-
Rohsystem für Verdampfer In Vorrichtungen zur Verdampfung von Zuckersäften
im Vakuum werden bisher Heizkammern benutzt, die aus einer Anzahl meist senkrecht
stehender, in einen oberen und unteren Boden eingewalzter Rohre bestehen. Eine übliche
Form für derartige Verdampfungsapparate ist in Abb. z schematisch dargestellt. In
einem allseitig geschlossenen Blech-P U fäß a ist eine Heizkammer b ein', gehäng
t, der durch den Stutzen c Dampf zugeführt wird. Der Dampf kondensiert sich; das
Kondensat wird an der tiefsten Stelle der Heizkammer abgeführt (nicht gezeichnet).
Die verdampfte Flüssigkeit wird durch die Brüdenöffnung e abgeleitet, die eingedickte
Flüssigkeit durch den Ablaß d in Zeitabständen abgezogen. Die eigentliche Heizkammer
besteht aus einer Anzahl senkrecht stehender Rohre, die in den oberen und unteren
Boden eingewalzt sind. Der Raum zwischen den Rohren und den Böden der Heizkammer
wird von Dampf bestrichen, während die zu verdampfende Flüssigkeit in den Rohren
aufsteigt und durch das größere mittlere Rohr zurückfließt. Auf diese Art entsteht
eine lebhafte Strömung, die den Verdarripfprozeß beschleunigt. Man hat bereits bei
Wärmeaustauschapparaten für verschiedene andere Anwendungsgebiete Befestigungsarten
für die Heizrohre vorgeschlagen, die von der üblichen Befestigungsart durch Einwalzen
in den oberen und unteren Boden abweichen. Sp wurden beispielsweise die Heizkammerböden
sehr stark ausgeführt und die Rohre versenkt in den Boden eingeführt, wobei die
Oberfläche des Bodens, von Sechsecken ausgehend, trichterförmige Vertiefungen aufwies,
die in dem runden Rohr endigten. Man hat auch bereits in Wärmeaustauschapparaten
die Heizrohre an ihren Enden sechseckig aufgeweitet und die aufgeweiteten Enden
in irgendeiner Weise miteinander verbunden. Ferner hat man bei solchen Apparaten
die einzelnen Rohre in in Rohrböden eingestanzten Löchern verschweißt.
-
Die Erfindung macht sich den Gedanken, nach einer Sechseck- oder einer
anderen eckigen Form aufgeweitete Rohre mit den Röhrenden ohne Verwendung eines
eigentlichen Rohrbodens äneinanderzuschweißen, für die Herstellung einer Vorrichtung
zur Verdampfung von Zuckersäften im Vakuum zunutze. Es werden auf diese Weise für
das Anwendungsgebiet der Zuckerindustrie besonders brauchbare und konstruktiv einfache
Vakuumverdampfapparate geschaffen. Die Heizrohre werden unter Fortfall der Böden
unmittelbar miteinander verbunden, nachdem die im ähgemeinen runden Rohre an den
Enden eckig, beispielsweise vier- oder sechskanteckig, vorzugsweise sechseckig,
aufgeweitet worden sind. Die Form der Aufweitung der Rohrenden (Sechs- oder Viereck
usw.) ist an sich unwesentlich, solange eine unmittelbare Verbindung,der aufgeweiteten
Rohrenden miteinander möglich ist.
-
.Eine Ausführung der Erfindung ist in Abb. 2 im Schnitt und in Abb.
3 im Aufriß
gezeichnet. Die Größe der Aufweitung ergibt sich aus
dem gewünschten Abstand der Rohre voneinander. Die aufgeweiteten Rohrenden «-erden
unmittelbar miteinander verschweißt. Falls die so gebildete Heizkammer ein weiteres
mittleres Rohr und einen Blechmantel (Zange) erhalten soll, so kann die Verbindung
zwischen dem Rohr oder dein Blechmantel und den Rohrreihen durch Einschweißen entsprechender
Übergangsstücke hergestellt «-erden. Es ist auch möglich, ohne einen besonderen
Blechmantel für die Heizkammer und ein besonderes inneres Rohr auszukommen, wenn
die Zwischenräume zwischen den äußersten und innersten Rohrreihen durch entsprechende
Füllstücke verschlossen werden. In solche Füllstücke werden die Zu-und Abführungsleitungen
für Heizdampf, Kondensat usw. eingesetzt. Die Verbindung der auf geweiteten Enden
der einzelnen Rohre f zeigt Abb. 3 in der Draufsicht. Die beispielsweise sechseckig
aufgeweitetenRohrenden werden durch die Schweißnaht g miteinander verbunden.
-
Diese neue Vorrichtung zur Verdampfung von Zuckersäften im Vakuum
bietet folgende Vorteile: Es läßt sich auf einem gegebenen Raum die größtmögliche
Heizfläche unterbringen, da der Abstand der Rohre beliebig klein gewählt «erden
kann. Die Hejzkaminern gegebener Heizfläche werden viel leichter als bisher, weil
das ganze Material, welches sonst für die Böden notwendig war, in Fortfall kommt.
Fluch die Schweißarbeit ist gegenüber solchen Heizkammern mit in Böden eingeschweißten
runden Rohren bedeutend geringer, da jede Schweißnaht zwei Rohre erfaßt gegenüber
der bisherigen Ausführung, wo jede Schweißnaht nur ein Rohr erfaßt. Der Widerstand
der durch die Rohre strömenden Flüssigkeit ist geringer, denn die Flüssigkeit trifft
nicht auf einen nur gelochten Boden, sondern auf ein System von spitz aneinandergrenzenden
Rohren. Eine konische Ausbildung des oberen Bodens der Heizkammer, die bisher vielfach
notwendig war, um ein Ablagern von Feststoffen auf den sonst ebenen Flächen .zwischen
den Rohren zu vermeiden, ist nicht mehr not-«-endig, da diese Bodenflächen nicht
mehr vorhanden sind und auf den Schweißraupen nichts mehr liegen bleiben kann. Soll
trotzdem aus irgendeinem Grunde die Heizkammer einen nicht ebenen oberen oder unteren
Abschluß erhalten, so kann dies in einfachster Weise durch entsprechende Bemessung
der Rohrlängen und Schrägabschneiden der Rohrenden erfolgen, ohne claß, wie bisher,
teuere Ironische oder gewölbte Böden hergestellt werden müssen. Man kann auch die
Heizkammer konisch oder andersgeformt herstellen, ohne die einzelnen Rohre schräg
abzuschneiden. Es entstehen dann treppenartige Heizkammern, hei denen die einzelnen
Stufen durch die gerade abgeschnittenen Rohrreihen erzielt werden. Die Festigkeit
der Heizkammer nach der Erfindung ist außerordentlich groß, da die Rohre mit ihrem
ganzen Endumfang unmittelbar aneinandergeschweißt sind und ein Zwischenboden, der
auf Biegung beansprucht «erden könnte, nicht vorhanden ist.