DE647809C - Verfahren und Einrichtung zum Bedrucken der gezettelten Baumwollketten mit Entwicklungsfarben - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Bedrucken der gezettelten Baumwollketten mit EntwicklungsfarbenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum ein- oder mehrfarbigen Bedrucken, der gezettelten
Ketten aus Pflanzenfasern, wie Baum-Wolle, mit Entwicklungsfarben und auf die zur
Durchführung desselben geeigneten Einrichtungen und bezweckt eine Vereinfachung und
Verbesserung der verschiedenen Arbeitsvorgänge bei gleichzeitiger Einsparung an Material.
Das Bedrucken der Ketten mit Entwicklungsfarben geschah ursprünglich im Strähn. Dieses
Verfahren ist nun aber nicht nur sehr langwierig und stellt sich aus diesem Grunde teuer, sondern
es besitzt auch wesentliche Nachteile, die im Weifen, doppelten Trocknen und Spulen der
Garne liegen, welche Arbeitsgänge neben der Verteuerung an sich eine Materialvergeudung in
sich schließen. Daneben erfordert der Strähndruck eine größere Lagerhaltung in bedruckten
Garnen und die technische Notwendigkeit des Entstehens von größeren Garnresten. Man ist
daher bereits zum Kettendruck übergegangen. Da nun aber die Behandlungsdauern in den
einzelnen Verfahrensstufen sehr verschieden sind, so stellen sich dem eigentlichen Kettendruckverfahren
erhebliche Widerstände entgegen. Man könnte zwar theoretisch das Bedrucken, Trocknen, Dämpfen, Fertigtrocknen,
Spülen, Seifen, Entfernen von Verdickungen und dgl. im fortlaufenden Arbeitsgang durchführen.
Wollte man aber eine einigermaßen wirtschaftliche Fördergeschwindigkeit hierbei aufrechterhalten, dann wäre es notwendig, teilweise
überdimensionierte Maschinen in Anwendung zu bringen, was die praktische Durchführung
eines derartigen Verfahrens unmöglich macht.
Infolgedessen hat man beim Kettendruck bisher die Kette nach dem Bedrucken wieder in
.Strähnform gebracht und in dieser die Weiterbehandlung vorgenommen oder aber sich zunächst
nur mit dem Trocknen begnügt und die Entwicklung erst nach dem Verweben unter
Umgehung der Strähnform vorgenommen. Das zuerst genannte Verfahren hat den Nachteil des .
Zurückführens der Kette in die Strähnform und später des Wiederzettelns, was nicht nur die Herstellungskosten
erhöht, sondern auch unter Umständen schädlich auf das Garn einwirkt. Auch insofern ist dieses Verfahren nachteilig, als,
namentlich bei geringer Fadenzahl, sehr leicht eine Verkreuzung und Verwirrung der Fäden
beim Aufhaspeln und Wiederabhaspeln eintritt,
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Wilhelm Lohaus in Neuenkirchen b. Rheine, Westf,
Claims (3)
- die sich beim späteren Verweben zum Schaden des Gewebes auswirken. Die zweite Art der Entwicklung, also diejenige im fertigen Gewebe, bedingt eine wesentliche Verteuerung, da die" nicht bedruckten Gewebeteile ebenfalls mit behandelt werden müssen. Die hierfür erforderliche Maschinenanlage wird daher bedeutend größer und der Verbrauch an Materialien entsprechend höher.Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, die verschiedenen Arbeitsgänge zu vereinfachen, indem man die für das Bedrucken an sich bekannten Arbeitsstufen in ununterbrochene (kontinuierliche) und in unterbrochene (diskontinuierliche) teilt. Man verfährt daher erfindungsgemäß in d?r Weise, daß die Kette nach dem Bedrucken vorgetrocknet, gedämpft, fertiggetrocknet und lose aufgebäumt wird, worauf die Weiter- bzw. Fertigbehandlung, wie Dämpfen, Spülen, Seifen, Entfernen von Verdickungen und dgl., auf dem Zettelbaum in entsprechenden Dämpf-, Spül- und Kochapparaten erfolgt. Hierbei kann, wie ohne weiteres klar, was den ersten Arbeitsvorgang anlangt, mit einer beliebig hohen Geschwindigkeit gearbeitet werden, während man für den zweiten Arbeitsgang, ohne hierauf Rücksicht nehmen zu müssen, sich so viel Zeit lassen kann, wie für die sachgemäße Weiter- bzw. Fertigbehandlung notwendig ist. Trotzdem wird das Garn außerordentlich geschont, da es, ohne erst nochmals umgehaspelt zu werden, die Kettenbaumform beibehält.Vorteilhaft verwendet man für den ersten Teil des Verfahrens eine Vorrichtung, bei der an die Druckmaschine eine Trockenkammer, ein Dämpfkasten, ein Trockenzylinder und eine Kettehbaumaufwickelvorrichtung angeschlossen sind, während für den zweitep Teil der Behandlung innerhalb des zylindrischen Dämpfmantels ein zweiter, bis nicht an dessen Deckel reichender, den Zettelbaum umschließender Mantel und in dem so gebildeten Ringraum Säureschalen angeordnet sind. Selbstverständlich können aber die einzelnen Vorrichtungen zur Durchführung ^ des Gesamtverfahrens in beliebiger Weise unter Berücksichtigung des zu verarbeitenden Gutes einerseits und der Art der verwendeten Farbstoffe andererseits abgeändert werden, ohne dadurch außerhalb des Rahmens der Erfindung zu fallen.Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mehr oder weniger schematise!) dargestellt, und zwar zeigtFig. ι eine Seitenansicht,
Fig. 2 den senkrechten* Schnitt durch einen Dämpfer undFig. 3 den Schnitt gemäß III-III der Fig. -■ Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind hinter eine Kettendruckmaschine 4 eine Trockenkammer 5, I ein Dämpfkasten 6, ein Trockenzylinder 7, eine Teilschiene S, ein Kamm 9 und eine Aufwickelvorrichtung 10 geschaltet.' Die Druckmaschine 4 wird von dem Motor 11 angetrieben, während die Fördervorrichtung 12, „tier Trockenzylinder 7 und die Aufwickelvorrichtung 10 von einer gemeinsamen Transmissionswelle 13 angetrieben werden, die ihrerseits von der Druckmaschine ihren Antrieb erhält, s(j daß Gewähr für einen gleichmäßigen, synchronen Antrieb der einzelnen, die Kette weiterführenden Vorrichtungen gegeben ist.Die Kette 14 kommt von einem oder mehreren Zettelbäumen 15, geht durch die Druckmaschine4, wo das Bedrucken in an "sich bekannter Weise stattfindet, und gelangt zunächst durch die Trockenkammer 5, um dann den Dämpfer 6 zu durchlaufen, auf dem Zylinder 7 fertig getrocknet, bei 8 geteilt und über den Kamm 9 auf den Farbebaum 16-mit Hilfe der Vorrichtung 10 aufgebäumt zu werden. Die Dämpfvorrichtung ist selbstverständlich nur dann notwendig, wenn es die Art der verwendeten Farbstoffe verlangt.Ist diese Behandlung beendet, dann wird der Färbebaum 16 herausgenommen und gelangt zur Weiter- bzw. Fertigbehandlung in eine Dämpfeinrichtung, wie sie in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist. Diese besteht aus einem äußeren kesselartigen Gehäuse 17 und einem inneren zylindrischen Gehäuse 18. Das äußere Gehäuse 17 ist durch einen Deckel 19 fest verschließbar, während der Boden 20 einen konischen Ansatz 21 aufweist, in den ein entsprechender Konus 22 des Färbebaumes 16 dicht hineinpaßt. An den konischen Ansatz 21 schließt die nach der Vakuumpumpe führende Leitung 23 an, während bei 24 Dampf in den Ringraum zwischen äußerem Behälter 17 und innerem 18 einströmt. In diesem Ringraum sind noch schalenartige 10c Behälter 25 angeordnet, die zur Aufnahme von Säure dienen und den Zweck haben, gegebenenfalls saure Dämpfe zu erzeugen.Die Weiterbehandlung, wie Dämpfen, Spülen o. dgl., erfolgt in diesem Apparat oder ähnlichen Apparaten.Ρλτ εντλnsprüche:ι. Verfahren zum Bedrucken der gezettelten Baumwollketten mit Entwicklungsfarben, dadurch gekennzeichnet, daß die Kette nach dem Bedrucken vorgetrocknet, gedämpft, fertiggetrocknet und lose aufgebäumt wird, worauf die Weiter- bzw. Fertigbehandlung, wie Dämpfen, Spülen, Seifen, Entfernen von Verdickungen u. dgl., auf dem Zettelbaum in entsprechenden Dämpf-, Spül- und Kochapparaten erfolgt. - 2. Einrichtung zur Ausführung der vor dem Dämpfen im Zettelbaum erfolgenden Trocknung nach dem Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an-647S09schließend an die Druckmaschine eine Trockenkammer, ein Dämpfkasten, ein Trockenzylinder und eine Kettenbaumaufwickelvorrichtung angeordnet sind.
- 3. Dämpf einrichtung zum Fertigbehandeln nach dem Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des zylindrischen Dämpfmantels ein zweiter, bis nicht an dessen Deckel reichender, den Zettelbaum umschließender Mantel und in , dem so gebildeten Ringraum Säureschalen angeordnet sind.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
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