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Gerät zum Verdichten von Straßenbelägen aus einer grobe Zuschlagstoffe
enthaltenden Betonmasse Zum Verdichten von Straßenbelägen aus Beton sind auf der
Oberfläche des Betons aufliegende Verdichtungskörper bekannt, die unter der Wirkung
von mit hoher Drehzahl (etwa 2000 Umdrehungen pro Minute und mehr) umlaufenden oder
hin und her bewegten. kleinen Massen parallel zur Straßenoberfläche verlaufende
Schwingungen von geringer Schwingungsweite (von etwa o, i bis o,2 mm Größe) ausführen.
Hierdurch wird bekanntlich die innere Reibung in der Betonmasse vermindert und somit
die Fließfähigkeit der Betonmasse vergrößert. Die schwereren, in der Betonmasse
ienthaltenen Teile, wie Kieskörner, sinken somit nach unten und der Mörtel und Zement
steigen nach oben, so daß die Oberfläche der Betonmasse dichter wird. Diese bekannten
Geräte sind nur für solche Betonmassen mit Vorteil verwendbar, die vor der Behandlung
nur wenige und sehr kleine Hohlräume aufweisen, also feine Zuschlagstoffe enthalten,
da sich die kleinen Schwingungen hoher Frequenz nicht durch die I-lohlräume nach
den unteren Schichten hin fortsetzen. _ Zum Verdichten von Straßenbelägen aus Beton,
der grobe Zuschlagstoffe enthält, sind bisher senkrecht zur Straßenoberfläche wirkende
Stampf- oder Rüttelgeräte verwendet worden, die z. B. elektrisch oder durch Preßluft
angetrieben werden. Solche ' Geräte erfordern aber zur Erreichung einer brauchbaren
Verdichtung einer grobkörnigen, wasser-und mörtelarmen Betonmasse einen großen Aufwand
an Kraft und Zeit, besonders wenn sie auch auf die unteren Betonschichten verdichtend
wirken sollen.
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Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Verdichten von Straßenbelägen
aus einer grobe Zuschlagstoffe enthaltenden Betonmasse, bei dem ein auf der Oberfläche
des Betons aufliegender Verdichtungsbalken parallel zur Straßenoberfläche verlaufende
Schwingungen ausführt, und die wesentlichen Merkmale des Erfindungsgegenstandes
bestehen darin, daß der Verdichtungsbalken durch die Verschiebung einer an ihm fest
angebrachten Führung gegenüber einer in dieser frei beweglichen schweren Masse,
z. B. eines Preßluftzylinders gegenüber dem in ihm geführten Kolben, derart angetrieben
wird, daß die Schdvingungsweite des Verdichtungsbalkens ungefähr der größten Korngröße
der in dem Beton enthaltenen Zuschlagstoffe entspricht. Haben die größten Zuschlagstoffe
beispielsweise einen Durchmesser von i cm, so beträgt auch die Schwingungsweite
des Verdichtungsbalkens etwa i cm, wobei zweckmäßig etwa
icoo Schwingungen
in der Minute ausgeführt werden. Der Verdichtungsbalken haftet während der Schwingungen
im wesentlichen, ohne zu gleiten, an den oben liegenden Kieskörnern. fest und bringt
diese zum Rollen. Diese Ki._@-körner übertragen ihre rollende Bewegunb auf die weiter
unten liegenden Körner und diese wiederum auf noch tiefer liegende Kieskörner, so
daß schließlich alle Kieskörner ihre gegenseitige Lage ändern. Infolge der Schwerkraft
und unter dem Druck des auf der Betonschicht lastenden Verdichtungsbalkens gleiten
dann die Körner oder Steine in die Lücken zwischen den darunterli.egenden Körnern
oder Steinen, so daß der ganze Betonbelag in seiner vollen Stärke schnell verdichtet
wird.
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Um ein Gleiten des Verdichtungsbalkens auf der obersten Betonschicht
zu verhindern, kann die untere Seite des Balkens mit Aufrauhungen, Riefen o. dgl.
versehen sein.
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Die Schwingungen können dem Verdichtungsbalken auch auf elektrischem
oder magnetischem Wege erteilt werden; auch können 'sie schräi zur Straßenoberfläche
gerichtet sein.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i und 2 eine Seiten- und Stirnansicht eines Verdichtungsbalkens
mit an den Stirnenden angeordneten, waagerecht liegenden Preßluftzylindern, Abb.
3 uiid 4. eine Seiten- und Stirnansicht eines Verdichtungsbalkens mit an den Längsseiten
des Balkens angeordneten, waagerecht liegenden 1'reßluftzylindern und Abb.5 einen
Verdichtungsbalken mit nur einem waagerechten Pref;;luftzylindcr auf dem Balken,
teilweise in der Seitenansicht und teilweise im Schnitt.
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Nach Abb. i und 2 besteht das Gerät aus einem Balken i, dessen untere
Fläche mit einem geriffelten Blech 2 bedeckt ist, und zwei mit Preßluft betriebenen
Rüttelwerkzeugen 3, 4., die parallel zur Längsachse des Balkens an diesem befestigt
sind. Nach Abb. 3 und 4-sind ähnliche Rüttelwerkzeuge 3', a', 5', 6' senkrecht zur
Längsachse des Balkens angeordnet.
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Nach Abb.5 ist auf dem Verdichtungsbalken i eine doppelt wirkende
Preßluftrüttelvorrichtung mit selbststeuerndem Kolben befestigt. Der Zylinder 7
dieser Vorrichtung ist am Balken i befestigt, und der Kolben 8, der sich frei im
Innern des Zylinders 7 verschiebt, bildet- gleichzeitig den Verteilungsschieber;
dieser Kolben 8 besitzt zwecks Erreichung einer großen Trägheit eine große Masse.
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Bei der dargestellten Lage des Kolbens strömt die durch eine Leitung
9 zugeführte Preßluft durch Leitungen io und i i in die Kammer 12 des Zylinders
7 ein und treibt, da der Kolben im Verhältnis zu dem Verdich'" tungsbalken sehr
schwer ist und der Balken i völlig frei beweglich ist, den Zylinder 7 mit dem Verdichtungsbalken
nach rechts; dabei entweicht die in der Kammer 13 enthaltene Luft durch eine Öffnung
1 4 der Zylinderwand nach außen. Wenn diese öftnung von dem Kolben 8 bedeckt ist,
bildet die übrigbleibctide Luft ein Luftkissen. Die Luftzufuhr in die Kammer 12
wird unterbrochen, sobald der Zylinder 7 gegenüber dem Kolben 8 so weit verschoben
ist, daß die Leitungen io und 1 i mit ihren Mündungsöffnungen nicht mehr übereinanderliegen,
und das Entweichen der Luft erfolgt, wenn die öffnung 15 der Zylinderwand durch
den Kolben freigelegt ist. Bei der der Darstellung nach Abb.5 entgegengesetzten
Stellung wird die Preßluft der Kammer 13 durch die Leitungen 16 und 17 zugeführt
und der Verdichtungsbalken i hierdurch nach links gegenüber dem Kolben 8 verschoben.
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Das Gerät nach der Erfindung kann auch zum Verdichten anderer Baustoffe
verwendet werden, ist aber insbesondere für Beton mit Zementbinder oder mit Kohlenwasserstoffbindern
('Teer, Bitumen, Pech usw. ) geeignet.