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Karteischubkasten mit eingr kippbaren vorderen Wand Die Erfindung
betrifft einen Schubkasten für Karteischränke, der -in bekannter Weise eine kippbare
vordere Wand hat, die nach vorn fällt, z..B. wenn der Schubkasten aus dem Schrank
herausgezogen wird, damit das in dem Schubkasten eingeordnete Karteigut sich ausdehnen
oder lockern kann und dadurch leichter zugänglich ist und die hochgekippt wird,
wenn der Schubkasten von Hand in den Schrank zurückgeschoben wird.
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Das wesentliche Merkmal der Erfindung ist eine zwischen dieser bekannten
kippbaren vorderen Wand des Schubkastens und einer nicht zu der Erfindung gehörenden
verstellbaren Stützwand für das Karteigut angeordnete und von der Innenseite der
vorderen Wand getragene schwingbare PreßvorrichtUng, die bei dem Schließen des Kastens,
d. h. wenn dieser in den Schrank zurückgeschoben wird, selbsttätig den Inhalt des
Schubkastens :gegen die erwähnte Stützwand preßt.
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Diese Preßvorrichtung wird durch von der Kippbewegung der vorderen
Wand des Kastens gesteuerte Mittel in der Weise bewegt, daß sie - bei dem Öffnen
des Kastens und Vorkippen der vorderen Wand nach dieser zu, bei dem Schließen des
Kastens dagegen von dieser weg bewegt wird.
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Die Preßvorrichtung, selbst kann dabei von verschiedener Bauart sein.
So kann sie z. B. bei einer Ausführungsform der Erfindung in bekannter Weise aus
in einem stumpfen Winkel zueinander angeordneten Armen bestehen, von denen der eine
sich bei dein Öffnen der kippbaren vorderen Wand gegen deren Innen-. fläche legt,
während der andere bei dem Schließen des Schubkastens mit dieser Fläche in Berührung
kommt. Anstatt aber diese Preßvorrichtung, wie; bei den bekannten Einrichtungen,
an der Seitenwand des Schubkastens schwingbar anzuordnen, ist sie gemäß der Erfindung
an der kippbaren vorderen Wand des Kastens um einen dort angebrachten Zapfen schwingbar
befestigt. Zum Bewegen der Preßvorrichtung dient ein an dem Kasten befindlicher
Anschlag, mit dem der untere Arm derart zusammenarbeitet, daß der Anschlag bei dem
öffnen der vorderen Wand dem längeren Arm gestattet, sich gegen die Innenseite der
vorderen Wand zu legen und dadurch ein Lockern des Schubkasteninhalts zu ermöglichen,
während er bei dem Schließen der vorderen Wand den längeren Arm nach dem Inneren
des Kastens zu schwingt und so das Zusammenpressen des Schubkasteninhalts bewirkt.
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Ein auf der Innenseite der kippbaren vorderen Wand angebrachter und
sich mit ihr bewegender Flügel, der mit einem an der Seitenwand des Kastens angeordneten
Anschlag in bekannter Weise so zusammenarbeitet, daß er das Vorkippen der vorderen
Wand begrenzt, ist dabei durch einen Lenker mit einem zweiarmigen und unter Federwirkung
stehenden Hebel so verbunden, daß er die vordere Wand entweder in ihrer senkrechten
oder gekippten Stellung erhält.
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Bei einer anderen Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes
ist die Preßvorrichtung in Öffnungen der an der vorderen Wand befestigten Flügel
schwingbar angeordnet und trägt nach hinten ragende Hebelarme mit Rollen, die zwischen
an den Seitenwänden des Kastens befestigten Schienen von solche Form geführt sind,
daß sie die Preßvorrich@ tung bei dem Öffnen der vorderen Wand nach vorn und bei
dem Schließen nach hinten schwingen.
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Die eine der Führungen ist dabei an einer Stelle zu einem Haltesitz
für die von ihr geführte Rolle ausgebildet. gegen den sie mittels einer Feder gepreßt
wird, die mit ihrem einen Ende an der Innenseite des Flügels und mit ihrem anderen
Ende an der Seitenwand des Kastens befestigt ist.
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Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen der Erfindung dargestellt,
und zwar ist: Abb. i ein Längsschnitt durch eine der Ausführungsformen des Schubkastens
bei geschlossener vorderer Wand, Abb. 2 ein der Abb. i ähnlicher Schnitt durch den
Schubkasten bei geöffneter vorderer Wand, Abb. 3 ein vergrößerter Teilschnitt, der
die kippbare vordere Wand, die Preßvorrichtung und die Einrichtung zum Halten der
kippbaren vorderen Wand in ihrer offenen oder geschlossenen Stellung deutlicher
zeigt, Abb. d. ein senkrechter Schnitt nach der Linie 4-.I von Abb. 3, Abb. 5 eine
senkrechte Schnittansicht einer anderen Ausführungsform der von der kippbaren vorderen
Wand getragenen Preßvorrichtung und einer anderen Ausführungsform der die kippbare
vordere Wand in der Offen-oder Schließstellung haltenden Einrichtung, Abb.6 ein
senkrechter Schnitt nach der Linie 7-7 von Abb. 5, Abb.7 ein Schnitt nach der Linie
8-8 von Abb. 5 und Abb. 8 eine schaubildliche Darstellung der in den Abb. 5 und
6 gezeigten Preßvorrichtung.
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Der Erfindungsgegenstand besteht aus dem Schubkasten <d, der in
einem Karteischrank verschiebbar angeordnet ist, einer kippbaren vorderen Wand B,
einer Preßvorrichtung C, einer verschiebbaren Stützwand D für das Karteigut und
Teilen E zum Regeln der Bewegung der kippbaren vorderen Wand und zum Halten dieser
in ihrer Offen- oder Schließstellung. Diese wesentlichen Teile sind bei allen Ausführungsformen
des Erfindungsgegenstandes zu finden.
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Das Besondere der Preßv orrichtung C besteht darin, daß sie an der
kippbaren vorderen Wand schwingbar angeordnet ist, und nvar zwischen ihr und der
den Raum zur Aufnahme des Karteigutes F begrenzenden Stützwand D. Bei allen Ausführungsformen
bewegt sich, wenn die kippbare vordere . .Wand B geöffnet wird, die Preßvorrichtung
.;isen die Innenfläche der kippbaren vorderen Xänd zu und bei dein Schließen derselben
:=,ü@er eine den Schubkastenboden senkrecht 'schneidende Ebene hinaus von der vorderen
Wand weg, um mit dem oberen Teil des Karteigutes F in Berührung zu kommen und nach
hinten gegen die verstellbare Stützwand D zu pressen. Die Preßvorrichtung stellt
daher das Karteigut F unter Druck und hält es in seiner Lage, so daß es nicht umfallen
oder in Unordnung geraten kann, wie dies oft bei Karteischubkästen vorkommt, bei
denen keine von vorn wirkende Preßvorrichtung vorhanden ist.
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Bei der in den Abb. i, 2, 3 und :I dargestellten Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes besteht der Schubkasten A aus den Seitenwänden i, dem Boden
2, der Rückwand 3 und der vorderen Wand B, die an der vorderen Kante des Bodens
mit Hilfe der Scharniere .I kippbar befestigt ist. Auf der äußeren Fl=iche der kippbaren
vorderen Wand kann ein Handgriff 5 zum Bewegen des Schubkastens vorgesehen sein.
Auf der inneren Fläche der kippbaren vorderen Wand B sind auf entgegengesetzten
Seiten nach hinten sich erstreckende Flügel 6 befestigt, die derart ausgeschnitten
sind, daß sie einen Vorsprung 7 bilden, der mit einem Anschlag 8 an der Seitenwand
i des Schubkastens zusammenarbeitet, um das Vorkippen der vorderen Wand B zu begrenzen.
Die Preßvorrichtung C besitzt vorzugsweise die Gestalt eines umgekehrten [J und
besteht aus einer oberen Stange 9 und den Seitenarmen io, welche in bekannter Weise
zu einem stumpfen Winkel gebogen sind, um einen verhältnismäßig langen Armteil ioa
und einen verhältnismäßig kurzen Armteil iob zu bilden. Mit dein Scheitelpunkt der
Arme ioa und iob ist die Preßvorrichtung bei i i an den Flügeln 6 schwingbar befestigt.
-Mit dein unteren Teil iob des Armes io wirkt ein an dein Kasten befestigter Anschlag
12 so zusammen, daß er. die Schwingbewegung der Preßvorrichtung bei dem Vorkippen
der vorderen Wand B in der Weise regelt, daß, wenn die vordere Wand B geöffnet wird,
die Preßvorrichtung sich gegen die Innenfläche der kippbaren vorderen Wand legt.
Der Inhalt des Schubkastens kann sich dann, wie in Abb.2 gezeigt, in seinem oberen
Teile lockern und auseinanderspreizen, damit er schnell und leicht zugänglich wird.
Wenn die kippbare vordere Wand B geschlossen wird, kommt das untere Ende des Armteiles
iob mit dein Anschlag 12 in Berührung, so daß der obere Teil ioa des
Armes
io nach dem Schubkasteninhalt zu bewegt wird, wodurch die obere Stange 9 mit dem
Karteigut F in Berührung kommt und dieses nach hinten gegen die Stützwand D drückt.
° Um dem von dem Karteigut auf die Preßvorrichtung ausgeübten Druck entgegenzuwirken
und um die kippbare vordere Wand B geschlossen zu halten, wenn der Schubkasten in
den Schrank zurückgeschoben worden ist, dient die vorher erwähnte Vorrichtung E.
Diese besteht aus einem an der Seitenwand des Schubkastens bei 14 schwingbar angeordneten
Hebel 13, 'dessen hinteres Ende mit einer Feder 15 verbunden ist, während sein vorderes
Ende bei 16 drehbar an einem Lenker 17 sitzt, der' seinerseits bei 18 drehbar an
dem Flügel 6 des Schubkastens angeordnet ist. Diese Vorrichtung kann gewünschtenfalls
an jedem der beiden Flügel 6 vorgesehen sein. Der unter Federwirkung stehende Hebel
13 dient dazu, die Bewegung der kippbaren vorderen Wand B unter Spannung zu setzen,
derart, daß die Vorrichtung E bei dem Vorkippen der vorderen Wand von Hand diesen
Vorgang unterstützt, während andererseits bei. dem Bewegen der vorderen Wand in
ihre senkrechte geschlossene Stellung der Hebel 13 und der Lenker 17 sich
in der in Abb. 3 mit vollen Linien gezeichneten Stellung befinden, um die kippbare
vordere Wand dicht an dem vorderen Ende des Schubkastens zu halten.
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Bei der in Abb.5 dargestellten Ausführungsform ist die kippbare vordere
Wand B mit ihrem unteren Rand mit Hilfe des Schar-. niers 4. an dem Schubkastenboden
angelenkt, wie vorher beschrieben, und die von ihr getragenen Flügel 6a sind mit
Vorsprüngen 7a versehen, die mit je einem an der Seitenwand des Schubkastens angeordneten
Anschlag 811 in Berührung kommen können, um das Vorkippen der vorderen Wand zu begrenzen.
Bei dieser Ausführungsform wird 'die Preßvorrichtung C ebenfalls von der kippbaren
vorderen Wand B getragen, und zu diesem Zwecke sind die Flügel 6a mit Schlitzen
2o zur Aufnahme der Enden einer Schiene 21, (Abb. 5 und 8) versehen, die mit an
ihren Enden Rollen 23 tragenden abgebogenen Armen 22 ausgestattet ist. Die Enden
der Schiene 2i ruhen in den dreieckigen Schlitzen 2o der Flügel, und die Arme 22
liegen zwischen den Flügeln und den Seitenwänden des Schubkastens. Die Schiene 21
der Preßvorrichtung C trägt die nach °oben ragenden Arme 24, die durch eine Querschiene
25 miteinander verbunden sind. Bei dieser Ausführungsform sind die Arme 24 federnd,
so daß sie das in dem Schubkasten befindliche Karteigut zusammenpressen. Die Schiene
21 der Preßvorrichtung kann mit den Blattfedern 26 ausgestattet sein, die sich gegen
die Innenseite der kippbaren ,vorderen Wand legen und dadurch die Preßvorrichtung
C für gewöhnlich gegen, die Innenfläche der kippbaren vorderen Wand zu drücken streben.
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Wie weiter aus Abb. 5 ersichtlich ist, besteht die die Wirkung der
Preßvorrichtung C bei dem Bewegen der kippbaren vorderen Wand hervorrrufende Anschlagvorrichtung
aus Schienen 27 und 28, die auf der Innenseite der Kastenseitenwände i befestigt
sind und eine Führungsrinne zur Aufnahme der Rollen a3 bilden. Die obere Schiene
27 ist mit einem winkelför nig gestalteten Halteteil oder Haltesitz 27d ersehen,
wie in Abb. 5 gezeigt, so daß, wenn die kippbare vordere Wand sich in ihrer senkrechten
Schließstellung befindet, die Rolle 23 unter diesen Haftesitz zu liegen kommt. Da
die Rolle 23 in Wirklichkeit von der kippbaren vorderen Wand getragen wird, so wird
sie, wenn die Rolle 23 auf dem Haltesitz 27a ruht, sicher in ihrer senkrechten geschlossenen
Stellung gehalten. Wenn die kippbare vordere Wand B in die Offenstellung gezogen
wird, kommt die Rolle 23 außer Berührung mit dem Haltesitz 27a, bewegt sich anfänglich-an
der oberen Führung 27r entlang und kommt dann mit der unteren gekrümmten Führung
28 in Berührung, bis die vordere Wand sich der Stellung ihrer größten Öffnung nähert,
um die Preßvorrichtung zurück gegen die kippbare vordere Wand zu drücken. Bei dem
Schließen kommen die Rollen 23 mit der oberen gekrümmten Führung 27 in Berührung,
bis die volle Einwärtsbewegung der Schubkastenstirnwand beendet ist, worauf die
Rollen 23, wie oben ausgeführt, unterhalb des Haltesitzes 27' zu liegen kommen.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 5 besteht die Vorrichtung zum Spannen
der Bewegung der kippbaren vorderen Wand aus einer an ihren Enden hakenförmig gebogenen
Drahtfeder 29, deren oberes Ende sich gegen einen an der Seitenwand des Kastens
angebrachten Anschlag 30 legt, während ihr unteres Ende an einem auf der Innenseite
des Flügels angeordneten Zapfen 32 befestigt ist. Auf -diese Weise wird bei
dieser Ausführungsform die kippbare vordere Wand-außer dui°ch die zwischen den Rollen
23 und dem Haltesitz 27a stattfindende Verriegelung noch durch die Feder 29 geschlossen
gehalten.