ein Unterdruck innerhalb etwa z cm unter dem absoluten wird in der Anlage erzeugt und ausreichend Dampf durch das Fett geschickt, um eine heftige Rührung des Fettes zu veranlassen. Die gewöhnlich verwendete Temperatur beträgt 18o bis 2oo° C, obwohl gewünschtenfalls niedrigere oder höhere Temperaturen angewandt werden können. Wasser und flüchtige Stoffe aus dem Fett werden in den Kondensationsflaschen gesammelt. Es zeigt sich, daß die in den Kon-.;, densationsflaschen aus der Desodorisieru,ng.;" von. hydriertem Sesamöl gesammelte ölik@r^ Schicht- als Antiöxydationsmittel für Fette; z. B. Schmalz, wirksam ist. Ein ähnliches' Kondensat wird in dem als Heißbehälter bekannten Aufnehmer bei einer fabrikmäßigen Desodorisierung angesammelt.
Die Antioxydationseigenschaften dieses Stoffes können durch einen Versuch festgestellt werden, der die folgenden Zahlen ergab i. Prima dampfausgelassenes Schmalz, Kontrollmenge.
z. Prima. dampfausgelassenes Schmalz (prime steam lard) -.E- o,oo6°/0 öliger Flüssigkeit aus dem Kondensationsbehälter nach der Desodorisierung von hydriertem Sesamöl.

Reifestunden Aktive Sauerstoffzahl

bei 70'C i. z.

24 3,5 4,0

48 7,0 5,0

71 23,0 schwach ranzig 8,o

g2 54,0 z7,0

=37 68,o ranzig

Aus obiger Tabelle ist-ersichtlich, daß sehr kleine Prozentsätze des Destillates dazu ausreichen, eine merkliche Verringerung des Ranzigwerdens hervorzubringen.
Die aktive Sauerstoffmethode, ,auf welche oben hingewiesen ist, ist in dem Aufsatz von, A. E. K i n g, H. L. R o s ch e n und W. H. I r w i n, betitelt »An Accelerated Stability Test Using the Peroxide Value as an Index«, in der Zeitschrift »Oll and Soap« vom Juni 1933, Band K, Heft 6, Seite Tos bis log, beschrieben.
..;Dies ist eine Untersuchung, die sich in der ^ Praxis als befriedigend herausgestellt hat und w`sfch auf den Peroxydgehalt zur Feststellung `des ranzigen Punktes stützt.
Obgleich zur Veranschaulichung der Erfindung Schweinefett als Beispiel in der Beschreibung erwähnt wurde, ist jedoch zu bemerken, daß die vorliegende Erfindung nicht auf Schweinefett beschränkt ist, sondern pflanzliche Speisefette und -öle einschließt, die als Backfett u. dgl. geeignet sind.
Der Ausdruck Backfett, wie er in der Beschreibung und den Ansprüchen benutzt wird, soll tierische und pflanzliche Speisefette und -öle einbegreifen, wie z. B. Schweinefett, Rinderfett, hydriertes Baum-#vollsaatöl,Baumwollsaatölverbindungen u. dgl., ohne Rücksicht auf die Verwendung des Stoffes. .

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Haltbarmachen von Backfett, z. B. Schweinefett, nach Patent 6z8 Ego, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des hydrierten Sesamöles eine geringe Menge des bei der Desodorisierung von hydriertem Sesamöl gewonnenen Destillates dem Fett zugesetzt und gründlich einverleibt wird. z. Verfahren nach Anspruch. i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Fett annähernd o,oo6% des bei der Desodorisierung des hydrierten Sesamöles gewonnenen öligen Destillatanteiles zugesetzt wird.