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Horndurchnähmaschine für Schuhwerk Die.Erfindung betrifft eine Horndurchnähmaschine
für Schuhwerk, bei der die Hornkappe zum Durchnähen gegen eine solche zum Sohlendoppeln
auswechselbar ist, deren Ober- und Vorderwand zur Führung des mit der Sohle nach
oben gu bearbeitenden Schuhes .einen spitzen Winkel mit dicht vor dem Nadelloch,
liegendem Scheitel bilden. Vermöge dieser Form der Hornkappe kann man den zu bearbeitenden
Schuh mit dem über das Oberleder vorstehenden Sohlenrand so auf die Hornkappe legen,
daß diese. mit der von ihrer Ober- und ihrer Vorderwand gebildeten Nase bis zum
Scheitel des Randwinkels zwischen dem Oberleder und dem Sohlenrand eingreift, damit
beim Doppeln die Nadel dicht neben dem Oberleder, also in genügendem Abstand von
der Sohlenkante, durch den Sohlenrand sticht.
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Bei einer bekannten Maschine dieser Art hat die Hornkappe zum Doppeln
einen hohen Kopf, dessen Unterfläche sich unterhalb der Wölbung des Oberleders befindet,
wenn der Schuh mit dem Sohlenrand auf der Oberfläche dieses Kopfes liegt, und das
obere Ende des Unterfadeneinlegers befindet sich beim Doppeln unterhalb der Unterfläche
dieses Kopfes, so daß es wie beim Durchnähen eine Schwingung von etwa 27o° um die
Nadelachse machen kann. Hierbei i'st wegen der großen Höhe des Kappenkopfes und
der tiefen Lage des Fadeneinlegerendes das Stück der Nadel, um das diese in ihrer
tiefsten Stellung über den Sohlenrand hinaus herabragt, sehr lang (die Länge dieses
Nadelstückes ist nämlich mehr als das Vierfache der Sohlendicke) und daher dis Gefahr,
daß die Nadel bei einer ungeschickten Bewegung. des Schuhes durch den Arbeiter abbricht,
sehr groß.
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Bei der Maschine gemäß der Erfindung dagegen sitzt die Hornkappe zum
Doppeln, die, wie diejenige zum Durchnähen, vollkommen hohl ausgeführt ist, beim
Gebrauch derart auf dem Horn auf, daß das obere Fadeneinlegerende dicht unter der
Kappenoberwand liegt. Es ist daher das genannte Nadelstück äußerst kurz (seine Länge
ist nur ungefähr gleich der Sohlendicke) und somit die erwähnte Gefahr fast ausgeschlossen.
Hierbei schwingt der Unterfadeneinleger beim Doppeln in beiden Richtungen nur so
viel über die quer zur Hornmittelebene durch die Nadelachse gehende Ebene hinaus
hin und her, daß seine ganze Schwingung nur etwa rgo° beträgt. Das ihn antreibende
Getriebe muß deshalb beim Übergang vom Nähen zum Doppeln oder umgekehrt von der
beim Durchnähen nötigen Schwingung des Unterfadeneinlegers von etwa 27o° auf die
beim Doppeln wegen des Stillstandes des Hornes ausreichende kleinere Schwingung
bzw. umgekehrt umgeschaltet werden. Diese Umschaltung ist aber mit sehr einfachen
Mitteln und sehr leicht und rasch ausführbar.
Auf der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel des Erfndungsgegeiistandes dargestellt, und zwar zeigen
Fig. t und, 2 eine Hornkappe zum Durchnähen und Fig. 5 und 6 eine solch _zum Doppeln
je im senkrechten Schnitt ur in Oberansicht, während Fig.3 den Untertcz, des Hornes
und des Unterfadeneinlegers einer Durchnähmaschine mit dem den letzteren antreibenden
Getriebe teils im senkrechten Schnitt und teils in Seitenansicht und Fig..i dieses
Getriebe in Oberansicht zeigt.
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Die die Stichplatte bildende, mit dem Nadelloch a versehene
Oberwand b der Hornkappe zum Durchnähen nach Fig. i und 2 steht halbkreisförmig
über die rechtwinklig zur senkrechten 'Mittelebene des Hornes c durch die gemeinsame
Achse z des Hornes, des Nadelloches und der Nadel d gehende Ebene vor und geht mit
einer Abrundung in die konvexe Vorderwands über, während sie bei der Hornkappe zum
Sohlendoppeln nach Fig. 5 und 6 dicht vor dem Nadelloch a parallel zu letztgenannter
Ebene gerade abgeschnitten ist und mit der konkaven Vorderwand e einen spitzen Winkel
finit dicht vor dem Nadelloch liegendem Scheitel bildet. lm übrigen sind die beiden
Hornkappen genau gleich, so daß die eine gegen die andere ausgewechselt werden kann;
insbesondere sind beide vollkommen hohl ausgeführt.
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Die Hornkappe zum Doppeln sitzt, wie aus Fig.5 ersichtlich ist, beim
Gebrauch derart auf dem Horii c auf, daß das obere Ende des . Unterfadeneinlegers
lz dicht unter der Kappenoberwand b liegt. Der mit der Laufsohle g nach oben zu
bearbeitende Schuh wird, wie ebenfalls Fig.5 zeigt, mit dem über das Oberleder i
vorstehenden Sohlenraid auf die Hornkappe so aufgelegt, daß diese mit der von ihrer
Oberwand b und ihrer Vorderwand e
gebildeten Nase bis zum Scheitel des Randwinkels
zwischen f und ä eingreift und somit beim Doppeln die Nadel d dicht neben dein Oberleder
f, also in genügendem Abstand von der Sohlenkante, durch den Sohlenrand sticht.
-Beim Durchnähen wird das - Horn c mit dem zu bearbeitenden Schuh um die Achse z
gedreht; das obere Ende des U nterfadeneinlegers lt muß deshalb beim Durchnähen
eine etwa 276' betragende Schwingung x von i bis _ in Fig.2 und zurück um
die Achse z machen. Beim Doppeln dagegen kann das obere,Ende des Unterfadeneinlegers
lt wegen der beschriebenen Form der Hornkappe nach Fig.5 und 6 nur eine etwa igo'
betragende Schwingung von 3 bis .i in Fig. 6 und zurück um die Achse z ausführen;
diese Schwingung ist beim Doppeln ausreichend, weil hierbei das Horn c nicht gedreht
wird. Die beiden verschieden großen Schwingungen des Fadeneinlegers h sind dadurch
erinöglicht, daß das diesen antreibende Ge-" Liebe entsprechend umschaltbar ist.
Bei der :raFig.3 und .4 dargestellten Ausführung' bist auf der hohlen Achse i, durch
die der h nterfaden k emporläuft, und die oben das Exzenterl trägt, das bei seiner
Drehung um die Achse z den mit seinem unteren Ende über dieses Exzenter greifenden
Unterfadeneinleger /t im Kreise um diese Achse bewegt, unter dem zum Antrieb beim
Durchnähen dienenden Zahnrad m ein größeres Zahnrad n und an dein Antriebshebel
o unter dem in das Zahnrad in eingreifenden Zahnbogen p ein zweiter Zahnbogen q
von kleinerem Teilkreishalbmesser für den Eingriff in das größere Zahnrad rt angebracht.
Die beiden Zahnräder sind durch eine gemeinsame N abe r miteinander fest verbunden
und mit derselben auf der Exzenterachse i längs verschiebbar.
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Zwecks Verwendung der Durchnähmaschine zum Doppeln braucht man nur
die Hornkappe nach Fig. i und 2 gegen diejenige nach Fig.5 und 6 auszuwechseln und
das den Fadeneinlegerlt antreibende Getriebe umzuschalten. Letzteres geschieht dadurch,
daß man die Zahnräder m und n nach Heraus-, ziehen des ihre Nabe r mit der
Achse i kuppelnden Steckstiftes s nach unten schiebt, so daß das Rad in außer Eingriff
mit dem Zahn-' bogen p und das Rad n in Eingriff mit dem Zahnbogen g kommt, während
man die Achse i um einen der Verlegung der Anfangs- und Endpunkte der Fadeneinlegerschwingungvon
i bzw. 2 nach 3 bzw. .f entsprechenden Winkel von etwa oo' gegen die Räder m und
n verdreht und sie dann mit der Nabe r in der neuen Stellung durch Einstecken des
Stiftes s i in die untere Bohrung t kuppelt.