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Auf Schienen fahrbare oder auf Kufen bewegliche Vorrichtung zum Verteilen
und Verdichten bituminöser oder geteerter Straßenbaustoffe Die Erfindung betrifft
eine auf Schienen fahrbare oder auf Kufen bewegliche Vorrichtung zum Verteilen und
Verdichten bituminöser oder geteerter Straßenbaustoffe mit einem Verteilerbehälter
und hinter diesem angeordneten Verteilungs- und Verdichtungswerkzeugen. Bei den
bekannten Vorrichtungen dieser Art werden für das gleichmäßige Verteilen der Baustoffe
Schnecken oder Rührwerke verwendet, hinter denen eine hin und her bewegte Abgleichbohle
angeordnet ist. Es ist ferner bekannt, hinter diesen Werkzeugen noch eine hin und
her bewegte Walze anzuordnen, die die Verdichtung der Baustoffe bewirken soll. Iin
wesentlichen entsprechen diese Vorrichtungen also denen, die zur Verarbeitung von
Beton im Gebrauch sind. Diese Vorrichtungen eignen sich aber wenig für die Herstellung
-von breiförmigen bituminösen Massen, wie z. B. Teerbeton oder Gußasphalt, weil
diese nur unter Beibehaltung einer bestimmten Temperatur einbaufähig bleiben. Die
Bearbeitung solcher Massen mit den bekannten Vorrichtungen ist deshalb erschwert,
weil hierfür verschiedene Werkzeuge erforderlich sind, die in Abständen hintereinander
angeordnet sind.
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Demgegenüber erfolgt gemäß der Erfindung die Verteilung und Verdichtung
der Baustoffe mittels eines einzigen Werkzeuges in verhältnismäßig einfacher Weise.
Nach der Erfindung bestehen die Verteilungs- und Verdichtungswerkzeuge aus mehreren
nebeneinanderliegeenden, kastenförmigen und im Grundriß sektorförmigen Schwingkörpern,
deren Spitze in Fahrtrichtung weist und die durch mechanische Mittel um ein an ihrer
Spitze liegendes Gelenk in waagerechter und senkrechter Ebene schwingbar sind.
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Die waagerechten Bewegungen dienen zum Verteilen und Ausstreichen
des Straßenbaustoffes und die senkrechten Bewegungen zum Anpressen desselben auf
der Bettung. Die Vorrichtung hat stets eine Anzahl (z. B. q.) dieser Schwingkörper,
welche nebeneinander angeordnet sind und deren Bahnen sich gegenseitig überschneiden.
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Der Erfindungsgegenstand ist in den Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht.
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Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch eine solche Vorrichtung in der
Ebene A-A der Abb. z.
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Abb. z ist teilweise eine Draufsicht auf die Vorrichtung und teilweise
ein waagerechter Schnitt durch sie in der Ebene B-B der Abb. i.
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Abb. 3 zeigt die linke Hälfte der Abb. i in größerem Maßstabe und
im Schnitt C-C nach Abb. a.
Abb.4 ist eine Einzeldarstellung des
am rechten Ende der Abb. 3 angeordneten, als Universalgelenk ausgebildeten Bolzens.
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Abb. 5 ist eine Draufsicht auf die in der unteren Hälfte der Abb.
2 befindlichen Teile. Abb. 6 zeigt einen Schnitt in der Ebene E-E der Abb. 5. '
Abb. 7, 8 und 9 zeigen Einzelheiten zur Abb. 5.
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Abb. io ist eine Draufsicht auf einen einzelnen Schwingkörper @im
Maßstabe der Abb. 2.
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Abb. ii zeigt eine in wesentlich größerem Maßstabe gezeichnete Einzelheit
zur Abb. io, und zwar die obere Seite derselben im senkrechten Schnitt.
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Abb. 12 ist eine Darstellung ähnlich der Abb. 2, zusammen mit einer
Anzahl von Bewegungstriebwerken.
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Abb. 13 ist eine diagrammatische Darstellung und betrifft die Schwingbewegungen
der Schwingkörper in waagerechter Ebene mit ihren gestrichelt angegebenen überschneidungen.
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In den Abb. i und 2 bezeichnet i den Rahmen des Fahrgestells mit an
seinen vier Ecken gelegenen Anbauten?, zum Halten von Laufrollen 3, die auf Schienen
4 (Abb. i) laufen. Die Laufrollen ruhen in Lagern 5 und sind durch eine Gewindespindel
? höhenverstellbar.
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Am vorderen Teil des Fahrgestells befindet sich ein die ganze Breite
desselben einnehmender Trog 9, der zum Aufnehmen des Straßenbaustoffes bestimmt
ist und gegebenenfalls in bekannter Weise heizbar eingerichtet sein kann, was z.
B. im Fall des Verwendens von Gußasphalt, Teersplitt usw. erforderlich ist. Am unteren
Ende hat der Trog hinten einen Austrittsschlitz für den Baustoff und innen befindet
sich eine Schnecke io, i i zum Verteilen des Straßenbaustoffes über die ganze Breite
des Troges. An der hinteren Wand des Troges befindet sich ein.Schieber 13 für den
Trogschlitz.
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In der Mitte des Rahmens sind in dem dargestellten Beispiel 4 (Abb.
1, 2, 3 und 5) Schwingkörper S angeordnet. Diese bestehen aus flachen spitzwinkligen
Kasten, deren Spitze in die Fahrrichtung zeigt und die je nahe bei ihrer Spitze
an einem Bolzen 16 und 16' (Abb.3 und 4.) aufgehängt sind. Diese Bolzen 16, 16'
bilden eine Art von Universalgelenk und gestatten, daß die Schwingkörper sowohl
in waagerechter als auch in senkrechter Ebene bewegt werden können. Das Bewegen
in waagerechter Ebene dient zum Verteilen und - Verstreichen der Straßenbaustoffe,
und das Bewegen in senkrechter Richtung dient zum Schlagen und Pressen auf den Einbaustoff.
Außer an den Universalgelenkbolzen 16 und 16' sind die Schwingkörper in ihrer Mitte
an Bolzen 17 (Abb. 3) aufgehängt, die unten mittels Zapfen i8 an die Schwingkörper
angeschlossen sind und oben in den Hülsen i9 stecken. Die Bolien 17 ragen oben aus
den Hülsen i9 hinaus und sind hier mit einer Schraubenfeder 2o umgeben, deren oberes
Ende an einer Mutter 21 anliegt. Die Schwingkörper sind also in ihre Mitte elastisch
aufgehängt. An ihrem Boden 22 sind die Schwingkörper nicht ganz geschlossen, vielmehr
ist der vordere Teil unten offen, aber hier bildet der verbliebene Bodenteil eine
schräg aufwärts gerichtete Fläche 2z', die als Anpreßfläche dient. Jede Hülse i9
hat am oberen Ende einen rückwärts gerichteten Ansatz mit einer Durchbohrung, durch
die eine Stange 23 hindurchgeht. Diese Stange erstreckt sich durch die Ansätze aller
vier Hülsen. Mittels ihr werden die Schwingkörper S waagerecht hin und her geschwungen.
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Zwischen der rechten Seitenfläche des ganz rechts gelegenen Schwingkörpers
und der ihr gegenüberliegenden Seitenwand des Fahrgestells i sowie zwischen der
linken Seitenfläche des ganz links gelegenen Schwingkörpers und der ihr gegenüberliegenden
Seitenwand des Fahrgestells befinden sich je ein Leitblech 24 (Abb. 2, 5, 8 und
9) und ein Führungsblech 25. Das Führungsblech 25 erstreckt sich parallel zu der
betreffenden Fahrgestellseitenwand und das Leitblech 24 ist mittels eines Scharniers
26 an die betreffende Schwingkörperwand angelenkt. Eine mit dem Scharnier zusammenhängende
Feder 27 (Abb. 8) preßt das Leitblech gegen das Führungsblech, wie dies besonders
die Abb. 5 deutlich zeigt. In der Regel sind die Seitenwände der Schwingkörper,
und zwar aller Schwingkörper, mit Platten 28 (Abb. io und i i) belegt, die entweder
aus Hartstahl (bei Verwendung von Teersplitt o. dgl.) oder aus Buchenholz (bei Verwendung
von Gußasphalt) bestehen.
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In dem entgegengesetzt der Spitze gegelegenen kreisbogenförmigen Ende
jedes Schwingkörpers befindet sich eine waagerechte Rille 29 (Abb. 5), in der eine
parallel zu der bereits erwähnten Stange 23 verlaufende Stange 30 liegt, die sich
durch die Rillen sämtlicher Schwingkörper erstreckt. Mittels dieser Stange werden
die Schwingkörper auf und nieder bewegt bzw. auf die verlegteDeckenmasse geschlagen
und gepreßt. Die Stange 23 ist auf den beiden Seiten jedes der Ansätze der Hülsen
i9 mit einem Bund 31 (Abb. 6) versehen. Wenn die Stange hin und her bewegt wird,
so nehmen die Bunde 31 die Hülsen mit, mit diesen aber auch die Bolzen 17, mittels
derer die Hinundher- bzw.
Schwingbewegung in waagerechter Ebene
auf die Schwingkörper übertragen wird. Durch die Bewegung der Schwingkörper im Kreisbogen
schwingt der Zapfen 18 gleichfalls waagerecht im Kreisbogen und verändert dadurch
seine lotrechte Lage zur Stange 23. Durch die bewegliche Lagerung der Hülse ig auf
der Stange 23 und die senkrechte Lagerung der Bolzen 17 ist ein Ausgleich bzw. die
Einstellung zur jeweiligen neuen Lage durch das Ausschwingen bedingt. Bei 32 (Abb.12)
ist die Stange 23 an eine Pleuelstange 33 angeschlossen, die mittels einer Kurbelscheibe
34 bewegt wird. Die Bewegungsmittel für diese Scheibe sind in den Abb. i und 12
veranschaulicht. Vom Motor 35 geht die Antriebskraft über die Riemenscheiben 36
und 37 weiter über einen Keilriemen zur Welle 38 und dann weiter zum Kegelrädergetriebe
39, Welle 40, Übersetzungsräder 41, 42, die mit dem Rad 42 gekuppelte Federbandkupplung
43, Welle 44, Stirnräder 45 und 46 und schließlich zu der Welle 47 der Kurbelscheibe
34. Die Kupplung, die mittels eines Hebels ein- und ausgerückt werden kann, dient
zum Einschalten und Ausschalten der waagerechten Schwingkörperbewegung.
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Das Maß des Schwingens geht aus den Abb. 2, 5 und 13 hervor. Nach
der einen Seite hin zeigt die strichpunktierte Linie ä die Begrenzung und nach der
anderen Seite ist die Begrenzung durch die gestrichelte Linie ä' angegeben. Die
Abb. 2 und 13 lassen deutlich erkennen, wie die Schwingungen einander überschneiden,
was ein äußerst gleichmäßiges Ausbreiten der Belagmasse zur Folge hat.
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Die Stange 30 (Abb. 2, 5 und 12), mittels der die Schwingkörper auf
und nieder bewegt werden, um pressende Schläge auf die Belagmasse auszuüben, ruht
in plattenförmigen Hebeln 48 (Abb. 3), die bei 49 am Fahrgestellrahmen gelagert
sind und unter Vermittlung von Exzenterhülsen 5o an eine Welle 5 i angeschlossen
sind, die ebenfalls vom Motor 35 aus gedreht wird. Dies geschieht mittels der bereits
genannten Riemenscheibe 36, weiter durch Keilriementrieb auf die Treibscheibe 52,
die mit einer Federbandkupplung 53 zusammengebaut ist und durch Vermittlung dieser
die Welle 51 antreibt. Die Kupplung ist ein- und ausrückbar, so daß auch die Welle
51 nach Bedarf gedreht oder stillgesetzt werden kann, was dann natürlich auch von
der Schlagbewegung der Schwingkörper gilt. Mit 65 (Abb. 2 und 12) ist ein Laufbrett
bezeichnet, von dem aus die Vorrichtung betätigt wird.
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Der Straßenbaustoff gelangt aus dem Trog g vor die Schwingkörper S,
die den Einbaustoff verteilen, ausbreiten, verstreichen und zur selben Zeit anpressen
und festschlagen. Die Schwingbewegungen der Schwingkörper lassen sich im einzelnen
aus der Abb. 13 ersehen, in der a den Angriffspunkt der Kraft bezeichnet, b-b ist
der kreisbogenförmige hintere Rand der Schwingkörper, der wechselweise in die eine
und andere der Endlagen c-d beim Schwingen gelangt.
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Die Schwingkörper arbeiten bzw. schwingen stets in gleicher Richtung,
wobei der zu behandelnde Straßenbaustoff schnell und gleichmäßig ausgebreitet und
zur selben Zeit angepreßt wird, was im ganzen eine völlig ebene Decke ergibt, um
so mehr, als die kastenförmigen Schwingkörper in bekannter Weise ein Heizmittel
aufnehmen können, so daß die gehörige Temperatur des Baustoffes erhalten bleibt,
bis dieser fertig verlegt ist.
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Für die Herstellung von Landstraßendecken wird die Vorrichtung als
Anhänger mit Gleitkufen für halbseitigen oder ganzseitigen Einbau ausgebildet. An
die Vorrichtung können hinter die Schwingkörper an sich bekannte Besandungsvorrichtungen
oder Glättwalzen, die bei der Verlegung von Gußasphalt unerläßlich sind, angebaut
werden. Diese Dinge gehören jedoch nicht mit zu der Erfindung.