DE649615C - UEberwachungseinrichtung fuer Regelschalter von Stufentransformatoren - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 28. AUGUST 1937

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 d³ GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom i. Mai 1935 ab

Die Erfindung betrifft eine Überwachungsvorrichtung für RegelschaUer von Stufentransformatoren, die auf die bei Störungen im Schalter auftretenden, von Lichtbögen 5 oder Überschlägen herrührenden Hochfrequenzschwingungen anspricht.

Wenn man mit den bekannten, unter Last zu schaltenden Stufenwählern oder mit den mit Lastschaltern und stromlos betätigten 10. Stufenwählern die Anzapfungen von Transformatorwicklungen schaltet, kann es vorkommen, daß das Regelwerk in Zwischenstellungen stehenbleibt oder daß im Schalter Antriebs- oder Kontaktteile brechen, fressen oder festschweißen. Auch die für die Schaltung unter Last verwendeten Übersehaltwiderstände, die meistens in das Regelschaltergehäuse eingebaut sind, können die Ursache von· Fehlern sein. Die Folge derartiger

Störungen sind stehenbleibende Lichtbögen^ die den Schalter, die Überschaltwiderstände, die Isolation oder die Schalterflüssigkeit, z. B. das Isolieröl, zerstören, in Brand setzen oder sogar Explosionen hervorrufen. ■ Die Schwierigkeit der Anzeige derartiger Stö-' .rungen besteht nun darin, daß die. Überwachungsvorrichtung diese Störungen anzeigt,, ohne hingegen auf die im normalen Betriebe auftretenden Schaltlichtbögen anzusprechen. Maximal- oder Differentialrelais versagen in diesen Fällen, da unter Umständen die durch Störungen auftretenden Lichtbögen von Strömen gespeist werden, die sich in der Größe der normalen Lastströme bewegen. Auch machen die Relaisschaltungen meist umfangreiche und teuere Meßwandler erforderlich.

Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, die von bei Schäden auftretenden Lichtbögen herrührenden Hochfrequenzschwingungen zur Anzeige der Störung zu verwenden. Hierbei werden die auf Hochfrequenz ansprechenden Organe, z. B. Detektoren oder Kohärer, über Blockkondensatoren mit den die Hochfrequenzschwingungen führenden Stromkreisen gekoppelt. Auch,lassen sich Elektronenröhren über Antennen oder über als Rahmenantenne ausgebildete Spulen mit den die Lichtbogenschwingungen führenden Stromkreisen koppeln. Eine brauchbare Überwachungseinrichtung für die Regelschalter von Stufentransformatoren ist aber damit noch nicht gegeben.

Die Überwachungsvorrichtung gemäß der . Erfindung besteht nun darin, daß innerhalb des Schalterkessels in unmittelbarer Nähe der zu überwachenden Schalterteile eine Antenne angeordnet ist, die mit einem außerhalb des zu überwachenden Apparates angeordneten Glimmröhrenrelais gekoppelt ist, das beim Ansprechen Impulse mit Verzögerung an Steuer- und Signaleinrichtungen weitergibt. Das Glimmröhrenrelais ist gerade in-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.'Ing. Frans Zwack in Nürnberg.

diesem Falle sehr vorteilhaft, da es keine zusätzlichen Spannungsquellen benötigt. Es kann vielmehr aus dem Stromkreis des zu überwachenden Apparates erregt werden. Die Verzögerungseinrichtungen können hierbei aus dem im Anodenkreis der Glimmröhre liegenden Verzögerungsrelais bestehen. Die normalen Schaltlichtbögen der Schalterkontakte, die nur kurzzeitig auftreten, vermögen ίο die Überwachungseinrichtung nicht zum Ansprechen zu bringen.

In den Figuren sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung dargestellt.

Fig. ι zeigt einen Transformator 1 mit den Wicklungen 2, die im Ölkessel 3 untergebracht sind. Der Kesseldeckel 4 trägt außer den Durchführungen für die Anschlußleitungen noch einen Durchführungsisolator 7, der die Regelschalter enthält. Der die Lastschaltung vornehmende Schalter 6 ist hierbei in einem vom Isolator 7 getragenen Kessel 8 zusammen mit seinem Uberschaltwiderstand 9 untergebracht. Der Schalterkessel 8 kann hierbei an Betriebspotential angeschlossen sein. 10 ist die im Schalterkessel 8 untergebrachte Antenne, die mit Hilfe des Isolators 11 aus dem Kessel herausgeführt und gegebenenfalls über einen Koppelkondensator 12 entweder unmittelbar an die Glimmröhre oder über einen abstimmbaren Schwingungskreis r 3 und einen Koppeltransformator 14 mit dem Gitter 15 der Glimmröhre 16 verbunden ist. Die beiden Elektroden 17 und 18 .35 der Glimmröhre sind über ein Relais 19, das Verzögerungseinrichtungen besitzt, mit einer Spannungsquelle 20 verbunden, die entweder Wechsel- oder Gleichspannung liefert. Die Röhre wird so bemessen, daß nur geringe Spannungserhöhungen die Zündung der Röhre einleiten. Wenn nun die Zündelektrode 15 durch zusätzliche Potentiale, z.B. durch die Hochfrequenzspannung, aufgeladen wird, wird die Strecke zwischen den beiden Elektroden 17 und 18 zusätzlich ionisiert und die Röhrenentladung setzt ein.

An Stelle der Beeinflussung der Zündgrenze der Röhre durch die Zündelektrode 15 kann man auch, wie in Fig. 2 dargestellt ist, eine außerhalb der Röhre angeordnete Spule 2i vorsehen, die an_den Hochfrequenzschwingungskreis 13 angeschlossen ist.

Die Ankopplung der Überwachungsvorrichtung kann auch über vorgeschobene Elektroden in Durchführungsisolatoren oder über einen Teil der Belegungen von Kondensator-Memmen erfolgen. Damit ergibt sich noch außerdem der Vorteil, daß die-Überwachungsvorrichtung gleichzeitig auf Fehler im Dielektrikum der Durchführungskletnme anspricht.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Überwachungsvorrichtung für Regel· schalter von Stufentransformatoren, die auf die bei Störungen im Apparat auftretenden, von Lichtbogen oder Überschlagen herrührenden Hochfrequenzschwingungen anspricht, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Schalterkessels in unmittelbarer Nähe der zu überwachenden Schalterteile eine Antenne angeordnet ist, die mit einem außerhalb des' zu überwachenden Apparates angeordneten Glimmröhrenrelais gekoppelt ist, das beim Ansprechen Impulse mit Verzögerung an Steuer- und Signaleinrich- - tungen weitergibt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen