DE647147C

DE647147C - Einrichtung an elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, insbesondere Lokomotiven

Info

Publication number: DE647147C
Application number: DES108210D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1932-03-19
Filing date: 1933-02-07
Publication date: 1937-07-02
Also published as: AT139037B

Description

Einrichtung an elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, insbesondere Lokomotiven Bei Fahrzeugen, insbesondere Lokomotiven, die von mehreren parallel arbeitenden Elektromotoren angetrieben werden, besteht bekanntlich die Gefahr, daß die Schleudergrenze erreicht wird und die von den Motoren angetriebenen Räder unter Zunahme der Drehzahl des Motoren gleiten, wobei die Zugkraft sich ganz wesentlich verringert. Dieser Nachteil kann durch geeignete mechanische Kupplung von zwei oder mehreren Achsen vermieden werden. Diese Kupplung verteuert aber den Bau der Lokomotiven und macht ihn umständlich. Es ist nun bereits bekannt, bei Motoren, die z. B. eineVerladebrücke antreiben, für deren Bewegung der Gleichlauf der Motoren von größter Bedeutung ist, jeden der beiden Anker eines Motorpaares mit der Hälfte der Feldspulen des einen Motors und der Hälfte -der Feldspulen des anderen Motors in Reihe und die beiden Stromkreise parallel zu schalten. Diese den Gleichlauf der Motoren erzwingende Schaltung verhindert auch das Schleudern und könnte für diesen Zweck auch bei Bahnmotoren angewendet werden. Ihre Wirkung-'besteht darin, daß auf jeden Fall Strom durch eine Hälfte der Wicklung des schleudemdgn Motors geht. In der angegebenen Schaltung bleiben aber die Amperewindungen für beide Motoren gleich. Infolgedessen kann ein Motor sich beliebig belasten und der Ausgleichstrom zwischen beiden Motoren außerordentlich wachsen. Das stört aber den Betrieb unter allen Umständen.
Dieser Übelstand soll nach der Erfindung dadurch behoben werden, daß weniger als 5o °/o der Feldwindungen der Motoren über Kreuz geschaltet werden. Dann werden auchdie Amperewindungen bei voneinander abweichender-Belastung der'Motoren verschieden groß werden, die Motoren können sich nicht mehr beliebig belasten, und der Ausgleichstrom zwischen beiden Motoren wird beschränkt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht. Diese zeigt den, Anker i und 2 von zwei parallel arbeitenden Motoren. Die Feldwicklung jedes Motors besteht aus zwei Teilen x F, i f und 2 F; 2 f. Die Feldwicklungsteile i f und 2 f sind über Kreuz geschaltet, und zwar so, daß der Wicklungsteil i F des Ankers i mit dem Wicklungsteil 2 f des Ankers 2 und der Wicklungsteil 2 F des Ankers 2 mit dem Wicklungsteil i f des Ankers i hintereinander liegt. Nach der Erfindung ist die Zahl der Windungen der Feldwicklungsteile i f und 2 f kleiner als die Zahl der Windungen der Feldwicklungsteile i F und 2 F. Sie liegt vorteilhaft zwischen qo bis 5o°%, wobei 50°% selbstverständlich ausgeschlossen sind.
Die Erfindung ermöglicht es nun, auch die Kreuzschaltung bei parallel geschalteten Motoren von Motorgruppen anzuwenden, die in Reihe geschaltet sind. Geht der Reihenparallelschaltung in diesem Fall eine reine Reihenschaltung der Motoren voraus, so ist nur Sorge zu tragen, daß beim Überschalten der Motoren von der Reihenschaltung auf die Parallelschaltung, während welcher Zeit einige der Motoren kurzgeschlossen sind, mit jedem Motor seine gesamte Feldwicklung in Reihe geschaltet ist.
Eine besonders günstige Anordnung ist dann zu erzielen, wenn mehrere Achsen des Fahrzeuges von Doppelmotoren (Zwillingsmotoren) angetrieben werden. In diesem Fall können die Feldwicklungen mehrerer verschiedene Achsen antreibender Motoren so über Kreuz geschaltet werden, daß verschiedene Achsen sich gegenseitig gegen Schleudern sichern. Das gleiche gilt für die parallel geschalteten Motoren von in Reihenschaltung arbeitenden Motorengruppen. `Fenn beispielsweise Doppelmotoren, deren Einzelmotoren mit i A, i B, 2 A, 2 B usf. bezeichnet seien, die Achsen a, b, c, d antreiben, kann der Motor i A mit dem Motor 2 A parallel geschaltet sein. Diese beiden Motoren können wiederum mit den parallel arbeitenden Motoren 3 A und q. A in Reihe geschaltet sein. Ebenso können die Motoren i B, 3 B parallel arbeiten und diese beiden Motoren mit den parallel geschalteten Motoren a B, 4. B in Reihenschaltung arbeiten. In diesem Falle können Teile der Feldwicklungen 3 A, 4. A gekreuzt werden. In gleicher Weise können Teile der Feldwicklungen der Motoren i B, 3 B und ebenfalls der Motoren 2 B, .1 B gekreuzt werden. Es ist leicht zu erkennen, daß die Motoren der Achse 3 a von die Achse b und c antreibenden Motoren abhängig sind. Ebenso sind die Motoren der Achse b von die Achsen a und b antreibenden Motoren abhängig. In gleicher Weise sind die Motoren der Achse c von die Achse a und b und die lIotoren auf Achse d von die Achsen b und c antreibenden Motoren abhängig. In dieser Weise können die auf die einzelnen Achsen ausgeübten Zugkräfte glcichgehalten werden. Ein Gleiten der einzelnen Achsen ist hierbei nicht mehr zu befürchten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung an elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, insbesondere Lokomotiven, die von mehreren parallel arbeitenden Motoren mit zur Erzielung des Gleichlaufs kreuzgeschalteten Feldwicklungsteilen angetrieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß weniger als 5o°/, der Feldwindungen der Motoren über Kreuz geschaltet sind.
2. Die Anwendung einer Einrichtung nach Anspruch i bei parallel geschalteten Motoren von Motorengruppen, die in Reihe geschaltet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch i bei von parallel arbeitenden Doppelmotoren angetriebenen Fahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Feldwicklungsteile der Motoren jedes Doppelmotors mit verschiedene Achsen des Fahrzeugs antreibenden Motorankern so in Reihe geschaltet sind, daß jede Achse von zwei anderen Achsen des Fahrzeugs antreibenden Motoren durch die Erregung der Motoren mittelbar abhängig gemacht ist.